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Vox AC4 Hand-Wired Combo Test

Mit dem Vox AC4 Hand-Wired hat der britische Hersteller einen Amp im Angebot, der dem Traum des klassischen Vox-Sounds bei moderatem Schallpegel recht nahe kommen könnte. Mit 4 Watt Leistung befindet sich die Endstufe schnell im Sättigungsbereich und neben einem Top-Boost-Channel mit 2-Band-EQ ist auch ein Federhall an Bord. Laut Hersteller hat man für den AC4 die alten AC15 und AC30 Amp-Klassiker genauestens analysiert und viele der gewonnenen Erkenntnisse in die neue Hand-Wired-Serie einfließen lassen. Aber auch moderne Aspekte wie ein FX-Loop zählen zur Ausstattung.

Vox AC4 Hand-Wired Combo Test

Vox AC4 Hand-Wired – Das Wichtigste in Kürze

  • Röhrencombo mit 4 Watt RMS-Leistung
  • Röhrenbestückung: 2x 12AX7, 1x EL84
  • 1×12“ Celestion G12M Greenback-Speaker
  • Top-Boost-Channel
  • Federhall
  • Hergestellt in Vietnam
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Vox AC4 Handwired
Vox AC4 Handwired Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Celestion Greenback-Speaker und EL84-Endstufenröhre 

Der Vox AC4 Hand-Wired kommt mit kompakten Maßen (416 x 243 x 474 mm) und einem noch einigermaßen entspannten Gewicht von 13,6 kg. Der Amp ist mit einem 12“ Celestion G12M Greenback-Speaker bestückt, der frontseitig mit dem klassischen Vox-Bespannstoff geschützt ist. Die Rückseite ist bis auf eine kleine Öffnung komplett geschlossen. Bei der Analyse der Vintage-Amps hatte man festgestellt, dass dort oft etwas dünnere Gehäusematerialien verwendet wurden, was man folgerichtig auch beim AC4 umgesetzt hat. Das Gehäuse ist mit schwarzem Tolex beklebt, das Bedienfeld findet man auf der Oberseite. Dazu ein Griff und ein Lüftungsgitter. Leider wirken die beiden Letztgenannten nicht unbedingt hochwertig und versprühen mit ihrer Kunststoff-Optik etwas weniger Vintage-Charm. Aber sei’s drum, denn bekanntlich zählen die inneren Werte. Und die sehen durchweg gut aus: Der Amp ist ordentlich handverdrahtet und die Soundgestaltung übernehmen zwei 12AX7 Röhren in der Vorstufe und eine EL84 in der Endstufensektion. 

Fotostrecke: 5 Bilder Der Amp ist ordentlich handverdrahtet und die Soundgestaltung übernehmen zwei 12AX7 Röhren in der Vorstufe und eine EL84 in der Endstufensektion.

Top-Boost-Channel mit Master-Volume und Spring-Reverb

Im Vergleich zu den etwas größeren Vox  AC-Modellen bietet der Vox AC4 Hand-Wired lediglich den Top-Boost-Kanal mit Volume, Treble und Bass. Der Amp hat mit Low- und High-Input zwei unterschiedlich empfindliche Eingänge. Mit dem Master-Volume-Regler wird die Gesamtlautstärke eingestellt und mit dem Reverb-Regler der Effektanteil des eingebauten Federhalls. Alle Regler sind natürlich traditionell mit schwarzen Chickenhead-Knobs am Start. Ganz außen auf dem Bedienfeld befindet sich der Power-Schalter mit Kontroll-LED, einen Standby-Schalter gibt es nicht. Der Amp ist nach ein paar Sekunden Vorglühen einsatzbereit.    

Zum Lieferumfang des AC4 gehört dieser Fußschalter.

FX Loop, Fußschalter für Reverb und externer Speaker-Out

Alle weiteren Anschlüsse finden sich auf der Rückseite. Darunter die Send- und Return-Buchsen für den FX-Loop, der per Miniswitch auch komplett aus dem Signalweg genommen werden kann. Außerdem lässt sich der Pegel zwischen -10 dB (Effektpedale) und +4 dB (Multieffekt) umschalten. Der External-Speaker-Anschluss (16 Ohm) wartet auf ein externes Cabinet, bei dessen Gebrauch der interne Lautsprecher stumm geschaltet wird. Direkt daneben wird der mitgelieferte Fußschalter angeschlossen, der den Hall ein- und ausschaltet. 

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So klingt der Vox AC4 Hand-Wired in der Praxis

Für die Aufnahmen wird der Amp mit einem Royer R-10 und einem Shure SM-57 abgenommen. Zuerst ohne zusätzliche Effekte, später dann mit Effekten im FX-Loop und vorgeschalteten Overdrive-Pedalen. 

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High- & Low-Input und gut dosierbarer Federhall

Wir starten den Rundgang mit einigen kleinen Tests zu den Einstellmöglichkeiten und dem Regelweg der einzelnen Potis. Mit der Wahl des Eingangs legt man grob die Marschrichtung fest: Gitarren am High-Eingang fahren die Vorstufe etwas heißer an und der Amp zerrt früher als am Low-Input. Die Klangregelung arbeitet intensiv und in der von Vox-Amps gewohnten Art und Weise. So werden zum Beispiel die Bässe bei höheren Treble-Settings (ab ca. 13 Uhr) leicht abgesenkt. Die gleiche Wirkungsweise in entgegengesetzter Richtung erhält man mit dem Bassregler. Dadurch bietet der Vox AC4 Hand-Wired ein flexibles Arbeiten mit den regelbaren Frequenzen und bietet von sehr warmen, fast muffigen Grundsounds bis zum charakteristischen, crispen Vox-Crunch die gesamte Palette. Der Federhall klingt sehr gut, hat einen angenehm warmen und sehr transparenten Sound und ist mit dem Reverb-Regler ausgezeichnet dosierbar. Selbst bei intensiven Einstellungen nimmt er nie zu viel Platz ein.

Audio Samples
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Low Input – High-Input (Telecaster) Treble Check: 7-10-14-17 Uhr (Telecaster) Bass Check: 7-10-14-17 Uhr (Telecaster) Gain Check: 14-17 Uhr Low-Input – 14-17 Uhr High-Input (Telecaster) Reverb Check: 10-12-15-17 Uhr (Stratocaster)

Endstufensättigung bei moderatem Pegel und sehr gute dynamische Ansprache 

Zwar liefert die Endstufe nur 4 Watt, aber die können bei maximalem Master-Volume ganz schön laut sein. Eine Bandprobe könnte schwierig werden, aber wenn die Mitmusiker sich im Zaum halten und der Amp in guter Abhörposition platziert ist, kann auch ein solcher Einsatz funktionieren. Der Greenback-Speaker klingt abgerundet und nicht so drahtig wie ein klassischer Alnico Blue. Aber die Sounds sind absolut schlüssig und tatsächlich wird der typische Vox-Sound ausgezeichnet wiedergegeben. Das funktioniert übrigens auch in Zimmerlautstärke mit einem etwas zurückgenommenen Master-Volume. Und das mit viel Spaß, denn das Sättigungsverhalten ist auch hier vorhanden.

Diese Eigenschaften machen den Vox AC4 Hand-Wired auch zu einem guten Recording-Amp, wenn man keinen komplett schallisolierten Aufnahmeraum zur Verfügung hat. Die dynamische Ansprache ist ausgezeichnet, der Amp reagiert auf alle Aktionen am Instrument sehr feinfühlig. Mit einer Humbucker-Gitarre lässt er sich auch ohne irgendwelche Boost- oder Zerrpedale zu einem amtlichen Zerrsound bewegen. Hier einige weitere Beispiele: 

Audio Samples
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Low Input – Volume 11 Uhr (ES-335) High Input – Volume 13 Uhr (Les Paul) High Input – Volume 15 Uhr – Guitar Volume 10 > 5 (Les Paul) High Input – Volume 15 Uhr – Treble minimum (Les Paul) Low Input – Volume 11 Uhr (Telecaster)

Effektpedale mag er auch

Für den ganz authentischen Vox-Sound fehlt eigentlich ein Tremolo-Effekt, aber den kann auch eines der zahlreichen Effektpedale liefern, die es auf dem Markt gibt. Und mit denen hat der AC4 keinerlei Probleme, egal, ob vor den Amp geschaltet oder im FX-Loop. Der Pegel im Loop passt perfekt für die handelsüblichen digitalen Modulations-, Delay- und Reverb-Pedale und ein vorgeschalteter Overdrive überredet den Vox AC4 Hand-Wired bei Bedarf zu noch mehr Verzerrung. 

Audio Samples
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FX Loop: Tremolo – Strymon Mobius (Telecaster) FX Loop: Chorus & Delay – Eventide H90 (Stratocaster) Pre Input: Overdrive – Nobels ODR-1 (Telecaster) Pre Input: Overdrive – Friedman BE-OD (Les Paul)

Der Vox AC4 Hand-Wired im Bandarrangement

Zum Abschluss hört ihr den Vox AC4 Hand-Wired im Bandarrangement. Alle Gitarrenspuren wurden mit dem Amp aufgenommen.

Audio Samples
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Vox AC4 Hand-Wired im Band Arrangement
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Fazit

Der Vox AC4 Hand-Wired überzeugt als kompakter, handverdrahteter Röhrenamp auf hohem Verarbeitungsniveau und mit einem klaren Ton. Er liefert den typischen Vox-Sound von warmen Cleansounds bis zum charakteristischen, crispen Crunchsound in großer Bandbreite und hoher Qualität. Die Klangregelung des AC4 Hand-Wired arbeitet effektiv, der Federhall ist bestens dosierbar und das Ansprechverhalten äußerst sensibel. Trotz seiner geringen Leistung von 4 Watt generiert er bereits bei moderaten Pegeln eine angenehme Endstufensättigung und eignet sich dank seiner Transparenz und Zimmerlautstärke-Tauglichkeit auch hervorragend für Recordingzwecke. Wer einen flexibel einsetzbaren, klassischen Vox-Sound in kleiner Ausführung sucht, sollte den Vox AC4 Hand-Wired auf jeden Fall antesten. 

Der Vox AC4 Handwired überzeugt als kompakter, handverdrahteter Röhrenamp und liefert den typisch-warmen Vox-Sound.
Der Vox AC4 Hand-Wired überzeugt als kompakter, handverdrahteter Röhrenamp und liefert den typisch-warmen Vox-Sound.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • kompakte Größe, moderates Gewicht
  • tadellose Verarbeitung
  • klassischer Vox-Sound bei gemäßigter Lautstärke
  • sehr gute dynamische Ansprache
  • Klangtransparenz
  • FX-Loop
  • Federhall
Contra
  • keins
Artikelbild
Vox AC4 Hand-Wired Combo Test
Für 1.049,00€ bei
  • Hersteller: Vox
  • Modell: AC4 Handwired
  • Typ: Röhrenverstärker-Combo für Gitarre
  • Herkunft: Vietnam
  • Ausgangsleistung: 4 Watt
  • Röhrenbestückung: 2x 12AX7, 1x EL84
  • Lautsprecher: 1×12 Celestion G12M Greenback
  • Bedienfeld Regler: Volume, Treble, Bass, Reverb, Master
  • Bedienfeld Anschlüsse: Low-Input, High-Input
  • Rückseite Anschlüsse: Send, Return, Ext. Speaker, Footswitch
  • Lieferumfang: Fußschalter
  • Abmessungen: 416 x 243 x 474 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 13,6 kg
  • Ladenpreis: 1049,00 Euro (Juli 2025)

Herstellerseite: https://voxamps.com

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