Sabian B8 Beckenset Test

Nicht nur die Becken von Sabian, sondern allgemein diese wundersamen hell klingenden Blechteller, haben schon so manchen Drummer vor Rätsel gestellt. Groß ist die Auswahl und unübersichtlich das Angebot. Die Vielfalt an Formen, Umfang und Materialien hemmen die Entscheidungsfreude und der Schreck beim Blick auf das Preisschild tut sein Übriges. Andererseits lässt sich der Einsatz an der Schlagzeug- und Percussion-Front kaum vermeiden, wenn man das Beckenspiel nicht gerade von Peter Gabriel verboten bekommt – wie damals in den 80ern – oder man seine Bandkollegen nicht davon überzeugen kann, dass das Geschepper sowieso völlig überbewertet und zudem auch noch total teuer ist.

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Es ist wahrscheinlich, dass die werten Kollegen darauf verweisen werden, dass Peter Gabriel heutzutage sowieso völlig out ist und dass in den meisten Fällen Drumsets mit Becken eigentlich richtig spitze klingen. An dem Punkt ist es dann soweit: Entweder man sucht sich eine neue Band, die nicht aus lauter Besserwissern besteht, oder man kratzt sein Erspartes zusammen und macht sich auf die Suche nach einem Satz Becken.
Ich schließe mich dem Buchhalter-Motto “Haben ist besser als Soll” an und möchte euch heute als mögliche Wahl das “B8 Performance Set” der kanadischen Beckenschmiede Sabian vorstellen. Konzipiert ist dieses für Einsteiger und ambitionierte Trommler, die nicht ganz unten auf der Qualitätsleiter von Sabian einsteigen wollen.

DETAILS

Das aus der “B8” Serie zusammengestellte Set gehört zu einer von insgesamt zehn Serien, die Sabian momentan im Angebot hat, und befindet sich preislich am unteren Ende der Leiter. Genau genommen ist sie zwischen der günstigsten Serie “SBR” und der etwas höher angesiedelten “B8 PRO” Serie positioniert.

Der Name B8 leitet sich von der genauen Rezeptur der Bronzelegierung ab, aus der die Becken zusammengebraut werden, in diesem Fall aus 8% Zinn und 92% Kupfer. Nahezu alle anderen Serien von Sabian werden aus einer B20-Legierung erstelltt, die 20% Zinn enthält. Die Ausnahme sind die “SBR” Becken, die komplett aus Messing(also Kupfer und Zink), bestehen.
Die maschinell gefertigten “B8″ Becken sind also gedacht für den Einsteiger mit gehobenen Bedürfnissen, der auf das Zinn im geliebten Blech nicht verzichten möchte. Da passt es gut, dass Sabian dieses Set anbietet, da der Anfänger mit dem Zusammenstellen verschiedener Becken aus den riesigen Haufen, die in den Musikläden der Welt auf Käufer lauern, schnell überfordert ist. Also hat sich Sabian so seine Gedanken gemacht und diesen Beckensatzt aus 14” Hi-Hat Becken, einem 16” Thin Crash und einem 20” Ride zusammengestellt.

Die Größen sind durchaus sinnvoll, versprechen sie doch den Einsatz als kompaktes Allround-Set. Außerdem wurden die Becken nicht einfach nur nach Größe sortiert und dann in die Verpackung gesteckt, sondern untereinander vor der Zusammenstellung einer “Sonically Matched”-Prozedur unterzogen. Diese soll gewährleisten, dass sich nur Becken in einem Satz befinden, die auch klanglich miteinander harmonieren.
Die Verarbeitungsqualität der Becken ist gut und gibt mir keinen Grund zum Meckern. Wie bei maschinell gearbeiteten Becken zu erwarten, ist alles nahezu perfekt und lässt kaum Raum für Unregelmäßigkeiten. Die Klangrillen ziehen sich wie auf einer Minimal-Elektro-LP absolut gleichmäßig von den Mittellöchern bis fast an den Beckenrand. Bei dem Ride- und dem Crash-Becken werden die Abstände der Rillen auf dem letzten Zentimeter etwas grösser, bei den Hi-Hat-Becken etwas kleiner. Auf der Unterseite der Becken zeigt sich dasselbe Bild, nur dass die Klangrillen dort weniger tief geschnitten sind, wodurch die Hämmerung deutlicher sichtbar wird. Die Hammerschläge werden behutsam von einer Maschine in die Becken geklöppelt und verteilen sich gleichmäßig in einem Anstand von 2 -2,5 cm über die Ober- und Unterseite der Becken.

Überhaupt fallen die Becken nicht durch Extravaganz auf. Profil, Gewicht und Kuppengröße machen einen vernünftigen Eindruck und entsprechen dem, was ich am ehesten unter Standard-Becken verstehe.

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