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Numark TT-USB Test

Mit einem Preis von nur 130€/ 180€ (Straßenpreis/ UVP) gehört der TT USB von Numark definitiv zu den günstigen USB-Plattenspielern. Dafür werden zahlreiche und vielversprechende Features geboten. So verfügt dieser Plattenspieler neben dem digitalen USB-Ausgang auch über einen eingebauten Phono-Vorverstärker mit entsprechendem Line-Out.

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Auch eine Software zum Digitalisieren der Scheiben und ein Tonabnehmer sind im Lieferumfang enthalten. Gründe genug, einmal auszutesten, wie sich Numarks TT-USB im Vergleich zu anderen USB-Plattenspielern schlägt.

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Details

Lieferumfang
Zum Lieferumfang des TT-USB gehören neben dem Plattenspieler ein USB-Kabel, Single-Puck, Slipmat sowie ein vormontiertes Headshell-Tonabnehmersystem. Netz- und Cinchkabel sind fest integriert. Außerdem erhält man eine Daten-CD mit den Programmen ez-Vinyl-Converter für Windows und ez-Audio-Converter für den Mac. In gedruckter Form liegen außerdem zwei deutsche Kurzanleitungen bei. Eine für den Plattenspieler und eine für die Programme. Beide Anleitungen sind zwar knapp gehalten, liefern aber alle nötigen Informationen.

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Erster Eindruck
Mit seinen nur 3,5 kg ist der TT-USB ein absolutes Leichtgewicht. Dafür sorgt u. a. das komplett aus Kunststoff gefertigte Gehäuse. In der Preisklasse des TT USB kann man allerdings auch kein Metall-Chassis erwarten. Der Plattenteller muss vor der Inbetriebnahme noch montiert werden. Doch das ist wirklich ein Kinderspiel, da der Antriebsriemen im ausgelieferten Zustand bereits auf den Plattenteller gespannt ist. Auch der mitgelieferte Tonabnehmer ist schon auf dem Headshell vormontiert. So ist der Plattenspieler ruckzuck betriebsbereit. Das Design des TT-USB ist ansprechend und orientiert sich an teureren Profiplattenspielern. Das Gerät steht stabil und rutschfest auf vier großen Gummifüßen. Alle Bedienelemente machen einen guten Eindruck.

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Anschlüsse
Das Anschlussfeld des Numark TT-USB ist auf der Unterseite des Turntables untergebracht. Sowohl Netz- als auch Cinchkabel ragen fest montiert aus dem Gerät heraus. Es gibt also keine Anschlussbuchsen. Das hat den Vorteil, dass man nicht dauernd am Anschlussfeld hantieren muss. Anderseits hat man keinen Einfluss auf die Kabellänge. Außerdem muss bei einem beschädigten Kabel gleich das ganze Gerät demontiert werden. Das Netzkabel ist 1,5 m und das Cinchkabel 1,0 m lang. Am Anschlussfeld sitzt ein Schalter, mit dessen Hilfe man den analogen Ausgang auf Phono- oder Line-Pegel umschaltet. Darüber hinaus befindet sich dort eine USB-Buchse Typ B für die Verbindung mit einem Computer sowie ein Gain-Poti. Mit diesem lässt sich der Pegel des Vinyls (z. B. laut gepresste Maxi, oder leise LP) an den USB-Ausgang anpassen. Ich finde es zwar durchaus löblich, wenn die Bedienelemente unauffällig bleiben, aber ständig das Gerät anheben zu müssen, wenn man den Ausgangspegel ändern möchte, ist doch wirklich etwas umständlich. Praktisch hingegen ist der zusätzliche Stereo-Input in Form einer 3,5-mm-Stereoklinke, der sich auf der Vorderseite des Gerätes befindet. Diesen kann man nutzen, um z. B. alte Kassetten zu digitalisieren. Genauso kann man dort aber auch einen MP3-Player anschließen, falls der vorhandene Mixer nicht über genügend Eingänge verfügt. Sehr praktisch!

Features
Der Riemen-getriebene TT-USB läuft mit 33 rpm oder 45 rpm. Die entsprechenden Tasten werden von je einer roten Kontroll-LED flankiert. Der 100 mm lange Pitch-Fader ermöglicht eine Änderung der Abspielgeschwindigkeit um +/- 10 %. Der Slider ist angenehm leichtgängig und verfügt über eine Mittenrasterung. Eine verschiedenfarbige Kontroll-LED zeigt zudem an, ob er sich außerhalb der Null-Prozent-Marke befindet. Der Plattenteller ist aus Aluminium gefertigt und ziemlich robust. Leider gilt das nicht unbedingt für die Verankerung des dazugehörigen Lagers. Der Unterbau aus Kunststoff sorgt dafür, dass der Plattenteller sich bereits bei leichtem Druck etwas nach unten neigt. Allerdings kann man in dieser Preisklasse auch keine Wunder erwarten.

Erfreulicherweise liefert der Antrieb über genügend Drehmoment, um passabel mixen zu können. Der Tonarm ist S-förmig und verfügt über einen SME-Drehverschluss für Headshell-Tonabnehmer. Das ist sehr praxistauglich, da Tonabnehmer so schnellstmöglich gewechselt werden können. Gegen die aus der Bauform des Tonarms resultierenden Skating-Kräfte gibt es eine stufenlose Anti Skating-Vorrichtung. Der Tonarm erweist sich als sehr stabil und beschert dem TT-USB zusätzliches Mix-Potential. Mit den großen Start/Stop-Tasten wird der Antrieb (de) aktiviert. Der Netzschalter des TT kommt mit separater LED-Beleuchtung und wurde gut erreichbar auf der Oberseite des Gerätes angebracht.

Software/ USB
Zur Kontaktaufnahme des Plattenspielers mit einem Windows-PC oder Mac sollte dieser mindestens über einen USB 1.1-Anschluss verfügen. Als Betriebssysteme kommen Windows 2000, XP oder Vista infrage. Beim Mac muss es mindestens Mac OS X Version 10.4.x sein.

Die beiliegenden Applikationen ez-Vinyl-Converter (Windows) und ez-Audio-Converter (Mac) bieten eine Aufnahme-Funktion mit einer Abtastung in 16 Bit und 44,1 kHz. Die Musiktitel können innerhalb der Software mit allen Informationen (Interpret, Songtitel, Album, etc.) versehen werden. Anschließend soll ein automatisierter Export in die eventuell bereits vorhandene iTunes-Libary erfolgen.

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Praxis

Handling
Der Aufbau des TT-USB orientiert sich an Profiplattenspielern, was nicht nur optisch vorteilhaft ist. So machen die beiden großen Start/ Stop-Tasten, Pitchfader und der recht stabile Tonarm den TT-USB auch für DJ-Einsteiger interessant. Zwar kann dieser Plattenspieler in Sachen Mix- und Scratch-Eigenschaften natürlich nicht mit den teuren Modellen mithalten, doch bietet er Anfängern durchaus die Möglichkeit, sich an das Thema Mixen heranzutasten. Einzige wirkliche Einschränkung hinsichtlich DJ-Mixing ist die relativ instabile Verankerung des Plattentellers. Doch für einen Straßenpreis von 130 € kann man einfach kein Profi-Laufwerk verlangen. Positive Erwähnung finden auch diverse Kontroll-LEDs des Plattenspielers. Das Anschlussfeld könnte allerdings ein wenig praxisnäher gestaltet sein. Zwar ist es sehr löblich, dass der TT USB über einen Gain-Regler für den digitalen Ausgang verfügt, doch liegt dieser unterhalb des Gerätes. Wer möchte schon dauernd seinen Plattenspieler anheben, um den Pegel der aktuellen Scheibe anzupassen. Als wirklich praktisch hingegen erweist sich der zusätzliche Line-Eingang des Plattenspielers. Die entsprechende 3,5 mm Klinkenbuchse wurde gut erreichbar auf der Oberseite platziert.

Insgesamt betrachtet macht der TT-USB in Sachen Handling einen positiven Eindruck. Hier stimmt bis auf wenige Kleinigkeiten nahezu alles. Kurzum, der TT-USB macht Spaß und bietet alles bzw. mehr, als man für diesen Preis erwarten kann.

Digital Recording USB
Getestet habe ich den Plattenspieler mit einem iMac 2,4 GHz Intel Core 2 Duo und Mac OS X Version 10.5.8. Nachdem ich den Plattenspieler via USB an den Computer angeschlossen hatte, wurde dieser auch umgehend vom System erkannt. In den Voreinstellungen des Rechners lässt sich der TT-USB dann als digitaler Audio-Eingang anwählen. Hier gibt es nichts zu beanstanden. Unkompliziert und schnell!

Software Recording und Editing (ez-Vinyl-Converter)

Zur Aufnahme des Musiksignals habe ich dann die beiliegende Software ez-Vinyl-Converter installiert. Die Installation der Software (Version 7.0) ging problemlos und schnell von der Hand. Allerdings stürzte die Software unmittelbar nach der Audioaufnahme immer wieder ab. Daher habe ich mir von der Numark-Website ein Update der Software heruntergeladen. Anschließend ging die Aufzeichnung ohne anschließenden Programmcrash vonstatten.

Der ez-Vinyl-Converter ist zwar sehr rudimentär aufgebaut, daher aber auch sehr leicht zu bedienen. Sobald man das Programm öffnet, erscheint auch schon ein Aufnahme-Menü mit einem entsprechenden Level-Meter. Außerdem bringt das Update einen Software-seitigen Gain-Regler, mit dem sich der digitale Eingangspegel anpassen lässt. Die Software erlaubt die Aufnahme einzelner Songs oder eine kontinuierliche Aufzeichnung, die dann in separate Audiofiles unterteilt werden kann. Das ist besonders bei der Aufnahme von Alben nützlich. Nach dem Recording-Vorgang lassen sich diverse Songinformationen, die im ID3-Tag (Interpret, Titel, Album, etc.) gespeichert werden, editieren. Laut Anleitung soll das entsprechende Audiofile nun im nächsten Arbeitsschritt automatisch in die eventuell bereits vorhandene iTunes-Libary exportiert werden. Doch leider passiert nichts dergleichen. Das entsprechende Audiofile landet unbenannt in voller Auflösung auf dem Desktop des Rechners. Na toll! Darüber hinaus erzeugt das Programm bei der Aufzeichnung von Zeit zu Zeit Störgeräusche, was Ihr Euch in den Audiobeispielen anhören könnt. Dabei möchte ich erwähnen, dass ich sowohl Betriebssystem als auch iTunes vorher auf den neusten Stand gebracht habe. Das mitgelieferte Programm hält somit meinem Test nicht stand.

Allerdings ist das natürlich kein Beinbruch. Zur Aufnahme empfiehlt sich alternativ die Gratis-Software Audacity, die im Gegensatz zum ez-Vinyl-Converter reibungslos läuft. Darüber hinaus bietet sie zahlreiche Bearbeitungsmöglichkeiten. Ich habe die Übertragung und Aufzeichnung des TT-USB in Kombination mit der Audacity-Software getestet. Mehr zu den einzelnen Features des Programms Audacity gibt es im Testbericht des Stanton T.92USB (Test hier) zu lesen.

Klang
Phono-Vorverstärker
Der integrierte Phono-Vorverstärker des TT-USB bietet grundsätzlich einen ausgewogenen Klang. Allerdings hätten es am Ausgang ruhig ein paar dBchen mehr sein dürfen. Auch das obere Spektrum könnte noch ein wenig brillanter klingen. Nimmt man allerdings die Preisklasse mit auf die Rechnung, in der der TT-USB kämpft, ist der Sound wirklich mehr als zufriedenstellend.

Tonabnehmersystem
Der Klang des Tonabnehmers „Groove Tool“, welcher zum Lieferumfang des TT-USB gehört, könnte generell etwas druckvoller sein, überzeugt aber dennoch mit seiner wirklich brillanten Höhen-Wiedergabe. Daumen hoch!

USB-Recording
Die Übertragung des digitalen Audiosignals via USB erfolgt beim TT-USB mit 16 Bit und 44,1 kHz. Die AD-Wandlung arbeitet störungsfrei und liefert einen druckvollen und linearen Sound. Darüber hinaus sorgt der Gain-Regler für eine optimale Aussteuerung der Konverter. Daumen hoch!

Audio Samples
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Mit dem TT-USB hat Numark einen günstigen Plattenspieler am Markt platziert, der vielseitig einsetzbar ist. Er zeichnet sich durch gute analoge und digitale Audio-Eigenschaften aus, die ansonsten nur bei teureren Modellen zu finden sind. Einzig allein die im Lieferumfang enthaltene Software hält unserem Test nicht stand. Doch ist das kein Beinbruch, da es diverse Freeware-Programme für diesen Zweck gibt. So ist der Plattenspieler allen zu empfehlen, die ihre heimische Plattensammlung in guter Qualität digital aufbereiten möchten. Auch für den Studio-Einsatz ist der TT-USB dank der guten A/D-Wandlung und dem integrierten Phono-Vorverstärker zu empfehlen. Darüber hinaus bietet er durchaus die Möglichkeit, sich an Mix- & Scratch-Techniken heranzutasten.  Natürlich sollte man sich nichts vormachen: Hinsichtlich Robustheit und Laufwerk reicht der TT-USB nicht an die teuren Modelle ran. Daher müssen Profis und DJs mit ernsthaften Ambitionen nach wie vor mehr Geld ausgeben. Doch beim Preis/ Leistungs-Verhältnis geht die Rechnung des TT-USB definitiv auf. Für 130 €/ 180 € (Straßenpreis/ UVP) bekommt man ein hochwertiges Tool, welches vielseitig einsetzbar ist.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Günstiger Preis (130 €/ 180 €, Straßenpreis/ UVP)
  • Gut klingender Tonabnehmer im Lieferumfang enthalten
  • Integrierter Phono-Vorverstärker
  • Regler für digitalen Ausgangspegel
  • Zusätzlicher Line-Eingang
Contra
  • Gain-Regler & Phono/ Line-Schalter schwer zugänglich
  • Beiliegende Recording-Software nicht ausgereift
  • Aufhängung des Plattentellers etwas wacklig
Artikelbild
Numark TT-USB Test
Für 130,00€ bei
Technische Daten
  • Gewicht: 3,5 kg
  • Abmessungen (B x T x H): 45 x 37 x 14,5 cm
  • Riemenantrieb
  • Pitch: +/- 10%
  • Geschwindigkeiten: 33 rpm oder 45 rpm
  • Audio-Eingang: 3,5 mm Stereo-Klinke (Line)
  • Analoger Ausgang: Stereo-Cinch (Line/Phono)
  • Digitaler Ausgang: USB-Audio (Typ-B-Buchse)
  • Systemvoraussetzungen (PC):
  • Windows 2000/XP/Vista
  • USB 1.1 Anschluss
  • Systemvoraussetzungen (MAC):
  • Mac OS X 10.4.x
  • USB 1.1 Anschluss

Hersteller im Web: Numark

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