V-Moda Zn Test

Der Kopfhörerspezialist V-Moda verspricht mit seinem In-Ear-Kopfhörer Zn überragenden Hörgenuss zum überraschend kleinen Preis – jedenfalls in Relation zur Konkurrenz. Wir haben das gute Stück aus flüssigem Zink zum Hörtest gebeten. Vorab gleich eine Begriffsklärung: Die Typenbezeichnung Zn ist tatsächlich die Abkürzung für eben dieses chemische Element, das bei diesem Hörer für das In-Ear-Gehäuse in einem speziellen Gussverfahren zum Einsatz kommt. Der Hersteller wählte dieses Material nach eigenem Bekunden vor allem aus akustischen Gründen. Es sieht allerdings auch recht schick auch, wie ich zugeben muss.

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V-Moda Zn, In-Ear Kopfhörer

Details

Unser Testmodell wurde für Apples iOS-Geräte optimiert und besitzt daher, neben einem im Kabel integrierten Mikrofon fürs Telefonieren, einen Schalter mit drei Kontakten. Mit dem lässt sich in bekannter Manier nicht nur das Telefon, sondern auch iTunes fernbedienen. Wer ein Smartphone eines anderen Anbieters besitzt, kann stattdessen ein Modell mit lediglich einem Taster zum gleichen Preis erwerben.

Fotostrecke: 2 Bilder V-Moda Zn: nett verpackt und …

Dem Zn liegen Plugs in vier Größen bei, um die Hörer an unterschiedliche Ohrgrößen anzupassen. Pro Größe gibt es eine Reserve, macht in der Summe also acht Pärchen. Weiterhin gibt die Verpackung zwei Sportbügel frei, mit denen sich die In-Ears bei sportlicher Aktivität sicher am Ohr verstauen lassen sollen. Dazu spendiert V-Moda auch ein apartes Ledertäschchen zum Transport, das durch einen unsichtbaren Magnetclip verschlossen werden kann. Nicht ganz so spektakulär: die Kunststoffklammer zum Befestigen des Kabels an der Kleidung.
Auf technischer Seite gibt es pro Ohr einen dynamischen 8-Millimeter-Treiber zu vermelden, den Frequenzgang dokumentiert V-Moda mit 2 – 25000 Hz bei einer Empfindlichkeit von 105 dB @ 1 kHz. Inwieweit die Wiedergabe von Infraschall allerdings zielführend, geschweige denn realistisch ist, sei einmal dahin gestellt. Das Kevlar-verstärkte Kabel, vom Hersteller blumig „DiamondBack“ genannt, soll besonders widerstandsfähig sein und sich weniger leicht verheddern. Es misst vom Stecker bis zum Ohrstöpsel gut 1,25 Meter.

Fotostrecke: 3 Bilder Die V-Moda Zn besitzen dynamische 8-Millimeter-Treiber.

Praxis

Sound

Die Zn liefern fulminant: sehr präsente Bässe, frische Höhen und ein ausgewogener Mittenbereich – alles sehr knackig und druckvoll vorgetragen. Meine gut 100 Euro günstigen beyerdynamics klingen dagegen langweilig und arg mittenbetont. Wobei mir beim erneuten Wechsel zu den Zn der Verdacht kommt, dass man es bei V-Moda mit der Betonung der Bässe und Höhen vielleicht ein wenig übertrieben hat. Das ist aber Geschmackssache. Die Zn überzeugen mich in unterschiedlichsten Stilistiken von EDM bis Rock und sogar Klassik übertragen die In-Ears mit Bravour und großem Detailreichtum. Ich muss gestehen, dass die Zn selbst im Vergleich mit meinem dreimal so teuren DT 1770 Pro von beyerdynamic „Bella Figura“ zeigen.
Prinzip bedingt keine Stärke von In-Ears ist die Projektion von Musik auf eine breite Stereobühne. Das verhält sich auch bei den Zns nicht anders, hier darf man keinesfalls die Räumlichkeit eines guten offenen Kopfhörers erwarten. Dennoch erledigen die V-Modas ihre Sache gut. Die Zns gestatten stundenlangen Musikgenuss, ohne dass auf Dauer eine zu starke Im-Kopf-Lokalisation nervt.

Fotostrecke: 3 Bilder Der 3,5-Millimeter-Klinkenstecker ragt weit in den Hals hinein, um Helge Schneider zu zitieren.

Telefonieren

Kurz und knapp: Das Mikrofon im Kabel funktioniert tadellos, Telefongespräche lassen sich mit dem Zn in gewohnter Qualität absolvieren. Die Drei-Tasten-Fernbedienung ist der von Apples Earpods deutlich überlegen. Muss aber auch, bei nahezu achtfachem Preis.

Fotostrecke: 2 Bilder V-Moda Zn Fernbedienung

Fazit

V-Moda hat mit den Zn hochgradig attraktive In-Ears im Programm. Der Preis von 180 Euro mag zunächst erschrecken, allerdings stimmt auch die Qualität. V-Modas steile Ansage, den Vergleich mit deutlich teureren Mitbewerbern nicht zu scheuen, darf man ernst nehmen. Wer In-Ears sucht, die ein bisschen mehr können, aber dennoch kein allzu brutales Loch ins Portemonnaie reißen, wird bei den Zn fündig. Natürlich hat V-Moda die Zn zu allererst für musikaffine Anwender von Mobilgeräten entwickelt. Es spricht jedoch auch nichts dagegen, diese In-Ears bei einem DJ-Job einzusetzen. Laut genug sind sie, hinreichend Bass liefern sie auch – fehlt nur noch ein Verlängerungskabel für praxistaugliche Bewegungsfreiheit vorm Equipment.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Sound
  • Lieferumfang
Contra
  • Kabel nicht tauschbar
Artikelbild
V-Moda Zn Test
Für 149,00€ bei
V-Moda Zn, In-Ear Kopfhörer
V-Moda Zn, In-Ear Kopfhörer
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Markus Zohner sagt:

#1 - 16.05.2017 um 21:40 Uhr

0

V-Moda ist ein amerikanisches Unternhmen, das Geräte in Italien designen lässt.

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