ANZEIGE

Universal Audio Teletronix LA-2A Classic Leveler Collection Test

Praxis

Wer dieses Dreierpack vergleichen will, der muss die Ohren spitzen, denn alle drei Plug-Ins klingen – oh Wunder! – unverkennbar nach LA-2A. Sie bieten allesamt die wunderbar weiche Programm-adaptive Kompression, die man von diesem Kompressor-Klassiker kennt und die man von den Plug-Ins dieses Bundles erwarten kann, darf und muss.
Grundsätzlich können alle drei Plug-Ins mit sehr schönen Klangeigenschaften überzeugen. Hier gilt: Wo LA-2A draufsteht, ist auch LA-2A drin! In einigen Fällen, gerade bei wenig Pegelreduktion, gehen die Resultate bei etwas oberflächlicherem Hören als recht austauschbar durch, aber so einfach ist es dann doch nicht – und das ist auch gut so. Der Ur-LA-2 klingt von allen drei Plug-Ins am wärmsten und rundesten, er macht den Klang weicher, jedoch nicht dumpf. Passend dazu ist sein Kompressionsverhalten selbst für LA-2A-Verhältnisse eher träge. Das hat Charakter und macht sich gerade auf Balladenvocals gut. Auch ist dieser Prozessor gut geeignet, um die scharfen Höhen von Kondensatormikros der Einsteigerpreisklasse zu verrunden.
Im Vergleich dazu legt der Grey-Face in beiden Disziplinen eine leichte Schippe drauf. Er klingt in den Höhen etwas offener als der LA-2, und seine Zeitkonstanten sind auch etwas straffer abgestimmt. Damit belegt er sozusagen die Goldene Mitte in diesem Bundle. Der Silverface schließlich rangiert am anderen Ende des Spektrums. Er klingt nochmals luftiger als der Grey-Face und die Kompression ist – für LA-2A-Verhältnisse – geradezu tight. Damit gibt diese Variante sicherlich den Allrounder, mit dem man in den meisten Fällen starten kann. Die beiden anderen Plug-Ins sind gute Alternativen, wenn man den Klang etwas weicher gestalten möchte – es macht auf jeden Fall Spaß, in diese von Fall zu Fall eher subtilen Unterschiede hineinzuhorchen; schließlich sind es doch gerde diese Feinheiten, die einen guten von einem sehr guten Mix unterscheiden!
Bleibt noch eine Frage: Wie schlagen sich die drei neuen Plug-Ins zum „alten“ LA-2A Plug-In der UAD und natürlich: Wo ordnet sich die Hardware in diesen Vergleich ein? Was den ersteren Teil der Frage betrifft, fällt die Antwort ziemlich leicht: Die neue Classic Leveler Collection ist in allen Belangen eine Verbesserung gegenüber dem alten Plug-In, das immerhin UAD-Code der allerersten Stunde darstellt, welcher anno 2013 einfach etwas überholt ist. Die neuen Plug-Ins reagieren feiner aufs Eingangssignal und bringen spürbar Charakter ins Spiel, mit unterschiedlicher dynamischer Response und auch mit Variationen im Frequenzgang. Dass sie dabei auch deutlich DSP-hungriger sind, versteht sich von selbst. Ganz ohne „Gegenleistung“ geht es dann doch eben nicht…

Audio Samples
0:00
Vocals Original Vocals UAD LA-2 Vocals UAD LA-2A (Grey) Vocals UAD LA-2A (Silver) Vocals UAD LA2A (alt) Vocals Teletronix LA-2A (UA Hardware-Reissue) Bass Original Bass UAD LA-2 Bass UAD LA-2A (Grey) Bass UAD LA-2A (Silver) Bass UAD LA2A (alt) Bass Teletronix LA-2A (UA Hardware-Reissue)

Bei Vocal-Signalen hat der Hardware-LA-2A durchaus die Nase vorn. Seine Signale klingen in letzter Konsequenz noch etwas griffiger und konturierter, aber das erkauft man sich mit einem Preis, der beim rund Zehnfachen der Classic Leveler Collection liegt. Bei bestimmten Bass-Signalen gefiel mir jedoch beinahe das neue Grey-Face LA-2A Plug-In am besten – hier geht es augenscheinlich um Feinheiten, bei denen leicht unterschiedliche Frequenzgänge schon entscheidend sein können.

Hardware-Reissue des Teletronix LA-2A: Meist eine Nasenspitze weiter vorn.
Hardware-Reissue des Teletronix LA-2A: Meist eine Nasenspitze weiter vorn.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.