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Digitech Jam Man Solo HD Test

Mit dem Digitech Jam Man Solo HD bringt der Effektspezialist ein Update des beliebten Jam Man Solo XT mit verbesserter Audioauflösung auf den Markt. Hierfür sorgt der inzwischen zum südkoreanischen Cor-Tek Konzern (u.a. Cort-Gitarren) gehörenden Marke ein neu entwickelter Analog-Digital-Wandler, der bei einer Samplingtiefe von 24-bit insgesamt 35 Minuten Loop-Zeit auf 200 Bänken zur Verfügung stellt. Wie bei seinem Vorgänger, dem Jam Man Solo XT, kann die Loop-Zeit des Jam Man Solo HD mit einer Micro SD-Karte auf bis zu 32 Stunden und weitere 200 Bänke erweitert werden. Ob sich das High-Definition-Update gelohnt hat, zeigt der folgende Test.  

Digitech Jam Man Solo HD

Digitech Jam Man Solo HD – das Wichtigste in Kürze

  • HD-Update des Jam Man Solo XT
  • 24-bit A/D/A-Wandlung
  • 35 Minuten integrierter n-Speicherplatz
  • bis zu 32 h Loop-Zeit via Micro-SD
  • Synchronisierung mehrerer Jam Man Looper über JamSync möglich
  • Hergestellt in China

Aufbau und Features des Digitech Jam Man Solo HD

Der Jam Man Solo HD sitzt wie sein Vorgänger in einem (BxHxT) 78 x 55 x 125 mm großen Gehäuse und bringt 345 g auf die Waage. Auch in Sachen Layout und Bedienelemente ist Digitech seiner Linie treu geblieben und so gehören eine breite Trittfläche im Boss-Pedal-Stil, eine mehrfarbige LED, ein dreistelliges numerisches Display, fünf Taster und zwei Potis zur Ausstattung. Auf der rechten Gehäuseseite befinden sich insgesamt drei Anschlüsse für verschiedene Eingangssignale (Right Input, Left Input, Aux In) und eine Buchse für die Erweiterung mit einem optionalen Fußschalter. Links sind die beiden Ausgänge (Left Out, Right Out) zu finden und auch die Speichererweiterung mit einer (nicht im Lieferumfang enthaltenen) Micro-SD-Karte sowie die Verwaltung der Loops via Software Editor (über Mini-USB) sind hier möglich. Dank der hauseigenen JamSync-Technologie kann der Jam Man Solo HD mit baugleichen Loopern oder anderen Digitech-Produkten wie den SDRUM synchronisiert werden. Sowohl die Stromversorgung mit dem mitgelieferten Standard-9V-Netzteil als auch die angesprochene Synchronisation mit anderen Jam Man Loopern (Jam Sync) erfolgt über die Stirnseite des Pedals, Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Als i-Tüpfelchen hat Digitech seinem neuen Jam Man noch 15 professionell produzierte Drum-Pattern des amerikanischen Schlagzeugers Pat Mastelotto (King Crimson, Mr. Mister) spendiert.

Die Bedienung des Jam Man Solo HD

Der Jam Man Solo HD bietet im Standard-Modus die für einen Einfach-Looper übliche Schaltlogik aus Aufnahme->Wiedergabe->Overdub, bei der das Halten des Fußtasters das jeweils letzte Overdub löscht bzw. reaktiviert (Undo/Redo) und ein Doppeltritt den gesamten Loop stoppt. Zusätzlich ist es möglich, das jeweils nächste Overdub direkt mit der Wiedergabe zu starten (Record->Dub->Play) und für zusätzliche Flexibilität sorgen Features wie die Auto-Record-Funktion (Automatischer Aufnahmebeginn bei Signaleingang), das Time-Stretching (nachträgliche Tempoanpassung) und die automatische Quantisierung (Auto Quantized Looping). Letztere wird unterstützt durch eine interne Metronomfunktion (Rhythm Guide Track) mit 9 verschiedenen Sounds und unterschiedlichen Taktarten (2/4 – 15/4). Für anspruchsvollere Looping-Kompositionen steht eine Sammlung von professionell produzierte Drum-Loops auf den Bänken 1-15 bereit, die mit fester Länge, aber variablem Tempo verwendet werden können.

Digitech Jam Man Solo HD Looper Pedal
Fotostrecke: 5 Bilder Der Digitech Jam Man Solo HD sitzt in einem (BxHxT) 78 x 55 x 125 mm großen Gehäuse und bringt 345 g auf die Waage.
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Der Digitech Jam Man Solo HD im Praxis-Check

Der Jam Man Solo HD zeigt sich in der Praxis als intuitiv zu bedienender Looper und dürfte mit seiner breiten Trittfläche vor allem solche User ansprechen, die das Loopen einst mit der Boss RC-Serie oder den ersten JamMan-Modellen gelernt haben. Auch in Sachen Menüführung präsentiert sich das Pedal logisch strukturiert. Mit einem kurzen Blick ins englischsprachige Manual lassen sich auch Zusatzfunktionen wie der Rhythm Guide, Auto-Start oder das nachträgliche Time Streching problemlos anwenden.

Der Jam Man Solo HD punktet mit hoher Klanggüte und inspirierenden Rhythmus-Pattern

Die allgemeine Soundqualität ist dabei über jeden Zweifel erhaben und dank der Stereo-Ein- und Ausgänge macht der Jam Man auch hinter Modelern eine gute Figur. Die professionell (in Stereo) vorproduzierten Rhythmus-Pattern auf den Bänken 1-15 wirken ebenfalls durchweg inspirierend und stecken ein weites Feld an musikalischen Einsatzgebieten ab. Funktional gesehen handelt es sich dabei allerdings um fertige Loop-Samples, die zwar im Tempo angepasst, nicht aber in der Länge verändert oder mit Fill-Ins variiert werden können, wie es bei anderen Loopern mit integriertem Drumcomputer der Fall ist. Etwas schade ist, dass Digitech mit dem Upgrade vom Jam Man Solo XT nicht in der Lage war, auf einen zeitgenössischen USB-C-Anschluss umzustellen. Und die Tatsache, dass Mac-User ausschließlich auf den Datentransfer per SD-Karte angewiesen sind (kein Software-Editor für Mac zum Zeitpunkt des Tests), hinterlässt ebenfalls einen leicht negativen Beigeschmack. Hinzu kommt, dass laut Datenblatt keinerlei Veränderungen in Sachen Funktionsumfang, Abtastrate, Samplingtiefe oder Speichergröße im Vergleich zum Vorgänger Jam Man XT auszumachen sind. Auf meine Nachfrage verweist Digitech hier auf den neu entwickelten Audio-Converter und ein „generelles Update der Parts“.

Der Digitech Jam Man Solo HD überzeugt im Praxistest mit intuitiver Bedienung, exzellenter Klangqualität und komfortablen Anschlussmöglichkeiten.

Live-Looping mit dem Digitech Jam Man Solo HD

Wir starten den Praxisteil mit der Westerngitarre und dem Rhythm Guide (Metronom) in Form einer 4/4-Bassdrum und testen die Undo- und Redo-Funktion. Der Jam Man sitzt dafür direkt vor dem Audio-Interface wird ohne weitere Bearbeitung in Stereo aufgezeichnet.

Audio Samples
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Akustik-Pop, Westerngitarre + Metronom (Undo/Redo)

Weiter geht es mit vier exemplarischen Loop-Sessions auf Grundlage der vorprogrammierten Rhythmus-Pattern. Alle E-Gitarren und Bässe werden dabei über einen Line 6 HX Stomp eingespielt.

Audio Samples
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Trip-Hop, E-Gitarre/E-Bass + Pattern 14 Hard-Rock, E-Gitarre/E-Bass + Pattern 1 Funk, E-Gitarre/E-Bass + Pattern 11 (Autostart + Undo/Rhythm off) Electro, E-Gitarre/E-Bass + Pattern 7 (Autostart + Undo)

Zum Abschluss hören wir noch alle 15 Rhythmus-Pattern in ihrer Originallänge hintereinander, aufgeteilt in zwei Audiodateien. 

Audio Samples
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Rhythm Pattern 1-7 Rhythm Pattern 8-15
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Fazit

Der Digitech Jam Man Solo HD überzeugt im Praxistest mit intuitiver Bedienung, exzellenter Klangqualität und komfortablen Anschlussmöglichkeiten. Besonders hervorzuheben sind dabei die Stereokompatibilität, die unkomplizierte Speichererweiterung via SD-Karte und die Möglichkeit, mehrere Jam Man Looper miteinander zu synchronisieren (JamSync). Einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen auch die professionell vorproduzierten Rhythmus-Pattern, mit denen sich im Handumdrehen professionelle Jam-Tracks oder Song-Skizzen erstellen lassen. Ob diese 15 Drum-Loops und der neue A/D/A-Konverter auch den Umstieg vom Jam Man XT rechtfertigen, muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden, denn mehr als diese zwei Upgrades gibt es laut Datenblatt faktisch nicht. Preislich rangiert der Jam Man Solo HD am oberen Ende der Einfach-Looper-Pedale, weshalb der eine oder andere sicherlich versucht wäre, einem deutlich günstigeren Looper mit integriertem Drumcomputer oder einem flexibleren Zweifach-Looper den Vorrang zu geben. Konkurrenzfähiger wäre das Jam Man Solo Upgrade unter Umständen mit einer größeren Samplingtiefe (32-bit), einem zeitgemäßen USB-C-Anschluss oder einem etwas niedrigeren Preis.

Der Digitech Jam Man Solo HD punktet im Test mit seiner Klangqualität sowie seinen Anschluss- und Erweiterungsmöglichkeiten. Allerdings sind ansonsten keine drastischen Upgrades im Vergleich zum Jam Man Solo XT zu verzeichnen.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • allgemeine Klangqualität
  • Stereo-Anschlüsse
  • 15 professionell produzierte Drum-Pattern
  • JamSync-Einbindung
Contra
  • keine drastischen Upgrades im Vergleich zum Jam Man Solo XT
  • JamManager HD-Software (zum Zeitpunkt des Tests) nur für Windows verfügbar
  • vergleichsweise hoher Preis
Artikelbild
Digitech Jam Man Solo HD Test
Für 239,00€ bei
  • Hersteller: Digitech
  • Modell: Jam Man Solo HD
  • Typ: Looper Pedal
  • Herstellungsland: China
  • Anschlüsse: Right Input, Left Input (Mono), Aux In, Footswitch, Left Out (Mono), Right Out, USB, Micro SD, Netzteil, Jam Sync In/Out.
  • Regler/Schalter: Loop Level, Rhythm Level, Tempo, Setup, Store, Up/Down.
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 350 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 78 x 55 x 125 mm
  • Gewicht: 345 g
  • Ladenpreis: 239,00 Euro (August 2024)
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Kommentieren
Profilbild von Doomsday

Doomsday sagt:

#1 - 31.08.2024 um 20:41 Uhr

0

Ich habe für dass gleiche Geld einen Boss RC-5 gekauft. Der kann viel mehr und läuft tatsächlich auch mit Batterien, was ich bei einem Looper für unverzichtbar halte.

Profilbild von Christoph

Christoph sagt:

#2 - 02.09.2024 um 18:51 Uhr

0

Hatte der JamMan Solo XT nicht auch bereits A/DA Wandler mit 24 Bit? Zumindest steht das auf der Herstellerseite?

    Profilbild von Michael (Bonedo)

    Michael (Bonedo) sagt:

    #2.1 - 02.09.2024 um 21:03 Uhr

    0

    Ja, das ist richtig. Wie im Artikel beschrieben ergab eine Rückfrage bei Digitech, dass es sich um einen neu entwickelten Audio-Converter (wenn auch mit identischer Samplingtiefe) handelt. Daher auch meine Kritik, dass es auf dem Papier eigentlich keine nennenswerten Upgrades zur XT Version gibt. Beste Grüße, Michael

    Antwort auf #2 von Christoph

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    +1
Profilbild von Nadine

Nadine sagt:

#3 - 16.12.2024 um 00:45 Uhr

0

Man müsste den Klang mal direkt mit der älteren Version vergleichen. Mein Eindruck ist: In erster Linie wurde die Produktion von USA nach China verlagert. Vermutlich hat man dabei auf Konverter umgestellt, die einfacher bzw billiger verfügbar sind. Die Qualität der Drum Loops ist mir ehrlich gesagt völlig egal. Das ist zum Üben zuhause. Wer sowas seinem Publikum zumutet, hat doch die Kontrolle über sein Leben verloren...

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