SOUNDBOKS GO TEST

Die SOUNDBOKS aus Dänemark war eine der ersten großen und wirklich lauten akkubetriebenen Bluetooth-Boxen. Mit der SOUNDBOKS GO bietet die dänische Firma nun eine ebenfalls lautstarke, aber auch sehr tragbare Variante an. Nur halb so groß, aber trotzdem genug Power für die spontane Outdoor-Party? Wir haben das getestet.

Auspacken

Die SOUNDBOKS GO kommt im stylisch-braunen Karton mit weißer Grafik. Kleine Sprüche unterstreichen die User-Experience beim Auspacken. Da lohnt sich auch unsere kleine Unboxing-Fotostrecke mal so richtig. Innen viel Pappverpackung, das einzige Plastik ist die große Klarsichttüte um die Box selbst herum, das muss wohl noch so.

Fotostrecke: 6 Bilder Die SOUNDBOKS GO kommt im stylisch-braunen Karton

Erster Eindruck SOUNDBOKS GO

Die SOUNDBOKS GO lässt sich an ihrem dicken, elastischen TPE-Griff gut aus dem Karton heben und transportieren. Mit lediglich 9,2 kg ist sie kein Leichtgewicht, jedoch dank ihrer kompakten Abmessungen von 316 × 459 × 266 mm schon mal deutlich kleiner als die großen Brüder mit ihren vergleichsweise klobigen 660 x 430 x 320 mm. Mit einen maximalen Schalldruckpegel von 121 dB ist sie zwar um einiges leiser als die SOUNDBOKS Gen. 3 (126 dB SPL), aber immer noch laut genug für die meisten Privatparty-Anwendungen

Im Lieferumfang enthalten sind neben der Box noch die Batterie das passende Netzteil mit Kabel, ein Heftchen mit dicken Promo-Karten und eine gedruckte Bedienungsanleitung in Englisch, Deutsch und Französisch. Das Meiste darin sind Sicherheitswarnungen, Haftungsbeschränkungen, Garantie und Service-Hinweise sowie Informationen zur Entsorgung. Die vier Seiten zum Betrieb der SOUNDBOKS GO mit den Erklärungen der Tastenfunktionen sind aber wichtig, also lest diese!

Lieferumfang SOUNDBOKS GO

New School Ghettoblaster

Das Design hat noch einmal an Klarheit dazugewonnen: Sah die erste SOUNDBOKS noch ziemlich „zusammengezimmert“ aus, ist die SOUNDBOKS GO zumindest in meinen Augen noch mal schicker als die SOUNDBOKS Gen.3. Das robuste schwarze Gehäuse aus Polycarbonat ist an den Kanten mit Silikonkautschuk umzogen, ein dickes schwarzes Gitter schützt den 10-Zoll-Tieftöner und den 1-Zoll-Seidenkalotten-Hochtöner. Die dicken Bedienelemente wirken ebenfalls robust genug für den Außeneinsatz.

GO ist zwar tiefer, aber von Breite und Höhe einem großen Old-School-Ghettoblaster durchaus ähnlich. Interessierte könnten also Radio-Raheem-mäßig mit fetten Beats aus der SOUNDBOKS auf der Schulter durch die Hood spazieren.

Fotostrecke: 6 Bilder Vorne ist die SOUNDBOKS GO mit einem fetten schwarzen Gitter geschützt

Bedienung der SOUNDBOKS GO

Die einzigen physikalischen Bedienelemente sind der große ikonische SOUNDBOKS-Regler (der natürlich wieder bis 11 geht) und ein doppelter orange-schwarzer Button für „bonden“ und verbinden. Sehr helle, nicht dimbare LEDs zeigen die Lautstärke und den Verbindungsstatus an.

Ein Endlos-Regler mit Push-Funktion und ein Doppel-Button sind die einzigen physikalischen Bedienelemente der SOUNDBOKS GO

Die App

Eine oder mehrere SOUNDBOKS GO lassen sich auch ganz komfortabel mittels der SOUNDBOKS App steuern, die kostenlos im Apple App Store und im Google Play Store heruntergeladen werden kann. Hier sind dann auch detailliertere Einstellungen möglich, von den Modi „Bass+“, „Power“ und „Indoor“ über Custom-EQ-Settings bis hin zur Panorama-Positionierung (Links-Mono-Rechts) und die Kopplung von bis zu drei SOUNDBOKS GO mit bis zu zwei großen SOUNDBOKSEN. Außerdem werden über die App Firmware-Updates durchgeführt. Also: downloaden oder aktualisieren.

Drei Screenshots der SOUNDBOKS App.

Die Batterie

Betrieben wird die SOUNDBOKS GO mit der gleichen robusten Batterie, die auch in den großen SOUNDBOKSen zum Einsatz kommt. Die Batterielaufzeit schwankt zwischen 6 und 14 Stunden bei maximaler Lautstärke, je nachdem, wie viel Bass im Spiel ist. Mehr Bass braucht mehr Energie: it’s a physical thing!

In der SOUNDBOKS GO werden die gleichen Batterien betrieben, wie in den großen SOUNDBOKSen. Eine ist im Lieferumfang enthalten.

Praxis

Let’s go!

Wie schon beim Auspackprozess angeregt, soll es jetzt auch endlich losgehen.

Einschalten über langen Druck auf das große Push-Volume-Dial, Bluetooth-Verbindung mit langem Druck auf den kleinen schwarzen Bond-Button, die entsprechende SOUNDBOKS aus der Bluetooth-Liste anwählen und schon läuft die Musik.

So weit, so easy.

Bei Auslieferung ist die SOUNDBOKS erst mal auf POWER-Mode eingestellt, um gleich maximalen Eindruck zu schinden. Klar, show out what you got! Für den Außeneinsatz braucht es einfach mehr Bass als indoor, wo der Bass von den Wänden gleich wieder zurückgeworfen wird.

Mit der App können wir dann auf die verschiedenen Modi zugreifen, die den Sound und die Batterielaufzeit entscheidend beeinflussen. Leider muss man dafür einen Account beim SOUNDKLUB erstellen, schöner wäre eine komplett barrierefreie Nutzung der App.

Die SOUNDBOKS GO ist die kompakte Variante der beliebten SOUNDBOKS, die mittlerweile in der dritten Generation hergestellt wird

Klang

Die SOUNDBOKS GO ist ein echter Rabauke und auf fett und laut ausgelegt.

Erster klanglicher Eindruck: BASS! Wow, geht recht tief runter. Die Beats rollen beeindruckend massiv aus dem kleinen Gehäuse heraus, das macht sofort richtig Spaß.

Die SOUNDBOKS GO featured schön die tiefen aktuellen Techno-Rumble-Bassdrums, während die neue Hot-Chip-Single ohne überbetontem Sub-Anteil klarer und deutlicher klingt, aber im heimischen Wohnzimmer immer noch genug Potential hat, die Geduld der Nachbarn herauszufordern. Crisper Klang ist hingegen nicht die Stärke der recht mittig klingenden GO, obwohl ihr Frequenzgang von 40 Hz bis 20 kHz angegeben ist.

Wenig überraschend hat der Klang der SOUNDBOKS GO aber nicht nur mit dem digitalen EQ-Setting, sondern auch mit der physikalischen Aufstellung zu tun. Auf dem Boden stehend generiert sie mehr Bass, aber die Höhen bleiben matt. Schräg nach oben gerichtet oder auf einem Ständer aufgeflanscht sind die Höhen schön präsent, aber dem Tiefbass geht etwas Substanz verloren. Eigentlich Allgemeinwissen, aber gerade bei einer mobilen Box wie der SOUNDBOKS GO kann man mit guter Positionierung oft mehr rausholen, als mit bloßem EQ-Geschiebe in der App.

SOUNDBOKS GO ist die kompakte Variante der beliebten SOUNDBOKS, die mittlerweile in der dritten Generation hergestellt wird

Bluetooth-Betrieb

Die physikalischen Einstellmöglichkeiten und Zugänge halten sich in engen Grenzen. Das Teil ist ganz klar für den Bluetooth-Betrieb ausgelegt. Bluetooth-Einstellungen auf dem mobilen Endgerät öffnen, die entsprechende SOUDBOKS mit ihrer individuellen Team-ID identifizieren und schon steht die Verbindung.

Im Team-Betrieb fungiert eine SOUNDBOKS GO als Host und zwei weitere können hinzugefügt werden. Hat alles geklappt, lassen sich die Gesamtlautstärke und die EQ-Einstellungen zentral und bequem von der App steuern. In den EQ-Einstellungen kann auch jeder SOUNDBOKS eine Panorama-Einstellung (Links, Rechts, Mono) zugewiesen werden.

Wichtig: Wird Musik vom Handy abgespielt, sollte sich das Handy im Flight-Modus befinden, denn bei eingehenden Anrufen stoppt die Musik sofort.

Teambetrieb ist nur über Bluetooth möglich. Bis zu drei SOUNDBOKS GO und zwei SOUNDBOKS Gen.3 können „geteamed“ werden.

Line-Input-Betrieb

Physikalischen Zugang zur SOUNDBOKS GO bekommen wir über den kleinen Miniklinkeneingang auf der linken Gehäuseseite. Wir erinnern uns: Auch die erste SOUNDBOKS verfügte lediglich über einen solchen Input.

Das professionelle Anschluss-Panel mit kombinierten XLR- und Klinkeneingängen bleibt der SOUNDBOKS Gen.3 vorbehalten.

Ich hätte mir ein klareres Einrastgefühl des Miniklinkensteckers gewünscht, aber die Verbindung funktioniert einwandfrei.

Eventueller Streaming-Empfang via Bluetooth wird beim Einstecken sofort unterbunden. Das ist gut, weil die SOUNDBOKS nicht von „Bluetooth-Piraten gekapert“ werden kann, was wir bei früheren SOUNDBOKSen noch kritisiert hatten.

Die SOUNDBOKS GO ist die kompakte Variante der beliebten SOUNDBOKS, die mittlerweile in der dritten Generation hergestellt wird

Achtung: Latenz

Als ich die SOUNDBOKS GO zu einer Privatparty als Monitorbox fürs DJ-Pult mitnahm, fiel mir eine sehr unangenehme Latenz auf. Bei Bluetooth-Betrieb normal, aber ich betrieb die SOUNDBOKS GO ja per Kabel am Booth-Ausgang des DJ-Mischpults und die Musik kam mit sehr stark wahrnehmbarer Latenz aus den Speakern. Unbrauchbar zum Beatmixing.

Es gibt zum Glück einen Workaround: Entweder mit dem großen orangenen Button auf der Box oder dem entsprechenden Feld in der App von „Solo“ über „Host“ und „Join“ wieder auf „Solo“ durchschalten, dann ist die Latenz wieder weg. Das muss man allerdings nach jedem erneuten Einschalten wieder machen. Leider lästig.

Fotostrecke: 4 Bilder Die SOUNDBOKS GO ist ringsum mit einer Polyesterschlaufe zur Befestigung von Zubehör umgeben. Hier kann zum Beispiel der optionale Tragegurt angebracht werden.

Für wen ist das?

Gute Einsatzmöglichkeiten sehe ich für mobile DJs, die bei Veranstaltungen in einem zweiten Raum oder im Outdoor-Bereich ein alternatives Playlist-Musikprogramm laufen lassen und dafür lediglich eine unauffällig dimensionierte Box benötigen. Für Straßenmusiker iost der kompakte Speaker dank langem Batteriebetrieb und guter Tragbarkeit zum Abspielen von Backing-Musik für ihre Live-Performance ebenfalls sehr sinnvoll, weil er gut tragbar ist. Generell passt die GO überall, wo schnell völlig ortsunabhängig Musik via Bluetooth abgespielt werden soll. Die GO richtet sich allerdings eher an Consumer, als an Profis oder Musiker.

Die „große“ SOUNDBOKS Gen 3 kostet mit 999,- Euro Straßenpreis (Affilliate Link) zwar 300,- Euro mehr als die kleine GO, ist aber für Musiker mit ihrer höheren Lautstärke, dem besseren Klang und vor allem den professionellen Anschlüssen sehr viel sinnvoller, denn das „Pro Panel“ eröffnet Möglichkeiten für Bands und auch DJs, die der SOUNDBOKS GO einfach fehlen.

Eine Alternative zur „SOUNDBOKS PRO“ wäre für 100,- Euro weniger der Teufel Rockster Air, der Anschlüsse für Mikrofon, Instrumente (z. B. E-Gitarre) und Line-In und ein richtiges kleines beleuchtetes 4-Kanal-Mischpult eingebaut hat.

Eine integrierte Power-Bank ist auch an Bord und der Tragegurt im Lieferumfang enthalten. Allerdings haut die Rockster Air aus seinem 10-Zoll-Tieftöner und 1-Zoll-Horn auf dem Papier „nur“ 112 dB SPL raus.

Geht bis 11: SOUNDBOKS ist stets um ein Spinal Tap lauter als der Rest.

Fazit

Die SOUNDBOKS GO ist eine schicke, kraftvolle batteriebetriebene Bluetooth-Box, die die Lücke zwischen handelsüblichen Bluetooth-Speakern und den großen SOUNDBOKSEN schön füllt. Man kann sie gut mitnehmen und hat schnell und unkompliziert lauten Sound auch dort, wo Stromanschlüsse fehlen. Mit der kostenlosen App ist eine unkomplizierte Fernbedienung möglich und manche Optionen erschließen sich nur über die App, weil die nötigen physikalischen Bedienelemente fehlen.

Klanglich gibt es nichts zu meckern, SOUNDBOKS hat einen guten Kompromiss aus Soundqualität und Netzunabhängigkeit gefunden. Allerdings finden Musiker hier keine professionellen Anschlüsse vor. Wer die SOUNDBOKS auch als DJ-Monitor oder Instrumentalverstärker nutzen will, muss zu größeren Alternativen wie der SOUNDBOKS Gen.3 greifen oder sich bei der Konkurrenz umschauen.

SOUNDBOKS GO Spezifikation

  • kompaktes Outdoor-Lautsprechersystem
  • leistungsstarkes, batteriebetriebenes Lautsprechersystem für den Außenbereich
  • mit Mercus Audio Eximo 2x 72 W Class-D-Verstärker
  • Bestückung: 1x 10″ Tieftöner + 1x 1″ Seidenkalotten-Hochtöner
  • maximaler SPL: 121 dB
  • Frequenzbereich: 40 – 20.000 Hz
  • Bedienelemente: Lautstärke, Host/Join-Modus & Ein-/Ausschalten
  • Akku: 1x 12,8 V, 7,8 Ah Lithium-Eisen-Phosphat (LiFePO4) mit LED-5-Stufen-Anzeige (im Lieferumfang enthalten)
  • Ladezeit: 3,5 h
  • Laufzeit: 40 h bei mittlerer Lautstärke, 10 h bei voller Lautstärke
  • stoß- und wetterfestes robustes ABS- und Polycarbonat-Gehäusedesign mit  Silikonkautschuk-Schutz
  • ergonomischer TPE-Griff
  • Polyesterschlaufe zur Befestigung von Zubehör (Trageriemen nicht im Lieferumfang enthalten)
  • temperaturbeständig in den meisten Klimazonen
  • kostenlose App zum Herunterladen über AppStore oder PlayStore ermöglicht erweiterte EQs, Bedienelemente, Einstellungen und Firmware-Updates
  • integrierte 35 mm Halterung für Stativ
  • Abmessungen (B x H x T): 459 × 316 × 266 mm
  • Gewicht: 9,2 kg
  • inkl. Akku und Ladegerät (110 V / 230 V)
  • Anschlüsse:
  • Bluetooth 5.0
  • TeamUP Wireless Daisy Chaining (SKAA) – kabellose Verbindung von bis zu 5 Soundboks Gen 3 und Go Lautsprechern
  • Stereoeingang: 1x 3,5 mm Klinke
  • Optionales Zubehör (nicht im Lieferumfang enthalten):
  • zusätzliches Akkupack
  • zusätzliches Ladegerät
  • Carrier Strap

Website des Herstellers

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