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Alexandernaut Fugue Machine Test

Alexandernaut Fugue Machine: Einfache Sequenzer zum Abspielen von MIDI-Noten gibt es zuhauf. Doch mit der iOS-App „Fugue Machine“ liefert der iOS-Entwickler Alexandernaut ein neuartiges Sequenzer-Konzept, das aus simplen Notenfolgen komplexe Kompositionen generiert.

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Mit multiplen Playheads wird die gleiche Notenfolge in verschiedenen Tempi, Styles, Tonhöhen und Richtungen abgespielt, wodurch es möglich ist, mit wenigen Handgriffen polyphone Melodien zu entwickeln, ohne dabei Johann Sebastian Bach heißen zu müssen. Zudem ist die App kompatibel zu „Ableton Link“ und ermöglicht daher das synchrone Zusammenspiel mit der DAW Ableton Live und vielen kompatiblen iOS-Apps. Wir checken diesen „World’s first Multi-Playhead-Sequencer“ und verraten euch, ob der „Bach in the box“ nur Spielerei ist oder als Kompositions-Tool taugt.

Details

Konzept

Fugue Machine ist verfügbar für alle iPads ab iOS 7. Eine iPhone-App existiert bislang nicht. Die App basiert auf dem musikalischen Kompositionsprinzip der „Fuge“ (engl. Fugue), das im Barock von Johann Sebastian Bach perfektioniert wurde und seitdem immer wieder eingesetzt wird. In der Fuge wird ein musikalisches Thema zunächst in einer Stimme vorgestellt und dann von weiteren Stimmen zum Teil in Transpositionen wiederholt und variiert.

Vier Playheads spielen die gleiche Notenfolge in vier anpassbaren Variationen.
Vier Playheads spielen die gleiche Notenfolge in vier anpassbaren Variationen.

Parameter

Mit „Styles“ wird die Abspielrichtung der Playheads bestimmt. Sie darf wahlweise „vor“, „zurück“, „vor-zurück“ und „zurück-vor“ lauten. Jeder Playhead kann kann zudem in verschiedenen Geschwindigkeiten abgespielt werden. „Octave“ und „Pitch“ regeln die Tonhöhe in Oktave- und Halbtonschritten, wohingegen Velocity die Anschlagsstärke der Noten justiert. Der Parameter „Start“ bestimmt die Startposition der ersten Note. Ein zusätzlicher „Invert“-Parameter ermöglicht das Invertieren der Tonhöhe, wodurch die tiefste Note die höchste wird und andersherum.

Globale Song-Einstellungen

Das „More-Menü“ gestattet das Anpassen von Tonart, Skalen, Loop-Länge, Volume, Reverb und Tempo. Auch die gute Online-Hilfe wurde hier verstaut. Die Kompositionen lassen sich als Pattern speichern, 38 Preset-Patterns sind bereits enthalten. In den Settings sind MIDI-Einstellungen wie I/O-Routing, MIDI-Clock und Abletons „Link“ konfigurierbar.

Alle globalen Einstellungen befinden sich im More Menü.
Alle globalen Einstellungen befinden sich im More Menü.
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Praxis

Bedienung

Die Bedienung von Fugue Machine ist kinderleicht, alle Parameter sind dank eindeutiger Symbole selbsterklärend. Zudem wird die Multi-Touch-Steuerung des iPads gut genutzt: Verwendet man in der Pianorolle nur einen Finger, werden Noten gesetzt oder gelöscht. Mit zwei Fingern werden die Noten verschoben und mit drei Fingern in der Länge angepasst oder in der Tonhöhe verschoben. Durch den Option-Button in der oberen linken Ecke der App werden zweite Funktionen möglich, etwa das Selektieren und Duplizieren von Noten. 
Ein Scrollfeld links dient der vertikalen Navigation in der Pianorolle, das rechte Scrollfeld transponiert die Tonhöhe des Songs. Cycles werden am oberen Rand des Sequenzers gesetzt. Die vier Playheads sind farblich unterteilt und können einzeln abgespielt, gestoppt und bearbeitet werden. Alle Parameter lassen sich im laufenden Betrieb verändern und treten mit der nächsten Note in Kraft. Wie das funktioniert, schauen wir uns in einem kurzen Video an.

Fugue Machine mit Ableton Link

Wie im Video zu sehen, ist das MIDI-Routing zwischen iOS-Apps mit „Link“ schnell hergestellt. Durch diese Schnittstelle wird Fugue Machine auch zu Ableton Live synchronisiert und ermöglicht so Recordings, die im Tempo des Songs mitlaufen. Von hier aus muss das iPad nur noch mit dem Eingang des Audio Interface verbunden werden und der synchronen Session steht nichts mehr im Wege. 

MIDI zum Computer

Möchte man MIDI-Daten in eine externe DAW übertragen, ist ein kleiner Workaround vonnöten. Der Computer kann eine Netzwerk-Verbindung mit dem iPad herstellen, mit der sich MIDI-Daten austauschen lassen. Dazu wird beispielsweise auf dem Mac das Dienstprogramm „Audio-MIDI-Setup“ geöffnet und dort unter „Netzwerk“ eine neue „Session“ erstellt. In dieser muss nur noch der Name des WiFi-Netzwerks eingegeben werden und schon werden MIDI-Noten vom iPad an den Computer übertragen. Von hier aus können die MIDI-Daten von Fugue Machine problemlos in jeder beliebigen DAW aufgezeichnet werden.

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Fazit

 
Die iOS-App „Fugue Machine“ ist ein überaus inspirierendes Tool. Aus bestehendem MIDI-Material generiert die App komplexe, hörenswerte Kompositionen. Durch wenige, aber effiziente Parameter und eine übersichtliche Bedienoberfläche kommt man schnell zu erstaunlich verwertbaren Ergebnissen. Die App ermöglicht dank flexibler Routing-Optionen das simultane Ansteuern mehrerer Klangerzeuger pro Playhead und die Synchronisation mit Ableton Live. Da sich die Kompositionen per WiFi in jeder DAW aufzeichnen lassen, integriert sich die App nahtlos in den Workflow. Fugue Machine ist daher als Kompositions-Tool der besonderen Art zu empfehlen!
 

Pro
  • inspirierende Wirkung
  • Playheads an verschiedene MIDI-Kanäle
  • einfache Handhabung
  • kein musikalisches Vorwissen erforderlich
Contra
  • interner Synth nicht änderbar
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Features:
  • Multiple Playhead Sequenzer
  • 4 Playheads
  • Playheads konfigurierbar per Style, Tempo, Start, Invert, Octave, Pitch und Velocity
  • Globale Parameter: Tempo, Key, Scale, Loop Length, Volume und Reverb
  • individuelle MIDI-Kanäle pro Playhead
  • unterstützt MIDI, Audiobus, Inter-App Audio und Ableton Link
Preis
  • EUR 9,99 (UVP)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • inspirierende Wirkung
  • Playheads an verschiedene MIDI-Kanäle
  • einfache Handhabung
  • kein musikalisches Vorwissen erforderlich
Contra
  • interner Synth nicht änderbar
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