Zwar hat es etwas gedauert, bis Pioneer auf den Controller-Zug aufgesprungen ist, aber dafür liefert der Hersteller ein schlagkräftiges Doppelpack für Traktor- und Serato-Fans ab. DDJ-T1, die Wunderwaffe für den Traktorianer, haben wir bereits vor Kurzem (hier) vorgestellt. Heute ist mit dem DDJ-S1 ein weiteres Familienmitglied zu Gast in der bonedo-Testredaktion, seines Zeichens Plug-and-Play-kompatibler All-in-one Spezialist für Serato-Freunde. Er besitzt ein integriertes Audio-Interface und ist speziell auf die neuseeländische Software ITCH (Version 1.8) abgestimmt. Im Gegensatz zum Geschwister-Modell besitzt er zwar nur zwei Kanalzüge, kann aber mit zwei regelbaren Mikrofonsektionen für MCs und Rapper sowie einer Vielzahl anderer Leckerbissen aufwarten.
Schwarz wie die Nacht für die er gemacht ist… der Pioneer DDJ-S1
So zum Beispiel mit Alphabet-Needle-Search per Ribbon-Controller, zwei unabhängigen Effektbataillonen und einem suchtgefährdenden Slip-Mode. Wem nun das Wasser im Munde zusammenläuft: Eine Investition von 1299 Euro bringt die japanische Kommandozentrale ins Haus – wahrlich kein Preis für Schnäppchenjäger. Zudem ist der Testkandidat aktuell zweihundert Euro teurer als der DDJ-T1. Da sind wir natürlich sehr gespannt, was diesen Aufschlag rechtfertigt. Pioneer plaziert den Testkandidaten im oberen preislichen Tabellendrittel der Itch-verträglichen Konkurrenz, als da wären: Numark NS7FX (1799 € UVP /1499 € Street), Numark NS6 (1199 € /999 €) Allen&Heath Xone:DX (907 €/ 799 €) und Vestax VCI-300 MK2 (1070 € /733 €), Numark V7 (803 € /669 UVP) , und der Denon-HC-5000 ( 829 €/449€ UVP). Ja, das Controller-Angebot für Serato-Fans wird bunter, aber ist es auch innovativ und wird es besser?
Echt schick der Bursche und unverkennbar Pioneer. Die 120-Millimeter-Jogwheels und Play-/Cue-Tasten sehen dem CDJ-400 wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich, der Pitch hat eine Gleitnut wie beim CDJ-800 und die Fader erinnern mich an den kürzlich getesteten DJM-2000. Jeder, der schon mal mit CDJs und Clubmixer aufgelegt hat, sollte daher ohne große Einarbeitungszeit klarkommen. Beim Schütteltest wackelt nichts, alle Buchsen sind fest verbaut. Die Bedienelemente beweisen bereits beim ersten Befingern ihre gute Qualität. Auch das Design mit den formschön abgerundeten und abgewinkelten Seiten im besten Starfighter-Look trifft meinen persönlichen Geschmack. Die Konsole ist, bis auf das Unterblech, hauptsächlich aus Kunststoff gefertigt. Schön, dass Pioneer sich für eine matte, nachtschwarze Oberfläche entschieden hat. Das erspart so manchen Poliertuch-Einsatz, denn eine Fingerabdruck-Falle ist der DDJ ganz und gar nicht. An die Kunststoff-Kritiker: Was würde der Bursche wohl auf die Waage bringen, hätte Pioneer ihm ein vollwertiges Metall-Case verpasst? Zwei bis drei Kilo mehr vielleicht? Mag sein, aber so bleibt es bei knapp 5000 Gramm. Die werden jetzt kurzerhand auf den DJ-Tisch gewuchtet, um den Probanden genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein Kandidat für die Rucksacktour zur Hüttengaudi ist er bei Maßen von 680 x 95,2 x 317,7 Millimeter sicherlich nicht mehr, daher sollte der Käufer für eventuelle Reisen nach einem geeigneten Flightcase Ausschau halten. Für den T1 gibt es im Online-Handel bereits Schutzbehausungen für etwa 150 Euro. Diese sollten auch dem S1 adäquate Transportmittel sein – wenn es sein muss, auch auf dem Nachbarsitz im Sessellift. Und im Flieger als aufgegebenes Stück, versteht sich – nicht als Handgepäck. Der restliche Kartoninhalt: ein Multinorm-Netzteil, zwei multilinguale Bedienungsanleitungen, eine Installations-CD für die Betriebssoftware und ein USB-Kabel.
Wer hat der hat Offensichtlich legt Pioneer einen besonderen Fokus auf den Bedienkomfort während der Mixsession – mit viel Raum zum Austoben auf der Oberfläche. Da passt es ganz gut, dass der Hersteller sein Riesenbaby auch mit stattlichen Standfüßen ausstattet, denn sie bieten zudem einer Laptoptastatur Raum. Und in manchen Kanzeln ist es ja bekanntlich nicht nur dunkel, sondern auch schon mal recht eng. Das örtliche 17-Inch-Widescreen-Winbook fand anstandslos Platz und so sollte es wahrscheinlich den meisten Geräten gehen, die nicht allzu hoch ausfallen. Ihr wollt es genauer wissen? Vom Tisch bis zur Unterkante der Kommandozentrale sind es knapp 35 Millimeter. Die Spanne zwischen den beiden Füßen beträgt etwa 47 Zentimeter. Eine Online-Suche beim Notebook-Händler meines Vertrauens ergab, das aktuelle 18,4 Zöller mit einer Displaydiagonale von 46,7 Zentimetern und einer Breite von meist 45 Zentimetern horizontal durchaus für die Aussparung geeignet wären, allerdings fielen die meisten Modelle mit über 35 Millimetern Höhe durch. Bei den 17 Zoll-Typen sieht es schon besser aus. Ein 2,5 Zentimeter flaches MacBook-Pro passt von den technischen Daten her perfekt drunter. Keine Spur von Platzangst. Allerdings könnte dieser Ablageort je nach Computermodell auch zu thermischen Problemen führen, da die Hitze nicht so ohne Weiteres nach oben entweichen kann. Ein weiterer überdenkenswerter Punkt: Gerade bei Hochzeiten, Ramba-Zamba-Parties und Situationen, wo das Publikum nicht gerade geizt, seine individuellen musikalischen Stimmungsmacher einzufordern, ist der Deejay auf eine entsprechend große Library angewiesen. Da sorgt eine verdeckte Tastatur, die eine inkrementelle Suchanfrage unmöglich macht, nicht gerade für Jubelschreie. Workaround? Notebook-Ständer erwerben, USB-Tastatur vor das Gerät legen oder die Alphabet-Search-Funktion nutzen. Auf Letztgenannte kommen wir an späterer Stelle zurück. Zeit, die Schaltkreise im Steuerpult mit Lebenssaft aus der Steckdose zu versorgen.
Backpanel Der DDJ-S1 hat ein internes Audiointerface im Bauch, das mit 44,1 kHz bei maximal 24 Bit Auflösung arbeitet. Die Verbindung mit der PA und einer Monitoranlage erfolgt über die symmetrischen XLR-Ausgänge, die leider nur dem S1 und nicht dem T1 zuteilgeworden sind, (schaltbar: -12, -6, 0 dB) und via Stereo-Cinch. Dabei handelt es sich um ein geklontes Mastersignal – ein separater Booth-Ausgang ist nicht vorgesehen. Das ist schon etwas schade, denn dann kann der DJ beide Soundsysteme bei Bedarf nicht mal auf die schnelle individuell über den Controller einpegeln. Stattdessen muss er an der Endstufe nachregeln. Tja, und die steht ja manchmal an entlegensten Orten. Damit kämpft der S1 aber nicht allein auf weiter Flur, weil auch der DDJ-T1, Vestax VCI-100 MK2 oder Traktor Kontrol-S4 dieses Säckelchen zu tragen haben. Auch digitale Outputs suche ich vergebens. Neben den beiden Ausgängen ist ein regelbarer Cinch-Eingang für einen Line-Zuspieler platziert. Eine Vinyl-Schallplatte ließe sich demnach nur in den Mix einspielen, wenn externe Vorverstärker zum Zuge kommen oder der Turntable ein Line-Signal ausgeben kann. Interne und eingespeiste Klangquellen werden auf Wunsch als AIFF/Wave-Datei mit 16 oder 24 Bit aufgezeichnet.
Dual Master mit XLR und Cinch
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine USB-Typ-B-Buchse, welche die Verbindung mit dem Computer herstellt. Ferner sehe ich eine Ausfräsung für eine Kensington-Diebstahlsicherung und einen Netzteilanschluss mit Powerswitch. Der S1 kann sowohl vom Computer als auch extern gespeist werden. Entscheidet sich der DJ für die USB-Variante, muss er allerdings auf das Lauflicht am Jogwheel verzichten und einen deutlichen Abfall der Tastenbeleuchtung hinnehmen. Obendrein ist es nicht möglich, den XLR-Ausgang sowie beide Mikrofonwege und den AUX-in zu betreiben.
Der Rest vom Fest
An der rechten Seite findet sich der zweite Mikrofoneingang, der sich den Signalweg mit dem rückseitigen AUX-in teilt. Wer also einen Sampler anstöpselt und mit MIC2 drüber rappen will, schaut erst einmal in die Röhre, denn die angeschlossenen Geräte können nur alternativ betrieben werden. Ein Kippschalter dient dabei der Quellenauswahl. Aber keine Panik! Dem Testkandidaten hat man links oben auf der Schaltzentrale noch eine zweite Mikrofongruppe spendiert, die dynamische Mikrofone mit einer XLR-Klinken-Kombibuchse aufnimmt und sich der zuvor genannten Herausforderung stellt. Beide (!) Signalwege verfügen über eine dreibandige Klangregelung nebst Gain und einer gut eingestellten Talkover-Funktion, die sich bedauerlicherweise nicht an die individuellen Anforderungen von DJ und Umgebung anpassen lässt.
1/3 Bei einem Systemcrash funktioniert Mike 2 auch ohne Computer
Das Gros der Itch-Controller ist bekanntlich in der Lage, ein anliegendes Aux-Signal direkt durchzuschleifen – und das ist auch beim Pioneer DDJ-S1 der Fall. Sollte es also während der Performance zum Supergau – sprich Computer- oder Softwarecrash kommen, den ich ehrlich gesagt in den letzten Jahren nicht mehr erlebt habe, lässt sich ein iPod oder CD-Player als Notfallzuspieler einsetzen. Oder der DJ kann während des Reboots ein paar Witze erzählen und das Publikum zum Singen animieren, bis das System wieder hochgefahren ist. Sollte zudem ein Gast mit einem MP3-Player einen Wunsch äußern oder der Brautvater eine CD aus dem Ärmel zaubern, die ihm wohl kaum abzuschlagen wäre, ist man mit dem geeigneten Adapterkabel, respektive Zuspieler, für alle Zwecke gerüstet.
… Starfighter lässt grüßen
Nadelstreifen gibt’s nicht nur am Anzug Unter den Mikrofongruppen ist ein zwölf Zentimeter langer horizontaler Touch-Streifen eingelassen, der quasi als Tonarm-Ersatz dient. Daher auch der Name „Needle-Search“, denn ähnlich wie bei einem Plattenspieler kann der DJ einen virtuellen Needledrop ausführen, indem er mit dem Finger auf eine Stelle des Streifens tippt. Oder er spult damit durch die Wellenform, weil die Audiodatei des zugehörigen Players über die volle Länge des Feldes gemappt ist. Dieses Prinzip kam schon vor zwei Jahren beim Numark NS6 und später beim V7 zum Einsatz und ist nun auch beim Pioneer DDJ-T1 implementiert, nur fehlt ihnen die neunschrittige LED-Anzeige des S1, die ein visuelles Feedback zur ungefähren Position des Wiedergabemarkers liefert. Mir gefällt diese Art der Navigation ganz gut, denn man muss nicht zum Laptop greifen und in die Welle klicken, um mal wieder ein ellenlanges Intro zu überspringen. Zudem ist man viel schneller im Song unterwegs als mit den oftmals verbauten Spul-Buttons oder einem Encoder. Aber nicht unbedingt präziser. Wer nämlich einen bestimmten Frame anfahren möchte, um einen Cuepoint oder Loop akkurat zu platzieren, sollte lieber das Jogwheel nutzen, denn dazu ist der Slider zu grob aufgelöst. Der Streifen hat sogar noch eine zweite Funktion. Neu in Itch 1.8 ist der Alphabet-Browser. Er erscheint, wenn der DJ mit dem Finger über den Touchslider fährt und schaltet durch ein alphabetisches Register. Ein tolles Tool, mit dem man ziemlich flott unterwegs ist. Vor allem, wenn die Tastatur unter dem Controller begraben ist.
Mit dem Streifen durchs alphabetische Register oder als Tonarm-Ersatz
Mischpultsektion Der Pioneer DDJ-S1 ist weitgehend nach dem Vorbild klassischer Einzelkomponenten konstruiert, was gerade Umsteiger vom CDJ begrüßen werden. Daher residiert das Zweikanal-Mischpult im unteren Zentrum. Oben befindet sich der Dreiband-EQ mit einem Cut/Boost von wahlweise 6 oder 12 dB (softwareseitig einzustellen) und den gar nicht mehr so obligatorischen Trimmpotis. Wer unterschiedlich laute Musikdateien nicht manuell einpegeln möchte, bedient sich der Auto-Gain-Funktion (-83 bis -98 dB). Die integrierten Equalizer verfügen über eine rastende Stellung bei 0 dB, weisen einen angenehmen Regelwiderstand auf und sind dank geriffelter Potikappen recht griffig. Bedauerlicherweise ist ihnen keine Kill-Funktion zuteilgeworden, was aber eher an der Software Serato-Itch liegt. Denn immerhin ist der Pioneer DDJ-S1 ein MIDI-Controller und kein Stand-Alone-Mixer.
Zwischen den Equalizern sind Master- und Vorhörsektionen arrangiert. Ein Knopf ist für die Hauptlautstärke zuständig, zwei weitere für die Kopfhörer-Lautstärke und den Cue-Mix. Leider sind die Trim-, Master- und Preview-Regler ziemlich klein geraten, was gerade diejenigen DJs bemängeln könnten, die während ihrer Darbietung ständig pegeln und zwischen Preview und Mainout blenden. Hier hätte ich lieber größere Ausführungen gesehen, auch wenn es durchaus der Übersicht zugutekommt.
…etwas kleinere Master/Cue-Potis
Am südlichen Ende ist die Fader-Sektion beheimatet, die zwei sanft gleitende 50 Millimeter Flachbahnregler und einen verhältnismäßig leichtgängigen Crossfader zeigt. Drei eingelassene Schalter aktivieren Faderstart für die Crossfader-Pole und den Crossfader-Reverse-Betrieb. Schalter vier deaktiviert den Überblendregler ganz oder weist ihm eine von zwei Blendausprägungen (hart, weich) zu. Ehrlich gesagt hätte ich eher ein Poti zur stufenlosen Konturanpassung erwartet. Die Kurvencharakteristik (auch Up-Fader) ist stattdessen in der Software mittels zweier Drehregler festzulegen. Diese Art der Konstruktion hat zur Folge, dass einem hier bei intensiven Scratch-Einlagen nichts im Weg steht. Aber hätte man die Kurveneinstellungen nicht an versenkbare Drehregler an der Vorderseite der Konsole vergeben können?
Zwischen den Fadern bringt Pioneer eine siebenschrittige Pegelmeter-Anzeige unter, welche die Pegelverhältnisse in den Kanälen und das Master-Volume anzeigt. Diese optische Kontrollmöglichkeit ist für mich ein Muss in dieser Preisklasse, beim Traktormodell DDJ-T1 jedoch nicht zugegen, was ich ehrlich gesagt nicht verstehen kann.
Pegelmeter, die die Welt bedeuten…
Hoch im Norden ist die Browser-Sektion mit den Tasten Crate, Files, Browse, Prepare, Load- Prepare und Back plaziert. Sie ermöglichen den Zugriff auf die virtuellen Plattenkisten, Playlisten, den Dateibaum und werden von einem Push-Encoder zum Navigieren durch die Listen- und Crate-Ansicht unterstützt. Einige Tasten haben zwar eine zweite Beschriftung verabreicht bekommen, die Funktionen standen allerdings zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung.
Deck-Sektionen, Jogdials und Pitch Ein richtiger Eyecatcher sind die großen hundertzwanziger Jogwheels. Ihre Standard-Betriebsart ist der Nudge-Modus. Dreht der DJ den Teller im Uhrzeigersinn, beschleunigt er den Song kurzzeitig, entgegengesetzt bremst er ihn ab. Der Scratch-Modus wird mittels VINYL eingeschaltet und löst aus, wenn der DJ die Oberfläche des Jogwheels herunterdrückt. Der Teller selbst ist von einem roten Leuchtring umgeben. Das Wheel hat einen angenehmen Widerstand und ist als scratchtauglich einzustufen. Es legt solide Pioneer-Qualität und den typischen Sound beim Drehen an den Tag. Der äußere Tellerrand ist mit Vertiefungen besetzt, die als Fingerführung dienen.
Wo anders als auf dem linken Flügel sollten die beiden silberfarbenen grün und orange beleuchteten Cue/ Play-Buttons Platz gefunden haben? Zu ihnen gibt es nicht viel anzumerken, außer, dass sie einen CDJ-typischen Druckpunkt an den Tag legen. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der vierstufig skalierbare 100-Millimeter-Pitchfader mit Führungsmulde plaziert. Er lässt sehr feine Nuancen in der Tempoabstimmung zu. Bei sechs Prozent Pitch-Intervall bewegen sich diese im Bereich von 0,01 BPM, bei zehn und sechzehn Prozent kann der DJ noch gut mit Zehnteln arbeiten, bei 100 Prozent sind es ebenfalls respektable 0,5 Beats. Zudem kommunizieren die beiden Softwareplayer mit den Fadern über zwei Lämpchen und zeigen so an, in welcher Richtung der Schub zu erfolgen hat, um die Songs im Tempo abzugleichen. Hat sich der Beschallungsverantwortliche erst einmal bis auf ein paar Millimeter rangetastet, erledigt er den Rest per Gehör und Jogwheel. Das ist doch was, oder nicht? Oder er drückt einfach auf einen der beiden Sync-Buttons. Ein wenig stört mich allerdings, das die Synchronisierung, oder sagen wir besser der ausgelöste Sync-Lock, jedesmal aufs Neue per Shift-Kombination (jedes Deck nutzt im Übrigen ausschließlich den ihm zugeordneten Shift-Button) abgeschaltet werden muss. Gerade im Genre-Mix eine absolut lästige Sache. Pitchbend-Tasten sind zu meinem Bedauern übrigens ebenfalls nicht an Bord.
KlangWir beginnen den Praxisteil heute mit den Klangeigenschaften des DDJ-S1, denn was nützt die tollste Software und eine ergonomische Bedieneinheit, wenn der Sound nicht stimmt. Aber keine Angst, vor dem DDJ-S1 braucht sich der Gehörgang nicht zu verschließen, denn was mir aus dem Master, respektive der PA entgegenströmt, ist wirklich gut und überzeugt an beiden Ausgängen. Auch die toll ausgestatteten Mikrofonsektionen verstärken den positiven Gesamteindruck, denn die Vorverstärker hören sich sehr natürlich an und ihr Eigenrauschen ist zudem sehr niedrig ausgefallen. Der Kopfhörerausgang macht ordentlich Druck. Auf den letzten beiden Skalenteilungen beginnt er in der Grundeinstellung von 0 dB jedoch leicht zu zerren. Aber da hatten meine durchaus nicht zimperlichen Ohren schon mit dem Gesamtpegel (im positiven Sinne) zu kämpfen. Im Software-Setup lässt sich dieser via Headroom-Option (minus 24 bis plus 18 dB) und dem Overdrive-Regler gezielt einstellen, sodass der Sound auf dem Kopfhörer dem persönlichen Hörempfinden entspricht. Ich für meinen Teil habe keine Bedenken, dem DDJ-S1 in dieser Disziplin Clubtauglichkeit zu attestieren.
In den Serato-Foren posten einige Anwender Audioprobleme, die verstärkt auf Mac-Systemen auftraten. Ich habe meinen Praxistest auf einem Core2Duo MacBook Late 2009 mit 4GB RAM ausgeführt, das von Aussetzern während des Betriebes verschont blieb. Ich möchte allerdings nicht unerwähnt lassen, dass es zu einer kurzen Unterbrechung der Musikwiedergabe kommt, bis die USB-Spannung greift, wenn das Netzteil versehentlich getrennt wird. Hier ist kein Puffer implementiert. Auch beim erneuten Anstöpseln des Power-Plugs ist ein kurzer Audio-Refresh wahrzunehmen. Einen nennenswerten Pegelanstieg bei externer Versorgung konnte ich nicht feststellen. Wird jedoch ein zweiter Kopfhörer angeschlossen, kommt es zu einem minimalen Lautstärkeabfall an den entsprechenden Buchsen, was ein Indiz für einen gemeinsamen Vorverstärker ist.
Software Serato Itch Rund drei Jahre nach seiner Erstauslieferung liegt Itch nun in der Fassung 1.8 vor. Dass Serato manchmal etwas länger für seine immerhin kostenlosen Versions-Upgrades benötigt, kennen wir bereits vom Timecode-gepowerten Serato Scratch Live. Dort zogen für den Sprung von 1.0 auf 2.0 fünf Jahre ins Land. Wer aber einmal genauer hinsieht, der erkennt, dass sich auch in den kleineren Updates manchmal großartige Funktionserweiterungen verbergen können. Im Falle von SSL zum Beispiel The Bridge, EFX und mehr. Beide Programme sind grundsätzlich an eine bestimmte Hardware gekoppelt. Aktuell werden sieben Konsolen mit ITCH ausgeliefert. Sie bewegen sich in einem Preisgefüge von 399 bis 1599 Euro und aktivieren, respektive deaktivieren jede für sich unterschiedliche Softwarefeatures. Die vorliegende DDJ-S1-Edition hat zwei Softwaredecks implementiert und spielt Musikdateien in den Formaten AIFF, Apple Lossles, AAC MP3 wl.mp3 und OGG-Vorbis ab.
Auszug aus dem Benutzerhandbuch wl.mp3: Whitelabel MP3 (Datei-Erweiterung “.wl.mp3”) ist ein speziell angepasstes MP3-Format, das von Serato Audio Research für Werbezwecke entwickelt wurde und von Whitelabel.net erhalten werden kann. Dateien im Format Whitelabel MP3-Format sind spezifisch zur Verwendung mit Serato Audio Research DJ-Software gedacht, haben vorinstallierte Übersichten, und die Daten für Track, Interpret, BPM und Album-Coverdaten sind so weit wie möglich mit Tags versehen. Diese Dateien werden mit niedriger Qualität von 32 kbps auf normalen MP3-Playern abgespielt (einschließlich beim getrennten Abspielen auf ITCH-Software ohne Verwendung dieses Geräts), aber mit hoher Qualität entsprechend 320 kbps beim Abspielen auf ITCH-Software und Anschluss an dieses Gerät.
Zwar stellte sich heraus, dass die Scratch-Live-Library auch unter Itch zu nutzen ist, allerdings mussten die Dateien neu analysiert werden, um das Beatgrid zu nutzen, was in den Standardeinstellungen zunächst deaktiviert ist. Die Bedienoberfläche ist sehr strukturiert aufgebaut. Die Musikbibliothek nimmt die oberen beiden Drittel der grafischen Benutzeroberfläche ein. Darunter sind die beiden Abspieleinheiten plaziert und die letzte Zeile zeigt die farbcodierten Wellenformen mit Beatgrid und Frequenzspektrum an (blau = Höhen, grün = Mitten, rot = Bässe). Alternativ können die Waves auf die rechte oder linke Außenseite verschoben werden, was eventuell zu empfehlen ist, sollte man ein Notebook unter den Controller stellen und die komplette Ansicht nutzen wollen. Es wäre in dieser Hinsicht absolut zu begrüßen, würden die Programmierer eine Positionierung der Wellenformen an das nördliche Displayende ermöglichen. Ist aber glaube ich schon für Itch 2.0 in der Mache. CTRL schaltet auf ein monochromes 3-Band-Spektrum statt der farbcodierten Darstellung um. Shift skaliert die Höhe der Wellenformanzeige. Wer von der kunterbunten Optik nicht genug bekommen kann, freut sich zudem über zwei weitere visuelle Mixhilfen. Die Beatmatch-Anzeige signalisiert bei exakt übereinanderliegenden Signalspitzen Beatsynchronität, das Fenster darunter zeigt auf gleiche Art identische Tempi an.
Serato Itch 1.8
Die Musikbibliothek gibt einen Überblick über den Musikbestand importierter Ordner und iTunes. Titel lassen sich in virtuellen Plattenkisten ablegen, den sogenannten Crates. Zusätzlich können ausgewählte Musikstücke in eine temporäre Playlist geschoben werden, aus der sie nach der Wiedergabe oder nach Programmende gelöscht werden. Das ist besonders für DJ-Teams interessant, die über eine ganze Nacht am Start sind und sich zwischendurch vom Set entfernen müssen. So können sie sicher sein, dass sie keine Tracks aus Versehen doppelt abfeuern. Bereits gespielte Songs werden in einer History-Liste aufgeführt, die als Text, Excel-Datei oder M3U exportiert werden kann. BROWSE navigiert durch Genre, BPM, Artist und Album-Tags, FILES durch Laufwerke und Ordnerstrukturen. ITCH liest über zwanzig ID3-Tags aus, darunter auch Comments und Keys, kann aber auch in seinem dritten Jahr noch immer nicht mit einem Bewertungssystem aufwarten. Auch das iTunes-Rating wird nicht angezeigt. Da ist mancher Konkurrent einen Schritt weiter. Allerdings sollte man sich auch stets vor Augen halten, dass Itch erst halb so alt ist, wie Virtual-DJ (7 Jahre) und dass Traktor schon seit zehn Jahren am Markt präsent ist.
Freakout on the Dancefloor Um einen Track in den Softwareplayer zu befördern, stehen in jeder Decksektion separate Schaltflächen bereit, die per Shift-Belegung mit der Instant-Double-Funktion ausgestattet sind. Sie generiert einen identischen Klon des gegenüberliegenden Decks. Unter dem Needle-Search Streifen sind die Loop-Sektionen arrangiert, die mit manuellen und automatischen Schleifen bestückt sind. Manuelle Loops werden auf klassische Art angelegt, indem Einsprungs- und Endpunkt mit IN-/Out definiert werden. EXIT verlässt den Audiozyklus und spielt von der momentanen Position weiter. Reloop holt den Loop erneut zurück. Ferner steht ein Push-Encoder parat, der niedergedrückt einen Auto-Loop im Slip-Modus setzt und diesen per Rechts- oder Linksdrehung um den Faktor zwei staucht oder streckt. Wer sich nun fragt, was der Slip-Modus ist, dem sei gesagt: Dieser ist funktional an die Rolls von Scratch Live angelegt. Bei einem Loop und Loopcut, Rückwärtslauf oder Scratching wird der Song im Hintergrund gepuffert und spielt nach der Interaktion des Users an der Stelle weiter, wo er sich ohne Zutun des Deejays befunden hätte. Für zwei beatsynchrone Tracks bedeutet dies: Der taktgenaue Gleichlauf ist im Idealfall auch nach den erwähnten Manövern gegeben – vorausgesetzt, die Beatgrids stimmen. Toll. Ein Feature, dessen Suchtfaktor nicht zu unterschätzen ist. Falls das Grid nicht passt, lässt es sich im Übrigen direkt vom Controller mittels Tasten und Jogwheel anpassen. Bei den Slip-Loops muss ich allerdings feststellen, dass mir Loop-Rolls über sechs oder mehr fest definierte Tasten unterschiedlicher Loopgrößen deutlich mehr Spaß machen als Slip-Cuts. Für beatsynchrone Loop-Salven variierender Intervalle eignet sich der S1 in meinen Augen nicht so gut, da es konstruktionsbedingt mit einem Encoder nicht möglich ist, sekundenschnell unter Einsatz aller zehn Finger zu interagieren. Und das Remapping von Itch-Funktionen auf etwa einen Pad-Controller ist ja bekanntlich nicht vorgesehen. In den nachfolgenden Hörproben gibt’s die Slip-Funktion auf die Ohren projiziert.
Liebling, ich habe die Cuepoints geschrumpft An der linken Außenseite der jeweiligen Decksektion sind fünf kleine Schaltflächen angebracht, die zum Abspielen, Aufzeichnen (REC-MODE) und Löschen von Cuepunkten Verwendung finden. Mir persönlich sind die Buttons zu klein geraten, was Scratch-Phänomene, die hauptsächlich ihre virtuellen weißen Punkte anfahren wollen, gewiss anders sehen. Gerade im Slip-Mode, der ja förmlich zum Cuejuggling einlädt, können die kleinen Taster mit ihrem vertikalen Layout nicht mit großen Pads horizontaler Anordnung mithalten. Als Scratchmarker sind sie aber zweckdienlich positioniert.
Cuejuggling auf dem Flügel? Oder eher Scratchmarker?
Effektsektionen Der Pioneer DDJ-S1 hat auf jeder Seite eine identisch ausgestattete Effektsektion spendiert bekommen. SELECT wählt eines der aktuell zehn Verwurstungsprogramme aus. Mit von der Partie sind Echo, Reverb, HPF, LPF, Phaser, Flanger, Tremolo, Repeater, Reverser, Braker, Crusher und Delay. LEVEL ist für den FX-Mix zuständig. Parameter steuert ein Attribut. Je nach Typus zum Beispiel den Modulationszyklus, die Filter-Resonanz oder die Raumgröße beim Hall. Die Effekte klingen überwiegend ordentlich und sind einfach zu bedienen, allerdings könnten verwöhnte Scratch-Live Anwender oder Traktor-User kritisieren, dass ihnen der Zugriff auf optionale Parameter nicht stark genug ausgeprägt ist, weil lediglich eine Eigenschaft dirigiert werden darf. Für die zeitgesteuerten Effekte wird das Timing auf Basis des aktuellen Songtempos ermittelt. Sie können via Drehregler auf Kanal A oder B abgefeuert werden und schon schaltet die Sektion automatisch auf die Geschwindigkeit des gewählten Decks um. Die Timing-FX sind von der Analyse des Beatcounters abhängig und können durchaus einmal im Offbeat schwingen. Dann empfiehlt es sich, das Tempo manuell per TAP-Button nachzubessern. Die FX können ebenfalls auf den Master und auf die Mikrofon- und Aux-Wege wirken, allerdings können sie nicht vorgehört werden, was laut Serato daran liegt, dass einige Effekte Pre-Fader und einige Post-Fader arbeiten. Das Anlauf- und Bremsverhalten der Musikstücke wird über den Regler VINYL-SPEED eingestellt. Selbst hier lässt sich die Slipping-Option beim Starten und Stoppen der Decks mit einbeziehen. Warum es allerdings nicht für zwei separate Anlauf- und Bremszeit-Regler wie bei Numarks NS7 gereicht hat, ist mir ein Rätsel.
Master Tempo Natürlich gehört auch eine Master-Tempo-Funktion, die wir nachstehend für euch aufgezeichnet haben, zum guten Ton einer Profi-DJ-Software. Im Gegensatz zum Keylock friert sie die Tonart bei null Prozent Pitch ein und nicht relativ zur momentanen Pitchfader-Position. Serato hat mit Pitch and Time einen preisgekrönten und sehr beliebten Timestretcher und Pitchshifter im Portfolio, der von namenhaften Größen wie zum Beispiel Filmregisseur David Lynch eingesetzt wird. Da erwartet der Anwender auch solide Programmroutinen für Itch, selbst wenn es sich dabei nicht um den 799-Dollar-Code (Preis von Pitch´n Time am 19.04.2011) handelt. Lets stretch it!
1. Master Tempo original2. Master Tempo +33. Master Tempo +54. Master Tempo +85. Master Tempo -36. Master Tempo -57. Master Tempo -8
Ausblick und persönliche Einschätzung: In meinen Augen stellt der Pioneer DDJ-S1 eine interessante Alternative für Discjockeys dar, die zuvor mit Pioneer CDJs aufgelegt haben und nun ein Notebook-gepowertes digitales Set anstreben. Da allerdings in den wenigsten Clubs ein DDJ-S1 zur Grundausstattung gehören wird, ist im Einzelfall abzuwägen, ob die 1300 Euro goldrichtig investiert sind. Was die Remix-Features angeht, so sind die Kreativabteilungen schon recht facettenreich ausgefallen und zudem weitgehend taktsynchron einzusetzen, was ein Fortschritt zum Mixer-CDJ-Klassiker ist. Wer jedoch ein ausgefuchster Echtzeit-Remixer mit beatsynchronem, quantisiertem Cuejuggling-, Sampling- und Slicing-Anspruch und Effekt-Tiraden ist, dem werden die Ansätze der Pioneer-Controller und auch die Möglichkeiten von Itch 1.8 nicht weit genug gehen.
Für alle anderen ist festzuhalten: Serato Itch ist recht einfach und intuitiv zu bedienen. Die Plug-and-play-Konfiguration ist unglaublich komfortabel, denn wo immer ein Itch-Controller, wie der Pioneer-DDJ-S1, steht, können Nutzer ihren Laptop einstöpseln und loslegen. Ohne aufwändiges Rumgehampel. Man merkt der Software aber schon ein wenig an, dass es in den letzten drei Jahren etwas gemächlicher zur Sache ging, was die Implementierung neuer Features und die Aufarbeitung der Benutzeroberfläche angeht. Scratch-Live bekam immerhin einen Sample-Player, Videounterstützung, MIDI-Mapping und in den letzten 12 Monaten obendrein noch Effekte, The Bridge, neue Layouts und Stacks.
Was mich nach wie vor am meisten stört, ist die Tatsache, dass Itch keine freie Zuweisung alternativer MIDI-Controller zulässt und keine MIDI-Learn Funktion an Bord hat. Der Anwender ist dem Setup der Beteiligten somit komplett ausgeliefert. So ist es nicht möglich, alle Effektparameter der Software wie beim Xone:DX mit zusätzlichen Gerätschaften herauszukitzeln. Oder gar einen Pad-Controller, wie Vestax Pad-One für Hotcues vor die Kiste zu legen, um adäquates Cuejuggling mit allen neun möglichen Cuepoints zu betreiben. Auch eine Preview-Funktion im Browser oder ein Preview-Deck vermisse ich bei lediglich zwei Software-Playern gehörig.
Itch 2.0 steht für das dritte Quartal in den Startlöchern und wird mit einigen neuen Funktionen kommen. Ein Teaser-Video auf Seratos Website zeigt adhoc jedoch vor allem kosmetische Anpassungen a la Scratch-Live, die – so hoffe ich persönlich – irgendwann zu einer Verschmelzung der Produkte führen. Die Preview wird in den Foren zum Teil recht kritisch diskutiert, da sich viele Anwender Video-Support, einen Sampler, die Integration von Ableton und ähnliche Features wünschen. Aber was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden. Wir dürfen auch gespannt sein, wie sich die neuen Features auf den Workflow mit aktuell zum Verkauf stehenden Steuerkonsolen, wie meinem Testkandidaten, auswirken. Ich habe an der Oberfläche einige Shift-Layer Icons gesehen, die zum Testzeitpunkt noch keine Funktion auslösen. Gerade seit dem neuen Traktor-Update ist Itch meiner Meinung nach schon ein wenig im Zugzwang. Zudem könnte es sein, dass ziemlich zeitnah eine nahtlose Maschine-Integration, die ja nun auch VST-kompatibel ist, bei Native geplant sein könnte. Es bleibt also spannend, was den Shootout der beiden Programme angeht.
Und um noch einen Satz zum DDJ-T1 zu verlieren: Die zweihundert Euro Preisunterschied zum Traktor-Controller liegen wohl zum Teil auch an den Kosten für die Lizenzen und der Free-Software-Updates-Politik von Serato. Der DDJ-T1 lässt aber auch XLR-Ausgänge und vor allem Pegelmeter vermissen. Ansonsten sind beide Systeme sehr harmonisch auf ihre potentiellen Kundengruppen, und das sind für mich ganz klar CDJ-affine DJs, abgestimmt. Hier noch mal eine Vergleichstabelle:
Produkt
DDJ-S1
DDJ-T1
Interface
4-Kanal 24-Bit 44-kHz
4-Kanal 24-Bit 44-kHz
Eingänge
1 x Stereo Cinch-Aux
1 x Stereo-Cinch Aux
Ausgänge
2 x Master-Out (XLR und Stereo-Cinch)
2 x Kopfhörer (6,3-mm-Klinke, Stereo-Cinch)
2 x Master-Out (6,3-mm-Klinke und Stereo-Cinch)
2 x Kopfhörer (6,3-mm-Klinke, Stereo-Cinch)
Kanalzüge:
2
4
Mikrofonwege
1 x 6,3-mm-Klinke
1 x XLR-Klinke-Kombi
1 x 6,3-mm-Klinke
Notfalleingang
1
–
Jogwheels
2
2
Pegelmeter
2
–
Bedienelemente
100 gesamt, davon:
53 Buttons
5 Fader
8 Schalter
3 Encoder mit Button-Funktion
4 Endlosdrehregler
25 Drehregler
2 Wheels
121 gesamt, davon:
76 Buttons
7 Flachbahnregler
4 Dual-Mode-Schalter
3 Encoder mit Button-Funktion
29 Drehregler
2 Wheels
Softwaredecks
2
4
Effekte
10 Effekte
2 Effektunits
6 Effekte
2 Effektunits
Touchslider
2
2
Software
Serato Itch
Traktor DDJ-S1 Edition
Preis
1299
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Zusammenfassend kann man feststellen, dass es Pioneer auch mit dem DDJ-S1 trotz einiger kleiner Kritikpunkte gelungen ist, dem DJ ein praxisgerechtes und hochwertiges Tool an die Hand zu geben, das auch im Detail überzeugt: Dank großzügig bemessener Arbeitsoberfläche kann sich der DJ beim Scratchen oder beim Abfeuern des kreativen Waffenarsenals auf der Bedienoberfläche richtig austoben, ohne einen benachbarten Regler in Mitleidenschaft zu ziehen. Zur Auswahl stehen unter anderem automatische und manuelle Loops sowie zwei Mal zehn Effekte. Ein besonderer Suchtfaktor geht auch von der Slip-Funktion aus, die sich beatsynchron auf Loops, Hot-Cues und Scratching auswirkt. Geht es dabei impulsiver zur Sache, steht der Controller sicher auf zwei großen Füßen, die Platz für eine Notebooktastatur unter dem Controller schaffen. Zwei übersichtliche Decksektionen mit großen scratch-tauglichen Jogwheels, sanfte Fader, präzise Potis und große beleuchtete Jogwheels in bester Pioneer-Manier bürgen für Qualität, das Layout und die Navigations-Touchslider für einen effektiven Arbeitsablauf. Zwei geklonte Master-Ausgänge versorgen Haupt- und Monitor-Anlage mit einem druckvollen Sound. Für externe Zuspieler ist ein AUX-Input verbaut, der das anliegende Signal unabhängig vom Computer durschleift. Das funktioniert auch mit Mike-2, aber nur alternativ. Doch es gibt ja noch eine weitere gleichfalls rauscharme und natürlich klingende Mikrofonsektion. Beiden stehen ein ausgewachsener Dreiband-EQ und eine gut eingestellte, nicht regulierbare Talkover-Funktion zur Seite. Die Kopfhörer-Ausgänge klingen transparent, Übersteuerungen lassen sich durch den wahlfreien Headroom kompensieren. Wer gleich zwei Einheiten anschließt, muss allerdings einen Pegelabfall in Kauf nehmen. Raum für Verbesserungen sehe ich in einem regelbaren Booth-Out, hardwareseitigen Curve-Controls und in den etwas kleinen Drehreglern des Masterbereichs. Ferner stört mich die Tatsache, dass keine Sucheingaben mehr möglich sind, wenn die Notebooktastatur unter der Aussparung liegt, auch wenn Alphabet-Serach das kompensiert. Beim Hotpluggin gibt es leider Audioaussetzer, die sicherlich zu vermeiden wären. Zudem stehen einige Funktionen und Signalwege nur im Netzteilbetrieb zur Verfügung.
Zur Software: Itch 1.8 kommt mit einer neuen Alphabet-Search Funktion und bringt kleinere Bugfixes und Verbesserungen mit, wird aber erst mit dem Update auf Versionsnummer 2.0 den lang erwarteten, wichtigen Schritt nach vorne machen. Größtes Manko nach wie vor: Es ist nicht möglich, zusätzlich Controller ins Geschehen einzubinden oder den S1 zu rekonfigurieren. Das schränkt den Spielraum für Controllerism ein.
Der Pioneer DDJ-S1 ist ein ausgezeichneter Zwei-Kanal MIDI-Controller für Serato-Itch. Er überzeugt mit hochwertigen Bedienelementen, professionellen Anschlüssen, tollem Design und guten Klangeigenschaften. Die gratis beiliegende Serato Itch Software ist sehr gut auf die Pioneer-Hardware abgestimmt, das Bundle läuft sehr homogen und stabil. Dank Plug-and-play ist die Inbetriebnahme auch für den Laien ein Kinderspiel.
DJs sind es ja gewohnt, tiefer ins Portemonnaie zu greifen, wenn Pioneer oder Serato beteiligt sind. Der Preis von 1299 Euronen ist aber in der Summe akzeptabel, denn der DDJ-S1 ist ein sehr hochwertiger Clubfighter, der gerade für CDJ-Fans und Serato-Anhänger eine professionelle Alternative zur Timecode-Performance darstellt.
Hallo erstmal und danke für den ausführlichen bericht. Meine frage... Kann man sagen das der ddj-s1 besser ist oder mehr zu bieten hat als der xone dx von allen & heath? Danke schonmal im vorraus.
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selekta sagt:
#1 - 24.06.2011 um 18:57 Uhr
Hallo erstmal und danke für den ausführlichen bericht.
Meine frage...
Kann man sagen das der ddj-s1 besser ist oder mehr zu bieten hat als der xone dx von allen & heath? Danke schonmal im vorraus.