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Walrus Audio Julianna Test

Praxis

Für den Praxisteil wird ein Sovtek MIG-50 mit unverzerrt eingestelltem Grundsound zu Rate gezogen, das Ampsignal geht in einen Universal Audio OX, der die Speaker-Simulation übernimmt. Die Julianna ist hinter den OX geschaltet, was in dieser Konstellation den Einsatz im Einschleifweg des Amps darstellt. Aber selbstverständlich kann das Pedal auch vor den Amp geschaltet werden. Zu Beginn nehmen wir gleich den Mono- und Stereo-Sound unter die Lupe. Und dort gibt es im Stereobetrieb einige Möglichkeiten mehr, denn auf dem zweiten Ausgang, der mit Stereo bezeichnet ist, liegt das Effektsignal permanent an, die Bestückung des ersten Ausgangs (Mono) wird über den d-c-v-Regler eingestellt. Dreht man den Regler ganz nach links, hat man dort das Direktsignal ohne Effekt und erhält somit die klassische Stereo-Einstellung wie zum Beispiel bei einem Boss CE-1. Das hört ihr im zweiten Beispiel, im dritten habe ich den d-c-v-Regler wieder in die 12-Uhr-Stellung gebracht, sodass das Effektsignal wieder auf beiden Ausgängen anliegt und ebenfalls einen Stereochorus-Sound erzeugt, der sich aber im Klangbild nicht so breit macht. Wer den Chorus-Effekt in Stereo einsetzen möchte, hat hier auf jeden Fall eine sehr gute Ausgangsbasis.

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Chorus Mono (Stratocaster) Chorus Stereo: Links Direktsignal – rechts Effektsignal (Stratocaster) Chorus Stereo: Beide Ausgänge Effektsignal (Stratocaster)
Die Julianna erzeugt, wie die große Schwester Julia, erstklassige analoge Chorus/Vibrato-Sounds, das Ganze jetzt auch komplett in Stereo.
Die Julianna erzeugt, wie die große Schwester Julia, erstklassige analoge Chorus/Vibrato-Sounds, das Ganze jetzt auch komplett in Stereo.

Generell packt der Effekt in der mittleren Position von Rate und Depth schon ordentlich zu. Die Tonhöhenmodulation ist recht kräftig, lässt sich aber auch noch etwas entschärfen. Wenn man den lag-Regler weiter zurücknimmt, erhält man eine etwas dezentere Modulation, bei höheren Werten wird es entsprechend heftiger. Mit der Anwahl der Wellenform kann ebenfalls noch etwas Einfluss auf den Grundsound genommen werden, Sinus und Triangle stehen für einen gleichmäßig eiernden Modulations-Sound und bei Random wird die Tonhöhenverschiebung unkontrollierter, aber es klingt etwas weicher. Somit hat man schon eine erhebliche Bandbreite an Chorus/Vibrato-Sounds im Angebot. Hier sind zuerst verschiedene Einstellungen des lag-Reglers und danach die drei Wellenformen mit einer etwas höheren Einstellung des Depth-Reglers und entsprechend hoher Verstimmung, damit man die Wirkungsweise der Wellenformen besser hören kann.

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Verschiedene Einstellungen des lag-Reglers: 7, 9, 12, 15, 17 Uhr (Stratocaster) Shape Check: Sinus – Triangle – Random (Stratocaster)

Der Grundsound ist ausgezeichnet und das Pedal kann auf jeden Fall klanglich mit den analogen Klassikern mithalten. Vor allem ist das Grundrauschen sehr gering, was ja bei analogen Chorus-Pedalen nicht immer an der Tagesordnung ist. Mein CE-1 ist in dieser Hinsicht wesentlich lauter. Im Gegensatz zu manchem Chorus-Klassikern ist die Julianna erheblich vielseitiger aufgestellt. Die Regelmöglichkeiten bieten eine Menge unterschiedlicher Chorus/Vibrato-Sounds, von einer ganz dezenten Tonhöhenmodulation bis zum heftigen Out-Of-Tune-Vibrato. Die Möglichkeit, das Effekttempo per Tap-Taster dem Songtempo anzupassen, macht auf jeden Fall bei heftigeren Modulations-Sounds Sinn und ist im Bühnenbetrieb ein Segen. Außerdem hat man noch mit der zweiten Effektgeschwindigkeit, durch Gedrückthalten des Tap-Schalters eine zusätzliche Gestaltungsmöglichkeit an Bord. Hier sind ein paar Beispiele mit recht unterschiedlichen Sounds.

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Rotary Style (Stratocaster) Dezenter Chorus für Strumming (Stratocaster) 80er Style Single Notes (Stratocaster) Modulation mit Tap Tempo – Viertelnoten (Stratocaster) Effekttempo wechseln – 2nd Rate (Stratocaster) Random LFO – hohe Verstimmung (Starplayer TV) Drift Minimum und Maximum (Starplayer TV) Schnelle Modulation (Melody Maker) High Gain Stereo (Les Paul)
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