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Shure Digitales SM Presenter-Funksystem mit MX153 Ohrbügelmikrofon GLXD14E/MX53 Test

Ob nun Web-Video, Business-Seminar oder Predigt – eine der häufigsten Beschallungsaufgaben stellt die simple, optisch möglichst unsichtbare Sprachverstärkung dar. Gerade Laien denken dabei oft zunächst an das klassische Kondensatormikrofon, dabei ist eine drahtlose Headset-Lösung oft die elegantere und akustisch unkritischere Lösung. Allein die Zusammenstellung der Komponenten inklusive Drahtlossender und Empfänger wirkt auf Nicht-Fachmänner häufig kompliziert. Genau an diese Klientel wenden sich Shure mit ihrem Wireless Presenter Bundle, bestehend aus dem Ohrbügelmikrofon MX153, dem Taschensender GLXD1 und dem Receiver GLX4D, das wir im nachfolgenden Artikel für euch getestet haben.

Details

Konzept

Das Wireless Presenter Bundle besteht aus Komponenten der SM-Serie, die sowohl in digitaler wie auch analoger Konfiguration erhältlich sind. Wir testen an dieser Stelle das Digital-Bundle, bestehend aus der Empfangsstation GLX4D, dem batteriebetriebenen Taschensender GLXD1 und dem für Sprachübertragung optimierten Ohrbügelmikrofon MX153. Sender und Empfänger kommunizieren im genehmigungsfreien 2,4GHz-Band.  

Auspacken

Dem Karton entnehme ich den Sender, das Mikrofon, die Empfangsstation, ein Netzteil, einen Akku für den Taschensender sowie zwei Ersatzwindschutze und einen Kragenclip für die Zugentlastung des Mikrofonkabels. Ferner liegen dem Sender, Empfänger und Mikrofon die jeweiligen Bedienungsanleitungen bei. Das ganze Sammelsurium ist in eine schicke, schwarze Tasche eingepackt, die mit Schaumstoff ausgepolstert ist und sich als optimales Aufbewahrungsbehältnis für den rauen Alltag empfiehlt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Verpackung zeigt schon eine mu00f6gliche Zielgruppe: Pru00e4sentatoren, die die Hu00e4nde freihaben mu00f6chten.

Erster Eindruck

Bereits die schwarze Tasche mit ihrer gepolsterten Oberseite vermittelt einen professionellen Eindruck. Der verstärkt sich beim Griff zum Taschensender GLXD1, der mit seinem robusten Metallgehäuse, einem vertrauenserweckenden Verschluss für das Akkufach und dem ebenfalls aus Metall gefertigten Gürtelclip keinen Zweifel an seiner Bühnentauglichkeit lässt. Nicht minder souverän präsentiert sich die Verbindung zwischen dem MX153-Mikrofon und der TA4F-Buchse des Senders, die beim Einstecken verriegelt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Sendeeinheit GLXD1.

Auch die Empfangsstation wirkt robust, ist allerdings aus Kunststoff gefertigt. An der Vorderseite befindet sich, neben dem hintergrundbeleuchteten Display und den Einstellknöpfen, eine Ladebucht für den Akku des Taschensenders. An der Rückseite entdecke ich den Power-Schalter und eine verriegelte Netzteilbuchse sowie je einen Mikrofon- und Line-Ausgang. Dazu gesellt sich ein Mikro-USB-Port, der ebenfalls als Lademöglichkeit für den Sender dienen kann.
Das MX153-Mikrofon selbst ist ein filigranes Leichtgewicht, das wahlweise mit einem schwarzen, braunen oder beigefarbenen Kabel erhältlich ist. Die hier getestete, beige Variante könnte problemlos auch als ‚fleischfarben‘ betitelt werden und wirkt (zumindest bei mir) daher ziemlich unauffällig. 

Fotostrecke: 3 Bilder Seitlich am GLXD1 sitzen der Link-Taster und ein Mikro-USB-Ladestecker.
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Praxis

Nachdem ich den Akku vollständig geladen und in den Taschensender gesteckt habe, wo er durch den soliden Verschluss sicher arretiert wird, steht der Audioübertragung im freien 2,4GHz-Band nichts mehr im Weg. Bei vollständig geladenem Akku gibt der Hersteller eine maximale Laufzeit von 16 Stunden an. Das sollte auch für eine ausufernde Predigt oder ein umfangreiches Seminar mehr als ausreichend sein. Die Schätzung unseres Testgeräts mit fabrikneuem Akku lag sogar bei 18 Stunden, die wir im Test auch tatsächlich verifizieren konnten. Sender und Empfänger verbinden sich nach dem Einschalten sofort automatisch und geben ein entsprechendes visuelles Feedback ab. Falls nötig und gewünscht, darf manuell aus drei verschiedenen Gruppen mit einer unterschiedlichen Anzahl von Kanälen ausgewählt werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Eine LED informiert u00fcber den Ladezustand des Akkus.

Nachdem die Funkstrecke steht, zeigt mir die Empfangsstation im Display die Gruppe, den Kanal, die verbleibende Akkulaufzeit des Senders (!), den Empfangspegel und den aktuellen Gain-Wert an, der sich in 1dB-Schritten im weiten Bereich von -20 bis +40 dB nachjustieren lässt. Den Anschluss an den Saalmischer nehme ich wahlweise über die Klinken- oder XLR-Buchse vor, die mit dem entsprechenden Pegel (Line: +8,5 dBV, XLR: +1 dBV) arbeiten. Danach bleibt nur noch die Aufgabe, den Taschensender möglichst unauffällig aber stabil am Körper und an das Headset am Kopf des Vortragenden zu befestigen. Dazu positioniere ich die kleine Shure-Kunststofflasche hinter dem Ohrläppchen und lege den mit transparentem, leicht gummiertem Kunststoff versehenen Teilbereich rund um die Ohrmuschel. Nach korrekter Einrichtung sollte die Mikrofonkapsel – mit einem Abstand von gut einem Zentimeter – rechts unterhalb des Mundes positioniert sein, um optimale klangliche Ergebnisse zu erreichen. Wer nun fürchtet, er müsse den fiktiven Gast einer Talkrunde minutenlang mit Mikrofonjustierungen nerven, darf allerdings unbesorgt sein, denn die zum Einsatz kommende Kugelcharakteristik zeigt sich ausgesprochen gutmütig in Bezug auf Besprechungs-Abstand und -Winkel.

Fotostrecke: 4 Bilder Die winzige Mikrofonkapsel ohne Windschutz.

Beim Ausrichten und Biegen des Ohrbügels sollte man allerdings ruhig ein wenig beherzt zur Sache gehen, damit man am Ende überhaupt so etwas wie einen Andruck spürt. Der ziemlich unverbindliche Sitz gibt einem anfänglich nämlich oft das Gefühl, das MX153 könnte jede Sekunde wieder abrutschen. Tut es aber nicht, so man es denn entsprechend der Anleitung ans Ohr schmiegt. Auch die Befürchtung, das Leichtgewicht (19,7 Gramm) würde sich beim kleinsten Kopfschütteln selbstständig machen, ist unbegründet, wie ein Selbsttest in einer angeregten, abendfüllenden Diskussionsrunde erwies. Denn hier zeigt sich, dass das Mikrofon, aufgrund seiner geringen Masse, Beschleunigungen gegenüber sehr unempfindlich ist. Allein Brillengestelle erweisen sich Prinzip bedingt als etwas störend, da sich der Brillenbügel zwischen Ohr und Mikrofonbügel quetscht oder darauf aufliegt, was zu einer leicht schief sitzenden Brille führt. Dies empfand ich als Brillenträger allerdings nicht derart unangenehm, als dass man es einem Sprecher nicht für einige Stunden problemlos zumuten könnte.

Audio Samples
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Stimmprobe

Überhaupt darf man sich als Vortragender durchaus darauf freuen, mit dem MX153 ausgestattet zu werden (oder sich selber damit auszustatten), denn das, was die winzige Kondensatorkugel leistet, ist für so ziemlich jede Sprechstimme äußerst schmeichelhaft: Zunächst einmal fällt hier die sehr geringe Anfälligkeit für Windgeräusche, Atem und Popplaute auf. Ich muss schon ganz bewusst seitlich aus dem Mundwinkel heraus einen Plosiv-Laut ausstoßen, um in den Bereich des Schalldruckpegels von 107 dB zu kommen, der als Maximum für die Membran angegeben ist. Ein Fall, der in „normalen“ Gesprächs- oder Vortragssituationen wohl kaum auftreten dürfte.
Absolut überzeugend ist auch der Klang, denn das MX153 erweist sich als absoluter „Stimmschmeichler“, der Sprache mit einer wunderbaren Präsenz und Verständlichkeit überträgt. Ohne die Worte Equalizer oder Kompressor auch nur gedacht zu haben, ist der Sound des Mikros bereits klar, direkt und mit einer angenehmen Frequenzsignatur versehen. „Pegeltechnisch“ lässt sich das MX153 am Empfänger jederzeit nachregeln, und auch wenn ein kurzfristiges Aufleuchten der Over-LED keinen nachteiligen Effekt auf den Klang hat, empfiehlt es sich natürlich, immer ein gutes Stück weit darunter zu bleiben. Da das MX153 mit einem sehr vertretbaren Eigenrauschen von 34 dB antritt, ist dies auch kein Problem. Als störend empfand ich allein den Umstand, dass das (nicht regelbare) Display des GLXD4 die Beschriftung der benachbarten Knöpfe in dunklen Umgebungen gnadenlos überstrahlt. Spätestens hier muss der ausführende Tontechniker dann – bei der abendlichen Lesung im abgedunkelten Saal – die nicht selten störende Taschenlampe anschalten.

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Fazit

Shure schnüren mit dem ditalen SM Presenter-Funksystem GLXD14E/MX53 ein absolut professionelles Package aus Mikrofon, Taschensender und Empfangsstation zu einem – und das ist der einzige Wermutstropfen – nicht ganz billigen Preis. Allerdings kosten die Komponenten „einzeln“ noch rund hundert Euro mehr, und der klangliche und funktionale Gegenwert ist die Investition fraglos wert. Die Investitionssicherheit wird zudem noch dadurch untermauert, dass sich sowohl der Empfänger wie auch der Sender bei Bedarf durch weitere Mikrofone und Sender aus der Shure-Serie erweitern lassen. Auch funktional bleibt bei dem System kaum ein Wunsch offen: Das beginnt mit den ordentlich konzipierten Steckverbindungen, geht weiter mit der hilfreichen Batterielaufzeit-Anzeige und reicht bis hin zu den vielfältigen Lademöglichkeiten und den zweifachen Signalausgängen am Empfänger (Mikro-/Line-Pegel). Aber auch für sich genommen ist das Set eine wirklich empfehlenswerte Sache für alle, die eine hervorragend klingende, zuverlässige und einfach in Betrieb zu nehmende Lösung für ein Beschallungsszenario suchen, in dem es vornehmlich um die Übertragung von Sprache geht. Das Ohrbügelmikrofon MX153 liebt nämlich Sprechstimmen und gibt ihnen eine sendetaugliche Präsenz und Dynamik mit auf den Weg respektive die digitale Funkstrecke. Wer absehbar häufig zwischen Gesangsdarbietung und Sprache wechseln muss, für den empfiehlt sich der Zukauf des Shure SM35 Headset, das den akustischen und mechanischen Schwerpunkt mehr auf die Vokalaufnahme legt. Das merkt man auch an der Bauweise, denn das MX153 ist wirklich fragil wie eine Feder und schmiegt sich so unaufdringlich ans Ohr, dass man schon nach kurzer Zeit vergisst, dass man ein Mikrofon am Mundwinkel trägt. Das merkt man dann erst wieder, wenn die eigene Stimme kristallklar und voluminös aus der Saal-PA schallt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sehr gute Sprachverständlichkeit
  • Ausgezeichneter Klang
  • Durchdachtes Konzept
  • Einfach Einrichtung
  • Unauffällige Optik
  • Extrem schneller Verbindungsaufbau
  • Solider Aufbau des Senders und der Stecker
Contra
  • Display-Helligkeit nicht regelbar
  • Relativ lockerer Sitz des Headsets
  • Keine Anzeige der Empfangsstärke
Artikelbild
Shure Digitales SM Presenter-Funksystem mit MX153 Ohrbügelmikrofon GLXD14E/MX53 Test
Für 629,00€ bei
Shure Digitales SM Presenter-Funksystem mit MX153 Ohrbügelmikrofon GLXD14E/MX53
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Die Verpackung zeigt schon eine mögliche Zielgruppe: Präsentatoren, die die Hände freihaben möchten.

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von Numinos

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