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Paiste 602 Modern Essentials 22“ und 24“, Giant Beat 26“, 2002 17“ Hi-Hat Test

Praxis

Die Gentle Giants werden mir gründlich verpackt in entsprechend großer Pappummantelung geliefert. Dass diese vier Modelle nicht nur groß, sondern auch ordentlich schwer sind, muss ich auf dem Weg zum Proberaum feststellen. Endlich dort angekommen, kann ich mir zunächst einen Eindruck von der tollen Verarbeitung eines jeden Modells verschaffen. Interessant sind dabei die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen den drei verschiedenen Serien. Während das 26 Zoll Giant Beat und die 17 Zoll 2002 Sound Edge Hi-Hat optisch unweigerlich zum „Rocken“ einladen, bin ich vor allem aufgrund der etwas feineren Optik der Modern Essentials Fraktion gespannt, was mich hier klanglich erwarten wird. In folgendem Video könnt auch ihr einen ersten Eindruck von den vier Testkandidaten bekommen:

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17“ 2002 Sound Edge Hi-Hat: blitzschnell trotz großen Durchmessers

Allein aufgrund ihres Durchmessers von siebzehn Zoll halte ich die neue 2002 Sound Edge Hi-Hat zunächst für ein ziemlich träges Geschoss. Das erste Anspielen dieses rötlich schimmernden B8-Pärchens lässt mich daraufhin staunen, denn die Hi-Hat macht nicht nur die geliebten träge-verwaschenen Achtel-Beats à la Steve Jordan mit, sondern weiß auch flottere Patterns mit schnellen Lifts sauber umzusetzen. Der Schlüssel ist hierbei, neben dem relativ hoch angesetzten Gewicht der beiden Becken, der gewellte Rand des Bottom-Beckens, der der „Sound Edge“ Hi-Hat ihren Namen gibt. Durch die vielen Luftlöcher kann die Luft schneller aus der Hi-Hat entweichen, was ihr enorm viel Reaktionsfähigkeit verleiht. Auf der anderen Seite büßt die Hi-Hat jedoch deutlich an Feingefühl ein: dem hohen Gewicht geschuldet wirkt sie insgesamt sehr vordergründig und bei geöffneter Spielweise relativ klobig im Klang – nichts für schwache Nerven! Obendrein bringt der Anschlag-Sound einen ungewohnt scharfen Attack mit, der auf den gewellten „Sound Edge“-Rand, also auf den unstetigen Kontakt zwischen Bottom- und Top-Becken zurückzuführen ist. Am besten gefällt mir die Hi-Hat bei funkigen Grooves mit geschlossener Spielweise und schnellen Öffnungen, da sie hier ihre Stärken voll ausleben kann: saftiger Klangcharakter mit schneller Reaktionsfähigkeit.

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17“ 2002 Sound Edge Hi-Hat – Einzelcheck 17“ 2002 Sound Edge Hi-Hat – Funk Groove 17“ 2002 Sound Edge Hi-Hat – Steve Jordan Type Beat 17“ 2002 Sound Edge Hi-Hat – Beat mit Hi-Hat Lifts

26“ Giant Beat: authentischer Vintage Sound mit praktischen Abstrichen!

Das 26“ Giant Beat Ride verblüfft beim ersten Anspielen zunächst mit einem sehr kontrollierten Spielgefühl, das für ein Becken dieser Größe nicht unbedingt selbstverständlich ist. Trotz seiner großen Spielfläche birgt dieses grünliche Monster keinesfalls mannigfache Klangzonen, sondern überzeugt, wie für ein Giant Beat üblich, mit einem authentischen Vintage Rock Sound, der sich aus einem angenehmen, matten Ping und einem mittigen, kontrollierten Grundrauschen zusammensetzt. Die Kuppe setzt sich dabei sehr deutlich vom Klang des Bodies ab. Durch ihre Größe mischt sie dem Grundcharakter des Beckens eine deutliche Mittenfärbung bei, die bei kräftiger Spielweise etwas zu penetrant tönt. Die 26 Zoll Durchmesser könnten obendrein jedem Probleme machen, der ein geeignetes Transportbehältnis für dieses Becken sucht. Wer auf eine große Auswahl an Bags und Cases zurückgreifen will, sollte sich überlegen, ob er nicht vielleicht auf das 24 Zoll Modell ausweicht, das darüber hinaus auch klanglich etwas kontrollierter daher kommt. 

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26“ Giant Beat – Einzelcheck 26“ Giant Beat – Schweller 26“ Giant Beat – Rock Beat 26“ Giant Beat – Slow n Soft 26“ Giant Beat – Bell Beat

Formula 602 Modern Essentials 22“ Crash + 24“ Ride: edler Klang, hohes Gewicht.

Das 22 Zoll Modern Essentials Crash bringt mit seinen rund zweieinhalb Kilogramm erstaunlich gute Ride-Qualitäten mit, die für leise bis mittellaute Grooves ideal sind. Auf der Kante angeschlagen, entfaltet dieses Becken eine voluminöse, laute Crash-Wolke, die einen bauchigen, etwas trägen Charakter besitzt. Passend dazu kommt das 24 Zoll Ride ebenso „fleischig“ daher. Seine vier Kilogramm haben zur Folge, dass dieses Becken eine gesunde Präsenz besitzt, die bei gecrashter Spielweise jedoch leicht über die Stränge schlägt. Seine Stärken liegen eindeutig beim klaren Sound des Bodies und der Kuppe. So fein aufgelöst der Stick Sound dieses Beckens auch ist, so besitzt er gleichzeitig eine gewisse rauchige Note, die man von Paistes Signature Traditionals Becken kennt. Wer ein kräftiges Ride für den Pop/Rock-Bereich sucht, das einen guten Kompromiss zwischen Wärme und Ping schafft, der ist mit dem 24“ Modern Essentials Ride mit Sicherheit gut beraten. Auffällig ist jedoch das harte Spielgefühl der beiden Modern Essentials Modelle, welches im Falle des Rides sicher auch auf das recht hohe Gewicht zurückzuführen ist. Aber auch das 22“ Crash könnte für meinen Geschmack leichter daher kommen.

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22“ Modern Essentials Crash – Einzelcheck 22“ Modern Essentials Crash – Schweller 24“ Modern Essentials Ride – Einzelcheck 24“ Modern Essentials Ride – Schweller Modern Essentials Ride + Crash – Seven Days Groove Modern Essentials Ride + Crash – Rock Groove 22“ Modern Essentials Crash – Crash-Ride Jam 24“ Modern Essentials Ride – Pop Beat
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