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KALO Dark Fader Test

DJ-Controller mit originalen Pioneer CDJ- und Technics-Bauteilen? Ja, das gibt es wirklich. Die Dark Controller-Reihe mit den Produkten „Dark Fader“ und „Dark Wheel“ von KALO verwenden genau diese Komponenten und komplettieren sie mit einigen zusätzliche Ingredienzien in einem edlen, anthrazitfarbenen Metallgehäuse zur Steuerung eurer DJ-Software mittels MIDI-Befehlen. Universal-Leiterplatinen für DIY-Projekte haben KALO auch im Sortiment.

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Als Komplettsatz ist zum Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen der Dark Fader erhältlich und es wird noch ein Dark Wheel erscheinen. Günstig sind die handgefertigten DJ-Tools nicht, der Dark Fader liegt bei 330 Euro, das zweite Projekt könnte sogar noch deutlich mehr kosten – der Porsche unter den Add-on-Controllern? 

Details

Auspacken und Anschauen

Schon die schicke, schwarze Verpackung unseres heutigen Testkandidaten mutet edel an und es tritt folgender Lieferumfang ins Rampenlicht: USB-Kabel, Benutzerhandbuch und der Dark Fader. Nice. Das CNC-gefräste Vollmetallgehäuse ist aus gebürstetem, 3 mm starkem, eloxiertem Aluminium gefertigt, dessen Kanten handpoliert sind – Liebe zum Detail. Wer möchte, kann die Faceplate auch in Klaracryl bestellen und auf das Innenleben blicken. Beim Dark Fader kommt der 100 mm lange, klickfreie originale SL-1200 Pitch Control zum Einsatz, der 14 Bit Hi-Res MIDI-Auflösung mitbringt. Die Skala des Pitchfaders ist übrigens nicht gedruckt oder gelasert, sondern graviert, ebenso wie der Schriftzug. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Verpackung des KALO Dark Fader …

Vier 12 mm große Edelstahltasten, die so ein wenig an Arcade-Buttons erinnern, nur kleiner und aus Metall statt Plastik mit ansprechendem Trigger-Verhalten und je eine zweifarbige LED auf halbem Regelweg und auf 12 Uhr Position über dem Kopftaster komplettieren die Benutzeroberfläche. Das schwarze Kistchen misst 207 x 65 x 38  mm und wiegt 430 g.
Rückseite
Werfen wir nun einen Blick auf die Rückseite. Dort befindet sich die obligatorische USB-Buchse Typ-B zur Verbindung mit dem Computer respektive DJ-Software/MIDI-Host. Optional kann Dark Fader mit einer USB-Buchse Typ-A als Hub zum Anschluss weiterer Geräte bestellt werden. Dies erfordert dann auch den auf dem Bild zu sehenden Stromanschluss (+5 V). Wer nur den Fader nutzen möchte, benötigt keine externe Spannungsversorgung. Meine USB-SSD lief allerdings auch ohne zusätzliche Power.
Beim näheren Begutachten und Trockenlauf wird gleich klar, dass der Fokus hier im Besonderen auf Qualität und Komponentenauswahl ruht, ganz anders als bei mancher Plastikwanne. Doch die Wahrheit liegt auf dem Platz und deswegen nun auf in den Praxisteil.

Anschluss-Schnittstellen des Faderboards
Anschluss-Schnittstellen des Faderboards
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Praxis

Dann mal ran an den PC, respektive Traktor und Serato auf dem Mac. Dark Fader ist class-compliant und benötigt keine Treiber. Sowohl  Dark Fader als auch Dark Wheel basieren auf der Teensy 3.2-3.6 kompatiblen Universal-Leiterplatine Dark Board (technische Details und Anleitungen dazu hier) Darauf arbeitet eine Teensy 3.2 CPU (72 MHz, 32 Bit ARM Prozessor).
Von KALO sind zwei Mapping TSIs verfügbar, die via Controller-Editor in Traktor zugewiesen werden können. Mapping 1 ist für zwei Decks ausgelegt, Mapping 2 indes für vier Decks, wobei die Kopftaste den MIDI-Kanal (1/2) bzw. die Decks umschaltet. Der unterste Taster ist als Shift-Button deklariert und ermöglicht „Start“ und „Cue“ statt der vorgemappten Funktion „Pitch-Bending“ zu bedienen.

Dark Fader als Steuereinheit für Native Instruments Traktor
Dark Fader als Steuereinheit für Native Instruments Traktor

Dabei zeigt die obere LED den jeweiligen MIDI-Kanal (rot/grün) an und die Pitch-Fader-LED den Status  (MIDI-Meldungen und Fader-Nullposition). Es ist übrigens im Gerät ein Soft-Takeover oder „Pickup-Modus“ implementiert, sodass nach einem Deck-Wechsel keine Wertesprünge erfolgen.
Das Design, die Haptik und Verarbeitung des handgefertigten Dark Faders gefällt mir. Der Pitch läuft geschmeidig, die Tasten laden zum Triggern ein. Das Case ist wie man so schön sagt Rock-solid und definitiv kein Objekt, das man über die Rübe gezogen bekommen möchte. Denons HC-1000S lässt grüßen.
Bemerkenswert ist auch, wie fest der Dark Fader beim Pitchen und Pushen auf dem Untergrund steht. Die ziemlich großen, bombenfest verklebten Anti-Rutsch-Platten geben ordentlich Halt.

Wahrlich feste verklebte Gummifüße unter dem Dark Fader
Wahrlich feste verklebte Gummifüße unter dem Dark Fader

Nächster Punkt auf der Tagesordnung: Serato. Das Mapping-File von DJtechtools wollte nicht mehr laufen, also kurzerhand die MIDI-Funktion in Serato DJ Pro bemüht und zwei Decks mit Pitch, Bend und Loop gemappt. Shift gibt’s hier ja nicht, Serato eben. Andere Setups sind natürlich genauso denkbar. Ableton stellt ebenfalls kein Problem dar.

Dark Fader als Steuereinheit für Serato DJ
Dark Fader als Steuereinheit für Serato DJ

Tuning-Optionen

Richtig gelesen, es gibt außerdem noch diverse Kalibrierungs-/Einstellmöglichkeiten, die via Power-up-Setup, ähnlich wie bei großen DJ-Controllern (zum Testmarathon DJ-Controller), vorgenommen werden können. 
Zum einen könnt ihr den „Nullpunkt“ neu kalibrieren. Ist dieser festgelegt, dürft ihr zudem bestimmen, wie groß die Deadzone um den Nullpunkt herum ist. Das Ergebnis liegt auf der Hand: keine Deadzone, größere Range. Kleiner Range, schnellerer Nullpunkt-Treffer. On top könnt ihr auch den MStO (Pickup) abschalten und die Empfindlichkeit des Pitchfaders respektive den integrierten Noise-Filter beeinflussen. Dazu gibt es eine ausführliche Anleitung  auf der Hersteller-Website. Und falls ihr mal danebengelegen habt: Factory Restore ist jederzeit möglich. Eine MIDI-Tabelle gibt´s auf der Hersteller-Website.

Gravur am Controller
Gravur am Controller

Dark Controller

Kalo haben gerade noch ein weiteres Projekt in Entwicklung, das quasi „Final Stage“ ist. Es nennt sich Dark Wheel und verbaut Pioneer CDJ-2000nxs2 Cue-Play Buttons sowie ein Mini-Jogdial und Encoder nebst einigen Tasten. Dark Controller seien in diesem Zusammenhang perfekt für manuelles Beat-Matching, Cuejuggling und Mashups on-the-fly ebenso für die Vorbereitung von Songs (Grid & Cue), wenn man unterwegs ist – so ähnlich lautet es auf der Website.
Einziger Knackpunkt: der Preis. Der ist nicht ohne, aber die hochwertigen Bauteile gibt’s eben nicht zum Wühltischpreis – so ist das wohl mit der Individualität und Exklusivität.

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Fazit

Dark Fader ist ein sehr spezielles DJ-Tool, keine Frage. Ein Produkt, das eine spezielle Klientel anspricht und von hoher Fertigungsgüte ist, ausgestattet mit hochwertigen Komponenten und einem außergewöhnlichen Design. Zielt es auf den weitgehend gesättigten Low-Budget- und Mainstream-Markt ab? Möchte es sich als funktionsüberladene Wollmilchsau präsentieren? Kann man damit das große Geld machen? Da diese Fragen wohl eher verneint werden dürfen, scheint es sich folglich um die Umsetzung eines persönlichen Wunschprojekts in Ermangelung eines eben solchen Produkts zu handeln – und das ist gelungen. Das Dark Board lässt sich auch einzeln für DIY-Projekte ordern.
Dark Fader jedenfalls hält genau das, was er verspricht, nämlich als edle Pitch- oder Volume-Control plus Trigger für eine DJ-Software zu fungieren, ist aber für weitere Zwecke offen und zudem was die Auflösung angeht konfigurierbar. Der Preis ist nicht zuletzt aufgrund der ausgewählten Bauteile sicherlich kein Wühltischangebot. Handmade & Boutique-Style eben.

MIDI-Controller mit Technics Fader: KALO Dark Fader
MIDI-Controller mit Technics Fader: KALO Dark Fader

Herstellerlink

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