AKG DMS100 Vocal-Set und Instrument-Set Test

Praxis

Kanalfarben statt Zahlen

Gleich vorweg gesagt: Einfacher als beim AKG DMS100 ist ein Funkset kaum einzurichten. Das Einrichten der Funkstrecke ist letztlich ebenso kinderleicht wie das Anschließen des stationären Empfängers. Mit den voreingestellten Settings ist die Funkverbindung praktisch direkt mit dem Einschalten der Geräte aktiv. Um auf einen anderen Kanal zu wechseln, lässt sich am Empfänger einer von vier Kanälen wählen. Dazu wird der Drehknopf am Receiver zwei Sekunden lang gedrückt. Blinkt die Kanalinfo-LED auf, lässt sich mit dem Regler zwischen grüner, orangener, blauer und pinker Färbung der LED wählen. Die vier Farben repräsentieren je einen der vier möglichen Funkkanäle, auf denen die Verbindung stattfinden kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Verschraubte rutschhemmende Füßchen sorgen für sicheren Stand auf glatten Oberflächen

Bestätigt der Anwender einen der Kanäle, kann am Sender die Sync-Taste betätigt werden, die nach dem Aufschrauben des Mikrofonschafts zugänglich ist. Die Multicolor-LED am Sender durchläuft dann ebenfalls alle vier genannten Farben bis die am Receiver eingestellte Funkverbindung gefunden ist. Schon kann das System genutzt werden. Beim DMS300 wird zur Synchronisation statt der Farbcodierung entsprechend die Kanalnummer angezeigt. Das ist dann sogar noch komfortabler.

Fotostrecke: 3 Bilder Hinter dem Batteriefach des Handsenders versteckt sich ein Sync-Taster samt mehrfarbig leuchtender LED

Beim Taschensender BT100 funktioniert die Synchronisation auf die gleiche Weise. Hier befindet sich der Sync-Taster am Gerät unter der Batteriefachabdeckung. Soll das Eingangssignal des Bodypacks verstärkt werden, lässt sich der Ausgangspegel mithilfe eines Schraubenziehers per Trim-Regler justieren. Er befindet sich ebenfalls unter der Abdeckung.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Batteriefach-Deckel des Taschensenders lässt sich vollständig abnehmen

Weitreichende Brillanz

Die Funkverbindung ist durchweg stabil und Artefakte oder gar Aussetzer sind im Test zu keiner Zeit auszumachen. Der Reichweitentest des DMS100 zeigt mir bei der für mich maximal testbaren Entfernung von etwa 10 m durch mehrere massive Ziegelwände und Türen hindurch ebenfalls keine Schwachstellen des Drahtlos-Systems.
Aber kommen wir zum Wichtigsten, dem Klang des Funksets. Für den Soundtest habe ich das Mikrofon zunächst mit naher Mikrofonierung für Gesang getestet. Hier wirkt der Sound des Funkmikrofons trotz naher Mikrofonierung nicht basslastig, denn der klassische Nahbesprechungseffekt hält sich in Grenzen. Der Vocalsound hat vielmehr ein prägnantes, durchsetzungsstarkes Frequenzbild und ist dabei transientenstark. Gerade der Bereich der oberen Mitten wirkt ausgeprägt und verleiht dem Stimmensound eine gewisse „Crispness“.
Bei mittlerem Mikrofonierungsabstand von etwa 15 cm ist der ausgegebene Audiopegel bereits deutlich geringer. Anfänger mit nicht ganz so ausgefeilter Mikrofontechnik sollten deshalb darauf achten, das Mikrofon nicht allzu weit von ihrem Mund entfernt zu halten. Da das Frequenzbild auch bei mittlerer Distanz stabil bleibt, kann aber auch problemlos mit einem Kompressor und Aufholverstärkung gearbeitet werden, um den Pegel des Stimmsignals einheitlicher zu gestalten. Größere Abstände um 50 cm zwischen Mikrofon und Sänger/Sprecher führen zu weiterem Pegelverlust. Das Klangbild bleibt jedoch auch hier konstant. Und sogar Bewegungen des Mikrofons vor dem Mund im 45° Winkel führen noch immer zu verwendbaren klanglichen Ergebnissen. Für eine seitliche Besprechung ist die Nierencharakteristik des Mikrofons dagegen (zum Glück) nicht breit genug aufgestellt.
Hinsichtlich der Griffgeräusche stellt sich im Test heraus, dass der DMS100-Handsender diese per Körperschallübertragung recht deutlich im Bereich der unteren Mitten abbildet. Hier ist deshalb vom Nutzer eine ruhige Hand gefordert. Durch den Widerstand seines fühlbaren Druckpunkts verursacht der Ein/Aus- und Mute-Schalter des Handmikrofons beim Ausschalten ein kurzes Klacken, das per Körperschallübertragung seinen Weg in das Audiosignal des Handsenders findet. Ansonsten zeigt sich das HT100-Funkmikrofon in Sachen Nebengeräuschen zahm und unauffällig.
Bei der Übertragung von Instrumentensignalen glänzt der Taschensender BT100 mit einer lupenreinen Klangübertragung. Einzig im Bereich der Bassenergie von Gitarren und E-Bässen sind minimale Verluste wahrnehmbar. Das vom Receiver ausgegebene Signal hat außerdem geringfügig abgeschwächte Transienten. Dieser Unterschied ist jedoch derart unauffällig, dass er für mich nicht wirklich zu hören ist und erst bei genauem Vergleich der aufgezeichneten Wave-Dateien ins Auge fällt. Das Ein- und Ausschalten des Taschensenders führt übrigens zu keinerlei Knackgeräuschen.

Audio Samples
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AKG DMS 100 Vocals, close AKG DMS 100 Vocals, mid AKG DMS 100 Vocals, far AKG DMS 100 Vocals, mid 45° AKG DMS 100 Vocals, mid 90° AKG DMS 100 Griffgeräusche AKG DMS 100 Mikrofon an/aus AKG DMS 100 Gitarre, direkt AKG DMS 100 Gitarre, Funkübertragung AKG DMS 100 E-Bass, direkt AKG DMS 100 E-Bass, Funkübertragung AKG DMS 100 Taschensender an/aus
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