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ATV EXS-2 Mk2 / EXS-5 Exercise Series E-Drum Vergleichstest

Die ATV EXS-2 MK2 und EXS-5 E-Drumsets folgen ganz klar der Devise: Weniger ist mehr. Wer heutzutage mit fünf Preset Drumkits um die Ecke kommt, wird bei so manchem E-Drum-User vermutlich Stirnrunzeln hervorrufen, überbieten sich manche Hersteller – selbst in der unteren Preisklasse – doch regelmäßig bezüglich der Vielzahl an Sounds und Drumkits. Wer allerdings genauer hinschaut bzw. hinhört, erkennt schnell, das das Konzept des japanischen Herstellers ATV – hinter dem übrigens kein Geringerer als Roland-Gründer Ikutaro Kakehashi steckt – durchaus Sinn macht. 

01_ATV_EXS_5_ATV_EXS_2_Edrum_Test


Es ist offensichtlich, dass sich ATV – und das wurde schon mit dem 2016 vorgestellten aD5 Modul sehr deutlich – nicht an die E-Drummer richtet, die nach abgefahrenen Effektsounds suchen und Wert auf eine größtmögliche Palette an unterschiedlichen Klängen legen, sondern diejenigen Schlagzeuger im Fokus hat, die akustische, authentische Trommel- und Beckensounds schätzen und auf Percussion- und Elektronikklänge verzichten können. Offenbar wollte sich Ikutaro Kakehashi, der im Jahr 2017 verstorbene Gründer der Firma ATV mit dieser Philosophie klar von den anderen Herstellern am Markt abgrenzen. Fünf akustische Drumsets von Jazz bis Metal gibt’s beim xD3 Modul – dem Herzstück der EXS-Serie, die mit dem EXS-1 Mk2 und dem EXS-3 übrigens noch zwei weitere Ausstattungsvarianten bietet – in der Grundausstattung, allerdings stehen weitere Kits kostenlos im ATV Sound Store zum Download bereit. Schauen wir also mal, was die beiden Kits im Vergleich zur Konkurrenz von Roland, Alesis, Pearl, 2Box und Co. zu bieten haben. 

Details

Fotostrecke: 4 Bilder Black is beautiful: Das Rack des EXS-5.

Während die Racks der beiden Testkits sich sehr ähneln, weicht die Pad-Bestückung deutlich voneinander ab – was sich letztlich im satten Preisunterschied von aktuell rund 1000 Euro widerspiegelt. 
Die Mesh Heads des EXS-2 Mk2 sind auf den drei 8“ Single Zone Toms – entgegen einiger Infos aus dem Web – einlagig und auf der 8“ Bassdrum sowie der 10“ Dual Zone Snare doppellagig konstruiert, was sich positiv auf das Spielgefühl und die Haltbarkeit auswirkt. Die stabilen Halterungen erlauben flexible Positionierung. Die Spitzen des Bassdrum Pads sind per Stimmschlüssel von Gummi auf Metalldorn umstellbar. Mit 12 Zoll Durchmesser bieten die Hi-Hat- und Beckenpads eine ausreichend große Spielfläche. Zwei Anschlusskabel am Ridepad weisen darauf hin, dass hier drei Spielzonen (Rand, Fläche, Kuppe) integriert sind. Zur Hi-Hat gehört auch das sehr leichte Controllerpedal aus Kunststoff, das über zwei herausschraubbare Metalldornen verfügt, die ein Verrutschen während des Spielbetriebs verhindern sollen.  

Fotostrecke: 4 Bilder Die Single Zone Tompads des EXS-2 haben einen Durchmesser von acht Zoll…

EXS-5: Alles ein bis zwei Nummern größer

Beim EXS-5 sieht man schon auf den ersten Blick, dass hier sämtliche Komponenten ein bis zwei Nummern größer ausfallen. 13 Zoll messen Bassdrum, Snare und Floortom, auf 10 Zoll bringen es die beiden Racktoms. Letztere sind mit einlagigen Mesh Heads bestückt, während für Bassdrum, Snare und Floortom die doppellagigen Varianten verwendet werden. Die Tompads des EXS-5 sind mit drei Sensoren bestückt, um eine gleichmäßigere Ansprache über die gesamte Fellfläche zu erzielen. Mit seinen 13 Zoll Durchmesser bringt das Bassdrum Pad ein stattliches Gewicht mit sich, das es sehr unanfällig gegen Verrutschen bei heftiger Bearbeitung macht. Sehr schlicht, aber gerade deshalb sehr interessant im Design sind die Hi-Hat- und Beckenpads. Hier gibt es keine abgesetzten, andersfarbigen Flächen, eingeprägten Rillen oder Ähnliches, sondern lediglich eine ebene Spielfläche aus nicht zu hartem und nicht zu weichen Silikon. Nachdem mir beim Aufbauen auffiel, dass die Beckenhalter keine Vorrichtungen gegen ein Verdrehen der Becken aufweisen, wurde der Grund dafür beim ersten Anspielen schnell deutlich: Die Pads registrieren die Anschläge gleichmäßig auf der gesamten Spielfläche, sodass man während des Spielens einfach weniger hinschauen muss und somit viel freier agieren kann. Das Hi-Hat Pad ist zur Montage auf einem herkömmlichen Hi-Hat-Stativ  – welches nicht zum Lieferumfang gehört – vorgesehen. Eine Kunststoffform wird in der Position des Bottom Cymbals aufgelegt, während das eigentliche Pad wie gewohnt an der Zugstange befestigt wird. Die Erkennung des Öffnungsgrades übernimmt hierbei ein optischer Sensor, welcher eine separate Stromversorgung benötigt. 

Fotostrecke: 3 Bilder Größen fast wie am Akustik-Drumset: das ATV EXS-5.

Beim Modul herrscht Minimalismus vor

Auch wenn es aufgrund der unterschiedlichen Farben nicht so scheinen mag: Die Module der beiden Testkits – schwarz beim EXS-2, silber beim EXS-5 – sind identisch. Es handelt sich dabei um das xD3-Modell, im Prinzip eine abgespeckte Variante des aD5. Im Gegensatz zum großen Bruder besteht das spärlich bestückte Gehäuse hier aus Kunststoff anstatt aus Metall, wirkt aber dennoch robust. Die Bedienelemente, die sich um das mittig platzierte Display gruppieren, sind schnell aufgezählt: links der Power Button, unter dem Display fünf Funktionstasten – denen die Preset Kits Modern Rock, World Pop, Super Metal, Swing und Heavy Rock zugeordnet sind – sowie der Schalter zum Aufrufen der Kit-Liste. Rechts finden wir das Eingaberad, zwei Lautstärketasten, die Return- und Menu/Enter-Buttons sowie die Tasten zur Steuerung des Metronoms und der Songs. Ähnlich übersichtlich ist auch die Rückseite: Neben den zwei Ausgängen gibt es einen Audio In als Miniklinke, einen Eingang für ein zweites Crashpad, den Multi-Trigger-Anschluss, MIDI Out, einen USB Port, einen SD Card Slot sowie den Netzanschluss. Eine 8 GB Micro SDHC Card mitsamt Adapter, auf welcher 20 Play-Along Songs gespeichert sind, ist im Lieferumfang enthalten. Über diese Karte können zusätzliche Kits oder weitere Songs (als wav.-Dateien mit maximal 2 GB pro Song) in das Modul importiert werden, zudem ist es möglich, Kit- und Triggereinstellungen auf der Karte zu speichern. Der Kopfhöreranschluss befindet sich praktischerweise an der Vorderseite des Moduls. 

Fotostrecke: 2 Bilder Übersichtlich: die Oberfläche des xD3-Moduls, hier in silber.

Der Visualizer verspricht mehr als er kann

Ebenso übersichtlich wie das Äußere gestaltet sich auch der Funktionsumfang des Moduls, das ganz klar als „Plug & Play“-Variante ausgelegt ist und keine Editierung der Sounds zulässt. Über die Menu-Taste gelangt man in die fünf Hauptbereiche Song, Metronome, Setup, Inst Level und Record. Das Song Menu bietet die Möglichkeit, im Verlauf des Songs maximal neun Marker zu setzen, um bestimmte Songteile gezielt zu üben oder Loops zu erstellen. Alle 20 Preset Songs auf der SD Card verfügen bereits über Marker, die aber bei Bedarf verändert oder gelöscht werden können. Es ist übrigens nicht möglich, Songs ins Modul zu importieren, diese stehen nur über die SD-Karte zur Verfügung. Im Metronome Menu stehen verschiedene Time Signatures und Subdivisions sowie sechs verschiedene Clicksounds zur Auswahl. Bei Bedarf kann das Metronom über das Anschlagen des Crashpads gestartet werden, und auch eine Tap Tempo Funktion ist an Bord. Beim Spielen zum Metronom zeigt eine sehr rudimentäre grafische Darstellung, genannt „Visualizer“, an, wie genau diese Schläge auf den Vierteln bzw. Achteln liegen. Klingt in der Theorie interessant, aber in diesem Bereich bieten andere Module bessere Möglichkeiten zur Tempokontrolle. Ebenso kann der Visualizer im Kit Menu die Pegel der einzelnen Schläge als Balkendarstellung anzeigen, wobei sich der Sinn dieses Features mir nicht so recht erschließen will. 

Fotostrecke: 5 Bilder Im Inst Level Menu können die Lautstärken der Pads angeglichen werden.

Das Setup Menu beinhaltet die Trigger Settings sowie die globalen Einstellungen. Im Trigger-Bereich können Dynamik und Ansprechverhalten der Pads variiert werden. Allerdings sind die Möglichkeiten hier begrenzt, so können zum Beispiel keine unterschiedlichen Dynamikkurven ausgewählt werden. Der Cross-Talk Cancel Wizard sorgt bei Bedarf dafür, dass es keine Übersprechungen zwischen den Pads gibt. Für das Snarepad kann hier auch eingestellt werden, ab welcher Anschlagstärke der Rimshot Sound zu hören ist. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass das Modul die Option bietet, dem Snare Rim wahlweise einen Sidestick- oder Rimshotsound zuzuordnen. Der Utility-Bereich bietet die Möglichkeit, Kit- und Triggereinstellungen zu sichern oder zu laden, Kits zu importieren, die SD Card zu formatieren und einen Factory Reset durchzuführen. Im Bereich „System“ schließlich gelangt man zu den Display-Einstellungen, der Auto Power Off Funktion (Off, 30 Minuten oder 4 Stunden), der globalen Lautstärke, den Panorama-Einstellungen für die einzelnen Pads sowie der Einstellung des globalen MIDI-Kanals. Die den Pads zugeordneten Notennummern können übrigens nicht verändert werden, was man im Kopf haben sollte, falls man das Modul in ein MIDI Setup integrieren möchte. Zu guter Letzt erfährt man im System Menu auch die Firmware-Version sowie die Product ID, die angegeben werden muss, wenn man Zugriff auf die 13 derzeit erhältlichen Extrakits aus dem ATV Sound Store haben möchte. Interessant ist übrigens die Option, dass man im Sound Store, neben den vorgegebenen Konfigurationen, aus insgesamt über 60 Einzelinstrumenten auch eigene Drumkits zusammenstellen und importieren kann, und das sogar kostenlos.  

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Praxis

In den folgenden beiden Videos bekommt ihr fast alle für die EXS-Serie erhältlichen Kits zu hören, wobei die fünf Preset Kits auch mit Songbegleitung eingespielt wurden:

EXS-5 Video Exercise Series

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EXS-2 MK2 Video

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Die Hi-Hat des EXS-5 erweist sich als geräuschvoll

Das Rack ist dank der leicht verständlichen Anleitung bei beiden Kits schnell aufgebaut, und auch die Verkabelung der Pads geht schnell über die Bühne. Alle Komponenten sind sehr flexibel positionierbar und können somit leicht an verschiedene Körpergrößen angepasst werden. Während die Anschlaggeräusche der Mesh Heads sich naturgemäß in einem angenehmen Rahmen halten, erscheint mir die Geräuschentwicklung des Hi-Hat Pads beim EXS-5 überdurchschnittlich hoch. Dies hat sicher mit der zweiteiligen Konstruktion und dem dadurch entstehenden Hohlraum zu tun und sollte, falls das Kit in geräuschempfindlicher Umgebung eingesetzt werden sollte, bedacht werden. Die doppellagigen Mesh Heads auf den Snarepads bieten neben der verbesserten Haltbarkeit noch den Vorteil, dass sie sich bei Bedarf fester spannen lassen als einlagige Varianten.

Ein Fest für Beckenfreunde

Beim ersten Anspielen der fünf Preset Kits fällt mir auf, dass die Lautstärkeverhältnisse der Instrumente – und das gilt zum Teil auch für die im Store erhältlichen 13 zusätzlichen Kits – nicht optimal sind, womit das „Plug & Play“-Konzept dann doch nicht so ganz aufgeht. Allerdings kann hier schnell Abhilfe geschaffen werden, denn im Bereich „Inst Level“ können die nötigen Anpassungen sehr bequem und zügig vorgenommen und dauerhaft gespeichert werden. Weiterhin fällt auf, dass viele der Sounds relativ trocken klingen, was so manchem angesichts der zahlreichen mit Effekten förmlich überfrachteten E-Drumkits am Markt zunächst ungewöhnlich erscheinen mag. Obwohl ich es schätze, das ATV hier den gegenteiligen Weg einschlägt, hätte ich mir die Möglichkeit gewünscht, einzelnen Instrumenten zumindest einen Hall hinzuzufügen, da sich dies nach meiner Erfahrung durchaus inspirierend auf das Spielen auswirken kann. Herausragend sind für mich die wirklich gelungenen Beckensounds, bei den Toms hingegen vermisse ich teilweise die klanglichen Nuancen, wodurch sie in einigen Kits etwas steril und gleichförmig klingen. Aber verschafft euch am besten selbst einen Eindruck. Hier folgen einige Klangbeispiele:

Audio Samples
0:00
01_ATV_EXS2_Kit_Modern_Rock.wav 02_ATV_EXS2_Kit_Songwriter.wav 03_ATV_EXS2_Kit_World_Pop.wav 04_ATV_EXS2_Kit_Vintage.wav 05_ATV_EXS2_Kit_Swing.wav 06_ATV_EXS5_Kit_Heavy_Rock.wav 07_ATV_EXS5_Kit_Music_City.wav 08_ATV_EXS5_Kit_80s_Mashup.wav

Das Spielgefühl und die Umsetzung der Dynamik fühlen sich auf dem EXS-5 natürlich und angenehm an. Die Mesh Heads sprechen leicht an und weisen auf der gesamten Fellfläche einen gleichmäßigen Lautstärkeverlauf vom Rand bis zur Mitte auf, was den drei Sensoren unter dem Mesh Head zuzuschreiben ist. Ein exzellentes Spielgefühl bietet auch die Hi-Hat sowie die hervorragenden Beckenpads, bei denen die Zonen sauber voneinander getrennt und die Zonenübergänge fein abgestuft sind. Nicht ganz so luxuriös geht es beim EXS-2 zu, was zum einen an den kleinen Durchmessern der Toms liegt, zum anderen daran, dass die Hi-Hat- und Beckenpads hier konventioneller gestaltet und nur auf einem Teil der Spielfläche nutzbar sind. Dennoch ist auch hier das Spielgefühl – vor allem vor dem Hintergrund, dass das EXS-2 nur halb so viel kostet wie das EXS-5 – sehr gut. Die 8“-Tompads erzeugen in der Werkseinstellung bereits bei mittlerer Anschlagstärke den maximalen Output, was sich im typischen „Machine Gun“-Effekt äußert. Nachdem ich im Trigger Menu ein anderes Pad-Modell ausgewählt habe, klingt es aber schon deutlich besser. Es sind übrigens ausschließlich ATV Pads wählbar, was aber nicht bedeutet, dass andere Pads nicht kompatibel wären: Ein testweise angeschlossenes Yamaha Pad mit Gummispielfläche funktioniert jedenfalls einwandfrei. 
Die Sounds einzelner Instrumente könnt ihr im Folgenden hören: 

Audio Samples
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09_ATV_EXS_5_Snare_Performance.wav 10_ATV_EXS_5_Tom_Performance.wav 11_ATV_EXS_5_HH_Performance.wav 12_ATV_EXS_5_Cymbal_Performance.wav

Zur Veranschaulichung der Dynamik habe ich noch eine Grafik erstellt, die den Verlauf von leise bis laut auf dem Snarepad zeigt. Oben seht ihr die reale Anschlagstärke und unten den Lautstärkeverlauf des ausgegebenen Sounds. Die zweite Grafik zeigt die Latenz, also die zeitliche Verzögerung zwischen dem Anschlag und dem dadurch ausgelösten Sound. Vier Millisekunden sind ein Topwert und beim Spielen nicht spürbar. 

Fotostrecke: 2 Bilder Dynamik Snarepad EXS-5.

Die Songs klingen gut, sind aber unflexibel

Einige der 20 auf der SD Card gespeicherten Play-Along Songs könnt ihr im Video hören. Hier beweist ATV Geschmack und liefert stilistisch unterschiedliche Tracks auf hohem Niveau. Bedauerlich finde ich allerdings, dass jeder Song nur in einem festen Tempo abspielbar ist. Zum Üben wäre es sinnvoll, wenn man das Tempo verändern könnte. Ein zweiter Kritikpunkt betrifft die Record-Funktion. Es ist beim xD3-Modul nicht möglich, eigene Aufnahmen – die nach dem Ausschalten des Gerätes verloren sind – auf die SD Card oder aber einen USB-Stick zu speichern, so wie das bei vielen anderen Modulen problemlos möglich ist. In der Anleitung empfiehlt der Hersteller, die Aufnahmen über den Audioausgang zu sichern, sprich: in Echtzeit auf ein Aufnahmegerät zu überspielen. Schwer vorstellbar, dass jemand sich das heutzutage noch antun möchte… Schade auch, dass die MIDI-Notennummern, die über die Pads gesendet werden, nicht variabel sind. Das macht die Kommunikation mit einem über USB angeschlossenen Rechner oder sonstigen MIDI-Gerät unnötig kompliziert.

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Fazit

Die E-Drumsets der ATV EXS-Serie richten sich an Drummer, die ein authentisch klingendes, leicht zu bedienendes Übungsdrumset ohne überflüssigen Schnickschnack für zuhause suchen. Die Sounds der beiden Testkits sind im Prinzip identisch, jedoch kommt das EXS-5 mit seinen größeren Drumpads und den luxuriösen Cymbal- bzw. Hi-Hat Pads (letztere allerdings mit starker Geräuschentwicklung) dem Spielgefühl eines akustischen Drumsets deutlich näher. Fünf Drumkits gibt es in der Grundausstattung, 13 weitere sind derzeit im ATV Sound Store zusätzlich und kostenfrei erhältlich. In der Summe ergibt dies eine gute Bandbreite an Akustik-Drumkits (Percussion- oder Elektronik-Kits sind nicht erhältlich), die sowohl Jazz- als auch Metal-Kits und alles dazwischen beinhalten.
Vor der Kaufentscheidung sollte man sich die Kits sehr genau anhören, denn veränderbar sind sie – abgesehen von den Lautstärkeverhältnissen – nicht. Sounds sind bekanntlich Geschmacksache, ich finde sie in diesem Fall jedenfalls größtenteils gelungen, wobei die Beckensound besonders hervorstechen. Einen Halleffekt hätte man dem Modul meines Erachtens noch spendieren können, um die Klangvariationen zu erweitern. Weiterhin stünden auf meiner Wunschliste die Möglichkeit, die Songtempi zu verändern und eigene Aufnahmen direkt speichern zu können. Da die Sounds der beiden Kits sich nicht unterscheiden, ist man mit dem EXS-2 Mk2 für rund 1000 Euro bereits gut bedient, wenn man allerdings sehr viel Zeit hinter dem Drumset verbringt und bezüglich der Trommelgrößen Akustikdrum-Feeling braucht, wird man auf lange Sicht mit dem – allerdings doppelt so teuren – EXS-5 glücklicher werden. Ein Antesten sei hiermit ausdrücklich empfohlen.  

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • übersichtliches Bedienkonzept
  • hervorragende Beckensounds
  • EXS-5 Drum- und Cymbalgrößen
  • günstiger Preis des EXS-2
Contra
  • hoher Geräuschpegel des Hi-Hat Pads (EXS-5)
  • Songtempo nicht variabel
  • Aufnahmen nicht speicherbar
Artikelbild
ATV EXS-2 Mk2 / EXS-5 Exercise Series E-Drum Vergleichstest
Für 849,00€ bei
Gute Ausstattung mit klarem Fokus auf akustische Drumsounds: Die ATV EXS-2 Mk2 und EXS-5 E-Drumsets konnten im Test größtenteils überzeugen.
Gute Ausstattung mit klarem Fokus auf akustische Drumsounds: Die ATV EXS-2 Mk2 und EXS-5 E-Drumsets konnten im Test größtenteils überzeugen.

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: ATV
  • Bezeichnung: EXS-2 Mk2 / EXS-5
  • Modul:
  • Bezeichnung: xD3
  • Firmware: 1.10 (EXS-5) / 1.21 (EXS-2 MK2)
  • Anzahl der Drumkits: 5 Presets (erweiterbar um zusätzliche Drumkits)
  • Metronom: Tempo 20 bis 300 bpm, 6 Sounds
  • Visualizer Funktion
  • Tap Tempo Funktion
  • Record Funktion
  • Auto Power Off Funktion
  • Anschlüsse:
  • 1 x 25-pin Multi Trigger Input für Pads + Controller
  • 1 x Trigger Input Crash 2 (Klinke)
  • 2 x Output (Klinke)
  • 1 x Kopfhörerausgang (Klinke)
  • 1 x Audio In (Miniklinke)
  • 1 x MIDI Out
  • 1 x USB 2.0 Port
  • 1 x SD Card Slot
  • Netzteilanschluss (12V)
  • Pads/Controller EXS-2 Mk2:
  • Bass Drum: 8“ Bass Drum Mesh Head Pad (xD-K08)
  • Snare Drum: 10“ Mesh Head Dual Zone Snare Pad (xD-P10)
  • Toms: 3 x 8“ Mesh Head Tom Pad (xD-P08)
  • Becken: 12“ Dual Zone Crash Pad (xD-C12A), 12“ Triple Zone Ride Pad (xD-C12B), beide mit Choke-Funktion
  • Hi-Hat: 12“ Hi-Hat Pad (xD-C12A) mit Hi-Hat Controller-Pedal
  • Pads/Controller EXS-5:
  • Bass Drum: 13“ Bass Drum Mesh Head Pad (xD-K13)
  • Snare Drum: 13“ Mesh Head Dual Zone Snare Pad (xD-P13M)
  • Rack Toms: 2 x 10“ Mesh Head Tom Pad (xD-P10M)
  • Floor Tom: 1 x 13“ Mesh Head Tom Pad (xD-P13M)
  • Becken: 2 x 14“ Dual Zone Crash Pad (aD-C14), 1 x 16“ Triple Zone Ride Pad (aD-C16), alle mit Choke-Funktion
  • Hi-Hat: 14“ Hi-Hat Pad (aD-H14) mit Optical Sensor Hi-Hat Control und separater Stromversorgung
  • Hardware:
  • Aluminium-Rack
  • Beckenhalter
  • Zubehör: Bedienungsanleitung, Anschlusskabel für Pads, Micro SDHC Card (8 GB), Netzteil (2 x für EXS-5), Klettbänder, Stimmschlüssel
  • Preise (Verkaufspreise 03/2022):
  • EXS-2 Mk2 EUR 999,-
  • EXS-5 EUR 2098,-
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