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Behringer P24 Personal Monitoring System Test

Mit dem P16 Personal Monitoring System hatte Behringer neue Maßstäbe in der Kategorie „Preis-Leistung“ gesetzt. Dass man ein solch bewährtes System dennoch verbessern kann, möchte Behringer mit dem brandneuen P24 Personal Monitoring System zeigen. Im Grunde ist es keine Weiterentwicklung des P16-Systems, sondern eine komplett neu entwickelte Lösung mit unweit größerem Funktionsumfang. Das P24 verwaltet bis zu zwölf Stereogruppen, verfügt über einen Hall-Effekt, EQ, eine zusätzliche Talkback-Funktion und eingebaute Ambient-Mikrofone. Größere Setups lassen sich bequem über den 19 Zoll großen P24 Hub verwalten, was ebenfalls ein Novum ist.

Behringer P24 – das Wichtigste in Kürze

  • Personal Monitoring Lösung mit 19-Zoll-Hub
  • 12 Stereogruppen in direktem Zugriff
  • ein P24 Hub verwaltet bis zu acht P24 Mixer
  • AES50-, Ultranet- oder StageConnect-Signalanbindung
  • integrierter Hall + EQ und Talkback-Wege
  • Fader für einen intuitiven Zugriff auf die Lautstärken

Was ist im Lieferumfang?

Das P24 System besteht aus zwei unterschiedlichen Komponenten. Dem P24 Mixer und dem P24 Hub. Beide Gerätschaften kommen in neu gestalteten ECO-neutralen Kartons, in deren Deckeln eine Grußbotschaft von Uli Behringer abgedruckt ist. Der P24 Mixer wird begleitet von einem Quick Start Guide, einem externen Steckernetzteil und einem USB-Kabel. Letzteres dient lediglich zur Übertragung von Firmware Updates.

Der P24 Hub verfügt über den gleichen Lieferumfang, wird aber über das beiliegende Kaltgerätekabel mit Strom versorgt. Der Karton für den 19 Zoll und 1 HE großen Hub ist natürlich deutlich größer.  Zum Einstieg schauen wir uns gleich als erstes den P24 Mixer an.

Behringer P24 Mixer

Ich muss zugeben, dass mir das Design des P24 Mixers deutlich besser gefällt als das des P16. Die schwarze Metalloberfläche und die 13 Fader (60 mm) wirken aufgeräumt und modern. Die Fader sind nicht motorbetrieben, so wie man es von dem Behringer Flow Mixer kennt. Der Mixer kann bis zu zwölf Stereogruppen verwalten und ist demnach auch mit zwölf Fadern ausgestattet.

Kanal-Fader 13 verwaltet wahlweise die integrierten Ambient-Mikrofone oder ein externes Mikro, das sich über eine XLR-Buchse auf der Rückseite des Mixers anschließen lässt. Select-Buttons oberhalb der Fader und ein Talk-Button für die integrierte Talkback-Funktion sowie zwei Regler, ein Push-Encoder und ein Scribble-Strip-Display, vervollständigen die Ausstattung auf der Oberseite.

Anschlüsse am Behringer P24

Zu den internen Qualitäten kommen wir im Praxisteil. Als Teaser sei genannt, dass der P24 Mixer unter anderem mit einem Reverb-Effekt und einem flexibel einstellbaren Limiter zum Gehörschutz ausgestattet ist. Ein achtstelliges LED-Meter zeigt Ausgangspegel und einen etwaigen Limiter-Einsatz an. 

Anschlüsse finden sich auf der Rückseite reichlich wieder. Neben zwei StageConnect-XLR-Buchsen notiere ich einen Aux-Eingang, einen Kopfhörerausgang, einen Line-Ausgang sowie einen Fußschalteranschluss. Alle Klinkenverbinder sind im 6,3-mm-Klinkenformat ausgeführt. Eine weitere XLR-Buchse ist für den Anschluss eines Talkback-Mikrofons gedacht. Wird der P24 nicht über einen P24 Hub mit Strom versorgt, lässt sich über eine verriegelbare Buchse das beiliegende Steckernetzteil andocken. Die USB-C-Buchse dient lediglich zum Einspielen etwaiger Firmware Updates.

Details des Behringer P24 Hub

19 Zoll – 1HE – schwarz. Der P24 Hub ist zweifellos ein seriöses Stück Hardware. Von links nach rechts: Auf der Vorderseite sind vier StageConnect-Anschlüsse zu finden, die jeweils zwei kaskadierte P24 Mixer sowohl mit Audiosignalen als auch mit Strom versorgen. Es folgenden die Taster „Thru“, „Select“ und „Input“ und ein versenkter Netzschalter.

Auf der Rückseite befinden sich 16 symmetrische Analogausgänge (acht Stereomixe), die idealerweise direkt an IEM-Sender andocken, die sich mit dem P24 Hub in einem 19-Zoll-Rack befinden. Ebenfalls auf der Rückseite: StageConnect-Host- und Client-Anschlüsse, Ultranet Input und Output, AES50-A Sync-Input und AES50-B Thru sowie ein USB-Anschluss für Firmware Updates. Für die Stromversorgung sorgt ein integriertes Netzteil.

Digitalschnittstellen Auswahl – AES50, StageConnect oder Ultranet

Die Inklusionsfähigkeiten des P24 Systems sind enorm, denn es kann mit drei verschiedenen Digitalformaten bespielt werden. Der P24 Hub akzeptiert sowohl Ultranet (16 Signale), AES50 oder StageConnect. Somit kann das System mit Ausnahme der Behringer-Flow-Mixer von jedem Digitalmixer aus dem Behringer- und Midas-M-Portfolio mit Signalen gefüttert werden. Behringer-X-Air-User nutzen Ultranet, während WING-User AES50 oder StageConnect bevorzugen dürften. Schraubt man den P24 Hub zusammen mit bis zu acht Stereo-In-Ear-Sendern in ein 19-Zoll- Rack, benötigt man nur ein Kabel (Netzwerkkabel für Ultranet & AES50, oder ein XLR-Kabel für StageConnect), um alle Signale zwischen In-Ear-Rack und Mixer auszutauschen. Das erleichtert die Verkabelung und die praktische Handhabung enorm.

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Behringer P24 im Praxischeck

Das gesamte P24 System ist in der Praxis eigentlich selbsterklärend, nur eine Hürde gilt es zu meistern: das Routing. Ich habe das System mit meinem Behringer Wing Compact ausprobiert und mich für die Signalführung via AES50 entschieden. StageConnect funktioniert im Grunde ähnlich, aber AES50 bietet den Zugriff auf die meisten Signal-Optionen. Zudem verfügen alle Behringer-Wing-Modelle über gleich drei AES50-Ports. Das ist sehr komfortabel.

Das Behringer P24 System vereint ein schickes Design und eine intuitive Bedienung
Das Behringer P24 System vereint ein schickes Design und eine intuitive Bedienung

Man könnte zum Beispiel einen Port exklusiv für das P24 System zur Verfügung stellen. Das P24 System erlaubt die Übertragung von zwölf Stereosignalen. Allerdings können diese Signale auch im Dual-Mono-Betrieb arbeiten. Ein Beispiel: Auf der Wing liegt auf Kanal 9 eine Akustikgitarre und auf Kanal 10 eine Mandoline an. Dann könnte man diese beiden Signale jeweils mono auf einen Stereokanal des P24 schicken und mit dem Balance-Regler das Lautstärkeverhältnis der beiden Saiteninstrumente nach Gusto anpassen und mit dem 60 mm Fader in der Gesamtlautstärke regeln. 

Das Behringer P24 System vereint ein schickes Design und eine intuitive Bedienung
Der Praxistest wurde mit einer Wing Compact durchgeführt

P24 und Wing Compact

Zudem lassen sich größere Instrumentengruppen bei Bedarf auch auf einen Stereo-Bus submixen und diesen einem Fader des P24 zuweisen. Grundsätzlich lässt sich fast alles auf das P24 System routen, auch Signale der Wing-USB-Schnittstelle, des SD-Recorders oder Effekte aus der dem Wing-Mixer. Wobei das P24 sogar über einen eigenen Halleffekt verfügt, der sich jedem der zwölf Stereosignale frei zumischen lässt. On top verfügt das System auch über EQs, um die Signale noch weiter zu verfeinern. Doch zurück zum Routing.

Per Default wird das Behringer P24 System von den AES50-Signalen 25 – 48 (24 Mono- bzw. zwölf Stereosignale) angesteuert. Die AES50-Signale 25 & 26 entsprechen daher dem ersten Fader auf dem P24. AES50-Signale 47 & 48 entsprechend dem Fader 12 des P24. Hat man das einmal verinnerlich, ist das Routing kein Problem mehr. Doch es lassen sich auch Signale von den P24 Mixern über den Hub zurück in die Wing spielen. Zum Beispiel die jeweiligen Stereomixe der P24 Mixer oder auf AES50 Kanal 47 das Signal der Talkback-Funktion. Damit kann der FoH an der Band-internen Kommunikation teilhaben. Vom FoH lässt sich natürlich auch ein Signal in das P24 System routen.

Zwei Talkback-Optionen bietet das Behringer P24 System
Zwei Talkback-Optionen bietet das Behringer P24 System

Die Mixe der einzelnen P24 Mixer

… liegen auch an den Klinkenbuchsen auf der Rückseite des P24 Hubs an. Die Idee dahinter ist, dass der Hub zusammen mit den In-Ear-Sendern in einem 19-Zoll-Rack wohnt und somit auch festverkabelt bleiben kann. Das miniert Verkabelungsfehler und vor allem die Aufbauzeit, was gerade bei Festivaleinsätzen sehr willkommen sein dürfte. Vom Hub aus geht nur ein XLR-Kabel in den ersten P24 Mixer und kann von dort in einen weiteren P24 Mixer durchgeschleift werden. Um acht P24 Mixer mit Signalen und Strom zu füttern, benötigt man lediglich acht XLR-Kabel (vorzugsweise 110-Ohm-DMX-Kabel), um alles zu verkabeln. Keine externen Netzteile, keine Hin- und Zurück-Kabel, keine starren Netzwerkkabel – das Behringer P24 System vereinfacht das Setup enorm.

Man kann nie genug Fader haben

Fader 13 ist per default den eingebauten Ambience-Mikros zugeordnet. Damit lässt sich bei der Probe unkompliziert mit den Mitmusikern kommunizieren, ohne ständig die In-Ear-Höhrer rausnehmen zu müssen. Während des Gigs lässt sich auf Wunsch der Bühnen-Sound einblenden, falls die reinen In-Ear-Signale zu statisch klingen. Alternativ lässt sich auf der Rückseite der P24 Mixer auch ein Mikrofon via XLR anschließen, was gerade auf lauten Bühnen eine bessere Kommunikation erlaubt. Adressieren lassen sich die Mitmusiker oder auch der FoH. Dafür hält man den Talk Button gedrückt und kann mit dem Encoder den Talkback-Pegel regeln. Hat man keine Hand frei, dann lässt sich die Talkback-Funktion über einen Fußschalter bedienen. Passend dazu gibt es auch eine Talkback-Dimm-Funktion. 

In der praktischen Anwendung erweisen sich die Fader als großer Mehrwert. Nicht nur sieht man die Pegelverhältnisse anhand der Stellung auf einen Blick, vielmehr lassen sich Mix-Korrekturen schnell und präzise vornehmen. Man kann mit Beschriftungsband die Fader noch benennen, aber da die darüber liegenden Select-Taster zudem als Signalanzeigen arbeiten, lässt sich die Belegung nach kurzer Zeit nachvollziehen. Ist man sich nicht sicher, dann selektiert man die passenden Fader und das kleine Display zeigt den Signalnamen an, falls ein Name oder eine Signalbezeichnung an der Wing-Konsole beim Routing Setup vergeben wurde.

Das Behringer P24 System vereint ein schickes Design und eine intuitive Bedienung
Ein integrierter Hall-Effekt lässt sich den einzelnen Kanälen separat zumischen

Behringer P24 – mögliche Alternativen

Normalerweise würde an dieser Stelle eine Tabelle auftauchen, die mögliche Alternativen zu dem Testkandidaten aufweist. Mit Ausnahme des Behringer P16HQ und des deutlich teureren Midas DP48 gibt es keine Alternativen aus anderen Häusern. Das hat mit den proprietären Signalprotokollen zu tun. Behringer und Midas verwenden AES50, Ultranet und/oder StageConnect – alles Protokolle, die nicht von Mitbewerbern verwendet werden. Somit sind Alternativen nur im Behringer- & Midas-Universum zu finden.

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Fazit zum Behringer P24 Test

Das Behringer P24 Personal Monitoring System ist preislich zwischen dem P16 HQ und dem Midas DP48 beheimatet. Dennoch ist es von allen drei Systemen meine bevorzugte Wahl. Dank seiner bidirektionalen Signalführung bietet es wesentlich mehr Mixoptionen als das P16 und ist auf der anderen Seite deutlich einfacher und intuitiver zu bedienen als das Midas-System. In diesem Punkt muss man den Behringer-Entwicklern ein extra Kompliment aussprechen.

Trotz der zahlenreichen Optionen ist eine intuitive, anwenderfreundliche Bedienung nicht auf der Strecke geblieben. Und genau das dürfte die angestrebte Zielgruppe (Musiker, Bands) dem Behringer P24 besonders honorieren. Ebenso wie das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis, das es auch größeren Bands und Ensembles ermöglicht, sich mit einem überschaubaren Investment genügend P24 Mixer und Hubs anzuschaffen. Wer einen XR, MR, X/M32 oder eine Behringer Wing besitzt und auf der Suche nach einem Personal-Monitoring-System ist, der sollte sich das Behringer P24 System unbedingt genauer ansehen.

Features Behringer P24

  • StageConnect Personal Mixer mit 13 Stereo-Kanälen und 60-mm-Fadern 
  • kompatibel mit StageConnect-Geräten, P24 Hub oder Behringer Wing 
  • 12 Stereo-Gruppen, 1 zusätzlicher lokaler Aux 
  • eingebauter Hall-Effekt 
  • Stereo-Ambient-Mikrofone
  • EQs in allen Kanälen und Main Kanal + Limiter
  • StageConnect 26 x 6-Kanal 
  • 24-Bit – 44,1/48 kHz 
  • StageTalk-Intercom-System für die Kommunikation zwischen FOH, Stage-Techniker und Musiker 
  • Return-Kanal um persönliche Mixes zurück an den P24 Hub für Wireless-In-Ear zu schicken 
  • Fußschalteranschluss für Talkback-Funktion 
  • High-Power-Kopfhörer-Ausgang für Kopfhörer / In-Ears mit niedriger Impedanz 
  • externes Netzteil im Lieferumfang
  • Mikrofonständer-Clip
  • Abmessungen 185 x 77 x 213 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 1,08 kg
  • Farbe: Schwarz
  • Preis: 179,- Euro

Behringer P24 Hub

  • 19“, 1 HE
  • Stage Connect Bus Power für bis zu 8 Personal Monitor Mixer 
  • Kompatibel mit P24 Personal Mixer – AES50, Ultranet & Analog-Anschluss 
  • 4 x StageConnect-Front-Anschlüsse zur Versorgung von 2 Daisy-Chained-Mixern 
  • 16 symmetrische Analog-Ausgänge mit symmetrischer 6,3-mm-Klinke, 8 analoge Stereomixe können an Wireless-IEM-Sender geschickt werden
  • AES50-, StageConnect- und Ultranet-Eingänge
  • AES50- und Ultranet-Ausgänge
  • Abmessungen 150 x 44 x 483 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 2,72 kg
  • Preise:
  • Farbe: Schwarz
  • Preis: 469,- Euro

Behringer – Website des Herstellers

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • einfache Bedienung
  • sehr günstiger Preis
  • bi-direktionaler Signalfluss
  • umfangreiche Einstellmöglichkeiten
  • einfache Verkabelung auch bei größeren Setups
  • Zwölf Stereogruppen (1 zusätzlicher lokaler Aux-Eingang)
  • integrierter Hall-Effekt
  • integrierte Stereo-Ambient-Mikrofone
  • EQs in allen Kanälen und Main-Kanal
  • einstellbarer Limiter und integrierter 6-Kanal-Minimixer
Contra
  • -
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