ANZEIGE

Black Panther “Chris Adler” 12″x5″ Signature-Snare Test

Auf der NAMM 2009 stellte die Firma Mapex die in der Geschichte der Firma erste Signature-Snaredrum vor. Chris Adler, der schon 21 Jahre alt war, als er mit dem Schlagzeugspielen begann, konnte Mapex von seinen Soundvorstellungen einer Snaredrum überzeugen und so entstand die Chris Adler Signature Black Panther. Von seinen Traummaßen ist Chris nicht abgewichen, daher hat auch die neue Snare die Maße 12″ x 5,5″. Der Kessel ist allerdings nicht aus Ahorn, sondern aus Walnussholz und macht durch die großzügigen Adler-Applikationen ganz schön was her. Moment mal … Adler? Ah! Richtig. Der zweiköpfige Adler soll einerseits eine Anspielung auf den Nachnamen des Trommlers sein, was sich allerdings nur jemandem erschließt, der des Deutschen mächtig ist oder wenigstens weiß, wie man ein Wörterbuch bedient. Andererseits stellen die zwei Köpfe die beiden unterschiedlichen Lebensbereiche des langbärtigen Metallers dar.

Die eine Körperhälfte des Adlers ist prächtig und gefiedert und hält Drumsticks in der Klaue, die andere ist skelettiert und umgreift Weizenhalme. Diese beiden Seiten sollen zum einen den kreativen, künstlerischen Teil aus Chris´ Leben darstellen, symbolisiert durch die Sticks, und zum anderen die Seite des Familienvaters, der die Brötchen verdienen muss, symbolisiert durch die Weizenhalme. Merkwürdig nur, dass der Weizen von der skelettierten Klaue gehalten wird … Auf der Brust des zweiköpfigen Adlers prangt das Black Panther Emblem unter einem kunstvollen “A”. Unter der gefiederten Schwinge weht ein Banner mit der Aufschrift “Perturbatio” was im Wörterbuch mit “Verwirrung, Befangenheit, Bestürzung” übersetzt ist. Unter der skelettierten Schwinge ist auf einem Banner “Vires Quod Mos” zu lesen, was soviel heißen muss wie “Kraft durch Willen” (Freie Übersetzung eines Nicht-Lateiners …). Entworfen hat dieses Motiv übrigens der Designer und Freund der Band “ken3”, der zunächst als Fan von Burn the Priest viel mit der Band umherzog und irgendwann mit seinen Motiven auf sich aufmerksam machte. Das dunkle Walnussholz mit den kunstvollen Applikationen in Verbindung mit der Black-Chrome-Hardware macht die neue Black Panther zu einem echten Hingucker, und das werde ich jetzt auch mal tun – und zwar recht genau.

Mapex ist mir als Absender von Testinstrumenten schon früher positiv aufgefallen, weil mich der Lieferumfang einer Black Panther wirklich begeistert. Aus dem Karton der Spedition kommt zuerst ein weiterer mit Aufkleber und Werbeaufdrucken versehener Karton, aus dem auf der Oberseite ein Griff herauslugt. Der Griff ist, wie ich nach dem Öffnen des zweiten Kartons feststelle, der eines hochwertigen Cases, das sehr robust und stabil wirkt, ohne ein wirkliches Hardcase zu sein. Jedenfalls verrät ein äußerlicher Aufdruck den Inhalt.

Mapex spart, wie mir bekannt ist, auch nicht gerade an Möglichkeiten, den Pantherkopf auf Produkten und Zubehörteilen zu platzieren. Ich öffne gespannt die Tasche. Noch immer bekomme ich nicht das Instrument zu sehen, denn es steckt zusätzlich noch in einem Stoffbeutel. Das Innere der Tasche allerdings führt den äußerlichen Eindruck fort. Großzügig mit Schaumstoff und Samt ausgekleidet, hochwertig verarbeitet und mit einem abgetrennten Fach für Noten oder Zubehör zeigt sich das Zuhause des Neulings in der  Black-Panther-Reihe. Die Snaredrum liegt in ihrem geschützten Schaumstoffbett wie im Dornröschenschlaf. Jetzt zeig dich doch mal! Aus dem pantherbekopften Stoffbeutel hole ich nun endlich den Star der Stunde. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, was mich erwartet, staune ich nicht schlecht über den ersten äußeren Eindruck. Interessant ist, dass man beim Hören der Musik von Lamb of God an Schwarz, Dunkelrot oder irgendetwas anderes Düsteres denken würde. Dominierend als Farbe sind hier aber das klar lackierte Walnussholz – das Finish heißt übrigens Natural Gloss Lacquer – und die beiden identischen Applikationen. Die Hardware macht den Gesamteindruck zwar etwas dunkler, da sie aber nicht matt schwarz lackiert ist, sondern mystisch dunkel funkelt, offenbart sich im Zusammenspiel mit dem gedeckten Braun des Kessels ein wirklich wertvoll und edel wirkender Charakter. Das Black Chrome funkelt an diesem Instrument wirklich überall.

Von den 2,3 mm Power-Hoops über die Einzelböckchen, die Teile der Abhebung bis hin zu den Stimmschrauben ist alles Black Chrome. Die Hoops sind dreifach geflanschte Stahl-Spannreifen, die zwar relativ dick sind, sich aber von den Spieleigenschaften von Guss-Spannreifen noch deutlich unterscheiden. Sie werden gehalten von jeweils acht Spannschrauben, die in sehr kleinen Einzelböckchen verschwinden. Diese kommen mit je einer Bohrung aus und sind mit Kunststoff unterlegt, sodass kein Metall mit dem Kessel in Berührung kommt. Dadurch wird der Kontakt mit starren Materialien minimiert und das Schwingungsverhalten des Kessels nicht unnötig beeinträchtigt. Im Kesselinneren sind die Böckchen mit je einer Schraube und zwei Unterlegscheiben verschraubt. Apropos Kesselinneres: Das möchte ich etwas genauer untersuchen und entferne zu diesem Zweck das Schlagfell. Eine wirklich saubere Kesselgratung von 45° kommt da zum Vorschein.

Auf der Kesselinnenseite ist das Holz unbehandelt und daher noch dunkler als außen. Die Naht, an der die innerste Holzschicht verleimt wurde, zeigt die Professionalität des chinesischen Fabrikanten. Man kann sie zwar gut sehen, jedoch ist es unmöglich, sie zu fühlen. Gleiches gilt auch für die Naht der äußersten Schicht. Nach dem Abnehmen des Resonanzfelles ist ein sehr gleichmäßig gearbeitetes Snarebed zu erkennen. Mapex legt viel Wert darauf, dass jede Trommel  handgefertigt ist und dass die Firma bei der Fertigstellung eines Instrumentes nicht auf Fremdzulieferer angewiesen ist. Ich kann zu diesem Kessel nur sagen: Alle Achtung, ein exzellentes Stück Handarbeit!
So. Felle wieder drauf – übrigens ist jede Spannschraube mit einer Kunststoffunterlegscheibe versehen – und dann schaue ich mir noch die Abhebung genauer an. Hierbei handelt es sich um eine “Sensitive Throw-off”  Abhebung, die ganz schön massiv wirkt. Sie ist mit einem Hebel versehen, der seitlich betätigt und oberhalb, knapp unter dem Spannreifen, parallel dazu hin- und herbewegt werden kann. Sehr schön ist, dass Mapex auch hier darauf geachtet hat, dass der Kontakt zum Kessel möglichst gering gehalten wird. Nur rund um die beiden Bohrungen stößt Metall auf einer sehr kleinen Fläche zunächst auf eine Kunststoffunterlage und wird von der Kesselinnenseite mit zwei Schrauben gehalten. Auch das Gegenstück wirkt recht bullig. Designerisch sind aber sowohl die Abhebung als auch das Gegenstück den Böckchen angepasst und an allen Kanten abgerundet, sodass sie sich trotz ihrer Masse gut ins Gesamtbild einfügen. Von Vorteil ist auch, dass man sowohl an der Abhebung als auch am Gegenstück die Möglichkeit hat, die Teppichspannung zu regulieren.

Der Teppich ist 20-spiralig, wird von Kunststoffstreifen gehalten und mit je zwei Spannschrauben an den Teilen der Abhebung festgeklemmt.
Bei den Fellen hat sich Chris für Aquarian entschieden, wobei es sich Mapex auch hier nicht hat nehmen lassen, noch schnell einen Pantherkopf zu platzieren. Das Schlagfell ist ein “Hi-Energy”. Es sieht aus, als hätte man ein klares Fell mit einem schwarzen Dämpfungsring versehen, dann noch eine weiße Gewebefolie aufgeklebt und anschließend einen handtellergroßen Punkt aus der gleichen Folie mittig obenauf geklebt. Das Fell ist sehr dick, was man bei der Spielweise des Schwermetallers auch dringend benötigt. Ich vermute, dass dieses Fell den Sound der Trommel sehr charakteristisch einfärben wird. Das Resonanzfell ist ein Aquarian CCSN12 Snare Head. So, jetzt hab ich dieses Kunstwerk lange genug betrachtet. Jetzt her mit den Sticks, ich will was hören.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.