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Zildjian K Cluster Crashes, K Sweet Hi-Hat 14“ und Crash of Doom 22“ Test

Normalerweise finden sich zum bonedo Test Instrumente einer Serie ein, heute ist das jedoch etwas anders. Es gilt nämlich, einige Zildjian Neuheiten des Jahres 2019 zu checken, und mit etwas Glück harmonieren die Kandidaten sogar miteinander. Cluster heißen die jüngsten Mitglieder der K Crash Familie, alle drei aktuell erhältlichen Modelle sind geschlossen zur Beurteilung erschienen. In der – auch noch relativ neuen – K Sweet Collection fehlte bis dato noch eine Hi-Hat in der Standardgröße 14 Zoll. Die ist ebenso Teil des heutigen Reviews wie das mächtige 22er Crash of Doom aus der FX Oriental Serie. Dies gab es bisher nur in 20 Zoll, ein früher einmal angebotenes 18er hat Zildjian mittlerweile aus dem Programm genommen. 

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Bei den K Cluster Crashes bestand Zildjians Zielsetzung darin, den Klang der modernen K Becken etwas rauchiger und minimal trashiger zu gestalten. Cluster kann mit Anhäufung oder Ansammlung übersetzt werden, der Name bezieht sich auf tiefe, zusätzlich eingehämmerte „Taschen“ auf dem Profil der Becken. Erfahrungen in dieser Art der Bearbeitung hat Zildjian beispielsweise beim Bounce Ride der Constantinople Serie gesammelt. Sehr dunkel und trashig ging es beim 20er Crash of Doom immer schon zu, das mit Dennis Chambers entwickelte Becken aus der FX Oriental Serie erfreute sich sowohl als sehr dunkles und brachiales Crash als auch als jazzig-funkiges Ride großer Beliebtheit. Das neue 22er Modell soll die bekannten Eigenschaften noch konsequenter umsetzen. Kleiner als ein bereits vorhandenes Schwestermodell fällt hingegen die neue 14er Sweet Hi-Hat aus, zur Markteinführung der Sweet Serie gab es bisher nur das große 15 Zoll Modell. Wie sich all diese Modelle im Test bewähren, lest ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

Alle Becken fallen eher leicht aus

Besonders bei Becken gibt das Gewicht des Versandkartons schon einen guten ersten Hinweis darauf, worauf man sich im Test gefasst machen muss. Im Falle unserer Zildjian Neuheiten muss der UPS-Fahrer nur wenig fluchen, denn Zildjians K Reihe ist mittlerweile für sehr moderat gewichtete Modelle bekannt. Und auch der „Außenseiter“ unseres Tests, das Crash of Doom, scheint kein Amboss zu sein. Doch zu den genauen Gewichten kommen wir später, erst einmal mache ich mich ans Auspacken. Wie oben schon erwähnt, finde ich alle drei aktuell angebotenen K Cluster Crashes vor, die Größen betragen 16, 18 und 20 Zoll. Eine 14er K Sweet Hi-Hat und das Crash of Doom in 22 Zoll komplettieren das Set. 

Zusätzliche „Beulen“ zeichnen die K Cluster Crashes aus

Die erste Begutachtung der K Cluster Crashes ergibt, dass sie eng verwandt sind mit den Schwestermodellen der K Sweet Serie. Es beginnt bei den relativ großen, beidseitig ungehämmerten und nicht abgedrehten Kuppen. Diese werden mit wachsendem Durchmesser größer, das 20er Modell besitzt dadurch schon eine ziemlich prominente Halbkugel in der Mitte. Optisch und technisch klar davon abgegrenzt, präsentieren sich die Schultern der Becken. Das Abdrehmuster ist sehr fein und nicht besonders tief, die zahlreichen kleinen, per Computersteuerung gesetzten Hammermale verteilen sich unregelmäßig. Das sind aber nicht die einzigen Faktoren, bei denen Gleichstand herrscht zwischen Cluster und Sweet Crashes. Auch die Gewichte liegen auf demselben Niveau. Beim 16er messe ich mittels Digitalwaage 960 Gramm, das 18er bringt es auf 1330 und das 20er auf 1740 Gramm. Wir haben es also mit dünnen Crashes zu tun, die eine schnelle Ansprache erwarten lassen. Damit ist es bei unseren Testmodellen aber noch nicht getan, denn der Unterschied zu den Sweets besteht in jeweils acht, von unten eingehämmerten Ausbeulungen. Jede dieser Vertiefungen misst etwa zwei Zentimeter im Durchmesser und besteht aus jeweils sieben Hammerschlägen. Diese Anhäufungen nennt Zildjian Cluster, daher leitet sich also der Name ab. 

Fotostrecke: 4 Bilder Hier seht ihr alle drei K Cluster Crashes.

Die 14er K Sweet Hi-Hat besitzt ein schweres Bottom und ein leichtes Top-Becken

Auch die 14er Sweet Hi-Hat gibt sich eindeutig als Mitglied der K Familie zu erkennen. Wie die Sweet Crashes besitzt sie die beidseitig roh gehaltenen Kuppen, das Abdrehmuster bleibt ebenfalls unverändert. Im Vergleich zu den Cluster Testkollegen wirkt sie jedoch minimal stärker gehämmert, dies gilt sowohl für das Top- als auch für das Bottom-Becken. Wie bei der größeren 15er Sweet fällt der starke Gewichtsunterschied zwischen Top und Bottom auf: 990 auf 1380 Gramm zeigt die Waage an. Dies ist ein traditionelles Rezept, um einerseits eine schnelle Ansprache zu erreichen, andererseits aber auch einen klaren und durchsetzungsfähigen Sound beim Treten zu gewährleisten.

Das Crash of Doom erinnert an einen Schlapphut

Das außergewöhnlichste Becken unserer illustren Testrunde ist sicherlich das Crash of Doom. Dabei erschließt sich seine ungewöhnliche Anatomie von weitem oder von oben betrachtet zunächst gar nicht. Aber der Blick auf das Profil offenbart die Besonderheiten dieses speziellen Instruments. Anders als die meisten anderen Becken, besitzt seine Schulter nur eine minimale Wölbung, klanglich dürfte dies für einen sehr tiefen Grundton sorgen. Der Clou sind allerdings die welligen Ränder, die für den Unkundigen stark nach mutwilliger Misshandlung aussehen. Beim Hochnehmen fällt auf, dass das Instrument zwar nicht besonders leicht ist (2630 Gramm), gleichzeitig aber merkwürdig labil wirkt. Damit wird die Schlapphut-Analogie perfekt. Ebenfalls ungewöhnlich ist der Umstand, dass die Ränder nicht dünner werden, eher wirkt es, als wäre der Rohling einfach gerade abgeschnitten worden. Die Mitte des Beckens ziert eine kräftige Kuppe, trotz der ungewöhnlichen Anatomie soll sich das „CoD“ nämlich auch als vollwertiges Ride nutzen lassen. Ein klassisches, leicht unregelmäßiges Abdrehmuster zieht sich über alle Oberflächen. An einigen Stellen zeigen sich jedoch dunkle Spots, offenbar hängt das mit der unregelmäßigen Beschaffenheit des Beckens zusammen. Deutlich zu erkennen sind auch die Hammermale, deren Art und Verteilung mich ein bisschen an ältere Sabian HH Modelle erinnert. Von einer „sauberen“ Verarbeitung im herkömmlichen Sinne kann beim Crash of Doom also nicht gesprochen werden, offensichtlich ist dies aber Teil des Konzepts. 

Fotostrecke: 4 Bilder Dunkle Kuppen besitzen auch die 14er K Sweet Hi-Hats.

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Praxis

Die K Cluster Crashes klingen dunkler und „rauchiger“ als die Sweet Modelle 

Nachdem ich die K Sweet Crashes erst kürzlich auf den Teststativen hatte, bin ich natürlich gespannt, was die zusätzlichen Dellen der K Clusters klanglich bewirken. Kurz: eine Menge. Zunächst besitzen die Clusters eine äußerst direkte Ansprache, besonders das 16er dürfte auch als Handcrash in einem Percussion Setup gut funktionieren. Subjektiv wirken sie sogar noch einmal schneller als die Sweets, die zusätzlichen Vertiefungen sorgen zudem für ein weicheres Spielgefühl. Ganz klar bewirken die Hämmerungs-Cluster eine Absenkung des Grundtons, die Crashes verlieren gleichzeitig den Obertonglanz, den die Sweets aufweisen. Trotzdem würde ich sie nicht als trashig bezeichnen, eher als dunkler, rauchiger und tonloser. Durch die großen Kuppen bleiben sie aber auch in lauteren Kontexten präsent genug, um nicht unterzugehen. Das 20er kann zudem auch als leichtes Ride überzeugen. Sehr gut gefällt mir auch die Abstimmung aller drei Größen zueinander. Hier könnt ihr euch alle Modelle anhören. 

Audio Samples
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16″ K Cluster Crash – solo 16″ K Cluster Crash – Groove 18″ K Cluster Crash – solo 18″ K Cluster Crash – Groove 20″ K Cluster Crash – solo 20″ K Cluster Crash – Groove Alle Crashes – solo Alle Crashes – Groove 08_ZildjianClusterDoom_alleCrashes_groove.wav

Die 14er Sweet Hats sind für schnelle Figuren geeignet

Mit ihrem schweren Bottom und dem leichten Top-Becken empfiehlt sich die 14er Sweet Hi-Hat für Drummer, die zwar nicht auf scharfe Sounds stehen, aber eine unmittelbare Umsetzung der gespielten Figuren benötigen. Damit führt sie die Linie der größeren 15 Zoll Schwester weiter, der sie tonal und auch vom Spielgefühl her stark ähnelt. Durch die geringere Größe lässt sie sich noch exakter herum dirigieren, auch der getretene Sound ist präsenter. Wer also schon Gefallen an der 15er fand, sich aber noch etwas mehr Definition und eine Spur mehr Präsenz wünscht, ist bei unserem Testmodell gut aufgehoben. 

Audio Samples
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14″ Sweet Hats – solo 14″ Sweet Hats – Groove
19_ZildjianClusterDoom_praxis_alle

Ultratief und rau präsentiert sich das 22er Crash of Doom

Wer vermutet, dass es mit dem Crash of Doom in eine andere klangliche Richtung geht als mit den edlen K Becken in diesem Test, liegt richtig. Doom kann mit Untergang, Verderben oder Verdammnis übersetzt werden. Ganz so schlimm kommt es aber nicht, im Gegenteil. Ein bisschen kommt die Assoziation trotzdem hin, wenn man das erste Mal auf dieses merkwürdig geformte Instrument haut. Schlägt man das Becken seitlich wie ein Crash an, ertönt ein ultratiefes, obertonarmes Grollen, welches schmutzig aufblendet, um anschließend in ein kurzes, waberndes Sustain überzugehen. Der Klang erinnert mich an eine Mischung aus China-Becken und Tam Tam, und es stellt sich die Frage, wo so ein Sound in der Musik passen könnte. In der Praxis beantwortet sie sich schnell selber, denn das Crash of Doom erweist sich als erstaunlich vielseitig und musikalisch. Als Ride gespielt, behält es zwar den grollend-dreckigen Unterton, gleichzeitig erzeugt es eine erstaunlich lebendige, fast silbrige Stockdefinition. Auch die große Kuppe ist nutzbar, statt eines tragenden, glockigen Klangs lässt sie eher ein kurzes, nicht allzu lautes „Zing“ von sich hören. Dies ermöglicht schnelle, definierte Figuren, die sich unaufdringlich in die Musik integrieren. Für sehr laute Stile hat das zu wenig Tragkraft, in Funk, Soul, HipHop und auch Jazz dürfte sich das, als Ride verwendete, Crash of Doom aber sehr gut machen. Sein monströser, kontrollierter Crashsound passt allerdings auch in lautere Umgebungen. Insgesamt braucht dieses Becken eine gewisse Eingewöhnungszeit, danach macht es aber umso mehr Spaß. 

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22″ Crash of Doom – solo 22″ Crash of Doom – Groove
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Fazit

Mit den getesteten Neuheiten K Cluster Crashes, der 14er K Sweet Hi-Hat und dem 22 Zoll großen Crash of Doom erweitert Zildjian das Sortiment um sehr interessante Modelle. So bieten die K Cluster Crashes einen dunkleren, rauchigeren Sound als ihre – bereits getesteten – K Sweet Gegenstücke und dürften sich in den meisten Musikrichtungen wohl fühlen. Ihre Abstimmung ist sehr gut gelungen, auch in puncto Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Das gilt auch für die K Sweet Hats, welche mit 14 Zoll die K Sweet Collection nach unten hin abrunden. Sie überzeugt als schnell ansprechende, präzise, dabei jedoch warm klingende Allround Hi-Hat für alle modernen Stile. In eine gänzlich andere Richtung geht das mächtige 22er Crash of Doom aus der FX Oriental Reihe. Sein welliger Rand und das flache Profil erzeugen extrem tiefe, raue Crashsounds, gleichzeitig macht dieses kuriose Becken aber auch als dunkles, definiertes Ride eine gute Figur. Übrigens harmonieren alle Testbecken auch im Set ganz ordentlich miteinander. Damit haben sich alle Modelle eine klare Antestempfehlung verdient. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr schnell ansprechende, rauchig-komplexe K Cluster Crashes
  • gute Abstimmung der Crashes
  • präzise und schnell reagierende, vielseitig einsetzbare K Sweet Hi-Hat
  • trashig-tiefe, einzigartige Sounds des Crash of Doom
  • das Crash of Doom überrascht mit guten Crashride-Eigenschaften
  • gute Verarbeitung aller Becken
Contra
  • keins
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Zildjian K Cluster Crashes, K Sweet Hi-Hat 14“ und Crash of Doom 22“ Test
Für 409,00€ bei
Warme Klänge zwischen Trash und Finesse: die Zildjian Neuheiten machen im Test Spaß.
Warme Klänge zwischen Trash und Finesse: die Zildjian Neuheiten machen im Test Spaß.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Zildjian
  • Serie: K Cluster Crashes, K Sweet Collection Hi-Hats 14“, Crash of Doom 22“
  • Material: B20 Bronze
  • Klangcharakteristik: eher dunkel, schnell ansprechend
  • Gewicht: Thin bis Medium-Thin
  • Herstellungsland: USA
  • PREISE (Strassenpreise):
  • K Sweet Hi-Hats 14“: 515,00 EUR
  • K Cluster Crash 16“: 309,00 EUR
  • K Cluster Crash 18“: 369,00 EUR
  • K Cluster Crash 20“: 425,00 EUR
  • FX Oriental Crash of Doom 22“: 359,00 EUR
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