ANZEIGE

the t.bone SC1100 Test

Details

In einem kleinen Aluminium-Köfferchen findet man zusätzlich zur gerade genannten Mikrofonspinne ein passendes Mikrofon. Wie nett! Außerdem liegen der Metallaufhängung zwei Ersatzgummis bei, was man übrigens zur Pflicht machen sollte, wie ich finde. Das t.bone SC1100 selbst ist nicht – wie man vielleicht aufgrund des Preises erwarten würde –aus Plastik, sondern von Korb bis Tubus aus Metall gefertigt. Hinter dem Gitter bewegen sich zwei dünne Häutchen im Rhythmus der Luftschwingung. Mit 1,07 Zoll Durchmesser sind die beiden Membrane recht groß, über die Dicke gibt es keine Angaben. Die beiden Membrane lassen sich wie üblich zur Kugel- oder Achtercharakteristik verschalten. Die vordere Membran im Alleinbetrieb liefert dank des Laufzeitgliedes die beliebte Nierencharakteristik mit ihrer Off-Axis bei 180° (also völliger Auslöschung rückwärtig eintreffender Signale). Die Seite der Hauptaufsprechrichtung (im Regelfall gekennzeichnet durch das Firmenlogo) ermöglicht mit einem Schalter die Auswahl der drei Richtwirkungen. Auf der Rückseite kann bei Bedarf ein Hochpassfilter zugeschaltet werden, um tieffrequente Signalanteile frühzeitig aus dem Signalweg zu schmeißen. Über eine Vordämpfung verfügt das t.bone nicht, so dass in jedem Fall bei 125 dB(SPL) 0,5% Verzerrung erreicht sind.

Mit einer Empfindlichkeit von 16 Millivolt pro Pascal kann das t.bone nicht sonderlich angeben, auch ein Rauschverhalten von etwas unter 20 dB(A) setzt keine neuen Maßstäbe in der Mikrofonwelt. Den Frequenzgang des Kondensers gibt  der Hersteller mit 20 Hz bis 20 kHz an, ohne dabei die Toleranzen zu erwähnen (also um wie viel die Pegel an diesen Extremwerten geringer sind). Der Drang der Teilchen zur jeweils gegenpoligen Elektrode in der Doppelkapsel wird durch die standardisierte Phantomspeisung von 48 Volt erzeugt, wie sie mittlerweile mit jedem halbwegs tauglichen Vorverstärker, Mischpult und Audio-Interface erzeugt werden kann. Bezüglich dieser trockenen Daten weist das t.bone SC1100 demnach wie zu erwarten keinerlei Besonderheiten auf. Der nächste und sicherlich spannendere Schritt ist die Installation des Schallwandlers auf einem Mikrofonstativ und vor einer Schallquelle. Nun, wirklich große Erwartungen hat man an ein solches Mikrofon genauso wenig, wie man erwartet, dass ein 9,99-Euro-T-Shirt vom allgegenwärtigen schwedischen Jungmenschen-Ausstatter mit dem roten Schriftzug nach fünfmaligem Waschmaschinen- und Trockneraufenthalt noch über die ursprüngliche Farbe, Passform und Erkennbarkeit des Druckes verfügt. Dennoch darf man gespannt sein!

Kommentieren
Profilbild von Fabian

Fabian sagt:

#1 - 03.04.2018 um 16:59 Uhr

0

Könnte es sich um einen Produktionsfehler handeln, dass die zweite Membran versehentlich in der Produktion Phasenverkehrt angeschlossen worden ist?
Mich reizt insbesondere die Kugel, da Gesang mit Kugel bei mancher Stimme einfach eine besondere Note hat.

    Profilbild von Nick (Redaktion Recording)

    Nick (Redaktion Recording) sagt:

    #1.1 - 04.04.2018 um 16:20 Uhr

    0

    Hallo Fabian,die zweite Membran bewirkt in gleicher Phasenlage gegen die Gegenelektrode die Richtcharakteristik Kugel, mit invertiertem Signal erhält man dann die Acht. Das Mikro wird immer noch angeboten, sodass Du es einfach mal ausprobieren kannst.Beste Grüße
    Nick Mavridis (Redaktion Recording)

    +1
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.