Anzeige

Palmer Octobus Test

Der Palmer Octobus im bonedo-Testmarathon – Mit dem Octobus tritt der deutsche Hersteller Palmer in unserem Testmarathon für Effektpedal-Looper an. Die Hessen beschränken sich in Sachen Konzeption eher auf das Wesentliche, es gibt keine großen Sonderfunktionen wie Amp-Switches oder MIDI-Controls, sondern schlichtes Programm: Acht Loops können mit Effektgeräten bestückt werden und deren Kombinationen sind auf 32 Presets speicherbar. 

Palmer_Octobus_003FIN


Außerdem nimmt das Gerät nicht sonderlich viel Platz auf dem Pedalboard ein und ist preislich mit knapp unter 200 Euro auch noch in den unteren Rängen angesiedelt. In dieser Hinsicht also eine gute Wahl für Gitarristen, die einfach keine Lust auf Stepptanz mit acht Pedalen haben und keinen Wert auf Sonderfunktionen legen. Aber wie sieht es mit dem wichtigen Faktor Klangqualität aus? 

Details

Gehäuse/Optik

Der Octobus kommt im massiven und stabilen Stahlblechgehäuse, das in der Tiefe mit elf Zentimetern gar nicht so viel Platz beansprucht. Bodenplatte und die Seiten sind etwas tiefer und bieten neben zwei Löchern für die Befestigung am Pedalboard auch Schutz für die hervorstehenden Stecker. Sämtliche Bedienelemente haben auf der Oberseite ihren Platz, die Anschlüsse auf der Rückseite. Das Gerät ist mit sechs Schaltern in der unteren Reihe ausgestattet, die gerade genügend Abstand voneinander haben, um Doppelschaltungen zu vermeiden. Auf der linken Seite findet man das Display zur Anzeige der Speicherbank und zwei Schalter zum Editieren. Zur weiteren Anzeige der Speicherplätze gibt es kleine rote LEDs neben den Schaltern A bis D, die dabei aktiven Loops werden ebenfalls mit leuchtenden LEDs angezeigt.  

Fotostrecke: 3 Bilder Das Metallgehäuse des Octobus ist nicht sonderlich tief.

Rückseite/Anschlüsse

Acht Loops halten auf der Rückseite jeweils eine Send- und eine Return-Buchse parat. Flankiert werden die 16 Anschlüsse von der Input- und Output-Buchse, alle selbstverständlich im 6,3 mm Klinkenformat. Ganz rechts findet man den Anschluss für den mitgelieferten Netzstecker, und das war es auch schon. Der Octobus ist recht einfach bestückt, es gibt keine Stereo-Loops, keine schaltbaren Buffer, keine Amp-Umschaltungs- oder MIDI-Funktionen. Dafür aber acht Loops und eine sehr simple Bedienung. 

Bedienung

32 Speicherplätze stehen zur Verfügung, aufgeteilt in acht Bänke, die mit den Bank+ und Bank-  Schaltern erreicht werden. Die jeweilige Bank wird mit der Nummer im Display angezeigt. Pro Bank gibt es vier Speicherplätze, die mit den Schaltern A, B, C und D angewählt werden. 

Fotostrecke: 3 Bilder Auf acht Bänken gibt es je vier Speicherplätze – also 32 insgesamt.

Zur Programmierung der Loops muss der Edit Taster unter dem Display gedrückt werden. Nun können mit den Schaltern A bis D die ersten vier Loops ein- oder ausgeschaltet werden, ´L´ wird im Display angezeigt (Lower Loops). Die Loops fünf bis acht werden geschaltet, wenn der Bank+ Schalter gedrückt wird, dann erscheint ´H´ im Display (Higher Loops). Sind nun alle gewünschten Loops aktiviert, muss nur noch auf Store gedrückt werden, und die Kombination ist auf dem angewählten Speicherplatz gesichert. Wer alle Effekte direkt auf Bypass schalten möchte, muss sich kein zusätzliches Preset basteln, sondern einfach den Schalter des angewählten Speicherplatzes erneut drücken. In dem Moment sind alle Loops deaktiviert und das Eingangssignal wird direkt an den Ausgang geschickt. 

Anzeige

Praxis

Im Praxisteil werden wir abschließend noch einmal einen kurzen Blick auf den Klang und die Signaltreue werfen, die bei solchen Gerätschaften immens wichtig ist. Dazu werden unterschiedliche Verschaltungen unter die Lupe genommen. Da sich die Klangunterschiede dabei eher im mikroskopischen Bereich ansiedeln, solltet ihr euch das Ganze über gute Abhörlautsprecher oder Kopfhörer anhören, damit ihr Veränderungen überhaupt wahrnehmt. Notebook-Lautsprecher sind nicht unbedingt erste Wahl.  

Signalneutralität ist eine wichtige Anforderung an einen Effekt-Looper wie den Octobus. Kann er diese erfüllen?
Signalneutralität ist eine wichtige Anforderung an einen Effekt-Looper wie den Octobus. Kann er diese erfüllen?

Als erstes kommt das Referenzsignal, die direkte Verbindung von Amp und Gitarre mit einer Les Paul und einem Marshall Plexi. Der Verstärker ist auf Mid Gain eingestellt, womit man Pegelunterschiede etwas genauer durch die Veränderung des Zerrgrades ausmachen kann. Außerdem reagiert der Amp auch sehr deutlich auf die eingegebenen Signale. Zu Beginn des Beispiels habe ich leicht mit den Fingern angeschlagen, danach hart mit dem Pick. 

Audio Samples
0:00
Amp Direct

Eine ganz normale Mischung von Effektpedalen kommt nun zum Einsatz, drei davon haben einen True Bypass, und diese Pedale (selbstverständlich mit hochwertigen Kabeln) sind direkt vor den Verstärker geschaltet, allerdings ist kein Effekt davon aktiviert. Ich möchte nämlich den Signalverlust erforschen, der bei dieser Kombination auftritt, wenn alle Effekte ausgeschaltet sind. Hier das Setup, die True Bypass Pedale sind mit ´TB´ gekennzeichnet:
Analogman Astro Fuzz (TB), Boss OD-3, AMT E-Drive (TB), Boss CE-5, TC Electronic Flashback (TB)

Audio Samples
0:00
FX Chain Bypass

Jetzt das Signal mit zwischengeschaltetem Octobus. Loops sind keine aktiviert, eigentlich genau der Status, der bei den ausgeschalteten Effekten auch besteht. Das Signal wird vom Eingang direkt an den Ausgang geschickt und sollte auf jeden Fall besser sein als die Effektkette im Bypass.  

Audio Samples
0:00
Octobus Bypass

Das ist es auch, allerdings besteht ein klarer Unterschied zum Direktsignal. Es klingt zwar etwas matter im Höhenbereich, aber bei einer größeren Ansammlung von Effektpedalen lohnt es sich auf jeden Fall immer noch, den Octobus auch aus klanglichen Gründen heranzuziehen. 

Anzeige

Fazit

Der Palmer Octobus kommt schlicht und schnörkellos und stellt acht Loops zur Verfügung, deren Kombinationen man in 32 Presets speichern kann. Die Bedienung ist sehr einfach, das Gerät nimmt nicht allzu viel Platz auf dem Pedalboard ein, ist robust gebaut und erhält den Stempel „roadtauglich“. Allerdings könnte es bei langen Kabelwegen mit der True-Bypass-Schaltung etwas kritisch werden, der Höhenverlust ist auf jeden Fall stärker als bei den Loop-Switchern mit schaltbarem Buffer Amp.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • simple Bedienung
  • stabile Bauweise
  • 32 Presets
Contra
  • kein Buffer (Höhenverlust bei längeren Kabelwegen)
Artikelbild
Palmer Octobus Test
Für 159,00€ bei
Ein Bufferamp hätte dem Gerät gut getan, aber insgesamt kann der Octobus mit vielen positiven Eigenschaften glänzen.
Ein Bufferamp hätte dem Gerät gut getan, aber insgesamt kann der Octobus mit vielen positiven Eigenschaften glänzen.
Spezifikationen
  • Hersteller: Palmer
  • Modell: Octobus
  • Typ: Loop-Umschalter für Effektpedale
  • Loops: 8
  • Anschlüsse: 8x Send/Return, Input, Output
  • Schalter: A, B, C, D, Bank+, Bank-
  • Stromverbrauch: 300 mA
  • Spannung: 9V
  • Display: eine Ziffer
  • Speicher: 32 Presets
  • MIDI: Nein
  • Maße: 455 x 110 x 45 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 2,2 kg
  • Preis: € 198,– (UVP)
Hot or Not
?
Ein Bufferamp hätte dem Gerät gut getan, aber insgesamt kann der Octobus mit vielen positiven Eigenschaften glänzen.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?