AlphaTheta Wave-Eight Test

PRAXIS

Nachdem die AlphaTheta Wave-Eight einmal zum Volltanken an der Steckdose war, kann es losgehen. Zum Laden kann man übrigens jedes handelsübliche Kaltgerätenetzkabel nehmen. Ich finde das super, denn schon öfter habe ich das Spezialladenetzteil anderer akkubetriebener Outdoor-Boxen gesucht und nicht auf Anhieb gefunden. Ein Kaltgerätenetzkabel ist immer irgendwo am Start.

Trolley

Die Idee mit dem ausziehbaren Trolley-Teleskopgriff finde ich ebenfalls super. Allerdings lässt sich sich die Box nicht so gut rollen wie beispielsweise ein UDG-Plattentrolley oder ein Reisekoffer: Das Profil der Box ist recht schmal und der Abstand der Räder mit 17 cm recht eng. Da kippelt die Box beim schnellen Hinterherziehen mehr hin und her, als dass sie stabil rollt. Sie ist auch nicht wirklich so schwer, dass man sie nicht tragen könnte. Bei größeren und breiteren Boxen würde der Teleskopgriff deshalb deutlich mehr Sinn ergeben. Positiv bemerken möchte ich jedoch, dass die Rollen flüsterleise sind. 

Reisegepäck: Die AlphaTheta Wave-Eight kann wie ein Koffertrolley gezogen werden
Reisegepäck: Die AlphaTheta Wave-Eight kann wie ein Koffertrolley gezogen werden

Sound der AlphaTheta Wave-Eight

Die AlphaTheta Wave-Eight klingt sehr modern. Bässe und Höhen sind sehr präsent. Der Bass schiebt im „Music“-Modus für einen 8-Zoll-Speaker erstaunlich warmen und runden Bass raus. Passend dazu verfügt die Wave-Eight auch über einen Sub-Mode, wo eine Frequenzweiche nur tiefe Frequenzen durchwinkt. 

Bei höhenbetonten Beats empfand ich die hohen Frequenzen bei großer Lautstärke allerdings ein wenig zu kristallig-knallig. Outdoor fällt das nicht so auf, aber Indoor wurde eine unangenehme Schärfe übertragen, die ich gerne herausfiltern können würde. Obwohl ich die direkte Bedienung sehr mag, fehlt mir hier eine Klangreglung oder Zugang zu einem DSP-EQ, wie das beispielsweise SOUNDBOKS via kostenloser App anbietet. 

Endlos laut machen kann man die Wave-Eight natürlich auch nicht. Beim Betrieb mit dem AlphaTheta OMNIS-DUO und dessen Booth/Master-Lautstärkeregler auf dreiviertel fing die Box ungefähr bei eigener dreiviertel Auslastung an zu verzerren. Voll aufreißen geht also nicht. Das letzte Viertel des Volume-Reglers wird allerdings im Betrieb mit nicht ganz so „heißen“ Quellen wie Handy via Bluetooth dringend benötigt.

AlphaTheta OMNIS-DUO und Wave-Eight

Lauter wird’s mit weiteren Speakern. Denn die neue SonicLink-Technologie von AlphaTheta gestattet nicht nur die drahtlose und fast latenzfreie Übertragung an eine Box. Man soll auch problemlos weitere Geräte hinzufügen können, um größere Veranstaltungen und Räume abzudecken. Sei es für echten Stereo-Sound mit zwei Lautsprechern oder für einen Club-ähnlichen Sound mit einem zusätzlichen Subwoofer. Wir hatten allerdings nur eine Box für den Test zur Verfügung und sind gespannt, welche weiteren SonicLink PA-Komponenten AlphaTheta noch vorstellen wird. 

Über das Bedienpanel haben wir Zugriff auf sämtliche Funktionen der AlphaTheta Wave-Eight
Über das Bedienpanel haben wir Zugriff auf sämtliche Funktionen der AlphaTheta Wave-Eight

Fast latenzfrei

Fast latenzfrei? Was heißt das eigentlich? Jede kabellose Verbindung hat eine gewissen Verarbeitungslatenz am Sender und Empfänger. Wie schon erwähnt, ist diese bei Bluetooth sehr deutlich spürbar. 

Ein drahtloser Kopfhörer wie der AIAIAI TMA-2 Studio Wireless+ arbeitet ebenfalls mit Bluetooth (fürs Musikhören von Handys) und einer Funkstrecke (für den professionellen Betrieb im Studio) mit 16 Millisekunden. Wenn man den parallel zu den Monitorboxen hört, ist zwar ein deutliches Flangen vernehmbar, er weist aber trotzdem eine so geringe Latenz auf, dass das beim Mixen und Schrauben an Mischpult und Synthesizern nicht negativ auffällt.

Die Wave-Eight ist nun noch mal doppelt so schnell. Manche Vinyl-DJs werden die Latenz von 8 ms wahrscheinlich im Mix verspüren, aber mich persönlich hat das im Testverbund mit dem AlphaTheta OMNIS-DUO nicht weiter gestört. Erstens hat der eine Sync-Funktion und zweitens ist SonicLink im Gegensatz zu Bluetooth nur einen Wimpernschlag von der Echtzeit entfernt.

Fotostrecke: 2 Bilder Die SonicLink-Box sendet Signale beliebiger Quellen, allerdings ausschließlich an die AlphaTheta Wave-Eight

AlphaTheta Wave-Eight: Für wen ist das?

Die Wave-Eight ist eine gut klingende und sehr praktisch nutzbare akkubetriebene Lautsprecherbox. Und fast schon etwas zu schick für din Outdoor-Abenteuer. Mit dem SonicLink-System hat sie ein Ass im Ärmel, das für viele allein Kaufargument genug sein könnte: die fast latenzfreie kabellose Übertragung. Und wir wollen nicht vergessen, dass die Wave-Eight in einem größeren System auch als ganz normaler kabelgebundener und steckdosenstromversorgter Lautsprecher genutzt werden kann, als kabelgebundener DJ-Monitor oder Stage-Monitor zum Beispiel. Oder als drahtloser Zone-Monitor im Nebenraum bei größeren Veranstaltungen. Diese hohe Flexibilität ist ein großer Vorteil gegenüber den starken alteingesessenen Platzhirschen.

Der Hochtöner der AlphaTheta Wave-Eight ist mit einem robusten Bügel gut geschützt
Der Hochtöner der AlphaTheta Wave-Eight ist mit einem robusten Bügel gut geschützt

Die Konkurrenz

Zum ähnlichen Preis gibt es nämlich potente Konkurrenz von der SOUNDBOKS 4. Die protzt mit zwei 10-Zoll Subwoofern und einem-Hochtöner, gepowered von drei 72 W Endstufen und maximal 126 dB SPL. Die SOUNDBOKS ist meiner Erinnerung nach definitiv lauter, klingt aber bolziger als die HiFi-mäßige Wave-Eight.

Auch hier können über SKAA mehrere SOUNDBOKSEN gekoppelt (bis zu fünf) und drahtlos angesprochen werden, aber eben nur über Bluetooth und daher mit einer Verzögerung, die für DJs und Livemusiker nicht akzeptabel ist. Latenzfrei geht’s nur über Kabel. Und die SOUNDBOKS hat keine Rollen, kann dafür aber per App mit einem DSP-EQ individuell eingestellt werden.

Teufel aus Berlin haben mit dem Rockster ebenfalls einen starken Akku-Bluetooth-Lautsprecher am Start. Eines der Highlights ist das integrierte 2-Kanal DJ-Mischpult mit Klangregelung, Crossfader und Vorhörfunktion. Mit zwei Stereoeingängen, Instrumenten-, Mikrofoneingang, Kopfhörer-, Line-Ausgang ist die Box gut ausgestattet. Wenn die bis zu 20 Stunden Akkulaufzeit verstrichen sind, kann über den 12 V Autobatterieanschluss, den 230 V Stromanschluss oder den austauschbare Akku nachgetankt werden.

Der 15-Zoll-Lautsprecher sorgt dafür, dass die 121 dB Schalldruck verzerrungsfrei rüberkommen. Dafür ist die Rockster auch sehr viel größer und mit fast 32 kg mehr als doppelt so schwer wie die Wave-Eight.

Wer’s kleiner und günstiger braucht, sollte sich die Mackie Thump Go ansehen: ebenfalls mit 8-Zoll-Bass, Kaltgerätenetzkabelanschluss und austauschbarem Akku für viele Stunden Outdoor-Beschallung. So ganz genau lassen sich die Hersteller nicht in die Karten gucken, wenn es um die Akkuleistung geht – und zwischen Musik bei voller Lautstärke und leiser Beschallung liegen mitunter Welten.

Der praktische ausziehbare Trolley-Griff
Der praktische ausziehbare Trolley-Griff

AlphaTheta Wave-Eight – mögliche Alternativen

ProduktAlphaTheta Wave-EightSOUNDBOKS 4Teufel RocksterMackie Thump Go
Lautsprecher1x 8-Zoll Bass, 1x Hochtöner2x 10-Zoll Bass, 1 x Hochtöner1x 15-Zoll-Bass, 1x Hochtöner1x 8-Zoll Bass, 1x Hochtöner
Verstärker/Leistung110 W 3x 72 W 450 W200 W
Schalldruckk.A.126 dB121 dB115 dB
Frequenzgangk.A.40 – 20000 Hz38 – 2000057-20.000 Hz
Akkulaufzeitbis zu 8 Stunden (volle Lautstärke)bis zu 40 Stunden (halbe Lautstärke)/ 6 Stunden (volle Lautstärke)bis zu 20 Stundenbis zu 12 Stunden
StromzufuhrNetzkabel und Akku (nicht austauschbar)Netzteil, 12 V Autobatterieanschluss, austauschbares AkkuNetzteil und austauschbares AkkuNetzkabel und austauschbares Akku
Abmessungen300 × 554 × 337 mm, 12,7 kg660 x 430 x 320 mm, 16,1 kg870 x 580 x 470 mm, 31,5 kg457 x 230 x 285 mm
Preis999,- Euro999,- Euro949,- Euro359,- Euro

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