Traynor DB300H Test

Wie ich oben schon erwähnt habe, gibt es an der Verarbeitung des DB300H generell nichts auszusetzen. Allerdings verlief meine erste Begegnung mit den Potiknöpfen etwas enttäuschend. Die Plastikkappen wirken billig und kratzen teilweise an der Frontplatte. Das muss auch in dieser Preiskasse nicht sein – hier sollte Traynor nachbessern.

Da macht der Sound schon mehr Eindruck. Die Performance des DB300H ist wirklich klasse. 350 Watt ist bei Bassamps heutzutage ein eher konservativer Leistungswert, reicht aber beim DB300H allemal, um einen erwachsenen und bandtauglichen Basssound zu produzieren. Der Kanadier geht mit seinem griffigen, etwas mittenbetonten Klang beherzt zur Sache, ohne dabei die anderen Frequenzen zu vernachlässigen. Der Bassbereich ist eher kompakt abgestimmt und konzentriert sich auf die Frequenzbereiche, die direkt in die Magengrube gehen und so für den nötigen Punch sorgen, während der Höhenbereich dem Klangbild die nötige Transparenz verleiht, ohne aufdringlich oder harsch zu werden.

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Auch die Klangwerkzeuge arbeiten sehr effektiv. Der etwas raue Mittencharakter des DB300 lässt sich mit dem Scoop-Regler hervorragend bändigen und senkt die Mitten frequenzmäßig zwischen dem Low- und Hi-Mid-Regler zunehmend ab und boostet Bässe und Höhen. So lässt sich ein etwas braverer Breitband-Sound oder, weit aufgedreht, ein extrem gescoopter Slap-Sound realisieren. Die Tonregler des 4-Band-EQ sind ebenfalls sinnvoll abgestimmt und packen bei den richtigen Frequenzen an. Der Low-Mid-Regler eignet sich beispielsweise hervorragend, um einem etwas dünnen Bridge-Pickup-Sound mehr Punch und Fülle zu verabreichen. Mir gefiel der DB300H am besten mit Boxen, die mit 12 Zoll Speakern ausgestattet sind, weil sie den etwas angerauten und griffigen Sound am besten transportieren. Aber auch mit einer 4×10 Bestückung hinterlässt er einen guten Eindruck, präsentiert sich dann halt etwas attackstärker und kompakter. Das ist jedoch letztendlich Geschmacksache. Die Performance ist jedenfalls mit allen Kombinationen hervorragend, denn der DB300H hat ausreichende Leistungsreserven und macht auch bei hohen Lautstärken einen exzellenten Job. Apropos hohe Lautstärken: Den Limiter des DB300H kann man getrost eingeschaltet lassen, denn wenn man aus dem Amp die volle Leistung ohne Verzerrungen rauskitzeln will, kappt er die Pegelspitzen und schützt somit die Boxen. Bei niedrigeren Pegeln ist er sowieso nicht aktiv und beeinflusst infolgedessen auch nicht den Sound.

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Lo-Mid – Bridge-Pickup Scoop – Halb
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