Novation Dicer Test

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Zitat Wikipedia: Dicer (wörtlich etwa „Würfelschneider“, von engl.: to dice: „in Würfel schneiden“) ist eine Helikase, die doppelsträngige RNA und miRNA in kurze, doppelsträngige Fragmente schneidet, die als siRNAs bezeichnet werden. Diese Fragmente sind etwa 20 bis 25 Nukleotide lang und spielen bei dem Mechanismus der RNA-Interferenz die zentrale Rolle.

Ob diese Definition bei der Entwicklung des neuesten Controllersprosses aus dem Hause Novation Pate stand, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Betrachtet man allerdings die vorkonfigurierten Funktionen für Serato und Traktor, liegt ein Vergleich gar nicht so weit auseinander. Mit dem Dicer kann der DJ einen Song nämlich in einzelne Fragmente unterteilen, die zwar nicht gerade 20 Nukleotide lang sind, sondern vielmehr von individuellen Abständen der Cue-Punkte zueinander oder einzelner Loop-Längen geprägt sind.

Ausgepackt und aufgestellt
Die stylishen Dreiecke werden paarweise in einer ebenso schicken kleinen Verpackung geliefert. Neben den Kontrolleinheiten befinden sich auch noch die nötigen Verbindungskabel sowie ein Datenblatt, der MK2 Arretierungsring und DJ Putty im Lieferumfang. DJ Putty ist allerdings kein geschrumpfter holografischer Plattendreher in Bonsaigröße, der einem die Handhabung der Triggertriangeln erklärt, sondern eine Haftunterlage, die dabei hilft, das Set jenseits der MK2-Löcher sattelfest aufzustellen. Hi-dee-ho!

Jeder der kleinen Juggle-Units wiegt gerade mal 72 Gramm und hat Seitenlängen von etwa 9 Zentimetern bei einer Höhe von 15 Millimetern. Das sind sehr transportfreudige Abmessungen. Der gediegenen Reise in einer Jackentasche oder einer adäquaten Gigbag steht also nichts im Weg. Je nach vorhandenem Equipment am Zielort sollte diese aber nicht zu klein ausfallen, denn schließlich sollen auch Laptop, Interface, Kopfhörer, Nadelbürste und Systeme gut verstaut sein. Und natürlich will auch das Kontroll-Vinyl bruchsicher untergebracht werden. Die kompakte Sandwich-Form sorgt weiterhin dafür, dass das Objekt nicht nur wie sonst üblich bei MIDI-Controllern neben oder vor dem Plattenspieler aufgestellt werden kann, sondern es passt auch direkt auf viele handelsübliche Turntables oder CD-Player. Wer schon einmal in beengten Clubkellern oder Kiezbars unterwegs war, weiß dies zu schätzen. Wie schon erwähnt, gibt es an der Unterseite eine Arretierung in Form eines Gummirings. Damit kann der Würfler äußerst rutschsicher in den Singlepuckhalter am MK2 befestigt werden. Beim Aufbau zeigten sich, man soll es kaum glauben, einige kleinere lokale Problemchen. Im Studio sind die Technics vertikal auf einem Glourious-DJ-Pult aufgebaut. Auf 10-Uhr ist ein Laptop-Stand in 45 Grad Drehung angebracht. Der Tonarm befindet sich also auf in nördlicher Position in der Horizontalen, der Puckhalter unten links an jedem Plattenspieler. Eine für mich effiziente Anordnung, die auch im Zusammenspiel mit den Dicern funktioniert. Mein Kollege Dave benutzt das gleiche Equipment, hat aber die Teller waagerecht aufgestellt. Am rechten Plattenspieler käme er daher nicht an die Kontrolleinheit, da der Laptop-Ständer zu weit überhängt. Dann müsste er wohl umbauen. Wir haben es einmal nachgestellt. Am Vestax PDX2300 stellte sich die Stelle, an der der Powerschalter verbaut ist, als geeignete Position heraus. Hier sollte sicherheitshalber eine zusätzliche Haftknete eingesetzt werden, um auch in hektischen Situationen einen rutschfesten Betrieb zu gewährleisten.

Wer die Prüflinge direkt auf dem CD-Player einsetzen will, sollte sich vergewissern, ob nicht einige Tasten, wie etwa Pitchbend, durch die Effektdreiecke überdeckt werden. Daher lohnt es sich, im Vorfeld eine Schablone aus einem einfachen DINA4 Blatt anzufertigen oder einfach mit dem Zollstock auf die Auflagefläche der Wahl loszugehen. Es ist ferner ebenso möglich, die Geräte rechts und links neben dem Notebook-Touchpad aufzubauen, in diesem Fall wäre vielleicht eine spiegelsymmetrische Konstruktion von Vorteil. Auch wenn das Laptop grundsätzlich eine Ablage-Alternative darstellt, ist es eventuell für sein Gehäuse nicht unbedingt dauerhaft zuträglich, wenn der DJ „wie wild auf den Dicern rumhämmert“. Auch am Plattenteller kann dieses Verhalten schon mal zu ungewollten Sprüngen führen. Je nach eigenem Mix-Gebären ist die Standortwahl also nicht zu vernachlässigen. Es kommt wohl auch ein wenig auf die Intention und das musikalische Genre des Deejays an. Bei dieser Konstruktion sollte sich aber immer ein Plätzchen finden lassen. Prima. Direkt auf dem Turntable legen Cuejuggler halt etwas mehr Feingefühl an den Tag.

Novation_Dicer_am_Macbook_aufgebockt
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