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Fulltone Clyde Standard Wah-Wah Test

Hinter den Pedalen von Fulltone steckt der in Los Angeles ansässige Lötkolbenvirtuose Michael Fuller. Mike ist nicht nur stolzer Besitzer einer Kollektion älterer Fender und Marshall Amps, sondern auch Herr über eine Vielzahl alter Bodentreter. Neben Kult-Wah-Wahs wie dem Vox V846 und dem Clyde McCoy, hat er etliche Univibes, Fuzz Faces und  Ibanez Tube Screamern im direkten Zugriff. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, das Fulltone Pedale Replikas der Top – Ten unter den Vintage-Tretern sind, hergestellt in Kleinauflagen und in Handarbeit. Mit Gitarristen-Ohren prüft Mike Fuller anschließend persönlich die Ergebnisse und gibt die Pedale erst heraus, wenn sie seiner Endkontrolle standhalten. Seine Effekte sind allesamt hervorragende  Soundveredler, die man ruhigen Gewissens in jede Effektkette einbauen kann.

Das von mir getestete Wah-Modell Clyde Standard hat Mike nach eingehender Analyse seiner alten Vox Wah-Wah Sammlung entwickelt. Da seiner Meinung nach die alten Geräte nicht genug Regelweg besaßen, konzipierte er sein eigenes Pedalgehäuse mit entsprechend mehr Raum. Und auch die inneren Werte sind nicht ohne: auf der handverdrahteten Platine haben nur allerfeinste Zutaten wie Kohleschicht-Widerstände mit geringen Toleranzen einen Platz gefunden.

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AUFBAU UND KONZEPT
Beim Fulltone Clyde Wah handelt es sich also um die verbesserte Version des klassischen Vox Wah. Daher ist dieses Gerät ebenso schlicht und einfach aufgebaut wie die beiden Klassiker von Dunlop und Vox. Der einzige Schalter liegt am oberen Ende der Wippe und dient dem Einschalten des Gerätes. Die beiden obligatorische Buchsen für den Anschluss der Gitarre und die Verbindung zum Gitarrenverstärker, sowie eine Anschlussmöglichkeit für ein 9 Volt Netzteil befinden sich an den beiden Seiten des Gehäuses.  Beim Clyde Standard steht also ganz klar ein altbewährtes Konzept im Vordergrund, dem sich Michael Fuller mit allen Produkten verpflichtet fühlt.

Fotostrecke: 2 Bilder Klassisches Wah-Design

ELEKTRONIK
Dreht man das Pedal auf den Kopf, lassen sich die vier Gummifüße ohne den Einsatz eines Schraubendrehers entfernen und man hat einen freien Blick auf Elektronik und Mechanik. Im Inneren geht es ebenso schnörkellos zu wie das Äußere des Pedals es bereits vermuten lässt.

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Auf der Platine im Inneren hat ein regelbares Trimmpoti Platz genommen. In der Zwei-Uhr-Stellung liefert das Pedal den Klang eines alten Vox Pedals aus den 60ern. Dreht man das Poti weiter auf, erhält man mehr Lautstärke und Bassanteile.  Die verwendete Spule ist eine Weiterentwicklung von Mr. Fuller, die sogar einzeln erhältlich ist und so auch in anderen Wah Wahs zum Einsatz kommen kann. Ansonsten ist das Clyde Wah, ähnlich dem Cry Baby, schnörkellos aufgebaut Allerdings lässt sich, dank des größeren Pedalweges, aber der näselnde Sweet Spot leichter finden, da einfach mehr “Platz zum Suchen”vorhanden ist.

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PRAXIS UND SOUNDS
Im Vergleich zu den beiden Industrie-Standards, dem Vox Wah und dem Cry Baby GBC 95, klingt das Fulltone Pedal einfach runder und ausgewogener. Sein qualitativ hochwertiger Grundsound stellt gewissermaßen eine veredelte Mischform beider Quäker dar.

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Clean 1 Clean 2

Sowohl bei cleanen als auch angezerrten Sounds hat das Pedal ganz klar die Nase  vorne. Und auch in der Vollgasstellung wird es nie zu nervig. Bei durchgetretenem Pedal, also in der höhenreichsten Stellung, ist der Ton deutlich stärker gefärbt als bei den beiden Urmodellen. Es übertrifft auch das Cry Baby Classic und hat etwas mehr von diesem typischen Brian May Touch. Der Bassbereich wirkt sehr aufgeräumt, kann aber mit dem integrierten Trimmer bei Bedarf angefettet werden.

Bei nachgeschaltetem High Gain Amp geht der Effekt, ähnlich dem Vox Pedal, in eine Modulierung des Gesamtklanges über. Das ändert sich beim Clyde Deluxe Pedal von Fulltone, das eine breitere Klangvielfalt, mehrere Wah Wah Modi und eine Boost-Funktion bietet. Alles in allem ist das Clyde Wah ein toller Breitmaulfrosch für Liebhaber klassischer Pedale, und das ohne jeglichen Schnickschnack.

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Verzerrt 1 Verzerrt 2
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FAZIT
Das Fulltone Clyde Wah ist zwar ein recht puristisches Gerät, man kann mit diesem Pedal aber wirklich nichts falsch machen. In Punkto Ausgewogenheit hat Michael Fuller im Reigen der Wah-Anbieter ganz klar die Nase vorn. Wer jedoch einen extrovertierten und ausgeflippten Sound sucht, ist hier falsch. Dazu ist die Performance einfach zu klassisch.

Technische Daten Fulltone Clyde Std.
  • Hersteller Fulltone
  • Vertrieb Cotton Musical Supply
  • Anschlüsse: In, Out, 9 Volt Netzteilanschluss
  • Bedienelemente: Wippe
  • Preis: 270 Euro
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