Der BAT 1588 ist ein weiterer Mic Pre für das Series-500-Format. Alle Lunchbox-Vorverstärker einem Test zu unterziehen, wäre eine unstemmbare Aufgabe und oft auch gar nicht so vielversprechend. Beim 1588 sieht es aber ganz anders aus: Wie sich auch schon H2 aus Detroit dem genialen Helios-EQ gewidmet haben, ist es Matt Sartori, der sich mit seiner frischen, kleinen Company „British Audio Technologies“ wiederum des Themas Altec Lansing angenommen hat. Wem Altec nichts sagt: Das ist ein legendärer Hersteller von Lautsprechern und Audio-Elektronik gewesen, der seine Glanzzeit in den drei Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg erlebte. Und wem Matt nichts sagt: Er ist Co-Founder von Scope Labs, die mit dem The Periscope für Aufsehen gesorgt haben.

- einzigartige, charaktervolle Färbung
- Sättung sehr gut dosierbar
- sehr fairer Preis
- konzeptbedingt geringe Gain-Range

Altec 1588C
Der BAT 1588 ist kein einfacher Clone eines Preamps. Es würde auch wenig sinnvoll sein, heutzutage den Altec 1588C für den Massenmarkt anzubieten. Oder genauer: Geräte, die auf diesem Preamp beruhen, denn der 1588C ist ein kleiner Transistorverstärker gewesen, der sämtliche Verbindungen zur Außenwelt mittels Oktal-Röhrensockel bereitstellte. Als einer der frühesten Transistorverstärker war neben Betriebssicherheit das Ziel, möglichst transparent zu klingen, was aber in den Anfangstagen nicht unbedingt von Erfolg gekrönt war.

Aufbau des BAT 1588
Das Frontpanel des Preamps ist mit drei Reglern ausgestattet: Gain, Trim und Fader. Gain regelt die Vorverstärkung, Trim übernimmt das Finetuning. Mit 55 dB ist das maximale Gain recht gering, User eines SM7B, 4038 oder anderer schwacher Mikrofone müssen bei leisen Schallquellen und größeren Mikrofonierungsabständen analog nachverstärken oder bei ausreichender Quantisierung den Pegel digital erhöhen. Durch die Anwesenheit von Phantomspeisung können auch Inline-Amps verwendet werden. Trim kann das Gain bis 20 dB verringern, Pad ist eine schaltbare Vordämpfung. Selbstredend addieren sich die Dämpfungen, sodass durch das bei -5 dB beginnende Gain der „Verstärkungsbereich“ bei -25 dB beginnt – gute Nachrichten also für die Aufnahme von Drums! Pad liegt vor dem Eingangsübertrager, Fader erlaubt es, den Amp heiß zu fahren und mit dieser Einstellung an nachfolgende Geräte anzupassen. Eine Hochpassfilterung gibt es (leider) nicht, eine Invertierung der Polarität hingegen schon.
Gute Bauteile
Auf der Platine stechen sofort die beiden Übertrager ins Auge, die von Qualitätshersteller Cinemag geliefert werden. Der braune Toleranzring auf den Widerständen weist sie als Bauteile mit 1% Abweichung aus. Es sind nur THT verbaut und die Platine ist sehr sauber gelayoutet und beschriftet. Damit ist das Modul besonders servicefreundlich – das kann man nun wahrlich nicht von allen behaupten. Im Signalpfad sind keine integrierten Schaltkreise, lediglich die Detektorschaltung für Signal Present und Clipping läuft über einen IC.


























