Anzeige

Alairex H.A.L.O. Jr. Test

Der Alairex H.A.L.O. Jr. im bonedo-Test  –  Zum heutigen Test steht ein Overdrive-Pedal der Marke Alairex in den Startlöchern. Alairex? Auch noch nie gehört? Nachdem ich ein wenig Recherche betrieben hatte, kam mir der Name des Gründers dafür umso bekannter vor! Alex Aguilar heißt der gute Mann, der Anfang der Neunziger mit Aguilar Electronics eine Firma gründete, die sich der Herstellung und Modifikation von Gitarrenverstärkern widmete und hochwertige Amps und Effekte in kleinen Stückzahlen für professionelle Gitarristen baute. Zusammen mit seinem Partner Dave Boonshoft startete er 1995 mit Aguilar Amplifikation die Produktion von Bassverstärkern und -effekten, die inzwischen zu den begehrtesten ihrer Art gehören.

Alairex_HALO_JR_004FIN


2012 jedenfalls fühlte sich Alex Aguilar berufen, eine neue Produktlinie ins Leben zu rufen und Alairex erblickte das Licht der Welt. Das Produktportfolio ist zwar mit gerade einmal zwei Pedalen und zwei Amps zurzeit noch extrem übersichtlich, aber um so mehr interessiert es mich, was der New Yorker Spezialist sich mit seinem enormen Erfahrungsschatz hat einfallen lassen.

Details

Fangen wir vorne an. Die vier Buchstaben H.A.L.O.stehen für “Harmonic Amp – Like Overdrive“. Und wenn Jr. das Kürzel für Junior ist, dann sollte es auch ein „Seniorpedal“ geben. Und in der Tat existiert ein weiteres, größeres Pedal, das wir in Kürze an gleicher Stelle testen werden. Die Information ist insoweit von Belang, da das heute anstehenden Testpedal laut Hersteller quasi mit dem zweiten Kanal des großen Bruders identisch ist. Nach dem Öffnen des Kartons strahlte mich ein in edlem Weiß lackiertes Pedal mit Standardmaßen an. Mit seinen 67,31 x 127 x 55 mm (BxTxH) ist es ziemlich genau so groß wie ein Pendant von Boss. Das Metallgehäuse ist tadellos und extrem sauber lackiert und setzt sich in seiner Aufmachung angenehm von vielen Mitkonkurrenten ab. Das Batteriefach an der Unterseite lässt sich komfortabel öffnen und nimmt einen 9-Volt-Block in seinem Inneren auf. Vier Gummifüße verhindern, das unser Kandidat sich selbständig macht, und wer ins Innere vordringen möchte, der kann das nach Lösen von vier Schrauben bewerkstelligen. 

Fotostrecke: 4 Bilder Das ist der “Junior”. Und ja, einen “Senior” gibt es auch!

Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Stirnseite, und außer einer Eingangs- und einer Ausgangsbuchse sowie der Anschlussmöglichkeit für ein Netzteil (nicht im Lieferumfang) gibt es nichts Außergewöhnliches zu finden. Bis auf die Tatsache vielleicht, dass sich das H.A.L.O. jr. mit einem 9-18 Volt DC-Stromspender betreiben lässt. Weiter geht es mit der Oberseite, auf der sich die Bedienelemente befinden.

Alle Anschlüsse sind auf der Stirnseite vereint.
Alle Anschlüsse sind auf der Stirnseite vereint.

Drei Regler, die sich allesamt mit gesundem Widerstand drehen lassen und gleichmäßig laufen, ermöglichen das Einstellen von Gain, Tone und Level. Allerdings gibt es zwei weitere Potis und einen kleinen Kippschalter mit der Bezeichnung Clip Shape. Letzterer bietet die Wahl zwischen zwei Einstellungen, wobei die erste mit der Bezeichnung Asymmetrical Clipping Mode laut der beiliegenden Information einen dunkleren Overdrive-Sound generiert, bei dem der Fokus auf Obertönen und Kompression liegt. In der zweiten Stellung fungiert der Schalter als klassischer Clean-Boost und liefert bis zu 17dB mehr Dampf im Zusammenspiel mit Gain- und Level-Poti. Eines der beiden bereits angesprochenen Potis liegt auf der linken Seite, nennt sich Contour und sorgt für die Regelung der Mitten. Ganz nach links gedreht erzeugt es einen “Scoop“ Sound, der von den Herrschaften der IG Laut und Böse bevorzugt wird, nach rechts wird das Mittenbild immer mehr in den Vordergrund gestellt. Ein Basspoti darf auch nicht fehlen, und das befindet sich auf der gegenüberliegenden rechten Seite. Je weiter es nach rechts gedreht wird, desto stärker werden Bassfrequenzen bei 100Hz unterstützt. Ganz oben leuchtet im aktiviertem Zustand eine blaue LED, die aber noch eine Zusatzinformation liefert. Wird das Pedal mit einer Batterie betrieben, die langsam zur Neige geht, leuchtet auch die LED immer schwächer, werden sieben Volt unterschritten, stellt sie ihre Arbeit ein. Zeit, den Energiespender auszutauschen, oder besser, das Pedal direkt mit einem Netzteil zu verbinden, und sich auf das konzentrieren, worum es geht, nämlich Musik zu machen! Ein Fußschalter aktiviert das Overdrive Pedal und als letzte wichtige Information sollte noch erwähnt werden, dass das H.A.L.O Jr. über einen buffered Bypass verfügt.

Bedienelemente: Mehr als nur die Standards.
Bedienelemente: Mehr als nur die Standards.
Anzeige

Praxis

Da es sich bei dem H.A.L.O. Jr. Pedal um einen Overdrive handelt, habe ich ihn vor einem clean eingestellten Amp, in diesem Fall einem Plexi Marshall mit 2×12“ Box, geparkt. Im ersten Beispiel ist dieser Grundsound zu hören:

Audio Samples
0:00
Amp clean

Die folgenden Beispiele zeigen die verschiedenen Grundsounds, die mithilfe der beiden Clip Shapes erzeugt werden können. Alle Regler befinden sich in der Mittelstellung bis auf Gain, der steht bei 8 Uhr.

Audio Samples
0:00
Gain 8 Uhr Clip Shape 1 Gain 8 Uhr Clip Shape 2

Wow, das gute Teil macht wirklich ziemlich Dampf und erzeugt einen sehr gesunden, breitbeinigen Rocksound, und das bei moderat eingestelltem Gain! Wie bereits in der Beschreibung erwähnt, liefert Clip Shape 1 einen etwas höhenärmeren Ton, wohingegen Clip Shape 2 das Signal boostet, ohne jedoch in das Klanggeschehen einzugreifen. Der Sound erscheint frischer, aber auch verzerrter.

Der Jr. ist schon bei wenig Gain ein kräftiger Zerrer.
Der Jr. ist schon bei wenig Gain ein kräftiger Zerrer.

Nun ist der Tone-Regler dran. Der Gainregler steht auf 3 Uhr und Tone nacheinander jeweils auf Minimum, in der Mitte und abschließend auf Maximum.

Audio Samples
0:00
Gain 3 Uhr Clip Shape 1 Tone Min Gain 3 Uhr Clip Shape 1 Tone Mid Gain 3 Uhr Clip Shape 1 Tone Max

Auch der Tone-Regler, der ja für das Mittenbild verantwortlich ist, zeigt sich äußerst effektiv. Ich muss zugeben, dass mir die Mittelstellung am besten gefällt, aber die beiden Extreme zeigen recht deutlich, was noch alles möglich ist. Sehr gut gefällt mir, dass der Grundsound als solcher aber nicht wirklich zerstört wird, es ändert sich lediglich der Fokus.
Abschließend drei Beispiele mit unterschiedlichen Contour-Settings, ganz links, Mitte und ganz rechts.

Audio Samples
0:00
Gain 3 Uhr Clip Shape 2 Contour Min Gain 3 Uhr Clip Shape 2 Contour Mid Gain 3 Uhr Clip Shape 2 Contour Max

Auch hier kann ich das im vorigen Block Erwähnte nur wiederholen. Von Oldschool-Metal bis zu modernem Rock ist das Feld ziemlich breit gesteckt, wobei sich in allen Beispielen der insgesamt hervorragende Grundsound des H.A.L.O. Jr. Pedals zeigt, das ziemlich authentisch einen Röhren -Overdrivesound abbilden kann, ganz so, wie es der Name verspricht.

Anzeige

Fazit

Mit dem H.A.L.O. Jr. Pedal hat die noch junge Firma ein ziemlich heißes Eisen im Feuer. Die Verarbeitung ist sehr gut und der Sound kann auf ganzer Linie überzeugen. Das Pedal empfiehlt sich in erster Linie als Soundmacher, fühlt sich also grundsätzlich vor einem clean eingestellten Amp am wohlsten, obwohl andere Konstellationen durchaus ausprobiert werden sollten. Preislich präsentiert sich unser Testkandidat nicht gerade als Schnäppchen, was aber angesichts seiner Leistung absolut in Ordnung geht. Das Alairex H.A.L.O. jr ist auf jeden Fall eine Empfehlung für alle die, die ein flexibles, hochwertiges Overdrive-Pedal suchen.  

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Bedienung
  • Sound
Contra
Artikelbild
Alairex H.A.L.O. Jr. Test
Für 95,00€ bei
Zwar nicht gerade billig, aber klanglich eine glatte Eins - der Alairex-Overdrive.
Zwar nicht gerade billig, aber klanglich eine glatte Eins – der Alairex-Overdrive.
Spzifikationen
  • Hersteller: Alairex
  • Effektgattung: Overdrive Pedal
  • Größe: 67,31 x 127 x 55mm (BxTxH)
  • Besonderheiten: Buffered Bypass, läuft mit 9-18V DC Netzteilen
  • Preis: € 249,– (UVP)
Hot or Not
?
Zwar nicht gerade billig, aber klanglich eine glatte Eins - der Alairex-Overdrive.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Exploring the NUX Amp Academy Stomp | Sound Demo with Various Playing Styles
  • Funk Rock Riffing with the NUX Amp Academy Stomp!
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!