Anzeige

Razer Adaro DJ Test

Das amerikanische Unternehmen Razer ist bekannt für sein speziell für Gamer konzipiertes Computerzubehör wie Mäuse, Mousepads und Keyboards. Die 1998 gegründete Firma hat sich in diesem Bereich mittlerweile einen beachtlichen Marktanteil erkämpft. Mit der neuen Adaro Kopfhörer-Serie wagt man nun erstmalig den Schritt in den Audio-Sektor. Der Adaro DJ ist dabei die Variante für die Zunft der Plattenreiter und macht mich schon wegen der beiden im Kopfhörer verbauten 50 mm im Durchmesser betragenden Neodym-Treiber neugierig. Auch die Herstellerangaben wie z.B. der Übertragungsbereich von 20 Hz bis 20 kHz sowie der maximale Schalldruck von 103 dB SPL klingen für mich vielversprechend.

Razer-Adaro_DJ_12

 
Der Kopfhörer ist komplett zusammenklappbar und kann so platzsparend im Transport Case  verstaut werden, das zum Lieferumfang gehört. Gleich zwei Kabel werden mit dem Paket ausgeliefert: ein glattes sowie ein in seiner Länge flexibles Spiralkabel. Die Feature-Liste unseres Testkandidaten liest sich wirklich gut, spiegelt sich aber auch definitiv im Preis wider. So muss man rund 200 € (UVP) hinlegen, um den Adaro DJ sein Eigen zu nennen. Das legt meine Messlatte natürlich entsprechend hoch. Im nachfolgenden Artikel klären wir, ob der Newcomer mit etablierten Marken-Kopfhörern von Sennheiser oderPioneer mithalten kann.

Details

Lieferumfang

Verpackt in einer stylischen, schwarzen Box mit Klettverschlussklappe, präsentiert sich unser heutiger Testkandidat. Der zusammengeklappte Kopfhörer liegt direkt im Transport Case . In einem weiteren kleinen Karton finden wir die beiden Anschlusskabel (glatt und spiralförmig) sowie ein englisches Handbuch. Das Spiralkabel verfügt über einen aufschraubbaren Klinkenadapter (3,5 auf 6,3 mm).

Fotostrecke: 2 Bilder Razer Adaro DJ: Im Lieferumfang sind zwei verschiedene Kabel enthalten

Erster Eindruck

Das Transport Case wirkt robust und ist hervorragend verarbeitet. Auch der Kopfhörer selbst macht einen wirklich guten ersten Eindruck. Obwohl unser Testkandidat fast ausschließlich aus Kunststoff besteht, wirkt der Adaro DJ äußerst widerstandsfähig. Das Gleiche gilt für die beiden mitgelieferten Kabel. Diese sind entsprechend zugfest und mit hochwertigen vergoldeten Steckern inklusive einem effektiven Knickschutz bestückt. Nur die Farbe der beiden Strippen ist mit Neon Grün ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber das ist wohl eine Frage des individuellen Geschmacks.

Razer Adaro DJ: Der Kopfhörer des amerikanischen Unternehmens hat eine gute Material- und Verarbeitungsqualität
Razer Adaro DJ: Der Kopfhörer des amerikanischen Unternehmens hat eine gute Material- und Verarbeitungsqualität

Konzept

Der Adaro DJ ist ein geschlossener Kopfhörer mit Neodym-Treibern mit 50 mm Durchmesser. Unser Testkandidat ist nicht modular aufgebaut, sondern alle Bauelemente sind fest miteinander verbunden. Das bedeutet u.a., dass man für Reparaturen oder zum Austausch einzelner Bauteile eine Fachwerkstatt aufsuchen muss. Und so ist auch das Kabel, das die beiden Kopfhörerseiten verbindet, fest im Kopfhörer (Bügel, Seitenteile, Ohrmuscheln) verbaut.  

Features

Im Gebrauchszustand (liegend) misst unser Testobjekt 185 x 200 x 105 mm (B x T x H). Der Kopfhörer ist komplett zusammenklappbar und nimmt dann nur noch 165 x 130 x 105 mm Raum in Anspruch. Die beiden Seitenteile lassen sich vertikal um 180 Grad verdrehen und horizontal ebenso um 180 Grad nach hinten wegklappen. Ziehe ich die beiden Seitenteile aus dem Kopfhörer heraus, dann wird der im Kopfhörerbügel verbaute Federstahl sichtbar. Die Größenverstellung des Adaro DJ lässt sich auf beiden Seiten jeweils um circa 40 mm und in 13 Stufen gerastert hinausziehen. Der Kopfhörerbügel ist gepolstert und in der Mitte etwa 45 mm breit. Circa 100 mm beträgt der Durchmesser der beiden Ohrmuscheln, deren weiche 20 mm dicke Polster mit Kunstleder überzogen sind.

Razer Adaro DJ: Die Drehgelenke der Ohrmuscheln sorgen für eine optimale Anpassung an die jeweilige Kopfform
Razer Adaro DJ: Die Drehgelenke der Ohrmuscheln sorgen für eine optimale Anpassung an die jeweilige Kopfform

Kabel

Die Kabel werden an der linken Ohrmuschel angeschlossen. Nachdem ich den Stecker in die Buchse geführt habe, wird dieser durch eine 20-Grad-Drehung im Uhrzeigersinn in der Buchse arretiert. So ist das Kabel effektiv vor versehentlichem Hinausziehen geschützt. Der glatte Leiter ist circa 1,4 m lang und 2,5 mm dick. Am Geräteende befindet sich ein 3,5-mm-Miniklinkenstecker (stereo). So lässt sich diese Strippe z.B. gut für mobile Musik-Player verwenden. Über eine Fernbedienungseinheit mit Mikrofon für Mobiltelefone verfügt dieses Kabel aber leider nicht. Die Spiralstrippe aus dem Lieferumfang hat eine variable Länge von 1,4 m bis 2,5 m (komplett auseinandergezogen), sowie eine Güte von 4,5 mm. Dank des 3,5 auf 6,3 mm Klinkenadapters lässt sich das Spiralkabel sowohl für Geräte mit kleinen als auch großen Klinkenbuchsen verwenden. Wie bereits erwähnt, sind alle Stecker vergoldet und mit einem Knickschutz ausgestattet.

Fotostrecke: 3 Bilder Razer Adaro DJ: Das Spiralkabel hat eine variable Länge von 1,4 bis 2,5 Metern

Transport Case

Das Transport Case ist aus Kunststoff gefertigt und mit Kunstleder überzogen. Ein robuster, wasserabweisender Reißverschluss öffnet bzw. verschließt das Behältnis. Weil die Innenschale perfekt an die Form des zusammengeklappten Kopfhörers angepasst wurde, wackelt oder schlackert beim Transport auch wirklich nichts. Unterwegs muss das Anschlusskabel vom Kopfhörer abgenommen und in einem dafür vorgesehenen Netzbeutel verstaut werden, der ebenfalls über einen Reißverschluss verfügt. Das Case misst 220 m x 115 mm x 170 mm (B x H x T).

Fotostrecke: 2 Bilder Razer Adaro DJ: Das robuste Transport Case verfügt über einen wasserabweisenden Reißverschluss

Technik

Die beiden 50 mm im Durchmesser betragenden Treiber sind mit Neodym-Magneten ausgestattet, die bei einer maximalen Eingangsleistung von 50 mW für einen kräftigen, nominalen Schalldruck (SPL) von 103 dB (@ 1 kHz/+/- 3 dB) sorgen und einen Übertragungsbereich von 20 Hz bis 20 kHz realisieren. Die Impedanz des Adaro DJ beträgt 32 Ohm.

Anzeige

Praxis

Handling & Qualität

Bezüglich der Verarbeitung und der verwendeten Materialien gibt es an unserem Testkandidaten nichts auszusetzen. Zwar dominiert Kunststoff als Material, doch macht dieser einen sehr hochwertigen und vor allen Dingen bruchsicheren Eindruck. Der Bügel ist sehr robust und dennoch flexibel. Alle beweglichen Teile des Kopfhörers (Drehgelenke, Höhenverstellung etc.) erscheinen mir hochwertig und langlebig. Somit sollte man am Adaro DJ lange Freude haben. Auch die beiden Kabel weisen eine gute Verarbeitungsqualität auf. Allerdings ist unser Testkandidat selbst zusammengeklappt kein wirkliches Platzsparwunder. Entschädigt wird man dafür allerdings durch das sehr hochwertige Transport Case , durch das unser Testobjekt auch unterwegs optimal vor Schmutz, Nässe und Stürzen gut geschützt ist.  

Razer Adaro DJ: Ein Bajonettverschluss verhindert ein versehentliches Herausziehen des Kabels
Razer Adaro DJ: Ein Bajonettverschluss verhindert ein versehentliches Herausziehen des Kabels

Tragekomfort

Die effektive Höhenverstellung an den beiden Seiten sorgt dafür, dass man den Kopfhörer problemlos an jedwede Kopfgröße anpassen kann. Die weichen Polster der Ohrmuscheln umschließen die „Lauscher“ komplett, weshalb sie erstens nicht auf die Außenohren drücken und so zweitens dafür sorgen, dass unser Testobjekt so sicherer auf dem Kopf sitzt. Das ist besonders für DJs wichtig, die schnellere Körperbewegungen bei ihren Performances ausführen (Battle-DJs, Turntablisten etc.). Dank der beiden Drehgelenke passen sich die Positionen der Ohrmuscheln sehr gut der jeweiligen Kopfform an. Und die weichen Polster sorgen dafür, dass auf den Ohren kein wirkliches Druckgefühl entsteht. Komfortabel ist auch der breite und gut gepolsterte Kopfhörerbügel. Einzig das relativ hohe Gewicht von 310 Gramm macht sich nach einer gewissen Zeit dann doch bemerkbar.  
Ich kann dem Adaro DJ zwar einen hohen Tragekomfort bescheinigen, doch eignet er sich nur bedingt für stundenlange Nonstop-Sessions. Wer allerdings von Zeit zu Zeit mal eine Pause einlegt und den Kopfhörer entsprechend absetzt, ist mit unserem Testkandidaten in Sachen Annehmlichkeit gut bedient. Ich möchte aber noch ausführlicher auf die Trageeigenschaften des Kopfhörers für die DJ-Zunft eingehen. Leider lassen sich die beiden Ohrmuscheln nur nach hinten und nicht nach vorne drehen. Denn dies wäre für die bei DJs beliebte „ein Ohr frei“ Arbeitsweise ideal. Doch zum Glück ist der Kopfhörerbügel flexibel genug. Dieser lässt sich nämlich leicht verdrehen und macht so die oben genannte Arbeitsweise doch möglich. Etwas schade finde ich allerdings die Tatsache, dass sich die Kabel ausschließlich an der linken Kopfhörerseite anschließen lassen.

Fotostrecke: 2 Bilder Razer Adaro DJ: Die Kopfhörergröße lässt sich auf beiden Seiten in 13 Stufen (gerastert) verändern

Außenabschirmung

Die beiden 50 mm Treiber des Kopfhörers sorgen für einen sehr hohen maximalen Schalldruckpegel ohne wahrnehmbare Verzerrungen, der ohnehin jedes gesunde Gehör auf Dauer beschädigen würde. Nutzer des Adaro DJ müssen also keine wirkliche Sorge haben, dass ihr Kopfhörer einmal zu leise sein könnte. Die Abschirmung vor Außenschall ist u.a. dank der dicht abschließenden Ohrpolster ziemlich gut. Sehr effektiv wird vor allen Dingen der Bassbereich des äußeren Schalls unterdrückt. Bezüglich der Absenkung der Höhen und des mittleren Frequenzabschnitts kann unser Testobjekt allerdings nicht mit Modellen wie demSennheiser HD-25 oder dem Akai MPCKopfhörer mithalten. Dennoch ist die Außenabschirmung des Adaro DJ überdurchschnittlich gut. Also gibt’s in diesem Punkt nichts zu meckern.  

Sound

Kommen wir aber nun zum Klang. Unser Testkandidat hat einen sehr satten Gesamtsound. Die Mitten klingen insgesamt angenehm druckvoll und warm. Sehr fein aufgelöst ist der hohe Frequenzbereich, auch wenn er für meinen Geschmack im Gesamtklangbild etwas zu unterrepräsentiert ist. Die wahre klangliche Stärke des Adaro DJ ist sein Bassbereich. Dieser zeichnet sich durch eine sehr akkurate Reproduktion des Subbereichs aus und lässt das ganze tiefe Frequenzfeld dadurch sehr fett klingen. Zudem klingen die Tiefen sehr transparent. Zusammengefasst bekommt der Sound unseres Testkandidaten von mir die Note „gut“.

Anzeige

Fazit

Mit ihrem ersten Produkt für den DJ-Sektor, dem Adaro DJ, trifft die amerikanische Firma Razer gleich direkt ins Schwarze. Die beiden 50-mm-Neodym-Treiber sorgen für einen sehr druckvollen und satten Sound. Besonders der fett klingende Subbereich der Bässe bereitet mir große Freude. Gut gefällt mir auch die gute Verarbeitungs- und Materialqualität des Kopfhörers. Und im Lieferumfang sind erfreulicherweise gleich zwei hochwertige Kabel (glatt und spiralförmig) sowie ein robustes Transport Case  enthalten. Außerdem bietet der Adaro DJ u.a. dank seiner weichen Polster einen hohen Tragekomfort. Negativ aufgefallen ist mir die Tatsache, dass sich die Kabel nur an die linke Kopfhörerseite anschließen lassen. Immerhin 200 € (UVP) ruft Razer für den Adaro DJ auf, da hätte man meiner Meinung nach beidseitige Anschlüsse erwarten können. Außerdem eignet sich der Headphone aufgrund des relativ hohen Gewichts von 310 Gramm (ohne Kabel) nur bedingt für stundenlange Nonstop-Sessions.
Dennoch ist Razers Adaro DJ ein insgesamt überzeugender Kopfhörer, den ich allen DJs (Profi, Semi-Profis oder Hobby-Plattendreher) absolut empfehlen kann. Auch Producer und „Beatschrauber“ könnten am satten Sound des Adaro DJ ihre Freude haben.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Stabiles Transport Case
  • Solider Klang mit sattem Bassbereich
  • Hoher maximaler Schalldruckpegel
  • Gute Verarbeitungs- und Materialqualität
  • Zwei hochwertige Kabel im Lieferumfang enthalten
  • Hoher Tragekomfort
Contra
  • Relativ hohes Gewicht
  • Keine Fernbedienungseinheit mit Mikrofon für Mobiltelefone
Artikelbild
Razer Adaro DJ Test
Razer Adaro DJ: Mit ihrem ersten Audio-Produkt hat Razer direkt ins Schwarze getroffen!
Razer Adaro DJ: Mit ihrem ersten Audio-Produkt hat Razer direkt ins Schwarze getroffen!
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.