ANZEIGE

AKG WMS 40 Mini Vocal ISM2 & Dual Vocal Test

Praxis

Dadurch, dass die Receiver alle relevanten Bedienelemente auf der Vorderseite bieten, lassen sie sich komfortabel bedienen.

Aufbauen und Einrichten

Das Netzteil des Empfängers ist flugs zusammengesteckt. Der Stecker des Netzteils steckt allerdings alles andere als fest in der Buchse des Receivers. Deshalb ist es ein wenig ärgerlich, dass Anwender hier auf eine Zugentlastung verzichten müssen. Stattdessen sollten sie sich sicherheitshalber mit einem Workaround innerhalb des Racks behelfen, um nicht schon beim geringsten Zug am Kabel einen Ausfall der Funkanlage zu riskieren.

Die Antennen der Empfänger sind dreh- und schwenkbar, so dass sich ihre Ausrichtung bei Bedarf optimieren lässt. Sensationell schnell geht das Zustandekommen der Funkverbindung vonstatten. Einfach einschalten und „zack“ ist sei aktiv. Ein Hoch auf die Festfrequenz!

AKG WMS 40 Mini Dual Vocal Receiver Füße Rack-Montage
Rutschfeste Füße und Lochbohrungen für die Rack-Montage finden sich auf der Empfängerunterseite

Bei der Arbeit mit dem zweikanaligen Empfänger muss man sich merken, welches Mikrofon auf welcher Frequenz funkt. Zum Glück ist das auf der Rückseite des Handsenders vermerkt. Da sich bis zu sechs dieser Funkstrecken parallel betreiben lassen, kann das aber mitunter unübersichtlich werden.

Um auf die Schnelle zu wissen, welches Mikrofonsignal auf welchem Ausgang liegt, empfiehlt es sich, Workarounds zu nutzen, wie beispielsweise das Aufkleben farbiger Punkte an Mikrofon und Receiver-Ausgängen. Ohne jegliche Form von Display muss man sich bei wachsender Komplexität seiner Funkanlage schließlich zu helfen wissen.

Handhabung

Das Einschalten des Mikrofonsenders führt leider zu einem dumpfen Einschaltgeräusch, das einen enorm großen Pegel hat. Gerade für Nutzer, die die Funkstrecke an einer Klein-PA ohne Mischpult oder integrierten Mixer betreiben, führt das im Live-Betrieb zu unschönen Momenten. Moderatoren, Präsentatoren und Sänger tun deshalb gut daran, die Funkstrecke rechtzeitig vor Publikumseinlass einzurichten.

Nicht gut gelöst finde ich auch, dass der Schiebeschalter des Mikrofons nicht ausreichend fest in der Mittelposition einrastet. Infolgedessen besteht hier die Gefahr, dass Sänger oder Sprecher nicht nur das Mikrofon stummschalten, sondern versehentlich gleich auch noch den Sender deaktivieren.

Beim Wechsel in den Stummschalten-Modus ist neben den üblichen mechanischen Griffgeräuschen des Mikrofons ein Audio-Burst zu hören. Auch das ist nicht wünschenswert. Dass das Ausschalten des Senders nochmals einen weiteren kleinen Audio-Burst verursacht, obwohl sich das Mikrofon bereits im Stummschalten-Modus befindet, ist für mich sogar unverzeihlich. Hier sollte auch für diesen Kaufpreis ein smoothes Ein/Aus-Schalten möglich sein.

Die Lautstärkeknöpfe des zweikanaligen SR40 Mini 2 verhalten sich seltsamerweise unterschiedlich. Der Regler des ersten Kanals zeigt kurz vor Ende des Regelwegs einen leichten Widerstand auf, der dann abrupt nachlässt. Da diese Haptik bei keinem der anderen Regler auftritt, handelt es sich hierbei anscheinend um einen Fertigungsfehler des Testmodells. Nichtsdestotrotz lässt sich festhalten, dass die gebotene Verstärkung des Mikrofonsignals immens ist.

AKG WMS 40 Mini: Klang

AKG bewirbt diese Drahtlosanlagen mit dem Hinweis darauf, dass in ihnen die HDAP-Technologie (High Definition Audio Performance) zum Einsatz kommt. Deshalb bin ich umso mehr gespannt darauf, wie es um ihre Klangqualität steht.

Schon beim Sprachtest zeigt sich, dass das Mikrofonsignal nicht allzu brillant klingt, aber dennoch durchsetzungsfähig ist. Den Mikrofonklang würde ich am ehesten als „warm“ bezeichnen. Rauschanteile sind im Signal deutlich enthalten, aber nicht überbordend. Für Live-Situationen, in denen moderiert, präsentiert, kommentiert oder auch mal gesungen werden soll, geht das Eigenrauschen der Funkstrecke völlig in Ordnung.

Audio Samples
0:00
Sprache Gesang Ein, Mute, Aus

Im Praxis-Check mit einer Gesangsstimme fällt dann deutlich auf, dass der Empfänger den Pegel des Audiosignals automatisch nachregelt beziehungsweise komprimiert. Während diese Funktion für viele Profis wohl ein Graus darstellt, weil sie sich weder anpassen, geschweige denn ausschalten lässt, werden Amateursänger und Gelegenheitsnutzer froh darüber sein, dass sie bei dieser Drahtlosanlage nicht erst ein Tontechnik-Studium absolvieren müssen, um im Handumdrehen brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Der Gesangssound ist von seinem Frequenzbild her ausreichend durchsetzungsstark. Zischlaute stechen nicht heraus, Transienten werden deutlich, aber nicht klickend umgesetzt und die Nahbesprechung des Mikrofons führt nicht zu überbordenden Bassanteilen im Signal.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.