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Pioneer DJ XDJ-RR Test

All-in-One ist das Schlüsselwort des Pioneer DJ XDJ-RR. Player, Mixer und Effekte – alles ist hier unter einer Haube versammelt. Obendrein funktioniert das Ganze auch noch standalone. Digital mixen, ohne einen Laptop anschließen zu müssen, ist hier angesagt. Wer möchte, kann den XDJ-RR dennoch als Controller für DJ-Software verwenden – auch das geht. Wer den Markt regelmäßig checkt, weiß, dass dieses Gerät die kleine Variante des XDJ-RX2 ist, der prinzipiell das Gleiche macht, aber wesentlich umfangreicher bestückt und preislich auch noch mal eine andere Hausnummer ist. Die üppigere Ausstattung des größeren DJ-Controllers ist allerdings nicht für jeden wichtig, für viele DJs ist das hier getestete Modell bereits vollkommen ausreichend. Sehen wir uns den XDJ-RR also mal genauer an.

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Details

Die farbig bedruckte Verpackung macht direkt Lust auf den Inhalt. Man sieht sofort, was drin steckt. Der XDJ-RR ist in Schutzfolie gewickelt und wird von Styropor in der Mitte des Kartons vor Erschütterungen gestützt. Beilagen sind das Netzteil, eine gedruckte mehrsprachige Kurzanleitung, ein USB-Kabel sowie eine Karte mit der Download-Anweisung und Seriennummer für die Software rekordbox dj. Eine weiterführende Anleitung gibt es als PDF auf der Website des Herstellers. Jetzt benötigt man eigentlich nur noch einen USB-Stick, eine Handvoll MP3s und dann kann es schon losgehen.
Das DJ-System besteht in erster Linie aus Kunststoff, die Verarbeitung macht einen soliden Eindruck. Kleine Gumminoppen dienen als Füße. Der XDJ-RR ist 62,5 cm breit, geht nicht ganz 7,5 cm in die Höhe und ist knapp 39 cm tief. 5,2 kg bringt das gute Stück auf die Waage. Zum Vergleich: Das Flaggschiff-Modell XDJ-RX2 ist 4 kg schwerer und ein paar Zentimeter größer in alle Richtungen dimensioniert.

Rückseite und Vorderseite

Ach, der ist ja ganz aufgeräumt auf der Rückseite. Zwei Stereo-Ausgänge sehe ich dort, einmal als XLR- und einmal als Cinch-Buchsenpaar. Ein USB-Anschluss dient der Verbindung zum Computer. Weiterhin entdecke ich einen Stereo-Line-Eingang, ebenfalls Cinch, sowie einen Mikrofoneingang, ausgeführt als XLR/Klinke-Kombibuchse.
Der AUX-Eingang mag nur Line-Signale. Für externe Sample-Player, Smartphones, CD-Spieler und ähnliches Gear ist das genau richtig, Plattenspieler müssen aber einen Phono-Vorverstärker dazwischen hängen haben oder in der Lage sein, ein Line-Signal auszugeben. Einige neuere Vertreter können das. Grundsätzlich hat Pioneer DJ bei diesem Anschluss aber nicht an Plattenspieler gedacht. Ich empfinde das bei diesem Gerät nicht als Nachteil. Erstens, weil per se nur ein AUX-In zur Verfügung steht. Zweitens, weil mit diesem Produkt nicht unbedingt Vinyl-DJs angesprochen werden. Wer Plattenspieler anschließen will, kann das gleich zweimal am teureren XDJ-RX2 machen.
Strom gibt’s über das beiliegende Netzteil und die dafür vorgesehene Buchse, der Power-Schalter ist hier ebenfalls untergebracht. Nette Zugaben sind der Kabelhaken für das Netzteil und die Kensington-Diebstahlsicherung. Vorne erwarten mich zwei Buchsen für Kopfhörer (6,5 und 3,5 mm). Ein dreistufiger Wahlschalter dient der Konfiguration der Crossfader-Kurve. Fehlt etwas? Ja! Warum ist hier denn hinten kein Ausgang für die Booth? Wenn man nur zu Hause oder auf kleinen Partys auflegt, ist das ja zu verschmerzen – in Umgebungen wie einem Club oder bei diversen Veranstaltungen macht sich das aber als Einschränkung bemerkbar. Schade.

Überblick der Bedienelemente

Auf den ersten Blick sieht man jede Menge Buttons, Drehregler, Schalter und Fader, zwei Jogwheels links und rechts sowie ein Display im oberen Teil. Wenn wir das grob aufteilen, besteht dieses DJ-System aus zwei Decks mit zugehörigen Steuerelementen, einer Mixer- und Effekteinheit in der Mitte und der Browser-Sektion mit 7-Zoll-Farbdisplay darüber. Immer wenn man heutzutage farbige Displays sieht, möchte man sofort mit den Fingern darauf tippen. Das bringt hier allerdings nichts, denn das gute Stück reagiert nicht auf Berührungen. Das ist eine der Sachen, an denen hier gespart wurde – wer einen Touchscreen möchte, muss sich den größeren und teureren XDJ-RX2 zulegen. Navigiert wird nur über Tasten und den Push-Encoder neben dem Display – man gewöhnt sich wirklich sehr schnell daran.
Über dem Screen finden wir Buttons für „Browse“, „Tag List“, „Info“ und „Menu“ beziehungsweise „Utility“. Auf der linken Seite wechselt man mit dem Rekordbox-Button zur zugehörigen Bibliothek auf einem eventuell verbundenen Computer, benutzt den XDJ-RR via „MIDI“-Taste als Controller für rekordbox dj oder andere DJ-Software (dann ohne Display-Unterstützung) und navigiert mit „USB1“ und „USB2“ zwischen den beiden Ports hin und her. Dort können Sticks oder Festplatten eingesteckt oder Smartphones mit laufender Rekordbox-App angeschlossen sein.
Für die Einstellung der Track-Spielzeiten benutzt man einen kleinen Knopf, der mit „Time Mode“ beschriftet ist. Längeres Drücken aktiviert oder deaktiviert Auto-Cueing. Darunter lässt sich die Quantisierung einschalten. Weil ein Touchscreen fehlt, ist der bereits erwähnte Push-Encoder auf der rechten Seite das wichtigste Helferlein für die Navigation und Auswahl der Titel. Unmittelbar darüber sind zwei Tasten auszumachen, die ebenfalls sehr wichtig für das Browsing sind – speziell der „Back“-Knopf. Zwei hintergrundbeleuchtete Buttons mit der Beschriftung „1“ und „2“ dienen dem Zuweisen von Musikstücken auf die beiden Decks.

Fotostrecke: 4 Bilder Sieht schon auf der Verpackung gut aus: XDJ-RR

Der Abschnitt für das Deck

Die beiden Decks sind identisch aufgebaut und mit allem ausgestattet, was ein digitaler DJ so braucht. Zunächst einmal die sehr „smoothen“ Jogwheels (12 cm Durchmesser , keine Beleuchtung), die man auf Knopfdruck in den Vinyl-Modus versetzt, dann zwei runde Tasten für Master, Sync oder Instant Doubles. Die Tempo-Range für den 60 mm langen Pitch-Regler stellt man in vier Stufen ein (+/-6, +/-10, +/-16, WIDE). Wer die Tonhöhe beibehalten möchte, erledigt das mit „Master Tempo“. Vor- und Zurückspulen innerhalb der Titel oder an den Anfang beziehungsweise das Ende sind Funktionen, die hier ebenfalls nicht fehlen. Loops sind natürlich auch anzutreffen und der XDJ-RR hat dafür gleich sechs runde Knöpfe unterschiedlicher Größe am oberen Teil der Decks spendiert bekommen. Start- und Endpunkt für den Loop, Verändern der Loop-Länge, schnelles Speichern und wieder Löschen von Loop-Punkten – alles kein Problem!
Jedes Deck hat zusätzlich eine Shift-Taste spendiert bekommen, um damit bestimmte Einstellungen individuell vorzunehmen oder zum Beispiel gesetzte Cue- und Loop-Punkte wieder zu entfernen. Obligatorisch sind die großen runden Taster für Cue und Play/Pause. Abgeschlossen werden die Decks mittels vier Performance-Pads, die sich ein bisschen besser anfühlen könnten, aber trotzdem ihre Arbeit gewissenhaft erledigen. Hot-Cue, Beat-Loop, Slip-Loop und Beat-Jump sind hier die Attraktionen.

Fotostrecke: 5 Bilder Kein Touchscreen – die Navigation erfolgt mit Knöpfen und Push-Encoder

Mixer und FX

Wer All-in-One sagt, muss natürlich auch Mixer sagen. Genau in der Mitte finden wir die beiden Kanäle und alles was so dazu gehört. Kanal-Fader mit 45 mm Länge, Drehknopf für Sound Color-FX, Dreiband-EQ, Trim-Regler für die Lautstärke und eine Meter-LED in der gewohnten Ampelfarbgebung. Genau darunter gibt’s den zugehörigen Crossfader, der die gleiche Länge wie die Channelfader hat. Die Haptik finde ich hier genau richtig. Der Crossfader ist leichtgängig, die restlichen Fader etwas fester und die Potis haben einen angenehmen Drehwiderstand. So stelle ich mir das vor. Links oben stellt der DJ mittels Schiebeschalter ein, was für ein Signal am externen Eingang anliegen soll. Ist der Eingang nicht auf „off“ gestellt, kann hier ein Line-Signal, zum Beispiel von einem mobilen Player beziehungsweise Smartphone zugemischt werden. Für den AUX-Eingang steht kein EQ zu Verfügung und man muss sich mit einem Gain-Regler zufrieden geben. Vier hintergrundbeleuchtete Gummitasten aktivieren einen von vier Sound-Color-Effekten. Filter, Noise, Pitch und Dub Echo stehen zur Auswahl. Im nachstehenden Video führe ich euch die Klangeigenschaften der Pioneer-FX vor. 

„Standard“ ist beim XDJ-RR die Kontrolle über das Kopfhörersignal: Lautstärke, Mixanteil und welcher der beiden Kanäle vorgehört wird – all das lässt sich hier „regeln“ und zwar nicht zu knapp, denn die Lautstärke für Headphones kann von ganz leise bis ohrenbetäubend aufgedreht werden. Schließlich gibt es noch den Master-Bereich und der ist auch ganz spannend. Klar, noch mal ein Poti für den „Masterlevel“ und ein LED-Meter dazu.
Zusätzlich erwartet uns hier aber eine weitere Effektsektion, Beat-FX genannt. Das hat seinen Grund, denn diese Effekte synchronisiert man zum Tempo der laufenden Musik – entweder automatisch oder „eingetappt“. Zwischen den Effekten Echo, Reverb und Flanger wählen Nutzer mit einem dreistufigen Schiebeschalter, ein weiterer entscheidet, ob die Beat-FX auf Kanal 1, 2 oder dem Master liegen. Den Effektanteil reguliert ein dafür vorgesehener Drehknopf, ein blau leuchtender kreisrunder Button aktiviert die FX und knipst diese wieder aus.

Mikrofon-Check

Wer gerne mal die ein oder andere Anekdote loswerden will oder „Gute Laune“ vom Publikum einfordern möchte, ist bestimmt über den integrierten Mikrofonanschluss erfreut. Die Bedienung dafür findet über dem linken Deck statt. Mit einem Switch schaltet man Aus, An oder auf Talkover. Drei Drehregler sorgen für Gain und das Equalizing von Low- und Hi-Frequenzen.

Audio Samples
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Pioneer DJ XDJ-RR Mikrofon & Talkover

USB-Bereich

Quasi genau auf der entgegengesetzten Seite, also oberhalb des zweiten Decks, wartet der USB-Bereich mit zwei Ports auf digitales Musikfutter. Das kann in Form von MP3, AAC, WAV oder AIFF angeliefert werden. WAV und AIFF sind in Auflösungen bis zu 48 kHz und 24 Bit möglich. Das Pioneer-System erkennt USB-Medien mit FAT, FAT32 und HFS+. Mit kleinen „Knöpfchen“ unterhalb der USB-Steckplätze wirft man angeschlossene Datenträger wieder aus. Zwei weitere Tasten dienen der Aufnahme. Ja richtig, man kann ein Set direkt auf einen Datenträger im zweiten USB-Slot aufnehmen und die Aufnahme sogar mit Markierungen versehen. Smartphones lassen sich ebenfalls mit einem passenden Kabel verbinden. Für den Zugriff auf die Musik muss darauf die Rekorbox-App installiert und gestartet sein, dann verbindet sich der XDJ-RR mit dem Mobilgerät und schon wird der Inhalt im Browser angezeigt.

Fotostrecke: 2 Bilder Mikrofon benutzen mit Talkover – sehr schön!
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Praxis

Der XDJ-RR ist sowohl für rekordbox dj (performance mode) als auch für das kostenlose Pioneer-Programm „rekordbox“ (export mode) konzipiert, welcher der Vorbereitung und dem Export der Musikdateien sowie dem Einrichten von USB-Datenträgern dient. Die zusätzlich im Bundle enthaltene Version „rekordbox dj“ kann aber auch noch ein bisschen mehr und präsentiert sich als vollständige DJ-App. Das Programm – aktuell in Version 5.4.1 – wird von der Pioneer-Website heruntergeladen. Für die Installation benötigt der PC-User mindestens Windows 7 (mit dem neusten Servicepack), auf einem Mac ist OS X 10.11 die Mindestanforderung. Auf meinem MacBook sind die 156 MB schnell installiert und das Vorbereiten der Tracks geht ebenfalls zügig, insofern keine weitreichende Bearbeitung der Titel vorgenommen wird. Theoretisch kann man auch „unpräparierte“ Dateien benutzen, allerdings bedeutet das dann, auf Spielereien wie Cue-Punkte, vorbereitete Loops und so weiter zu verzichten. Wer ganz klassisch ein paar Tunes mixen will, darf dies also on-the-fly machen, ohne dass eine Audiodatei vorher durch rekordbox gezogen wird.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Vorbereiten und Exportieren mit rekordbox dj lohnt sich

Browser und Menu

Wie flink die Arbeit mit dem Browser von der Hand geht, habe ich ja bereits angesprochen. Wer sich einmal daran gewöhnt hat, kommt gar nicht auf die Idee, dass die Bedienung bei dem größeren Modell auch mit einem Touchscreen erledigt werden kann. Die Musikdateien sind nach verschiedenen Kriterien wie Artist, Album, Track, Tonart (Key) sortiert. Des Weiteren gibt es Ordner für Playlists und die History bereits gespielter Stücke. Selbst auf eine Suchfunktion wurde nicht verzichtet und „Matching“ macht sogar Vorschläge, welche Songs gut zusammenpassen. Die Schrift ist schön groß, das erhöht folglich die Lesbarkeit auf dem Display, hat aber auch zur Folge, dass nur acht Titel dargestellt werden. Das kann bei vollen Ordnern durchaus zu einer längeren „Scroll-Session“ führen.
Das Display zeigt jede Menge Infos über die auf die Player geladene Musik an. Spielzeit, Tempo, die Quantisierung des Beat-Grids, eine kleine Wellenform mit Cue-Punkten – das ist hier alles untergebracht. Im oberen Teil kann man sich neben der Tonart und den Einstellungen für die Beat FX auch eine vergrößerte Version der Wellenform angucken und mit dem Encoder sogar hinein zoomen.

Fotostrecke: 5 Bilder Auch das Smartphone kann man verbinden – allerdings muss darauf rekordbox laufen

Über dem 7-Zoll-Bildschirm sind vier Buttons für die Navigation vorgesehen, davon interessiert uns jetzt der Menu-Button am meisten. Wenn man den nämlich zwei Sekunden gedrückt hält, erscheinen die Optionen und da gibt es so Einiges einzustellen. Besonders erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind die Funktionsweisen der Fader und des Equalizers. Für erstere kann man nämlich die Fader-Kurve variieren und beim EQ quasi die Betriebsart zwischen Equalizer und Isolator umstellen. 

Sound von EQs, Sound Color FX, Beat FX

Je nach Einstellung packen die Equalizer zu. Der Boost addiert bis zu 6 dB und der Cut senkt um bis zu 26 Dezibel ab. Wenn der EQ auf Isolator geschaltet ist, werden die Frequenzen beim Cut komplett gekillt. Mit den vier Sound Color FX manipuliert man den Sound weiter. Dafür dient der Drehknopf unterhalb der EQs, welcher bipolar arbeitet. Für das Filter bedeutet das: Hochpass für eine Drehung im Uhrzeigersinn und Tiefpass in die andere Richtung. Der Sound hat die von Pioneer gewohnt hohe Qualität und Präzision. Das gilt auch für die Beat FX, die für zusätzliche Spannung sorgen. Das Spielen mit allen „Klangverbiegern“ macht viel Spaß, das Rauschen des Noise-FX empfinde ich als ein bisschen zu laut und ich persönlich würde diesen Effekt am wenigsten von allen benutzen.

Aufnahme

Wer gerade voll im Mixwahn ist und das für die Nachwelt festhalten will, schmeißt einfach einen Datenträger in den zweiten USB-Port und drückt direkt daneben auf den Aufnahmeknopf. Ein blinkender roter Punkt im Knopf signalisiert die Aufnahme. Ja, das geht tatsächlich so einfach, wie es sich anhört. Das Ergebnis befindet sich später in einem dafür angelegten Ordner und ist als 16 Bit Datei in 44 kHz gespeichert.

Audio Samples
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Pioneer DJ XDJ-RR Equalizer Pioneer DJ XDJ-RR EQ Isolator Pioneer DJ XDJ-RR Color FX Pioneer DJ XDJ-RR Beat FX Pioneer DJ XDJ-RR Pitch und Master Tempo Pioneer DJ XDJ-RR Performance Pads, Beat-Jump, Slip Loop

XDJ-RR als Controller und „Performance Mode“

Sind Computer und XDJ-RR via USB-Kabel verbunden und wird am Gerät die „MIDI“-Taste gedrückt, schaltet das Pioneer-Gerät in den Controller-Modus. Der XDJ-RR funktioniert dann wie ein Audiointerface (24 Bit, 44 kHz). Dafür muss man vorher allerdings noch einen kleinen Treiber herunterladen und installieren. Außerdem müssen eventuell weitere Einstellungen in den Preferences der DJ-Software vorgenommen werden. In dem Utility-Menü des XDJ-RR wird entschieden, ob der Sound über die Mixer-Sektion der Einheit oder innerhalb der DJ-Software gemischt wird. Die Load-Tasten wählen die Decks aus, mit denen gearbeitet werden soll. Die Decks und auch die Mixer-Einheit senden abhängig von der Einstellung MIDI-Signale und steuern damit die externe Software.
Die Oberfläche des XDJ-RR ist im Verbund mit rekordbox dj automatisch auf die entsprechenden Funktionen der DJ-App gemappt und man bedient das Programm, ohne von spürbaren Latenzen genervt zu werden. Der Screen zeigt jetzt die Musikdateien auf dem Computer an, inklusive aller weiteren zugehörigen Informationen. Die Navigation und das Laden von Tracks funktioniert weiterhin wie gehabt, kann jetzt aber auch am Computer erledigt werden. Durch das Zusammenspiel von rekordbox dj und XDJ-RR ergeben sich einige positive Features, die im Standalone-Betrieb nicht möglich sind. Während das Pioneer-Gerät selbst zum Beispiel keine High-Res-Audios wie FLAC oder ALAC unterstützt, kommt rekordbox dj damit zurecht und gibt diese wieder. Außerdem sind in der DJ-App mehr Effekte verfügbar. Pioneers Software schafft hier also durchaus einen Mehrwert.

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Fazit

Der Pioneer DJ XDJ-RR hat mir sehr gut gefallen und ich hatte beim Testen so viel Vergnügen, dass die Rückgabe des Testgeräts durchaus schwerfiel. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob mir die Bedienung und im Besonderen die Navigation Spaß machen würde – ein Vorbehalt, der sich rasch in Luft aufgelöst hat. Sehr schnell habe ich mich zurecht gefunden und akzeptiert, dass das Display hier nicht „angetoucht“ werden kann. Features wie Eingänge für Mikrofon und externe Signale gefallen mir und die Haptik sämtlicher Drehknöpfe, Fader und Crossfader ist auch echt klasse. Die im Lieferumfang enthaltene Software rekordbox dj ist nicht nur für das Vorbereiten von Musikdateien und Datenträgern nützlich, sondern schafft im Performance-Modus weitere Möglichkeiten, wie das Abspielen von High-Res-Audio und zusätzliche Effekte. Die Möglichkeit, einen Mix direkt auf einen USB-Datenträger aufzunehmen, ist ein tolles Feature. Der wesentliche Kritikpunkt ist aus meiner Sicht das Fehlen eines separaten Booth-Ausgangs. Wer das Konzept eines All-in-one-DJ-Systems gut findet, hat hier einen sehr überzeugenden Vertreter vorliegen. Der größte Konkurrent ist tatsächlich der größere und teurere XDJ-RX2 aus dem gleichen Hause. Wenn Freunde von mir nach einem Standalone-System zum Auflegen von Musikfiles suchen sollten, kann ich den Pioneer XDJ-RR ohne große Einschränkungen empfehlen.

Pro
  • All-in-One-DJ-System
  • zwei USB-Ports
  • spielt AAC, MP3, WAV und AIFF
  • Aufnahme auf USB
  • externer Audioeingang
  • solide Verarbeitung
  • guter Sound
  • gut klingende Effekte
  • inklusive rekordbox dj
Contra
  • kein separater Booth-Ausgang
  • kein EQ für AUX-Eingang
All-in-One DJ-System: Pioneer DJ XDJ-RR
All-in-One DJ-System: Pioneer DJ XDJ-RR
Features
  • All-in-One DJ-System
  • integrierter 2-Kanal-Mixer
  • 7-Zoll-Vollfarb-Display
  • rekordbox dj enthalten
  • Wiedergabe für AAC, MP3, WAV, AIFF
  • 2 USB-Eingänge (Typ-A)
  • 1 USB Eingang (Typ-B)
  • USB-Aufnahme möglich
  • USB-Speicherunterstützung FAT, FAT32, HFS+
  • MIDI-Modus für Kontrolle von diverser DJ-Software
  • Mikrofonanschluss mit XLR/Klinke Kombibuchse
  • Talkover
  • AUX-Eingang mit Line-Cinch
  • Frequenzbereich: 20 – 20000 Hz
  • Signal-to-Noise Ratio: 112 dB
  • 4 Sound Color FX
  • 3 Beat FX
  • Abmessungen (B x T x H): 625,0 mm x 388,5 mm x 74,2 mm
  • Gewicht: 5,2 kg
  • Farbe: schwarz
Preis UVP: € 1149,-
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