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Masterwork IRIS Test

Details
Die Geschichte dieses Tests beginnt mit einer Paketlieferung, die mein verdutzter Chefredakteur vom schwitzenden Paketboten entgegennahm: Drei große, schwere Pakete  sind irrtümlicherweise hundert Kilometer zu weit nördlich aufgeschlagen. Als ich einige Tage darauf rheinaufwärts von meinem nicht minder schwitzenden Paketboten die Pakete entgegennahm, musste ich herzlich lachen, als er mich fragte, warum wir denn auch Bleigürtel für Tiefseetaucher testen würden. Der deutsche Vertrieb hat eine ganze Charge Becken geschickt. Sehr schön, denn so kann man sich wirklich ein gutes Bild von einer ganzten Serie machen. Bei handgeschmiedeten Becken sind die Toleranzen oftmals recht hoch.

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Folgende Metallscheiben wurden von mir untersucht: Drei Splashes in den üblichen Durchmessern 8”, 10” und 12” sowie Crashes in gleichen Abständen bis zur Ride-Größe, also 14”, 16”, 18” und 20”. Die am Häufigsten bespielten Becken – die Hi-Hats – kamen als 13”-, 14”- und 15”-Pärchen, ebenfalls mit einem Zoll Abstand bestimmten die 20”, 21” und 22” durchmessenden Rides die Größen der drei Kartons. Glücklicherweise verbietet kein Gesetz der Welt den Türken das Herstellen von Becken “chinesischer” Bauform, daher runden drei Instrumente mit umgeklapptem Kragen in Durchmessern von 14”, 16” und 18” das Set ab. Zählt man Hi-Hat-Bottoms und -Tops einzeln, sind es neunzehn Becken, die da getestet werden wollen.

Alle Becken haben eine identische Optik, die möglicherweise Ausschlag gebend für die Bezeichnung ist. Durch die drei Zonen erinnert ein Iris-Becken entfernt an ein Auge. Die Kuppen sind allesamt roh, also nicht abgedreht oder gehämmert. Der Rand der flach abgedrehten Becken ist poliert, der Bereich dazwischen im matten “Regular”-Finish ausgeführt. Dies sieht interessant aus, hat aber keine gravierenden Auswirkungen auf den Klang. Das Lathing im Randbereich der Becken scheint insgesamt etwas tiefer und breiter zu sein, dafür haben die Furchen einen größeren Abstand. Richtig tiefe Hammermale findet man auch bei den Rides nicht, es wurde offensichtlich mit vielen leichteren Schlägen gearbeitet. Die aus B20-Legierung hergestellten Instrumente weisen meist ein mittleres Gewicht auf und haben ein eher flaches Profil. Dies lässt auf einen etwas tieferen Grundsound schliessen.

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