Numark´s NDX 200 wird zu einem ziemlich günstigen Preis von 144 € / 204 € (Straßenpreis/ UVP) angeboten und hat zahlreiche nützliche Features mit an Bord. Hierzu gehören Loops, ein Pitch-Bereich von +/- 16%, programmierbare Wiedergabe und vieles mehr.
Der Player soll laut Herstellerangaben nicht nur den Ansprüchen von Einsteigern, sondern auch denen von fortgeschrittenen Anwendern gerecht werden. Wir haben für euch getestet, wie es dabei um die Qualität des NDX 200 bestellt ist und ob er sich im DJ-Alltag bewähren kann.
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Details
Im Lieferumfang enthalten sind der Player, Netz- und Cinchkabel sowie eine deutsche Kurzanleitung. Die Dimensionen von 296 x 212 x 108 mm ( T x B x H) lassen den NDX 200 auf den ersten Blick ein wenig klobig erscheinen, das Farbdesgin in Schwarz und Silber wirkt jedoch ansprechend und lässt das Äußere gleich geschmeidiger daherkommen. Das Gerät hat ein Gehäuse aus Metall mit einer Oberschale aus Kunststoff, die vier Gummifüße sorgen für einen stabilen Halt auf der Unterlage – hier wackelt definitiv nichts. Alle Tasten, Fader und Drehregler machen einen robusten Eindruck auf mich, bei der Beleuchtung der wichtigsten Bedienelemente wurde nicht gespart. Das Jogwheel ist schön groß und griffig. Einzig der CD-Schlitten schlackert beim Rein- und Rausfahren etwas. Davon abgesehen macht der NDX aber einen wirklich guten ersten Eindruck!
Anschlüsse Auf der Geräterückseite befinden sich wie so oft sämtliche Anschlüsse. Der Line-Out wird über zwei Cinchbuchsen aus dem Gerät geführt, einen digitalen Ausgang gibt es nicht. Um das Gerät per Faderstart zu steuern, hat der NDX eine Remote-Buchse in Form einer 3,5 mm Miniklinke spendiert bekommen. Per Schalter wird der NDX von 230 V/ 50 Hz auf 115 V/ 60 Hz Netzspannung umgeschaltet. Zu guter Letzt sei der auf der Rückseite befindliche On/Off-Schalter erwähnt. Sämtliche Anschlüsse wurden nicht in die Kunststoffschale, sondern in das Metallchassis eingelassen. Top!
Der NDX 200 wird über einen Schlitten mit CDs „gefüttert“. Ich hätte mir ein Slot-In-Laufwerk gewünscht, aber nun ja. Es stellt sich allerdings die Frage, ob man das für diesen Preis erwarten kann. Grundsätzlich verrichtet dieses Laufwerk aber zuverlässig seinen Dienst.
Die Tracks werden durch die üblichen Verdächtigen Play/Pause und Cue gestartet bzw. gestoppt. Der Cue-Button definiert einen Einsprungpunkt, der mit dem Jogwheel im Search-Modus feinjustiert wird. Wiederholtes Drücken der Cue-Taste während der Wiedergabe sorgt für das Anfahren der gespeicherten Marke und anschließendes Pausieren. Der Track kann mit der Cue-Taste Sample-artig angetriggert werden. Ist der Search-Modus deaktiviert, kann man mit dem Jogwheel den aktuellen Track durch Drehen im Uhrzeigersinn temporär beschleunigen oder durch Ziehen gegen den Uhrzeigersinn abbremsen (Nudge) – dies ist eine sehr gute Hilfe beim Beat-Matching. Es können aber auch die beiden Pitchbend-Tasten hierfür genutzt werden. Mit diesen lassen sich die Tracks kurzzeitig um bis zu +/- 16 % anschieben oder abbremsen. Leider ist das Jogwheel des NDX nicht zum Scratchen geeignet. Es dient lediglich zum Pitchbend beim Beatmatching und zur Suche im Song. Beim Vor- und Zurückdrehen werden immer einzelne Frames des Titels angespielt. Es ist dabei kein durchgehendes Signal wie bei einer Schallplatte zu hören.
Mit einem Durchmesser von etwa 13 cm fällt das Rad schön groß aus, zudem ist es stabil und griffig. Der kreisförmig arrangierte LED-Kranz ist sehr hilfreich, um in der oft dunklen Umgebung gut arbeiten zu können. Die Geschwindigkeit wird über den 100 mm langen Pitch-Fader reguliert. Der NDX stellt drei Geschwindigkeitsbereiche (+/- 16 %, 8 % und 4 %) zur Verfügung, welche durch eine Taste ausgewählt werden.
Die Auswahl der Songs erfolgt durch den Track-Knob. Durch Drehen des Endlos-Controllers lässt sich der gewünschte Song anwählen. Drückt man diesen Kopf beim Drehen, kann man in Zehner-Schritten durch die Tracks „skippen“ – das erweist sich gerade bei Mix-CDs mit vielen Startpunkten als sehr praktisch.
Mit der Loop In- und der Loop Out-Taste kann man „on the fly“ eine Schleife erzeugen. Sobald der Loop aktiv ist, beginnen die Tasten zu blinken. Drückt man nun erneut die Loop Out-Taste, verlässt man die Schleifenwiedergabe wieder. Mit dem Reloop-Button springt man erneut in den alten Loop zurück, zudem dient er zum „Antriggern“ der Schleife. Das Display des NDX 200 ist mit seinen Maßen von 80 x 21 mm (B x H) für meinen Geschmack etwas klein geraten, dennoch stellt es kontrastreich folgende Parameter dar: Play/Pause, Cue-Punkt, Track-Nummer, Spielzeit (Minuten/ Sekunden/ Frames), Search-Modus, Zeit-Modus (gespielte Zeit/ Remain, Song/ Remain, Gesamt), Programm, Single-Play Modus oder Continuous-Play Modus, Loop aktiv und Pitch-Wert.
Mit der Single-Taste bestimmt man, ob der Player nur einen Track oder die gesamte CD (Continuous Mode) wiedergibt. Auf dem Display wird wahlweise die bereits gespielte oder die noch verbleibende Zeit eines Songs angezeigt. Die noch verbleibende Zeit der gesamten CD kann ebenfalls visualisiert werden. Die Auswahl erfolgt mit Hilfe der Time-Taste. Neben der regulären Wiedergabe einzelner CD-Tracks in der originalen Reihenfolge ist auch eine Wiedergabe eines Programms möglich. Die Reihenfolge der Songs wird mit Hilfe der Programm-Taste erstellt.
Eine Mastertempo-Funktion hat der NDX 200 nicht mit auf den Weg bekommen. So resultiert jede Änderung der Abspielgeschwindigkeit über den Pitch-Fader automatisch in einer Änderung der Stimmung. Darüber hinaus können nur reguläre Audio-CDs (auch CD-R) wiedergegeben werden, MP3-CDs sind nicht kompatibel. Schade.
Neu geladene CDs werden vom NDX 200 schnell erkannt und die Tracks mit der entsprechenden Spielzeit auf dem Display angezeigt. Mit dem Track-Knob kann man schnell und komfortabel den gewünschten Song auswählen. Besonders die Möglichkeit, in Zehner-Schritten skippen zu können, gefällt. Die Play/Pause- und Cue-Buttons verrichten beste Dienste. Erfreulich ist, dass die beiden Tasten relativ groß ausgefallen und farbig beleuchtet sind. Hält man einen Track an, so kann man den Cue-Punkt im Search-Modus komfortabel mit dem großen Jogwheel feinjustieren. Neben der Anzeige von Minuten und Sekunden findet man auf dem Display auch Frames wieder. Jede Sekunde ist dabei in 75 Frames aufgeteilt. Während man sich im Search-Modus hörbar durch die einzelnen Frames „joggen“ kann, zeigt das Display in diesem Modus nur 60 Frames an. Vollständige Frames werden lediglich im Play-Modus angezeigt. Das wirklich komfortable Jogwheel leistet auch beim Beat-Matching hervorragende Dienste, alternativ eignen sich aber auch die beiden Pitchbend-Tasten sehr gut zum Beschleunigen und Abbremsen der Geschwindigkeit. Nachteilig ist allerdings, dass der Pitch-Fader und das Jogwheel nur ganze 7 mm Abstand zueinander vorweisen. So ist es nicht ausgeschlossen, dass man versehentlich beide Controller gleichzeitig berührt. Der Fader verfügt über eine Länge von 100 mm, was beim Feinjustieren der Geschwindigkeit wirklich komfortabel ist, doch leider fehlt ihm eine Mittenrastung oder alternativ eine Pitch Reset-Taste.
Als ebenfalls komfortabel empfinde ich die drei verschiedenen Arbeitsbereiche des Pitch mit 4%, 8% und 16%. So kann man das DJ-Tool optimal seinen Bedürfnissen anpassen. Was ich am NDX 200 allerdings wirklich ein wenig vermisse, ist eine Mastertempo-Funktion, denn eine extreme Änderung des Pitchs geht oft mit stark entfremdeten Sounds einher. Allerdings stellt sich die Frage, ob man solche Features in der Preisklasse des NDX wirklich erwarten kann.
Ziemlich simpel, aber sehr zuverlässig arbeitet die Loop-Sektion des NDX. Mit ihrer Hilfe lassen sich problemlos saubere Loops erstellen. Die Schleifen werden nicht quantisiert, sondern ausschließlich manuell am Auslösepunkt gesetzt. Auch das Verlassen eines Loops und ein erneutes Aktivieren funktionieren hervorragend. Die beleuchteten Tasten unterstützen den Workflow durch visuelle Feedbacks und ermöglichen ein intuitives Arbeiten. Top!
Das Display ist zwar kontrastreich und hell beleuchtet, aber leider auch etwas klein geraten. Dennoch werden hier wirklich alle wichtigen Parameter angezeigt, die man zum Arbeiten benötigt. Besonders hilfreich finde ich den Song Remain-Balken, der verrät, wie lange ungefähr der aktuelle Song noch spielt.
Alt, aber bewährt ist die Programm-Funktion. Mit ihr erstellt man schnell und kinderleicht eine Reihenfolge von auserwählten Songs, die dann in Dauerschleife wiedergegeben werden – ideal z.B. für Bar-Beschallung oder zum Start einer Party. Mit zur Betriebssicherheit trägt der Mechanismus bei, der die Eject-Taste sperrt, sobald eine CD abgespielt wird. Versehentliche Unterbrechungen des Musikprogramms bleiben dem DJ und der tanzwütigen Menge so glücklicherweise erspart.
Generell lässt sich sagen, dass die Bedienoberfläche des NDX wirklich durchdacht gestaltet wurde. Alle Bedienelemente wurden sehr stabil gefertigt und arbeiten äußerst zuverlässig. Besonders positiv sind mir die vielen beleuchten Tasten aufgefallen – diese unterstützen den Workflow gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen. Die Antishock-Funktion des Players leistet wirklich hervorragende Dienste, so dass auch heftigere Erschütterungen den NDX 200 nicht aus der Ruhe bringen können.
Der Klang des NDX 200 ist sehr ausgewogen. Kein Bereich des hörbaren Spektrums wird unnötig überbetont. Obwohl der Ausgang über ausreichend Pegel verfügt, könnte der Sound für meinen Geschmack noch etwas druckvoller sein. Aber in Anbetracht der Preisklasse ist das klangliche Ergebnis mehr als zufriedenstellend!
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Fazit
Der Tabletop-Player NDX 200 von Numark ist ohne Zweifel ein zuverlässiges DJ-Tool, welches für seine Preisklasse zahlreiche Features bietet. Zum Preis von nur 204 € UVP erhält man einen Player, der die DJ-Grundbedürfnisse voll und ganz befriedigt. Das große Jogwheel und die ausgereiften Bedienelemente sprechen für sich. Features wie die Antishock-Funktion, die programmierbare Songreihenfolge und eine gelungene Loop-Sektion machen den Numark´schen Boliden auch für den professionellen Bereich interessant. Doch eine „Wundermaschine“ ist der NDX dann doch nicht. So kann er keine MP3-CDs lesen und verfügt auch nicht über eine Mastertempo-Funktion. Doch das ist in dieser Preisklasse auch nicht unbedingt zu erwarten.
Ich kann Numark´s NDX 200 allen DJ-Einsteigern und mit Einschränkungen auch professionellen Anwendern empfehlen. Der Anfänger bekommt für wenig Geld ein zuverlässiges Gerät, das ihm alle Features bietet, die für den Anfang nötig sind. Für professionelle Anwender ist der NDX ideal zur Beschallung kleinerer Locations wie Kneipen und Bars, auch als zuverlässiges Havariegerät ist der Player interessant.
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