So werden die Klangbeispiele des Quilter Elevate in der Praxis aufgezeichnet
Für die Soundfiles stöpsele ich den Quilter Elevate zunächst über den Stereo-Output in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX. Um den Klang mit einem echten Amp abzuchecken, wähle ich den Return meines Peavey 5150. Von dort geht es in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
So klingt der Quilter Elevate
Zunächst zeigen einige Werkspresets, wie die Klangqualität grundlegend einzuordnen ist. Diese sind sehr praxisnah programmiert und lehnen sich an berühmte Songvorlagen an. Zwar gibt es auch ein paar typische Effektsounds, aber selbst diese sind nicht überfrachtet. Was sofort auffällt, sind die Direktheit, die starke Dynamik und auch eine gewisse „Ehrlichkeit“ des Sounds. Der Klang besitzt schon fast analoge Züge und liegt für mich irgendwo zwischen Modeler- und analoger DI-Lösung.
Nun erstelle ich eigene Presets und verzichte zunächst auf die Effekte, abgesehen von etwas Reverb. Mein erster Eindruck: Die Parameter des Gain-Blocks können in Kombination mit dem Pre- und Post-EQ anfangs durchaus überfordern. Woher soll man schließlich wissen, welche Gain- und Tilt-Werte oder Filtereinstellungen nötig sind, um beispielsweise einen authentischen Plexi-Sound zu erzeugen? Hier bieten die verschiedenen Modes jedoch eine hervorragende Orientierung und lassen sich zudem leicht anpassen. So erhält der Nutzer die Möglichkeit, seinen eigenen Amp von Grund auf zu designen. Das macht das Erstellen von Standards zwar etwas aufwendiger, eröffnet aber auch Raum für völlig neuartige Gitarrensounds.
Ganz klar: Ob man es mag oder nicht, ist sicherlich Geschmackssache. Ähnlich verhält es sich im Cab-Block: Zwar können die reduzierten Filter naturgemäß nicht das gesamte Frequenzspektrum einer IR abbilden, dennoch überzeugt mich die Speaker-Simulation auf ganzer Linie. Besonders beeindruckend sind die schnelle Ansprache und der organische Charakter des „Break-ups“ bei Low-Gain-Sounds. Auch als cleane Pedalplattform macht der Elevate eine tolle Figur und lässt sich gut mit analogen Zerrpedalen kombinieren.

Die Effekte trumpfen mit hervorragender Qualität
Die Effektsektion des Quilter Elevate ist ausgesprochen umfangreich und überzeugt mit exzellenter Klangqualität. Der Kompressor reicht von subtilen Tonverdichtungen bis hin zu kräftig „gesquashten“ Sounds. Besonders clever ist die Implementierung eines Pre- und Post-EQs, denn damit lässt sich eine enorme Bandbreite an Klangcharakteren realisieren. So vermisst man auch den fehlenden Drive-Block kaum, denn selbst Fuzz-artige Sounds lassen sich allein mit dem Gain- und EQ-Block erzeugen. Der Modulationsblock zeigt sich äußerst vielseitig und deckt sämtliche Klassiker ab – auf Wunsch sogar in Stereo. Auch die Delay- und Reverb-Sektionen kommen mit einer hohen Soundqualität, wie man sie in dieser Preisklasse nur selten findet. Hier sind sowohl solide „Brot-und-Butter“-Sounds als auch große Ambient-Räume mühelos möglich.
Auch der Einsatz mit einem echten Amp überzeugt!
Möchte man den Quilter Elevate über einen analogen Amp spielen, nutzt man den regulären Output und deaktiviert den Cab-Block. Auch dieses Szenario überzeugt und das Pedal harmoniert tadellos mit der Endstufe meines Peavey 5150. Wie häufig bei digitalen Modelern gewinnt der Sound noch etwas an Tiefe und Druck.