Bedienung und Klang des H5studio
In der Praxis erweist sich der neue Zoom H5studio Handyrekorder als unkompliziertes und sehr gut klingendes Werkzeug für viele Anwendungen. Nach dem Einstellen des Datums und der Option, ob man lieber lautlos, mit Beeps oder Beeps plus Sprache, also barrierefrei, durch das Gerät navigieren möchte, kann es losgehen.

Beim ersten Abhören meiner obligatorischen, für Recording-Equipment herausfordernden Schlagzeugaufnahmen wird klar, dass die Kombi aus den neuen Mikrofonen, den Preamps und den Wandlern einen wirklich exzellenten Job macht. Bei der Umsetzung bin ich etwas unkonventionell vorgegangen und habe das Gerät kopfüber über meinem Yamaha 9000 Drumset gehängt. Somit fungierten die integrierten XY-Mics als Overheads, an die XLR-Buchsen habe ich das Bassdrum- und das Snare-Mikros angeschlossen. Zum Vergleich habe ich euch das Ganze mit meinem Standardsetup aus AKG C214 Overheads (ORTF-Position), Sebatron Röhrenpreamps und RME UFX-Wandlern aufgenommen. Die Vergleichskombi klingt eindeutig besser, kostet aber auch ein Vielfaches.
32 Bit Floating Point spielt seine Vorteile aus
Gerade in dieser speziellen Anwendung werden auch die Vorteile des hier gewählten 32Bit-Float Recordings deutlich. Denn das Einpegeln und gleichzeitige Bedienen der Drums ist nicht möglich. Also einfach hinhängen und „Record“ drücken. Bemerkenswert am H5studio sind auch die klar und kräftig klingenden Preamps, welche sich sehr gewissenhaft um die Klangdetails von Snare und Bassdrum kümmern. Unten könnt ihr jeweils alle vier Spuren hören sowie Bassdrum und Snare und die Overheads solo.

Sprache, Griffgeräusche und Außenaufnahmen mit dem Zoom H5studio
Natürlich darf auch das gesprochene Wort nicht fehlen, auch hier punktet das Gerät mit akkurater Abbildung, sehr geringem Rauschen und insgesamt makelloser Performance. In Sachen Griffgeräusche bei frei in der Hand gehaltenem Gerät, ist das H5studio jedoch nur Durchschnitt. Besonders dann, wenn man das Batteriefach berührt. Das oben angemerkte Knarzen überträgt sich nämlich auch auf die Aufnahme. Hier hätte schon ein kleiner Streifen Schaumstoff Besserung gebracht.
Umso mehr Spaß hatte ich bei zahlreichen Außenaufnahmen, bei denen sich das hochwertige Mikrofon und die rauscharmen Vorverstärker deutlich bezahlt machen. Egal ob Vögel im Park oder Industriegräusche, überall kann sich das Ergebnis hören lassen. Dokumentarfilmer, Sounddesigner und Naturfans allgemein sollten hier voll auf ihre Kosten kommen. Ich habe euch hier als Beispiel einen aus meinem Fenster aufgenommen Müllwagen in Aktion vorbereitet. Die Distanz beträgt etwa 15 Meter, das Sound-Beispiel ist von schräg oben mit einem Windschutz aufgenommen.