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PRS SE Schizoid King Crimson LTD Test

Die PRS SE Schizoid King Crimson LTD, das Signaturemodell des King Crimson-Gitarristen Jakko Jakszyks, erscheint zum 50. Jubiläum der Band mit dem abgefahrenen Artwork des Debütalbums. Als am 10. Oktober 1969 die LP der für die damalige Zeit völlig durchgeknallten britischen Band King Crimson veröffentlicht wurde, konnte niemand ahnen, dass es als stilprägend für den gerade aufkommenden Progressive Rock gelten würde.

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Neben zappaesken, Fusion-artigen Songs bietet das Album “In the Court of the Crimson King” auch viele radiotaugliche Evergreens. Für Jakko Jakszyks bedeutet die legendäre Grafik auf seiner Gitarre auch eine Widmung an den Beginn seiner Karriere, für die das legendäre Album den Grundstein legte. Was es mit dem auf 1000 Stück limitierten Sondermodell auf sich hat, sagt euch unser Test.

Details

Der Body

Der charakteristische Korpus der PRS SE Schizoid King Crimson LTD ist aus Mahagoni gefertigt. Auf eine Ahorndecke, wie man sie bei den meisten PRS-Modellen und auch bei Les Paul Style-Gitarren vorfindet, hat man hier verzichtet. Gemeinsam mit dem abgefahrenen Artwork der Decke sind das deshalb auch schon die Besonderheiten, denn im Großen und Ganzen hat man es hier mit einer Standard PRS SE zu tun.

Fotostrecke: 5 Bilder Die für Europa auf 350 Stück limitierte PRS SE Schizoid King Crimson LTD ist eine Hommage an den King Crimson-Gitarristen Jakko Jakszyks.

Die Gitarre ist mit zwei splitbaren 85/15 “S” Humbucker bestückt, die laut Hersteller in Anlehnung an die amerikanischen Pickups der Core-Linie gebaut werden. Mit einem Dreiwegschalter lassen sich die Pickups anwählen. Weitere Eingriffsmöglichkeiten bieten ein Mastervolume- und Mastertone-Regler. Letzterer schaltet beim Herausziehen jeweils eine der beiden Humbuckerspulen jedes Tonabnehmers ab, wodurch ein Singlecoil-ähnlicher Sound nachgeahmt werden soll.

Fotostrecke: 6 Bilder Als Klangübertrager dienen zwei splitbare 85/15 “S” Humbucker in Steg- und Halsposition,…

Die Gitarre ist mit einem PRS Style-Tremolo ausgestattet, das leicht und verstimmungsfrei arbeitet. Von der Rückseite aus gelangt man an den Federkasten und das Elektronikfach. Beide sind mit einer Kunststoffabdeckung verschlossen. Rückseitig ist die Gitarre schwarz lackiert, wobei der weiche Übergang vom Artwork der Decke hin zur Rückseite ebenso wie die gesamte Lackierarbeit akkurat und sauber ausgeführt wurde.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein leicht und verstimmungsfrei arbeitendes PRS Style-Tremolo dient zum “Verbiegen” des Tons.

Der Hals

In puncto Hals hat man es mit dem für die SE-Modelle typischen Wide Thin-Profil zu tun. Es ist im Prinzip weder zu dick noch zu dünn, allerdings einen Tacken breiter, als man es von den klassischen PRS-Gitarren gewohnt ist. Ebenso wie der Body besteht auch der Hals aus Mahagoni, der auf seiner Rückseite deckend schwarz lackiert und mit 24 perfekt eingelassenen und abgerichteten Medium-Bünden ausgestattet ist. Das Griffbrett besteht aus Palisander, das dem Ton eine helle und knackige Note gibt. Eingelassene Bird Inlays und kleine Punkte an der Halskante dienen der Orientierung auf dem Griffbrett.

Fotostrecke: 6 Bilder Die PRS SE Schizoid King Crimson LTD kommt als Double-Cut-Modell, was das Spielen in den hohen Lagen unterstützt.

Der verleimte Hals ist sauber im Korpus verankert und lässt sich bequem bis hinauf zum 24. Bund bespielen. Die Bespielbarkeit ist top und es gibt weder tote Punkte auf dem Griffbrett noch Schnarren oder Scheppern. Auch wenn die Gitarre ab Werk sehr gut eingestellt ist, musste ich die Bundreinheit nachjustieren, was aber bei einer nagelneuen Gitarre normal ist. Als Mechaniken kommen hier leider keine Locking-Tuner zum Einsatz, schade. Allerdings muss man bei diesem Kampfpreis gewisse Einschränkungen in Kauf nehmen.

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Praxis

Trocken angespielt klingt die Gitarre luftig und ausgeglichen. Der Primärton ist zwar nicht fendermäßig spitz, dafür bietet er kraftvolle Mitten und einen gewissen Twäng, der dem Anschlag eine deutliche Definition gibt. Die klangliche Reise tendiert wegen der Holzwahl eher in Richtung Les Paul und weniger in Richtung einer Fender/Gibson-Mixtur. Am Gitarrenamp offenbart sich allerdings ein etwas anderes Bild, denn hier kommen plötzlich obere und leicht nasale Mitten zum Vorschein, die ich so nicht erwartet hätte. Am stärksten kommt der Effekt über den Stegpickup zum Tragen. Bevor es an die Audiobeispiel geht, noch ein Hinweis: Damit die Unterschiede zwischen Humbucker- und Split-Modus besser zum Vorschein kommen, gibt es die Beispiele in vier Teilen. Zuerst ein paar Akkorde im Humbucker- und im Singlecoilmodus, gefolgt von einem solistischen Lick, das ich ebenfalls mit dem Humbuckermodus und dann mit dem Singlecoilsound eingespielt habe. So bekommt ihr einen direkten A/B-Vergleich. Hier der Stegpickup am cleanen Amp, beginnend mit der Humbuckereinstellung.

Audio Samples
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Bridge PU HB/SC Clean

Obwohl die Pickups viele hohe Mitten liefern, kommt man selbst im Splitmodus, der ja im Grunde der berühmten Kombination bei einer Telecaster entspricht, nicht an den Sound des Klassikers heran. Dazu ist der Primärklang schon aufgrund des Tremolos einfach nicht stabil genug. Wie man gut hören kann, klingen die Splitsounds im Gegensatz zum Humbuckermodus sehr dünn und leise, sodass man in dieser Einstellung beim Gig unter Umständen schnell im Bandgefüge untergeht.

Audio Samples
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Beide PUs HB/SC Clean

Der Halstonabnehmer bringt einen Mix aus jazzigen und bluesigen Soundanleihen. Dadurch sitzt man hier stilistisch auch irgendwo zwischen den Stühlen, denn für Blues klingt die Gitarre zu nasal, während es dem Instrument für wirklich überzeugende Bebop-Sounds einfach an Wärme und Dreidimensionalität fehlt.

Audio Samples
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Hals PU HB/SC Clean
Das Klangbild der PRS SE Schizoid bietet kraftvolle Mitten und einen gewissen Twäng, am Amp klingen die Splitsounds aber dünn und obere Mitten zu stark.
Das Klangbild der PRS SE Schizoid bietet kraftvolle Mitten und einen gewissen Twäng, am Amp klingen die Splitsounds aber dünn und obere Mitten zu stark.

Kommen wir zu den High-Gain-Sounds und beginnen wieder mit dem Stegpickup. Auch hier kommt die nasale Härte im Grundsound deutlich zum Vorschein. Ich habe mit vielen Pedalen und Amps herumprobiert, aber die Betonung der oberen Mitten bekommt man nicht in den Griff. Letztlich bin ich dann wieder bei der Kombination gelandet, die ich oft zum Einspielen der bonedo-Soundbeispiele verwende. Dabei handelt es sich um eine alten 100 Watt Marshall JMP im Zusammenspiel mit dem Baldringer Dual Drive.

Audio Samples
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Bridge PU HB/SC High Gain

Hier der Sound beider Pickups in Kombination. Diese Einstellung klingt für meinen Geschmack schon etwas ausgeglichener als die Bridge-Position. Dank der omnipräsenten oberen Mitten sucht man mulmige Klanganteile vergebens.

Audio Samples
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Beide PUs HB/SC High Gain

Auch beim Hals-Pickup kommen die oberen Mitten gut zur Geltung. Sie bescheren der Gitarre in dieser Einstellung auch mit viel Verzerrung eine gute Saitentrennung. So kann man auch problemlos komplexe Akkorde spielen, ohne zu viele mulmige Artefakte zu erhalten.

Audio Samples
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Hals PU HB/SC High Gain
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Fazit

Bei der PRS SE Schizoid King Crimson LTD hat man es mit einer preiswerten PRS-Gitarre aus Indonesien zu tun, die gut verarbeitet ist und einen ausgeglichenen Primärklang liefert. Aber auch die sehr gute Bespielbarkeit kann letztlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gitarre dem Amp ein nasal gefärbtes Signal mit ausgeprägten oberen Mitten liefert. Dadurch setzt sich die Gitarre zwar gut durch, aber besonders mit dem Steg-Pickup fehlt es dem Sound für meinen Geschmack einfach an Ausgeglichenheit und Wärme. In Anbetracht des guten Primärklangs kann ich mir aber vorstellen, dass sich die Gitarre mit anderen Pickups problemlos auf eine klanglich höhere Ebene bringen ließe.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • ausgeglichener Primärklang
  • gute Verarbeitung
  • gute Bespielbarkeit
  • niedriger Preis
Contra
  • Pickups betonen die oberen Mitten zu stark
  • Splitsounds klingen dünn
  • keine Locking Tuner
Artikelbild
PRS SE Schizoid King Crimson LTD Test
Für 499,00€ bei
Mit der PRS SE Schizoid King Crimson LTD kann man sich wegen des ausgeglichenen Primärklangs anfreunden, ein Austausch der Pickups wäre aber anzuraten.
Mit der PRS SE Schizoid King Crimson LTD kann man sich wegen des ausgeglichenen Primärklangs anfreunden, ein Austausch der Pickups wäre aber anzuraten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: PRS
  • Bezeichnung: SE Schizoid King Crimson LTD
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Farbe: Shizoid Man Graphic
  • Korpus: Mahagoni
  • Mensur: 635 mm
  • Hals: Mahagoni
  • Halsprofil: Wide Thin
  • Griffbrett: Palisander (Dalbergia Latifolia)
  • Griffbretteinlagen: Birds
  • Bünde: 24 Medium Bünde
  • Tonabnehmer: 2x 85/15 “S” Humbucker
  • Regler: Master-Volume, Master-Tone (Push/Pull)
  • Schalter: 3-Wege Toggle
  • Tremolo: PRS Tremolo
  • Hardware: Nickel
  • Mechaniken: PRS-Designed Tuners
  • Besonderheiten: Limitiert auf 350 Stück für Europa, inkl. Gigbag
  • Ladenpreis: 798,00 Euro (April 2019)
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Der Body ist aus Mahagoni gefertigt und die Decke mit dem legendären Artwork des Albums „In the Court of the Crimson King“ lackiert.

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