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Meinl Classics Custom Dark Cymbal Neuheiten 2016 Test

Passend zur dunklen Jahreszeit stockt Meinl seine noch recht junge Classics Custom Dark Serie um vier weitere Modelle auf und dürfte damit durchaus zur Stimmungsaufhellung bei einigen Liebhabern dieser schroff wirkenden Cymbals beitragen. Neben einem 21 Zoll großen Crash und einem 22“ Crash-Ride gibt es jetzt erstmals auch zwei Familienmitglieder aus der erweiterten Klangwelt der so genannten Effektbecken, und zwar ein 10“ Splash und ein 18“ China.

Meinl_CC_Dark_Neu_2016_Portrait


So ist dann seit der damals noch ein wenig befremdlich wirkenden Einführung des 20“ Classics Custom Dark Ride ein recht umfangreiches Sortiment entstanden, das sich mittlerweile durchaus dazu eignet, ein optisch imposantes und fast schon bedrohlich wirkendes Setup zu erstellen. Als Zielgruppe kristallisiert sich dabei die Art von Trommler heraus, die gerne mit Schmackes auf große Becken schlägt und kein Problem mit übergewichtigen Beckentaschen und jeder Menge robuster Hardware hat. Darauf jedenfalls deutet die Tatsache hin, dass Meinl die bisher verfügbare Auswahl an mit 16, 18, 19 und 20 Zoll recht großen Crashes um ein noch größeres erweitert. Da sich die Bezeichnung „Dark“ nicht nur auf das Design, sondern auch auf den Klang bezieht, machen diese Maße allerdings Sinn.

Details

Dass das Siegel „Made in Germany“ auch heutzutage noch für eine gewisse Qualität stehen kann, beweist Meinl schon seit vielen Jahren, und auch die hier vorliegenden Testbecken bestätigen den guten Ruf dieses Herstellers. Die größtenteils maschinelle Herstellung schmälert zwar ein wenig die individuelle Note, minimiert aber auch gleichzeitig die möglichen Auswirkungen menschlichen Versagens. Wie alle anderen bisher getesteten Becken dieser Serie, kommen auch die vier neuen Modelle makellos verarbeitet daher. Form und Gewichtung der in der Medium-Gewichtsklasse angesiedelten Cymbals dürfen als perfekt bezeichnet werden. Die exakt kreisrunden Löcher befinden sich genau in der Mitte der wohlgeformten Kuppen, und alle Kanten sind sanft abgeschliffen. Ausgangsmaterial ist eine B10 Bronzelegierung.  

Fotostrecke: 5 Bilder Augenbetörende Optik: die Classic Custom Dark Neuheiten

Während die Oberseiten vollflächig und sehr gleichmäßig gerillt daherkommen, fühlen sich die Unterseiten spiegelglatt an und lassen gut die Vielzahl an unterschiedlich großen, maschinell erzeugten Hammermalen erkennen. Im Unterschied zu den hochglänzenden Namensvettern werden diese dunklen Varianten zusätzlich mit einem groben Werkzeug gehämmert. Die daraus resultierenden Dellen lassen sich gut ertasten und sorgen im finalen Herstellungsprozess für den speziellen Look. Überall da, wo sich die Vertiefungen befinden, bleibt die vorher vollflächig aufgetragene dunkle Beschichtung von dem scharfen Gegenstand verschont, der abschließend seinen destruktiven Job auf den Oberflächen verrichtet. Die so entstehenden, ungleichmäßig tiefen Kratzspuren sorgen bei längerer Betrachtung für ein gewisses Flirren im Auge. Fast könnte man meinen, die Dinger befänden sich in einer Art Dauerrotation.

Fotostrecke: 3 Bilder Auch das 21“ Dark Crash ist perfekt in Form.

Da es sich bei einem China-Becken ja eigentlich um ein stark gewölbtes Crash mit nach oben gebogenem äußeren Rand handelt, das dann zumeist „falsch“ herum am Stativ befestigt wird, befindet sich bei unserem Testexemplar die glatte Seite oben und die feinmaschig abgedrehte unten. Die Rillen reichen dort allerdings nur von der Mitte bis zum Knick, der Randbereich ist ebenfalls glatt. Des weiteren sorgt der eingeebnete Gipfel der Kuppe für einen besseren Halt in dieser umgedrehten Position. 

Fotostrecke: 4 Bilder Der Rücken des 18“ Dark China, …

Aber egal, wie herum man sie nun aufhängt, wir horchen jetzt mal rein in die feschen Tigerbabys.

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Praxis

22“ Meinl Classics Custom Dark Crash-Ride

Den Anfang soll nun das 22“ Crash-Ride machen, das sich, mit soften Mallets gespielt, von sanftem Grollen zu einem fulminanten Rauschen bringen lässt. Das Becken spricht trotz des großen Durchmessers sensibel an und entwickelt bei hoher Lautstärke ein erdig-komplexes Klangbild, das sehr gleichmäßig ausklingt. Mit Sticks bespielt, wird der unaufdringliche, aber sehr präzise Anschlag von einem angenehm dunklen Soundteppich begleitet, der in jeder Dynamikstufe eine schöne Räumlichkeit vermittelt. Die Kuppe erzeugt ein eher dumpfes und wenig aggressives Geräusch, das sich allerdings sehr gut in den allgemeinen Wohlklang einfügt. Harte Kantenschläge belohnt das Becken mit einem wirklich raumfüllenden Crashsound, der sofort da ist und keine Gefahr für die Balance darstellt. Auch durchgecrashte Achtel bringen dieses große Cymbal nicht aus dem Gleichgewicht und erzeugen eine ausgewogene, unaufgeregt bombastische Soundwand, die nie schneidend oder nervig wird. Aufgrund des grundsätzlich warmen Charakters und des feinen Ansprechverhaltens lässt sich das Becken universell einsetzen, dürfte aber, als Crash genutzt, in sehr leisen musikalischen Kontexten zu viel Raum einnehmen.

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Das 22“ Crash Ride als Schweller mit Mallets Alle Klänge des 22“ Crash-Ride mit Sticks Groove mit durchgecrashten Achteln auf dem 22“ Crash-Ride

21“ Meinl Classics Custom Dark Crash

Ein 21 Zoll großes Crash Becken will erstmal sicher platziert werden. Abgesehen von reichlich Platz sollte auch ein möglichst stabiles Stativ vorhanden sein. Das mächtige Cymbal offenbart bei anschwellender Bespielung mit weichen Mallets ähnlich gute Klangqualitäten wie das ein Zoll größere Crash-Ride. Es spricht sofort an und erzeugt im gesamten Dynamikbereich ein ausgewogenes, gleichmäßiges Rauschen. Der Höhenanteil ist dabei im Vergleich ein wenig ausgeprägter, aber das Timbre bleibt eher dunkel und rauchig. Das Abklingen erfolgt ebenfalls sehr gleichmäßig und nimmt einen angemessenen Zeitraum in Anspruch. Wer meint, dass ein Crash dieser Größe zu träge sein könnte, wird bei harten Kantenschlägen eines Besseren belehrt. Explosive Ansprache, hohe Grundlautstärke und vollmundiges Frequenzspektrum lassen jeden Schlag zu einem „breitbeinigen“ Klangerlebnis werden. Der Klangcharakter wirkt dabei nie wirklich aggressiv, sondern lässt sich als raumgreifende Präsenz beschreiben. Wer dieses Cymbal für kurze Stops verwenden möchte, braucht allerdings riesige, fleischige Hände.

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Das 21“ Crash mit Mallets zum Schwellen gebracht Sticksounds des 21“ Crash Groove mit allen Becken im Set

18“ Meinl Classics Custom Dark China

Als klassisches Mittel für fulminant trashige Akzente lebt das gemeine China-Becken von seinem zumeist sehr kurzen Sustain und den dissonant wirkenden Frequenzen. Diese Eigenschaften bringt auch das 18“ Dark China von Meinl mit und schafft dabei das Kunststück, nicht unbedingt als ohrenbetäubendes Geräusch wahrgenommen zu werden. Maßgeblich dafür ist die Tatsache, dass der Grundklang seinem Namen alle Ehre macht und tatsächlich „dark“ ist und sich damit perfekt in die Klangwelt seiner Seriengenossen einzufügen vermag. Auch bei höchst energetischen musikalischen Vorträgen lassen sich einzelne Positionen im rhythmischen Gefüge so noch einmal hervorheben. Eine sanft säuselnde Harfenistin würde man mit so einem Becken eher nicht begleiten wollen.

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Das 18“ China solo Groove mit durchgehender Figur auf dem China

10“ Meinl Classics Custom Dark Splash

Für weniger brachiale, aber doch explosive Akzente hat sich das besonders von Drummern wie Stewart Copeland, Manu Katche oder Gavin Harrison reichhaltig benutzte Splash-Becken bewährt. In der Runde der großen Crashes aus der Classics Custom Dark Serie wirkt dieses 10“ Cymbal erstmal ein wenig verloren. Klanglich jedoch macht es, besonders im Kontext mit seinen großen Brüdern, eine sehr gute Figur. Ebenfalls eher erdig als spitz im Sound, spricht es blitzschnell an und klingt ebenso schnell wieder aus. Auch lautstärkemäßig weiß es sich durchzusetzen und gibt dem verspielten Trommler Gelegenheit, den einen oder anderen wohlklingenden Schnörkel einzubauen.

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Das 10“ Dark Splash solo 10“ Splash mit allen Becken im Set
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Fazit

Seit der Einführung des 20“ Classics Custom Dark Ride hat Meinl diese sowohl optisch als auch klanglich rohe Variante der ansonsten schillernden und lautstarken Beckenserie zu einer immer umfangreicheren Kollektion anwachsen lassen. Das lässt darauf schließen, dass auch im Lager der so genannten Rockdrummer ein gewisser Bedarf nach weniger aggressiv klingenden Cymbals herrscht. Sowohl das oben erwähnte Ride, die 14“ Hi-Hat als auch die bisher verfügbaren 16, 18, 19 und 20 Zoll Crashes konnten durch sehr musikalische und dunkelwarme Klangeigenschaften, gepaart mit durchsetzungsstarker Lautstärke, überzeugen, und auch die Neulinge machen da keine Ausnahme. Das 21“ Crash und das 22“ Crash-Ride bieten große, raumfüllende Sounds, überzeugen aber auch leise gespielt mit ihrem komplexen, rauchigen Frequenzspektrum. Mit dem 18“ China und dem 10“ Splash können jetzt auch Freunde der knackig-kurzen Akzente auf die Vorzüge der zerfurchten dunklen Rundlinge zurückgreifen. Auch diese beiden Effektbecken setzen sich problemlos durch und fügen sich klanglich hervorragend ein. Es werden sicher nicht die letzten Classics Custom Dark Neuheiten bleiben.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragende Verarbeitung
  • durchsetzungsstarker, voller Klang
  • interessante Optik
  • moderate Preise
Contra
  • keins
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Meinl Classics Custom Dark Cymbal Neuheiten 2016 Test
Für 289,00€ bei
Gruppenbild ohne Dame: die vier Meinl Classic Custom Dark News
Gruppenbild ohne Dame: die vier Meinl Classic Custom Dark News
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Meinl
  • Serie: Classics Custom Dark
  • Modelle: 22“ Dark Crash-Ride, 21“ Dark Crash, 18“ Dark China, 10“ Dark Splash
  • Material: B10 Bronze
  • Finish: Dark
  • Gewicht: medium
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Preise:
  • 21“ Crash EUR 248,- (UVP)
  • 22“ Crash-Ride EUR 279,- (UVP)
  • 18“ China EUR 169,- (UVP)
  • 10“ Splash EUR 69,- (UVP)

Seite des Herstellers: meinlcymbals.com

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