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Gibraltar Generation 3 Chain Drive Cajon Pedal (G3GCDCP) Test

Mit der dritten Generation des GCDCP Cajon-Pedals mit Kettenantrieb will der bekannte Hardware-Hersteller Gibraltar, der seit 2014 zu Drum Workshop (DW) gehört, einige Kinderkrankheiten der vorigen Generationen beheben. Eine überarbeitete Aufhängung des Bowdenzugs, ein neuer Beater, die „G“-Trittplatte und nur noch eine Feder am Slave-Pedal sind dabei die augenscheinlichen Unterschiede zu seinen Vorläufern. Wie sich das Pedal am Cajón und unterm Fuß macht, könnt ihr hier erfahren.

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Viele Drummer verspüren den großen Wunsch, am Cajón nicht auf die Hände alleine beschränkt zu sein. Um die praktische Kiste auch mit dem Fuß spielen zu können, bieten viele Hersteller inzwischen spezielle Cajón-Pedale an, die zumeist entweder mit einem Bowdenzug (wie in diesem Fall) oder einer Kardanwelle ausgestattet sind. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Während ein Bowdenzug viel Freiheit bei der Positionierung ermöglicht, bietet er ein weniger direktes Spielgefühl als eine Kardanwelle, die wiederum bezüglich der Positionierung weit weniger flexibel ist. Im folgenden Test werden natürlich auch diese beiden Faktoren genau unter die Lupe genommen.

Details

Das Gibraltar G3GCDCP Pedal besteht aus vier Teilen: Einer Haltescheine, einem Beater, einer Pedal- und einer Beater-Einheit, wobei die beiden letztgenannten durch den Bowdenzug fest miteinander verbunden sind. Entsprechend einfach gestaltet sich der Zusammenbau. Erst wird die Schiene mittels einer großen Flügelschraube unter dem Cajón befestigt, wobei zwischen den beiden mit Moosgummi gepolsterten Andruckpunkten etwa 24 bis 34 Zentimeter liegen, also genug Platz für so gut wie jedes Cajón ist. An der Schiene kann dann die Beater-Einheit wie an einer Bassdrum montiert werden. Anschließend wird der schwarze Beater befestigt, der im Tennisball-Look daher kommt und aus Gummi besteht. Nun muss nur noch die Pedaleinheit an gewünschter Stelle platziert werden, wofür der etwa 70 Zentimeter lange Bowdenzug reichlich Spielraum lässt, und es kann losgehen.

Fotostrecke: 5 Bilder Mit Pedal- und Beater-Einheit, Beater und Befestigungsschiene ist das G3GCDCP komplett.

Was ist neu?

Mit einem überarbeitetem Bowdenzug-System behebt Gibraltar ein Problem der Vorgängermodelle, bei denen sich die Schienen, an welchen die Enden der Spiralhülle des Bowdenzuges befestigt sind, beim Transport verschieben konnten. Durch einen zweiten Haltepunkt sind diese nun fixiert. Auch die Befestigung der Haltearme an der Achse, an denen die Enden des Kabels befestigt sind, wurde so verändert, dass ein Nachjustieren des Winkels wie bei den Vorgängermodellen weder nötig noch möglich ist. Zudem wird das Pedal mit einem anderen Beater, der „G“-Tritplatte und mit nur noch einer Feder an der Beater-Einheit geliefert (vorher war zusätzlich noch eine Feder an der Pedaleinheit vorhanden).

Fotostrecke: 3 Bilder Neu in der 3. Generation ist die doppelte Fixierung der Halteschiene.

Verarbeitung und Einstellmöglichkeiten

Das in Taiwan hergestellte Pedal macht einen soliden Eindruck – auch wenn man ihm die asiatische Herkunft und den günstigen Anschaffungspreis an den verwendeten Schrauben und etwas rudimentär gefertigten Gussteilen anmerkt. Unter der Bodenplatte der Pedaleinheit befinden sich zwei Klettstreifen, die sie am Verrutschen hindern sollen. Einstellungsmöglichkeiten – etwa zum Ändern der Pedalneigung – findet man hier jedoch nicht. Lediglich die Feder an der Beater-Einheit lässt es zu, das Pedal an die eigenen Spielgewohnheiten anzupassen. Neben der Möglichkeit, die Federspannung zu justieren, kann man auch Höhe und Anschlagwinkel des Beaters verändern, letzteres allerdings nur mit sehr begrenztem Spielraum.

Fotostrecke: 4 Bilder An den verwendeten Schrauben lässt sich erkennen, dass gespart wurde.

Und sonst?

Gar nicht überzeugen kann die mitgelieferte Transporttasche, die eher an eine Textil-Einkaufstüte aus dem Supermarkt erinnert. Wünschenswert wäre auch ein Stimmschlüssel zum Fixieren des Beaters und eine Anleitung, da sich der Autor nicht sicher ist, ob er die eine oder andere Möglichkeit, das Pedal einzustellen, übersehen hat.

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Praxis

Aufbau und Justage

Wie schon beschrieben, ist das Pedal schnell am Cajón befestigt und spielbereit. Etwas mehr Mühe habe ich damit, das Pedal meinen Vorstellungen anzupassen. Dabei muss ich die Federspannung recht hoch einstellen, da die Reibung des Kabels im Bowdenzug das Pedal beim Rückschwung des Beaters spürbar ausbremst. Durch das Lösen der Inbusschraube an der Aufhängung der Feder kann ich nun noch die Neigung des Beaters verstellen, was gleichzeitig auch die Höhe des Trittbretts verändert. Unabhängig voneinander lassen sich diese beiden Faktoren nicht justieren. Dennoch finde ich eine passable Einstellung und kann loslegen.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Pedal ist rasch aufgebaut und wird für den Testlauf präpariert.

Spielgefühl

Was mir zuerst auffällt, ist, dass es fast unmöglich ist, leise mit dem Pedal zu spielen. Durch den Widerstand im Bowdenzug bleibt der Beater oft in einer Position hängen, so dass kleine Bewegungen schnell ins Stocken geraten. Um das Pedal in Schwung zu bringen, muss man schon etwas fester zutreten. Schnellere Figuren sind bei lauterer Spielweise zwar möglich, jedoch auch ein wenig gewöhnungsbedürftig, da das Pedal nicht so richtig unter dem Fuß ,kleben‘ bleiben mag und erst etwas zeitverzögert zurück schwingt. Immerhin lässt sich die Pedaleinheit dank des langen Kabels gut positionieren (auch links vom Cajón) und bleibt auf einem Teppich auch dort, wo man sie hingestellt hat. 

Sound

Der neue Tennisball-Beater entlockt dem Cajón einen kräftigen, durch seine kleine Aufschlagfläche und das relativ feste Gummi aber auch leicht mittenbetonten Bass-Sound, der sich im Kontext eines Cajón-Setups gut durchsetzen kann. Dennoch ist sein Sound auch weich und unaufdringlich genug, um gut mit einem von Hand oder Besen gespielten Cajón zu harmonieren – auch wenn das Pedal in Sachen Dynamik nach unten klare Grenzen setzt.
Im Folgenden könnt ihr den Beater in verschiedenen Situationen hören.

Audio Samples
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Einzelne Sounds – erst Beater, dann Hand Groove – erst Beater, dann Hand Groove mit Besen Groove am Cajon-Setup
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Fazit

Mit der dritten Generation seines Chain Drive Cajón Pedals behebt Gibraltar ein paar Konstruktionsschwächen der Vorgängermodelle zulasten einiger Einstellmöglichkeiten. Das überarbeitete Bowdenzug-System ist nun nicht mehr störanfällig, läuft jedoch etwas zu träge, so dass leises Spielen mit dem Pedal schwer möglich ist. Durch die erforderliche kräftigere Spielweise und den durchsetzungsfähigen Bass-Sound des Beaters eignet sich das G3GCDCP daher vor allem für geradeaus gespielte Rock- und Pop-Settings. Bassdrum-Virtuosen und Leisetreter werden dagegen mit diesem Pedal nicht glücklich. Als robustes und kostengünstiges Pedal ist es somit vor allem für Gelegenheitsspieler interessant. 

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • Solide Verarbeitung
  • Einfache Montage
  • Durchsetzungsfähiger Beatersound
  • Auch links positionierbar
Contra
  • Begrenzte Einstellmöglichkeiten
  • Schwergängiger Bowdenzug
  • Dynamisches Spiel ist kaum möglich
  • Weder Anleitung noch Stimmschlüssel im Lieferumfang
Artikelbild
Gibraltar Generation 3 Chain Drive Cajon Pedal (G3GCDCP) Test
Für 109,00€ bei
Die dritte Generation des GCDCP ist solide gebaut, lässt aber noch einige Wünsche offen.
Die dritte Generation des GCDCP ist solide gebaut, lässt aber noch einige Wünsche offen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Gibraltar
  • Bezeichnung: G3GCDCP
  • Beater: Black Ball Beater
  • Besonderheiten:
  • Chain Drive (Kettenantrieb)
  • Bowdenzug
  • Passend für alle Standard-Cajóns
  • Inklusive Transporttasche
  • Herkunftsland: Taiwan
  • Verkaufspreis (Juni 2017): 132,00 Euro

Seite des Herstellers: www.gibraltarhardware.com

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