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Mackie DRM 18S Test

Die Firma Mackie baut schon seit langem Lautsprechersysteme und konnte in der Vergangenheit gleiche mehrere Serien erfolgreich am Markt etablieren. Die Mackie HD- oder SRM-Serie haben eine treue Anwenderschaar, denen die amerikanische Firma mit den neuen DRM-Boxen eine weitere Alternative anbietet. Die DRM-Serie ist dabei die derzeit hochwertigste Boxenserie, die Mackies „Running Man“ Logo trägt.

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Monsterbass: Mackies Subwoofer DRM 18S


Die komplett neu entwickelten Speaker profitieren, so viel sei verraten, von ihrem hochwertigen DSP, der über ein Control Dashboard (Farbdisplay + Encoder) verwaltet wird. Als Serie konzipiert, lassen die einzelnen Boxen dank der umfangreichen DSP-Möglichkeiten auch mit Aktivboxen unterschiedlicher Wettbewerber kombinieren.
Schauen wir uns heute in der Tieftonabteilung um, in der Mackie mit dem DRM 18S einen Bass-Boliden mit beeindruckenden Werten (zumindest der Papierform nach) ins Rennen schickt.

Details

Die DRM-Familie

Der DRM 18S ist nicht als Einzelkind zur Welt gekommen. Mackie entwickelte im Rahmen der DRM-Serie insgesamt noch vier Topteile unterschiedlicher Größe und Ausführung. Wir notieren zwei klassische Multifunktions-Topteile mit den Bezeichnungen DRM212 (12/1, 4-Zoll) und DRM215 (15/1, 4-Zoll). Beide Topteile beinhalten den gleichen 1,4-Zoll Kompressionstreiber und unterscheiden sich nur in den Gehäuseabmaßen und der Größe des Tieftöners. Ebenfalls zur Serie zählen die Modelle DRM315 (15, 6, 1,4-Zoll) und das Line Array Modul DRM12A (12-Zoll + 3x 1-Zoll).
Der Mackie DRM 18S ist wie die Bezeichnung schon andeutet ein 18-Zoll-Subwoofer. Dementsprechend rustikal geht es beim Unboxing zu. Der Autor flucht und zetert, kann den Subwoofer letztlich doch nach einiger Anstrengung aus seinem Karton befreien.
Neben dem Sub befinden sich noch ein Kaltgerätkabel und eine gedruckte Bedienungsanleitung im Lieferumfang. Mit Abmessungen von 80 x 60 x 60 cm zählt der DRM 18S zu der Gruppe der erwachsenen Tieftöner. Das Gewicht von 41 kg geht daher in Ordnung, zumal der DR 18S (wie alle DRM Boxen) über ein Holzgehäuse verfügt und mit einem 18-Zoll-Ferrittreiber bestückt ist. 

Fotostrecke: 4 Bilder Den Mackie DRM 18S Subwoofer aus den Karton zu bergen, grenzt schon an Sport

Schauen wir uns den Kollegen genauer an. Die Verarbeitung kann sich sehen lassen. Saubere Ecken und Kanten, die schwarze Strukturlackierung wurde sauber ausgeführt. Auf der Vorderseite notiere ich ein vollflächiges Lautsprechergitter mit hinter liegendem Akustikflies. Das Gitter ist stabil, sauber in das Gehäuse eingelassen und mit vielen Schrauben gesichert. Ins Gitter eingelassen sind das Mackie „Running Man“ Logo und eine Netz-LED, die grün aufleuchtet, sobald der Subwoofer unter Strom steht.
Hinter dem Gitter residiert ein 18-Zoll-Ferrit-Treiber. Dieser arbeitet in Symbiose mit dem Bassreflexgehäuse, das auf einen großen Rechteck-Port setzt. Was die Griffe betrifft, bietet der DRM 18S nur die Minimalausstattung. Zwei eingelassene Schalengriffe links und rechts am Gehäuse ermuntern zum Zupacken. Ausgewiesene Globetrotter dürften daher erfreut zur Kenntnis nehmen, dass der DRM 18S bereits für die Aufnahme von vier Transportrollen (100 mm) vorbereitet ist. Man dreht die Schrauben auf der Rückseite heraus, legt die Rollen auf und setzt die Schrauber wieder ein. Das erleichtert den Transport ungemein.
Am Einsatzort angekommen garantieren vier Gummifüße einen sicheren Stand. Sicher dürfen sich auch Freunde der gemeinen Distanzstange fühlen. Deren Einsatz ist durch einen K&M Stativflansch mit M20-Gewinde auf der Gehäuseoberfläche problemlos möglich. Aber nicht nur die Topteile lassen sich in luftige Höhen verfrachten. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der Mackie DRM 18S ist kein kleiner Subwoofer

Als einer der wenigen Subwoofer seiner Preisklasse ist der DRM 18S tatsächlich flugfähig! Dazu sind in das Gehäuse zahlreiche M20-Montagepunkte eingelassen. Wer lieber die Bodenaufstellung bevorzugt, dürfte die Stapelfräsungen auf der Gehäuseoberseite begrüßen. Somit ist das Basstürmchen-Bauen mit dem DRM 18S kein Problem.
Achtung Spoiler: Die Bässe lassen sich auch um 180° gedreht stapeln, so dass ein Bass noch vorne und ein anderer nach hinten abstrahlt. Somit ist klar: Der Mackie DRM 18S kann auch im Cardioid-Modus betrieben werden. Dann erzeugt das Bass-Array deutlich weniger Energie nach hinten (zur Bühne hin), was einen aufgeräumten Bühnen-Sound mit weniger Tiefbass generiert. 

Das Aktivmodul des Mackie DRM 18S
Das Aktivmodul des Mackie DRM 18S

DRM Control Dashboard

Das DRM Control Dashboard (Armaturenbrett) ist der Herzstück der DRM-Serie und findet sich in jeder DRM-Boxen wieder. Im Grunde besteht das Dashboard nur aus einem Push-Encoder und einem überraschend hellen Farb-Display. Mehr braucht es nicht, um die verbauten DSP-Funktionen zu bedienen. Diese sind erfreulicherweise vielfältig ausgefallen. Starten wir mit etwas Banalem. Dreht man an dem Encoder, so lässt sich die Lautstärke des Subwoofers regeln. Dabei zeigt die Übersichtsanzeige im Display alle relevanten Einstellungen auf einen Blick. Soweit, so gut. Möchte ich jedoch Veränderungen am DSP vornehmen, braucht man nur einmal auf den Push-Encoder zu drücken, um man erhält Zugang zu sechs Hauptmenüpunkten. 

Fotostrecke: 3 Bilder Sechs Menüpunkte sind im Dashboard angelegt

Nach der Übersichtsseite „Main“ folgt die Auswahl „Mode“. Dort lässt sich die Polarität des Subwoofers invertieren. Das kann in der Praxis durchaus nützlich sein, wenn sich zum Beispiel durch die Aufstellung Klangartefakte oder Auslöschungen ergeben. Nächstes Feature ist der Cardioid-Modus, der es mit mehreren Bässen erlaubt, gerichtete Bass-Arrays zu bauen. So wird die Hauptteil der Bass-Energie in Richtung Publikum projiziert, während auf der Bühne deutlich weniger Bass von der PA zu vernehmen ist.
Es folgt die Crossover-Abteilung. Hier hat der Anwender die Wahl, eine passende Frequenztrennung für DRM-Topteile oder für Produkte von Mitbewerbern vorzunehmen. Letztere lassen sich in der Einstellung „variabel“ ankoppeln. Dabei ist die Trennfrequenz zum Top frei in 1-dB-Schritten von 40 bis 160 Hz vorzunehmen. Erstaunlich flexibel.
Letztes Major-Feature: Der DRM 18S lässt sich durch ein Line-Delay (bis maximal 100 ms/ 34 m) verzögern. Besonders hilfreich in Installationen oder im Flugbetrieb. Als letzter Menüpunkt im Dashboard stellt sich die „Configuration“ vor. Konfigurieren lässt sich ein Lock-PIN (Passwort), der die Box vor unautorisiertem Zugriff schützt. Zudem kann sowohl die frontseitige LED als auch die Display-Beleuchtung bei Bedarf abgeschaltet werden.
Wer sich total verkurbelt hat, findet hier auch die Möglichkeit, den DSP auf Werkseinstellungen zurückzusetzen. Wer dagegen richtig Freude an seinen Einstellungen gefunden hat, der darf diese Kreationen auf sechs User-Presets abspeichern. Der interne DSP des Aktivmoduls verfügt zudem noch über innere Werte, die man aber nicht editieren kann. Schutzschaltungen für den 18-Zoll-Treiber wie Peak- und RMS-Limiter sind obligatorisch. Nicht selbstverständlich ist die FIR-Filter-Entzerrung des DSPs, der Phasen- und andere Klanganomalien innerhalb des System beseitigen soll, bevor das verstärkte Signal den Treiber erreicht. Das bringt uns zu der spannenden Frage: Wie klingt der Kollege den jetzt?

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Praxis

Der Hörtest findet in einem Rock-Club statt, hier lässt sich der Kandidat ohne Rücksicht ausfahren. Die DRM-Serie stellt für Mackie die Oberklasse dar, dementsprechend hoch sind die Erwartungen. Viele Mitbewerber setzten in diesem Preissegment auf Bandpass-Konstrukte, da diese durch ihre Gehäusekonzeption meist noch zwei, drei dB mehr an Maximalpegel erzeugen können als Bass-Reflexkonstruktionen wie der DRM 18S. Bassreflex-Bässen schreibt man dagegen einen natürlicheren Sound zu, da sie nicht mit dem längeren Ausklingen der Resonatoren zu kämpfen haben. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der Mackie DRM 18S Subwoofer kann nachträglich mit 100 mm Transportrollen auf der Rückseite ausgestattet werden

Den Entwicklern des Mackie DRM 18S ist ein guter Kompromiss aus Maximalpegel, Tiefgang und Sound gelungen. Aufgrund des großen Gehäuses und der entsprechenden Portabstimmung hat der Bass keine Probleme, auch bei 35 Hz noch einen satten Pegel zu erzeugen. Klanglich tönt es satt, rund und ohne zu langes Ausschwingen, was vermutlich auch auf den Einsatz der FIR-Filter zurückzuführen ist.
Dank der variabel einstellbaren Trennfrequenz kann der DRM 18S bis 160 Hz angekoppelt werden. Das würde ich allerdings nur in Ausnahmefällen empfehlen. Bis 100 Hz spielt der Bass tonal noch ausgeglichen, darüber klingt es doch zunehmend „hart & holzig“.
Unter Volllast tönt der Subwoofer erstaunlich kontrolliert. Offensichtlich nehmen die verbauten Limiter ihren Job sehr ernst, auch den Versuch, den Bass mit absurden Dorf-DJ-Pegeln zu überfahren, lässt den DRM 18S nicht ins Schwitzen geraten. Respekt, das ist eine souveräne Vorstellung. Ich bin gespannt, ob das ebenfalls für die Tops der Mackie DRM-Serie gilt. Das darf ich demnächst selbst evaluieren, denn ein Test der DRM 212 und DRM 215 Topteile folgt in Kürze.

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Fazit

Man kann nie genug Bass haben, das weiß auch die Firma Mackie und entwickelte mit dem DRM 18S einen potenten Subwoofer mit guten Allround-Eigenschafften. Voller, runder Sound mit gutem Tiefgang. In puncto Maximalpegel ist es Mackie gelungen, mit Hilfe des hochentwickelten DSPs das Potential der verbauten Endstufe und des 18-Zoll-Treibers auszunutzen. Das Handling ist indes etwas angespannt. Ein großes Gehäuse, nur zwei Griffe – das sollte man nur in Ausnahmefällen alleine bewegen. Der einzig wirkliche Kritikpunkt ist die Kaltgerätekabel-Stromversorgung. Ein verriegeltes PowerCon-Kabel wäre besser, vor allem wenn der Bass geflogen werden sollte. Davon abgesehen hinterlässt der Mackie-Sub einen sympathischen Eindruck. So klingt ein moderner Subwoofer, der für den DJ-Einsatz und für die Band-Beschallung gleichermaßen geeignet ist.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Holzgehäuse
  • strammer Output
  • einfache Bedienung
  • hochwertiger DSP (Dashboard)
  • Cardioid-Modus
  • Line-Delay
  • flugfähig
  • Weitbereichsnetzteil
  • für 100 mm Transportrollen vorbereitet
  • moderne Optik
Contra
  • Netzversorgung via Kaltgerätebuchse
Artikelbild
Mackie DRM 18S Test
Monsterbass: Mackies Subwoofer DRM 18S
Monsterbass: Mackies Subwoofer DRM 18S
Spezifikationen
  • Mackie DRM 18S Subwoofer
  • Frequenzgang (-3 dB): 35 Hz – 160 Hz
  • Abstrahlwinkel: omni
  • Max SPL Peak: 135 dB
  • Treiber: 18-Zoll Ferrit-Treiber
  • Amp-Module: Class-D, Gesamtleistung 2.000 Watt Peak, Konvektionskühlung
  • DSP: Polarität, 2x X-Over Settings, Front/Rear Cardioid Settings und Line Delay 0-100 ms
  • Schutzschaltungen: Peak und RMS Limiter, Netzteil und Amp-Modul Thermal Überwachung
  • Aktive PFC (Power Factor Correction): ja
  • Abmessungen: 790 x 584 x 592 mm
  • Gewicht: 41 kg
  • UVP: 1.329 Euro
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