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nova i.NOVA380 Test

Die Firma nova (Novacoustic) ist eine Marke, die von der Craaft Audio GmbH geführt wird. Nova bietet eine Vielzahl von Speakern und Elektronikprodukten für den professionellen Audiobereich an. Der Hersteller kann hinsichtlich der Entwicklung und Herstellung von Lautsprechersystemen auf 30 Jahre Erfahrung zurückblicken. Das Unternehmen ist mit seiner relativ neuen Produktionsstätte seit 2007 bei Pocking in Deutschland angesiedelt.

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Wir haben von Novacoustic das PA-System i.NOVA380 zur Verfügung gestellt bekommen. Was die, mit 3.847 Euro (UVP) im oberen Marktsegment angesiedelte, PA so zu leisten vermag, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

Gleich vier Pakete bekomme ich an jenem Tag geliefert. Ein dicker, schwerer Würfel, zwei langgezogene sehr schlanke Kartonagen und ein Schuhkarton-großes Paket sind Teil der Lieferung. Die Satelliten kommen einzeln verpackt, und in dem kleinen Karton befinden sich Speakon- und Netzkabel, ein USB-auf-RS485-Konverter und zwei Adapter, die bei Benutzung eines Statives einen variablen Neigungswinkel ermöglichen. Die ganze Ladung wiegt nicht mehr als 50 kg inklusive Verpackungsmaterial. Ich darf also gespannt sein, was das „Leichtgewicht“ klanglich so zu bieten hat, immerhin eilt ihm ja ein sehr guter Ruf voraus…

Fotostrecke: 3 Bilder Der IN315Sub stehend und liegend, für beide Varianten sind Füße vorhanden

IN 315 Sub

Der Subwoofer „versteckt“ sich freilich im größten Karton. Zunächst weiß ich gar nicht, welchen der vielen Griffe ich überhaupt packen soll, um das 420 x 600 x 540 mm (B x H x T) große und 26,5 kg schwere Chassis aus der Kartonage zu hieven. Das gute Stück ist mit insgesamt acht Griffen ausgestattet, womit das Handling trotz des stattlichen Gewichts wirklich relativ leicht fällt. „Das ist wohl ein Teil aus dem ganz oberen Regalfach“, denke ich mir noch, als ich einen näheren Blick auf die Verarbeitung des Chassis werfe. Abgerundete Ecken, 15 mm dickes Birkenmultiplexsperrholz, sehr sauber verarbeitete Metallschutzgitter mit schwarzer Pulverbeschichtung und eine sehr strapazierfähige, schwarze Polycarbonat-Lackierung sind als allererste Auffälligkeiten zu nennen. Hinter den Schutzgittern kann man einen schwarzen Akustikschaumstoff ausmachen, der das Innere des Chassis vor ungebetenem kleinteiligen Besuch und vor dem Eindringen von Staub schützt.  
Der Subwoofer kann stehend oder liegend betrieben werden, denn für beide Anwendungen sind Gummifüße am Gehäuse aufgebracht. Die Füße auf der linken Gehäuseseite finden entsprechende Vertiefungen auf der gegenüberliegenden (rechten) Seite. Somit ist es problemlos möglich, mehrere Subs liegend sicher übereinander zu stapeln. Der Screen, der samt Elektronik gut versenkt auf der Rückseite des Chassis eingelassen wurde, ist allerdings nur im stehenden Betrieb gut abzulesen. Beides ist sehr gut durch die weit nach hinten ragenden Griffe geschützt. Ein angenehmer Nebeneffekt dieser groß dimensionierten Griffe ist, dass die Kabel, die in das Gehäuse geführt werden, so gar nicht abknicken können, nicht einmal dann, wenn das Teil mit der Rückseite dicht an dicht vor einer Wand platziert wird. Für den stehenden und liegenden Betrieb sind gleich zwei M20-Stativaufnahmen verbaut worden. Diejenige, welche sich auf der Oberseite befindet, ist ergonomisch vorbildlich in den Tragegriff eingearbeitet, der sich trotzdem von allen Seiten sehr gut anfassen lässt.  
Im Inneren des IN 315 Sub arbeitet, wie der Modellname bereits erahnen lässt, ein konusförmiger 15 Zoll Bass-Speaker. Der 8-Ohm-Treiber mit dem Typenschild NOVA 15/700 N/D ist mit einem Neodymmagneten bestückt und steckt in einem Bassreflexgehäuse. Bei einem kugelförmigen Abstrahlverhalten realisiert der 315er einen Übertragungsbereich von 34 bis 300 Hz bei einer Toleranz von –10 dB bzw. 38 Hz bis 270 Hz bei +/- 3 dB Abweichung. Der maximale Schalldruck wird seitens des Herstellers mit 129 dB SPL (Peak) und einer Empfindlichkeit von 99 dB (1 Watt/1m) angegeben.  

Nun zur Elektronik…

Diese reicht fast über die gesamte Höhe des Gehäuses. Die integrierten Endstufen liefern dem Subwoofer 1000 Watt (RMS), und 2x 440 Watt (RMS) sind für die beiden Satelliten reserviert. Oben finde ich die Bedieneinheit für die mit 96 kHz arbeitenden DSPs, die aus sechs Tastern und einem blau beleuchteten Display besteht. Unter den Tastern befinden sich, alle hübsch untereinander angeordnet, die analogen und digitalen Ein- und Ausgänge. Konkret liegen dort von oben nach unten: ein analoger Ausgang, zwei analoge Inputs und schließlich ein digitaler Link-Out, gepaart mit einem digitalen AES/EBU-Eingang. Darunter schließen zwei CAT5-Buchsen an, über die man mit einer PC-Software auf die DSP-Einstellungen des Systems zugreifen kann. Es wird ein Adapter von CAT5 auf USB mitgeliefert, mit dessen Hilfe ohne Netzwerkerei auf dier 315er zugegriffen werden kann. Darunter finde ich ein winziges Schraub-Poti, welches zum Absenken des Subwoofer-Pegels um sechs dB dient.
In der untersten „Etage“ residieren nebeneinander die drei Speakon-Ausgänge. Zwei von ihnen dienen zur Ansteuerung der Satelliten, während der dritte Out, namentlich „Ext. Sub Out“, zur Speisung eines zweiten passiven Subwoofers angedacht ist. Hiermit kann und soll man z.B. den optional erhältlichen passiven IN 15 Sub P versorgen. Über den Speakon-Ausgängen sind das Netzteil mit Ein/Aus-Schalter und die Lüftereinheit untergebracht. Der Netzanschluss ist als Powercon-Buchse ausgeführt. Die restliche Oberfläche des Einschubs dient als Kühlblech und nimmt etwa die Hälfte der Fläche in Anspruch. Eine kleine grüne LED, welche bei Aktivwerden des Limiters rot leuchtet, entdecke ich zu guter Letzt in der Mitte der Elektronikeinheit. Die Bedienung des DSPs erfolgt, wie bereits erwähnt, über sechs weiße Tasten.   Das Navigieren durch die umfangreiche Menüstruktur samt Konfiguration gestaltet sich bei einem Display dieser Größe wie erwartet kompromissbehaftet und durchaus ein wenig anstrengend. Die Anzeige verfügt lediglich über zwei Zeilen und jede Zeile über 17 Zeichen. Das muss wohl reichen. Mit den sechs Tastern „Prev“, „Next“, „Up“, „Down“, „Sel/Exit“ und „Enter“ navigiert sich der User durch das „Mäusekino“.  
Nach Einschalten gelange ich automatisch auf die Main-Page des DSP-Menüs. Von hier aus hat man Zugriff auf alle wichtigen Hauptfunktionen, wie z.B. das Laden und Speichern der Presets. Mit den „Next-„/ “Prev“-Tasten hangelt man sich durch die Menüseiten. Durch zweifaches Drücken auf den „Next“-Button erreiche ich die „Input“-Ebene. Hier kann die Eingangsquelle selektiert werden –  „Analog“ und „Digital“ stehen hier zur Auswahl. Nach einem weiteren „Push“ eröffnet mir das Menü, die Input-Optionen detaillierter zu betrachten und gegebenenfalls zu verändern. Der Benutzer hat nun Zugriff auf die Parameter „Gain“, „Delay“, „HPF“ und „LPF“ (Highpass- und Lowpass-Filter). Bei den Filtern kann die Flankensteilheit bestimmt werden, zudem kann hier ein sechsfach parametrischer Equalizer aktiviert werden. Eine Menge Features, wenn man sich mal klarmacht, dass es hier lediglich um die Eingangssektion geht.  
Als nächstes navigiere ich mich durch die Ebenen, in denen der analoge XLR-Out, hier mit „Aux“ bezeichnet, und der „Speakon Sub Out“ konfiguriert werden. Hier stehen noch ein paar Funktionen mehr bereit als in der Eingangssektion. Sozusagen „on Top“ gibt es eine „Mute“- und eine „Polarity“-Funktion sowie einen Limiter. Dieser verfügt über die üblichen „verdächtigen“ Parameter wie Threshold, Attack und Release. Attack wird in Millisekunden und „Release“ mit einem Multiplikatorwert (im Verhältnis zu „Attack“) justiert. Man wählt beispielsweise als Attackzeit 0,3 ms und stellt dann den Release-Wert auf „2x“ ein, was bedeutet, dass die Releasezeit dann 0,6 ms beträgt.  
Ein interessantes Feature für die Ausgänge entdecke ich noch in dem Untermenüpunkt „Mixer“. Hier kann zwischen linkem oder rechtem Kanalsignal oder der Summe aus L/R gewählt werden. Ansonsten verfügen Sub- und Aux-Out über die gleichen Optonen wie der Eingangsbereich. Es lässt sich ebenfalls auf „Gain“, „Delay“, „HPF“, „LPF“ und einen sechsfach parametrischen EQ zugreifen. Für den Main-Out (Speakon) stellt der DSP für links und rechts die gleiche Parametervielfalt wie beim „XLR Aux Out“ und „Speakon Sub Out“ bereit. Jede Menge Einstellmöglichkeiten also, bei denen im Grunde kein Wunsch offen bleiben sollte.  
Die übrigen Menüpunkte seien hier der Vollständigkeit halber erwähnt. Durch Drücken des „Next“-Buttons erscheint im Display die Meldung „Device ID Set“. Hier kann man bei einem Verbund von mehreren IN315Subs eine individuelle ID vergeben, damit man mithilfe der Remote-Software wie mit einer klassischen Fernbedienung gezielt auf einzelne DSPs zugreifen kann. In weiteren Menü-Unterseiten sind nützliche Features untergebracht, wie z.B. der „Panel Lock“ (passwortgeschütztes Sperren des Bedienpanels), „Backlight Set“ (Konfiguration der Display-Hintergrundbeleuchtung) und „Version Info“, welches die Version der installierten Software preisgibt.  
Das System kommt serienmäßig mit fünf DSP-Presets beim User an:  

  1. Flat
  2. Entertain
  3. Rock
  4. Voice
  5. DJ  

Die Namen der Presets sind selbsterklärend. Als optionales Zubehör kann die Distanzstange ROD1 für die Satelliten und eine IB15 Tragetasche für den Subwoofer erworben werden.

Die Satelliten IN8

7 kg wiegt eine der 130 x 845 x 132 mm (B x H x T) schlanken und optisch sehr ansprechenden Säulen. Die Speaker befinden sich in einem schwarzen mit Polycarbonat-Lack veredelten 12 mm Gehäuse aus Birkenmultiplexsperrholz. Das Frontgitter ist wie auch beim Sub schwarz und pulverbeschichtet und kommt ohne einen innenliegenden Akustikschaumstoff aus. Es sind immerhin acht 3-Zoll-Treiber mit der Bezeichnung „NOVA 3/60ND“ und ein zentraler Bändchenhochtöner (NOVA NRD101), welcher auf ein Horn zuarbeitet, das in der passiven Fullrange IN8 seinen Job verrichtet. Die Treiber sind in D’Appolito-Anordnung eingebaut, was bedeutet, dass der Bändchenhochtöner in der Mitte von jeweils vier oben- und vier untenliegenden 3-Zoll-Treibern angebracht ist. Dieses Layout wird gewählt, um ein möglichst ausgeglichenes Abstrahlverhalten über den gesamten Frequenzbereich zu erzielen. Bei einer Übergangsfrequenz von 4,5 kHz und einem Abstrahlwinkel von 100 x 25 Grad erreicht die Box einen maximalen, vom Hersteller angegebenen Schalldruck von 123 dB SPL (Peak), bei einer Empfindlichkeit von 97 dB SPL (1 Watt/ 1 m). Der Übertragungsbereich reicht von 82 Hz bis 20 kHz bei maximal -10 dB Abweichung und für uns ein wenig relevanter: 92 Hz bis 18 kHz bei max. +/-3 dB Abweichung. Die empfohlene Verstärkerleistung beträgt 440 Watt (Continous), 880 Watt (Programm) und 1.760 Watt (Peak) und ist somit perfekt auf die Endstufenpower des Subwoofers abgestimmt – so ein Zufall!  
Die 4-Ohm-Box verfügt rückseitig über zwei Speakon-NL4-Ports. Einer dient als Eingang, der zweite als Thru, um, wenn benötigt, weitere Lautsprecher in Reihe zu schalten. Am unteren Ende befindet sich ein 35 mm Tripod-Adapter für die Aufnahme einer Stativstange. Die Position des Adapters ist derart gewählt, dass die Box ohne umzufallen aufrecht auf den Boden gestellt werden kann und der Tripod obendrein noch als Stütze nach hinten hin dient. An dieser Stelle sei erwähnt, dass dem Bundle ein FP1-Adapter beiliegt, mit dem es möglich ist, den Neigungswinkel des Lautsprechers zu verändern. Mit dem normalen Tripod ist das nicht drin. Als optionales Zubehör kann ein IWK (Wall mount kit) für die Montage an der Wand, ein SG1-T-Stück für die Nutzung von zwei IN8 auf einem Ständer und eine IB8-Tragetasche erworben werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Die optisch sehr ansprechend gestaltete I8 von allen Seiten
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Praxis

Test als DJ-PA

Das System ist extrem schnell aufgebaut. In der Produktbroschüre wird mit einer Aufbauzeit von zwei Minuten geworben. Und ich muss zugeben, dass uns novas Marketingabteilung keinen Bären aufbinden will. Länger hat es bei mir jedenfalls nicht gedauert. Es waren nach Aufstellung lediglich vier Kabel anzuschließen und und los ging’s.
Ich verwende erst einmal das erste Preset, welches die Bezeichnung „Flat“ trägt, also alles auf neutral. Gehört wird Musik aus der Konserve von Elektro über Jazz bis Pop und zum Schluss ein bisschen Rock und Metal. Da sollte also für jeden etwas dabei sein. Ich starte mit dynamischem Jazz. Aus Erfahrung weiß ich, dass das Genre hohe Ansprüche an eine Anlage hinsichtlich Transparenz, Impulstreue und nicht zuletzt der Ausgewogenheit stellt.
Die i.NOVA380 erledigt diesen Job mit Leichtigkeit. Gerade im Mittel- und Hochtonbereich habe ich bis jetzt noch nichts Besseres im Bereich der Klein-PAs getestet. Der Sound ist enorm durchsichtig und die Transientenwiedergabe erfolgt sehr schnell. Das Bändchen macht fantastische Höhen, ohne dabei quäkig zu klingen. Der Vergleich zu einem Mini-Line-Array, wie es schon in der Bedienungsanleitung erwähnt wird, ist hier durchaus passend. Der Bass ist perfekt auf diese Kombination abgestimmt, er ist ebenfalls sehr schnell und impulstreu. Es bietet sich ein wunderbares, neutrales Klangbild, welches auch gerade für diese Musik sehr gut funktioniert. Selbst bei hohen Lautstärken bleibt der Charakter erhalten.  
Als Nächstes möchte ich etwas „dichtere“ Musik hören, Songs mit E-Gitarren aus der Abteilung Rock & Metal und belasse es dabei zunächst beim Preset „Flat“. Der Eindruck, den ich schon bei den Jazz-Stücken gewonnen hatte, setzt sich hier weiter fort. Selbst extrem dichte Musik in den Mitten wird sehr transparent und impulsfreudig abgebildet. Man bekommt ein klares, dreidimensionales akustisches Bild geliefert, welches ich nur von hochwertigen Stereoanlagen aus dem HiFi-Sektor kenne. Auch wenn ich die Lautstärke deutlich erhöhe und das System an die Grenzen fahre, macht die i.NOVA380 immer noch sehr viel Spaß. Hier kann auch der Sub seine ganzen Fähigkeiten ausspielen. Die Abstimmung ist, wie gesagt, sehr gelungen, was auch bei dieser Art von Musik gut zum Tragen kommt. Knackige, schnelle Bässe schießen in die Ohren, ohne im unteren Mittenbereich zu färben. So soll es sein!  
Ich ändere nun das Preset auf Nummer 3 „Rock“, woraufhin mich die Änderungen des Sounds gleichermaßen überraschen und beeindrucken. Was die Disziplinen Transparenz und Druck angeht, hat sich eigentlich nichts verändert. Dagegen gibt es aber Veränderungen im Frequenzgang, die für diese Musik anscheinend sehr viel Sinn zu machen scheinen. Alles klingt insgesamt „cremiger“ und weniger „aggressiv“, ohne dabei aber den Druck zu verlieren. Ich steppe mich durch die Menüs, um die Frequenzveränderungen nachzuschauen und werde auch sofort fündig…  
Eingangsbereich:

  • –2,5 dB@1,5 KHz/ Q-Faktor: 1,2
  • +3,0 dB@14 KHz/ Q-Faktor: 1,5  

Die Ausgangssektion hält noch mehr Veränderungen parat:

  • Highpassfilter mit 24 dB/Okt. @ 125 Hz
  • -6,0 dB @ 200 Hz mit Q-Faktor 0,15
  • -3,5 dB @1.040 Hz mit Q-Faktor 0,71
  • -5,0 dB @ 3.382 Hz mit Q- Faktor 0,2
  • -2,0 dB @ 10 kHz High Shelf mit 12 dB/Okt.  

Mit den Maßnahmen wird im unteren Mitten- oder auch gern „Mulmbereich“ etwas aufgeräumt, nasale Laute und harte Mitten werden im Pegel reduziert, und grellere Frequenzen, wie etwa das Blechern eines Schlagzeugs, werden gezügelt. Ganz oben fügt das Preset dann ein bisschen Glitzer oder wie viele meiner Kollegen sagen „Air“ hinzu. Dieses Preset funktioniert super!  
Nun ist Preset 5 „DJ“ dran. Merkwürdig, es ändert sich nur kaum hörbar etwas. Wieder werfe ich umgehend einen Blick in die EQ-Settings. In diesem Fall ist der Eingangsbereich „Flat“, und die Settings im Output sind dieselben wie bei „Rock“. Ok, verstehe. Die Höhenanhebung ist also raus und die Mittenabsenkung bei 1,5 kHz um 2,5 dB fehlt ebenfalls. Was soll ich sagen…? – Das funktioniert auch wunderbar. Es bleibt aber natürlich und letztendlich dem eigenen Geschmack überlassen, was besser gefällt.  
Als Letztes werfe ich noch ein bisschen Elektromusik auf den CD-Teller. Hier gefällt mir der Sub ebenfalls wieder ausgezeichnet. Schnell und präzise mit fettem Tiefbass. Im Mittel- und Hochtonbereich gibt es auch keine Fragen. Die Entwickler von nova haben da einfach etwas unglaublich Gutes gebaut.  
Ich bin nun sehr neugierig auf die anderen Presets geworden. Ich steppe mich also durch bis zur Nummer 2 „Entertainer“ und dann zur 4 „Voice“. Mir fällt auf, dass für alle vier Presets die gleichen Settings hinsichtlich der Ausgangsstufen gelten. Es handelt sich um DIE Einstellungen, die ich oben für den „Rock“-Bereich im Detail beschrieben habe. Die Eingangs-EQs für das „Voice“-Setting sind „flat“ und im Entertainer-Preset gibt es wiederum eine Absenkung von 2,5 dB bei 1500 Hz mit Q-Faktor 1,2. Es liegen also, was die Klangeinstellungen angeht, alle Settings recht dicht beieinander. Es finden sich lediglich Parameter in den „Rubriken“ Limiter, Aux- und Sub-Out, in denen die Settings unterschiedlich voreingestellt sind.  

i.NOVA380 als Entertainer-PA

Ich baue ein SM58 als Gesangsmikrofon und ein Keyboard auf. Zusätzlich gibt´s noch eine Akustikgitarre, die über eine DI-Box ans Mischpult angeschlossen wird. Als DSP-Setting wähle ich erst einmal, wie kann es auch anders sein, die Nummer 2 „Entertain“. Es wird ein bisschen musiziert. Ich drehe eine Box zu mir, um mir ein besseres Monitoring zu gönnen. Wenn man die Anlage nun nicht zu weit aufdreht, ist das eine absolut gangbare Lösung, ich habe allerdings hier das Gefühl, dass ich „Perlen vor die Säue“ werfe. Dafür ist das System nicht entwickelt und man zweckentfremdet es somit. Die Anlage klingt schon fast zu gut, um nur als Monitor zu dienen. Ich frage also meinen Studiokollegen, ob er nicht den „Musikanten“ abgeben kann, damit ich mir einen besseren Eindruck vom Klang verschaffen kann. Gesagt, getan. Ich kann nun einfach nur zuhören und was ich höre, ist, dass die Anlage die Signale, die durchs Pult gehen, mit einer brutalen Ehrlichkeit abbildet. Hier wird nichts schön gefärbt oder überhaupt irgendwie gefärbt. Es geht das raus, was rein geht (gab es da nicht diesen Satz mit der Kläranlage und dem Mischpult…?). Ich muss ohne Einschränkungen sagen, dass die i.NOVA380 alle Instrumente perfekt abbildet. Gute Stimmen und Instrumente klingen auch wirklich gut. Hier bleibt in Punkto naturgetreue Abbildung kein Wunsch offen. So soll es auch sein, das ist zumindest meine Ansicht. Ich probiere nun noch die anderen Settings aus, aber viel ändert sich hierbei nicht. Es ist mal wieder Geschmacksache, ob man die Mitten ein wenig absenken und/oder die Höhen anheben will. Gut klingt´s allemal…  

i.NOVA380 als Band-PA

Ich habe Glück und während meiner Testphase probt an einigen Tagen eine Band bei uns im Studio. Ich biete an, ihnen die Anlage zur Verfügung zu stellen. Meine Bedingung ist aber, dass sie nicht für´s Monitoring herhalten soll, sondern als PA für die paar mitgereisten Groupies dient. Mein Vorschlag stößt zu meiner Überraschung auf große Begeisterung.   Folgende Signale der Band werden durch das Mischpult verwaltet, das wiederum die i.NOVA380 speist:

  • Kick
  • Snare
  • Hihat
  • Bass über DI-Box
  • Akustikgitarre
  • E-Gitarre über Ampsimulation
  • Keyboard und..
  • 4 Gesangsmikrofone


So soll es sein. Die Musik bewegt sich irgendwo zwischen Rock und Pop, und die Band haut nicht allzu mächtig rein. Als Programm habe ich schon wieder „Rock“ ausgewählt. Die i.NOVA macht gut Dampf. Druck, Präzision, Impulstreue und Transparenz – alles da. Das System verhält sich genauso professionell wie bei den anderen Anwendungen. Zudem gefällt der Sound allen Anwesenden hier sehr gut. Auch die Lautstärke, die die schlanken Säulen erzielen, verblüfft alle im Raum. Ich fahre auch die Anlage bis an ihre Grenzen und höre, wie sauber die systemeigenen Limiter arbeiten. Auf die Begrenzer kann man sich also verlassen, außerdem machen sie den Grundsound nicht sofort zunichte, sondern schleichen sich eher allmählich ins akustische Geschehen. Schön, so wünsche ich mir noch ein paar mehr von diesen i.NOVA-Systemen, um auch größere Säle wie diesen hier zu beschallen. Ob das funktionieren würde? – Warum denn nicht?

Fotostrecke: 3 Bilder Hier der DSP mit den sechs Navigationstasten, analog/digital In und Aux out
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Fazit

Novas Klein-PA i.NOVA380, bestehend aus einem IN315 Sub und den Satelliten IN8, ist ein hochwertiges und flexibles Beschallungssystem, konzipiert für kleine Bands, mobile DJs und Entertainer. Das Leistungsvermögen der Endstufen ist enorm und die Konfigurationsoptionen des DSPs sind vorbildlich und lassen so gut wie keine Wünsche offen und das bei einem mehr als akzeptablen Gewicht, was die Anlage für mobile Anwendungen geradezu prädestiniert. Der Sound der i.NOVA380 kann meiner Ansicht nach aufgrund der feinen Treiberbestückung, der kompromisslos guten Elektronik und der extrem guten Abstimmung ohne Einschränkungen absolut überzeugen. Gut, 3.847 € (UVP) sind gewiss kein Schnäppchen, aber für den Preis erhält man ein wahrlich professionelles, solides und flexibles PA-System. Von meiner Seite gibt´s eine absolute Kaufempfehlung für Benutzer mit hohen Ansprüchen an Technik und Sound.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sehr hochwertige Komponenten
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Vielseitige Konfigurationsmöglichkeiten
  • Exzellenter Klang
  • Remote-Betrieb über PC
Contra
  • Keine Remote über Tablett-PCs oder Macs
Artikelbild
nova i.NOVA380 Test
Für 3.899,00€ bei
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Technische Spezifikationen
    Subwoofer IN 315 Sub
    • 15 Zoll Neodym-, Bassreflex-Subwoofer
    • Treiber: 1 x 15 Zoll NOVA 15/700 N/D Neodym Treiber
    • Frequenzgang (-10 dB): 34 Hz – 300 Hz
    • Frequenzgang (-3 dB): 38 Hz – 270 Hz
    • Abstrahlverhalten: Omni
    • Übergangsfrequenz: Variabel durch integrierten DSP
    • Endstufenleistung Subwoofer: Bi-Amped 10000 Watt (RMS)
    • Endstufenleistung Satellieten: Bi-Amped MF/HF 2 x 440 Watt (RMS)
    • Max dB SPL: 129 dB (Peak)
    • Empfindlichkeit: 99 dB SPL bei 1 W/1m
    • Impedanz: 8 Ohm
    • Highcut: 120 Hz über DSP
    • Gehäuse: 15 mm Birkenmultiplex, Bassreflex-Prinzip
    • Stativaufnahmen: 2x M20
    • Griffe: 8 Stück
    • Oberfläche: Schwarze Polycarbonat-Lackierung
    • Schutzgitter: Schwarz, pulverbeschichtet mit innen liegendem Akustikschaumstoff, NOVA Logo
    • Inputs: 2x symmetrisch XLR, 1 x digital XLR (AES/EBU) + 1 x digital XLR Link
    • Outputs: 3x NL4 Speakon, 1 x Aux Output XLR symmetrisch
    • Maße: 420 x 600 x 540 mm (B x H x T)
    • Gewicht: 26,5 kg
    Optionales Equipmentfür IN 315 Sub
    • ROD1: Distanzstange
    • IB15: Tragetasche
    • URC1: Konverter USB/ RS485
    Satelliten IN 8
    • Typus: 8 x 3 Zoll, 2-Wege Kompakt-Line-Array
    • Frequenzgang (-10 dB): 82 Hz – 20 kHz
    • Frequenzgang (-3 dB): 92 Hz – 18 kHz
    • Abstrahlverhalten: 100 x 25 Grad
    • Hochtontreiber: 1x Bändchenstrahler, NOVA NRD101, 4 Ohm passiv
    • Mitteltontreiber: 8x 3 Zoll NOVA 3/60 ND, 4 Ohm passiv
    • Übergangsfrequenz: 4,5 kHz
    • Max dB SPL: 123 dB (Peak)
    • Empfindlichkeit: 97 dB bei 1 W/1m
    • Leistung: 440 Watt (Continnous), 880 Watt (Programm), 1.760 Watt (Peak)
    • Gehäuse: 12 mm Birkenmultiplex, Fullrange
    • Aufhängung: Tripod 35 mm
    • Oberfläche: Schwarze Polycarbonat-Lackierung
    • Schutzgitter: Schwarz, pulverbeschichtet, NOVA Logo
    • Input: 1x NL4 Speakon
    • Output: 1x NL4 Speakon linked output
    • Maße: 130 x 845 x 132 mm (B x H x T)
    • Gewicht: 7 kg Pro Säule
    Optionales Equipment für Satelliten IN 8
    • FP1: flexible tilt/pitch
    • IWK: Wandhalterung
    • SG1: T-Stück für die Benutzung von zwei Lautsprechern auf einem Ständer
    • IB8: Tragetasche
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    Uwe Lohschelder sagt:

    #1 - 23.12.2014 um 14:41 Uhr

    0

    Tach ers ma!Da hat sich ein kleiner Fehler von ca. 5 Kg eingeschlichen.Die 315 Sub wiegt ca. 31 KG.Die 15 Sub P wiegt ca. 26 KG

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