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AKG WMS420 Vocal Set Band D Test

AKG WMS420 Vocal Set Band D im bonedo.de-Test: Der Markt für Bühnen-Funkstrecken ist hart umkämpft, und man steht als Musiker nicht selten vor der Qual der Wahl, möchte man sich für ein System entscheiden. Der österreichische Hersteller AKG gilt als einer der größten Anbieter in diesem Segment und bietet eine stattliche Anzahl an Wireless-Sets, die nahezu jedem Geldbeutel und Live-Szenario gerecht werden.

AKG_WMS420_01_Teaser


In diesem Artikel schauen wir uns das drahtlose Mikrofonsystem WMS420 Vocal Set Band D für 359,00 Euro (UVP) an, das sich innerhalb des AKG-Portfolios eine Stufe über den Einsteigergeräten aus der Perception Wireless-Serie einordnet. Wir dürfen also durchaus mit einigen Erwartungen an den Test herangehen und gespannt sein, welche Argumente wohl für oder gegen das AKG WMS420 Vocal Set Band D sprechen könnten.

Details

„Flexibilität ist alles“, hat man sich wahrscheinlich im Hause AKG gedacht und das WMS420 gleich in zwei kombinierbaren Ausführungen herausgebracht: Zum einen gibt es das hier getestete Vocal-Set, das entsprechend seines Verwendungszwecks mit dem Handheld-Mikrofon HT420 ausgestattet ist, zum anderen ist ein Bundle mit dem PT420-Taschensender erhältlich. Beide Sender können mit dem Empfänger SR420 betrieben werden, daher dürfen sich Bands komplett mit WMS420-Funkstrecken eindecken, um ihre Audiosignale allesamt drahtlos zu übertragen.
Mein Testkandidat wird in der AKG-typischen Karton-Umverpackung mit Tragegriff ausgeliefert. Praktisch für alle, die sich vorerst keinen Transportkoffer zulegen möchten und/oder nur gelegentlich Auftritte absolvieren. Zum Lieferumfang zählt neben dem Handsender HT420 und dem Empfänger SR420 auch eine AA-Batterie für das Funkmikrofon, um sofort loszulegen. Die beiden UHF-Antennen des Empfängers werden per BNC-Verbindung verschraubt und liegen deshalb ebenfalls separat bei. Neben dem Netzteil der Empfangseinheit und einem Stativadapter befinden sich noch einige Infoblätter im Lieferumfang, die Auskunft über Frequenzen, Sicherheitsaspekte, Garantiebedingungen, usw. geben. Insgesamt also ein „Einstöpseln-und-Loslegen-Paket“. Mal sehen, ob das Set diesem Anschein in unserem Praxistest tatsächlich gerecht wird. Doch zunächst checken wir kurz die technischen Details:

Fotostrecke: 8 Bilder Auspackstrecke AKG WMS420

AKG HT420

Beim Handheld-Mikrofon HT420 kommt eine AKG D5 Kapsel zum Einsatz. Sie kommt mit Supernierencharakteristik daher und sollte deshalb bestens gegen seitliche Schallquellen gewappnet sein. Im Griff des Handsenders ist die integrierte Antenne zu finden, mit deren Hilfe der Transmitter auf acht verschiedenen Trägerfrequenzen senden kann. Dadurch wird der gleichzeitige Betrieb mehrerer baugleicher Funkstrecken ermöglicht.
Neben dem obligatorischen Power-Schiebeschalter befinden sich unter einer Gummischutzlasche der Kanalwahltaster und ein Gain-Schiebeschalter zur Anpassung der Eingangsempfindlichkeit des integrierten Senders („Hi“ oder „Low“). Der ausgewählte Kanal wird auf dem Mikrofon-Display angezeigt, eine Kontroll-LED gibt Auskunft über den Batteriestatus. Auf der Rückseite des HT420 befindet sich das Batteriefach, unter dessen Deckel nicht nur die Klemmen zur Batterieaufnahme schlummern, sondern auch Ladekontakte, die für das Aufladen mit dem optional erhältlichen Ladegerät AKG CU400 vorgesehen sind. Kommt dieses zum Einsatz, verbleiben die eingesetzten Akkus praktischerweise im Batteriefach.
Nicht vorenthalten möchte ich euch noch die unvermeidlichen technischen Infos zum 221 Gramm leichten Handsender: Die Trägerfrequenz für das FM-modulierte Funksignal der 23,5 Zentimeter langen Mikrofon-Sender-Kombination reicht – je nach Band – von 530,025 bis 931,850 MHz. Dabei agiert der Sender mit einer Schaltbandbreite von 30 MHz. Der übertragene Frequenzbereich reicht von 70 Hz bis 20 kHz … und das für eine Betriebsdauer von sechs bis acht Stunden.

Fotostrecke: 7 Bilder Formschöner Handsender: AKG HT420.

AKG SR420

Der Funkempfänger SR420 zeichnet sich durch ein schlichtes, aber elegantes Design aus. An seiner vollständig aus Plastik gefertigten Frontplatte residieren der On/Off-Taster, das Volume-Poti und der Kanalwahltaster. Unter dem geschwungenen, frontalen Plastik-Rauchglas liegt an zentraler Position ein Display, das den gewählten Empfangskanal anzeigt. Links und rechts davon sind zwei LEDs untergebracht, die beim Signalempfang respektive bei zu hohem Audio-Signalpegel aufleuchten.
Rückseitig finden wir zwei BNC-Buchsen, an denen die UHF-Antennen des Systems sicher verschraubt werden können. Eine symmetrische XLR-Buchse und eine nicht symmetrische Klinkenbuchse ermöglichen das Abgreifen des Ausgangssignals. Der ebenfalls auf der Rückseite angebrachte Squelch-Regler ermöglicht es, ein Aufrauschen des Receivers, das bei zu schwachen Empfangssignalen entstehen kann, zu verhindern. Über der Anschlussbuchse für das zugehörige Netzteil ist zudem eine Zugentlastung untergebracht.
Für den Funkempfang des SR420 stehen bis zu acht verschiedenen Trägerfrequenzen bereit, die dann in einem Aufbau als Multi-Channel-System simultan benutzt werden können. Wie seine beiden Antennen signalisieren, beherrscht der Empfänger das True-Diversity-Verfahren. Das heißt, dass er auch in schwierigen Funkumgebungen, beispielsweise in Konzerthallen, alten Fabrik- und Lagerhallen oder Zechengebäuden, zuverlässig arbeiten kann, indem er das jeweils stärkere von zwei Empfangssignalen aufgreift.
Der Receiver weist dieselbe Trägerfrequenz und Schaltbandbreite wie der Sender auf, wobei der Frequenzumfang für die Übertragung beim SR420 jedoch weiter hinabreicht als beim Handsender. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass sich die Empfangseinheit auch in Kombination mit dem AKG-Taschensender PT420 einsetzen lässt. Dieser funkt nämlich ein Signal von 40 Hz bis 20 kHz – andernfalls wäre das Gerät zum Beispiel für die Drahtlosübertragung von E-Bässen ungeeignet. Der Signal-Rauschabstand ist für Empfänger und Sender mit 105 dB(A) angegeben.

Fotostrecke: 4 Bilder Der stationäre Empfänger SR420 setzt auf …
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Praxis

Fertigung und Usability

Der Schaft der Mikrofon-Sender-Kombination liegt super in der Hand. Dazu trägt einerseits die handschmeichelnde Form des Geräts bei, andererseits sorgt aber auch die Oberflächenbeschaffenheit des matt satinierten Kunststoffs für eine schöne Haptik. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Mikrofon trotz des Senders im Fuß gut ausbalanciert ist. Der Kapselschutz aus Drahtgeflecht hat keine Kugelform, sondern einen eher kantigen Abschluss, wodurch er robuster wird und somit Stabilität für den Bühneneinsatz gewährleistet.
Das Display ist auch ohne Hintergrundbeleuchtung recht gut abzulesen, liegt für meinen Geschmack aber ein wenig zu tief im Gehäuse und ist dazu kaum 1/4 cm² groß. Da es aber beim Soundcheck möglich sein sollte, die Funkstrecke mit dem in/an der Location verfügbaren Licht einzustellen, ist hier für die Praxis kein immenser Nachteil, aber immerhin ein klitzekleines Manko zu erkennen.
Einzig die Gummilasche über dem Kanalwahlschalter hat mir das eine oder andere Mal zu schaffen gemacht, denn sie ließ sich auch mit den Fingernägeln kaum um einen gefühlten Nanometer bewegen. Das ist zwar für das unkomplizierte Einrichten des Systems zunächst unvorteilhaft, verhindert aber das versehentliche Verstellen auf einen anderen Kanal. Insofern hat die Gummilasche also auch ihre guten Seiten. Der An/Aus-Schalter des Handsenders ist ebenfalls leicht vertieft angebracht, jedoch sollten Sänger und Sprecher hier kein Problem haben, die Position des Schiebereglers zu verändern.

Fotostrecke: 3 Bilder Sowohl Sender…

Funk- und Signalqualität

Die Kanalwahl und Sender-Empfänger-Synchronisation gelingt mir im Handumdrehen, denn ich muss beim AKG WMS420 Vocal Set keine umständlichen Tastenkombinationen ausführen, sondern schlichtweg den gewünschten Channel einstellen. Die Testaufnahmen erfolgten im Übrigen mit einem Abstand von etwa 4,50 Metern zwischen den beiden Geräten, wobei während der Übertragung weder Aussetzer noch andere Unregelmäßigkeiten auftraten. Um einen brauchbaren Arbeitspegel zu erreichen, verstärke ich das vom Empfänger ausgegebene Signal um knapp 21 dB. Hier zahlt sich das gute Rauschverhalten des Funksets aus, das ich als „nahezu rauschfrei“ bezeichnen möchte. Nicht schlecht, in Anbetracht der Preisklasse. Betätige ich den Ein/Aus-Schalter, tendieren die Schaltgeräusche ebenfalls gegen Null, und es ist lediglich ein sanftes „Wupp“ zu hören. Griffgeräusche hingegen sind am HT420 durchaus wahrnehmbar, fallen aber nicht sonderlich störend ins Gewicht, wie sich den Hörbeispielen entnehmen lässt.

Klang

Bei naher Mikrofonierung in der Haupteinsprechrichtung des Mikrofons liefert dieses einen ausgewogenen, eher warmen Klang. Das Frequenzbild ist gut auf Vocals abgestimmt und stärkt die Stimme im entscheidenden Bereich um 3 kHz. Zugleich erhält der Gesang durch den Nahbesprechungseffekt eine solide Fundierung im Bereich der Bässe und unteren Mitten. Zischlaute sind präsent, treten aber nicht unangenehm in Erscheinung, sondern lediglich leicht abgeschwächt. Transienten klingen mit dem HT420 weich, ohne jedoch verwaschen zu wirken. Auch höhere Vocal-Pegel stellen die D5-Kapsel nicht vor große Probleme (zu hören jeweils in der zweiten Hälfte unserer Audiobeispiele). Bei der Mikrofonierung aus geringer Entfernung, beispielsweise drei bis fünf Zentimeter, wirkt der Nahbesprechungseffekt für meine Ohren vielleicht schon etwas zu kräftig. Das Resultat ist ein recht basslastiger Sound, der zwar noch nicht „mulmt“, aber in vielen Live-Situationen zweifellos den Einsatz eines Hi-Pass-Filters rechtfertigt.
Aufgrund der Supernierencharakteristik hatte ich einen extremen Abfall des Pegels bei der Off-Axis-Besprechung des Mikrofons erwartet, doch dem war nicht so. In unserem Test erzielten wir bei einem Einsprechwinkel von 45 Grad einen immer noch ordentlichen Signalpegel sowie ein nicht sonderlich stark abweichendes Klangbild. Der Nahbesprechungseffekt ist hier logischerweise weniger deutlich ausgeprägt. Bei einem größeren Mikrofonierungs-Abstand sind die Unterschiede zwischen On- und Off-Axis-Besprechung dann beinahe schon zu vernachlässigen. Der Pegelabfall gegenüber der Nahbesprechung ist bei zehn bis fünfzehn Zentimetern Entfernung zur Schallquelle schon recht deutlich. Für ein Bühnenmikrofon ist das natürlich eine gute Sache, schließlich soll über das Hauptmikrofon nicht auch der Backing-Chor mikrofoniert werden und andersherum. Dieser etwas größere Abstand zur Schallquelle tut außerdem der Offenheit des Klangbilds gut, denn kaum fällt der Nahbesprechungseffekt geringer aus, liefert das HT420 einen recht ausgewogenen Sound.

Audio Samples
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Vocals (männlich, 5 cm Abstand, On-Axis) Vocals (männlich, 5 cm Abstand, 45° Off-Axis) Vocals (männlich, 15 cm Abstand, On-Axis) Vocals (männlich, 15 cm Abstand, 45° Off-Axis) Betätigen des „On“/„Off“-Schiebereglers Gedämpfte Griffgeräusche des AKG HT420
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Fazit

Das AKG WMS420 Vocal Set Band D lässt sich wunderbar leicht einrichten und bedienen, sodass auch Einsteiger in die Funkstrecken-Systematik mit dem Bundle aus SR420 Funkempfänger und HT420 Handheld-Mikrofon keinerlei Praxis-Klippen umschiffen müssen. AKG kombiniert eine gute Übertragungs- und Klangqualität mit einigen Basic-Features, wie der True-Diversity- und Squelch-Funktion, zu einem soliden Drahtlospaket. Einzig die wenig ausgeprägte Supernierencharakteristik konnte mich nicht ganz überzeugen. Neben dem einfachen technischen Zugang, den das WMS420 bietet, ist vor allem die Stabilität der Funkübertragung als Pluspunkt zu nennen. Mit seinem geringem Rauschpegel und einem ausgewogenen bis leicht basslastigen Vocal-Klang bei der Nahbesprechung hinterlässt diese Kombination aus Mikrofonsender und Empfänger in der Summe ein stimmiges Bild im unteren mittleren Preissegment. Eine weitere Stärke des Sets liegt zudem in dessen Ausbaufähigkeit mittels optionaler Ladestation oder verschiedenen Nachrüstantennen sowie in der Möglichkeit, mehrere Einheiten parallel zu betreiben. Das AKG WMS420 Vocal Set Band D eignet sich deshalb sowohl für Präsentationen als auch für Bands, bei denen eine budgetfreundliche Lösung für den Betrieb von nicht mehr als acht Funkstrecken gleichzeitig gefunden werden soll.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Einfache Bedienbarkeit
  • Ausgewogenes Frequenzbild (jenseits des Nahbesprechungseffekts)
  • An/Aus-Schalter nahezu geräuschfrei
  • Benötigt nur eine AA-Batterie
  • Sechs bis acht Stunden Betriebsbereitschaft
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Supernierencharakteristik vergleichsweise „breit“
  • Handsender-Display schlecht ablesbar
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AKG WMS420 Vocal Set Band D Test
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AKG WMS420 Vocal Set Band D: Drahtloses Mikrofonsystem
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Profilbild von Luky Schloyer

Luky Schloyer sagt:

#1 - 14.05.2021 um 20:03 Uhr

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Hallo ich habe zum beispiel diese Set Band D von der 420er SerieHab nun zusätzlich 2 ht420 band d Mikros dazugekauft nun also insgesamt 3 mikro ident baugleich selbe frequenzbereiche ect ...Ich kann sie nicht simultan betreiben warum nicht ?Ich finde in keinem Forum ohne Fachgesprächslevel eine Hilfreiche AntwortIch nutze diese lediglich für Private Veranstaltungen mit 2 - 3 gesangsstimmen oder gitarre über mikro ectGlg ais Österreich

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