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Jam Pedals Wahcko Plus Test

Das Wahcko Plus von Jam Pedals ist ein Customshop Boutique-Wah-Pedal mit einstellbarem Frequenzbereich, True Bypass und einem Trimmpoti zum Anpassen des Eingangssignals. Der griechische Hersteller hat uns ein Prachtstück mit einzigartiger Optik zum Test geschickt. Das Pedal wird in Handarbeit hergestellt, ist mit erlesenen Bauteilen bestückt und kann auf Wunsch auch noch mit weiteren Features ausgestattet werden.

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Das Basis-Modell Wahcko Plus kostet im Laden knappe 300 Euro, eine Stange Geld für ein Wah-Pedal! Ob es diesen Preis auch Wert ist, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

Gehäuse/Optik

Wertig sieht das Wahcko Plus in seiner bunten Optik auf jeden Fall aus. Das Pedal kommt im stabilen Druckgussgehäuse und bringt 1,65 kg Lebendgewicht auf die Waage. Mit seiner komplett gummierten unteren Kante steht es absolut rutschfest auf dem Boden und auch der Fuß findet auf der Wippe eine geriffelten Gummierung, die ihm festen Halt bietet. Insgesamt orientiert es sich in Größe und Gehäuseform sehr deutlich am Klassiker Cry Baby, allerdings gibt es einige Unterschiede zu vermelden.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Wahcko Plus ist definitiv ein Eyecatcher

Die Anschlüsse für Gitarre und Amp findet man wie gewohnt an beiden Seiten, auf der linken Seite zusätzlich die Buchse für das Netzteil. Rechts lacht uns ein roter Chickenhead-Regler entgegen, der mit der Bezeichnung Sweep gekennzeichnet ist. Das ist der Grund, warum unser Testgerät den Beinamen ‘Plus’ trägt, denn in der Standardversion fehlt er, genau so wie beim Cry Baby. Hierbei handelt es sich um ein Rasterpoti mit sechs Stufen, mit dem der Frequenzbereich des Wah-Effekts eingestellt wird. Zur Anzeige des Effektstatus gibt es eine kleine rote LED, die man zwar nicht sieht, wenn der Fuß auf dem Pedal steht, aber das ist meines Erachtens auch nicht allzu dramatisch, denn es geht eher um die optische Kontrolle vor der Betätigung des Pedals. Das Wahcko kann selbstverständlich auch mit einer Batterie versorgt werden. Laut Hersteller benötigt der Effekt lediglich 4 mA Strom im Betrieb, inaktiv weniger als 0,2 mA.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der linken Seite befinden sich Output und Netzteilanschluss

Eine True Bypass Schaltung sorgt außerdem für ein stabiles Signal im ausgeschalteten Modus. Im Inneren des Pedals findet man auf der Platine ein kleines Trimmpoti, mit dem sich das Eingangssignal einstellen lässt. Ein sehr gutes Feature, wie ich finde, denn bei gewissen Cleansounds ist der Mid Boost eines Wah-Pedals schon so stark, dass der Amp leicht übersteuert. Mit einer Einstellmöglichkeit für das Eingangssignal kann man dem entgegenwirken.

Fotostrecke: 4 Bilder Die geriffelte Gummierung auf der Oberseite
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Praxis

Ein Wah-Pedal zu bedienen ist kein Kunststück und das Wahcko macht da keinen Unterschied. Der Effekt wird durch den Schalter unter dem Pedal aktiviert. Dieser ist knackfrei und lässt sich ohne massiven Druck einschalten, ist aber nicht so leichtgängig, dass man bei einer stärkeren Pedalbewegung das Wah wieder ausschaltet. Generell ist das Wahcko, was die Verarbeitung und die verwendeten Bauteile angeht, erstklassig. Um den typischen Vintage-Sound zu erzeugen, sind unter anderem eine Fasel Spule (rot) und Kohleschicht-Widerstände im Einsatz. Der Hersteller bietet auf seiner Website noch ein paar optionale Features (Point to Point Verdrahtung, David Gilmour Seagull-Effekt, Custom Artwork) an, die für einen Aufpreis erhältlich sind. Außerdem gibt es das Pedal mit einer lebenslangen Garantie, die selbstverständlich die Verschleißteile nicht beinhaltet.

Wir starten den Rundgang mit einer nüchternen Bestandsaufnahme der Bandbreite des Wah-Effekts in den unterschiedlichen Einstellungen des Sweep-Schalters. Ihr hört einen E-Dur Akkord mit Cleansound und einmal einer langsamen Pedalbewegung nach vorne (zur Toe-Position) und dann wieder zurück.

Audio Samples
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Sweep-Schalter – Einstellung 1 Sweep-Schalter – Einstellung 2 Sweep-Schalter – Einstellung 3 Sweep-Schalter – Einstellung 4 Sweep-Schalter – Einstellung 5 Sweep-Schalter – Einstellung 6
Ein Transport-Säckchen wird mitgeliefert
Ein Transport-Säckchen wird mitgeliefert

Der Pedalweg ist angenehm und nicht zu groß, allerdings ist die Klangveränderung nicht hundertprozentig fließend. Ich hatte zuerst meinen Fuß in Verdacht, aber nach einer gewissen Aufwärmphase und dem Testen auch mit sorgfältiger Handbetätigung war dieser “Sound-Sprung” in der Mitte des Regelweges immer noch zu hören. Bei meinem Cry Baby ist das nicht so stark ausgeprägt. Ich bin natürlich schon am Erbsenzählen, aber bei einem Wah-Pedal für runde 300 Euro erwarte ich auch in solchen Kleinigkeiten eine gewisse Perfektion, zumal in allen anderen Bereichen keinerlei Abstriche an der Qualität gemacht werden. Die Abstimmung mit dem Sweep-Regler klappt sehr gut, sodass der Wah-Effekt optimal an Amp und Gitarre angepasst werden kann. Die Schalterstellung 1, wenn der Chickenhead Regler nach hinten zeigt, hat bei der Toe-Position die meisten Höhen, danach geht es stufenweise zurück. In der ersten Einstellung liefert das Wahcko-Pedal in etwa den Frequenzbereich eines Cry Babys. Dabei sind die Höhen nicht zu spitz und auch der Ton in der Heel-Position ist nicht schwammig, sondern löst auch Akkorde über sechs Saiten gut auf. Auch das Nebengeräuschverhalten kann sich sehen lassen.

Meine Strat, die mitunter auch schon etwas bissiger klingen kann, harmoniert bei Cleansounds sehr gut mit der Position 2.

Audio Samples
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Clean Sound – Sweep Regler Position 2

Bei schnelleren Wah-Bewegungen ist der “Sound-Sprung” in der Mitte des Regelweges nicht mehr so auffällig, ihr hört nun die Strat in Schalterstellung 6. Da ist der Wah-Effekt zwar nicht mehr so scharf, aber es quakt immer noch sehr gut.

Audio Samples
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Clean Sound – Sweep Regler Position 6
Das Wahcko Plus Wah-Pedal spielt definitiv in der Oberliga
Das Wahcko Plus Wah-Pedal spielt definitiv in der Oberliga

Jetzt wird es dreckiger und die typische Viertel-Wah-Bewegung ist angesagt. Das Ganze mit Single Notes und Ghostnotes für den “Tschacka-Effekt”. Das funktioniert sehr gut, und damit ihr auch den Unterschied in dieser Soundkategorie zwischen den einzelnen Einstellungen hört, sind hier Schalterstellung 1 und 3 des Sweep-Schalters im Einsatz. Mit den etwas schärferen P90-Pickups der Melody Maker hat mir wiederum die Position 3 besser gefallen.

Audio Samples
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Sweep Pos. 1 – P90 Melody Maker Crunch Sweep Pos. 3 – P90 Melody Maker Crunch

Zum Abschluss hört ihr das Wahcko mit fest eingestellter Pedal-Position und einem High-Gain Sound. Zuerst ist das Pedal komplett zurückgenommen (Heel-Position), beim zweiten Durchgang habe ich es etwas nach vorne bewegt.

Audio Samples
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High-Gain Sound, fest eingestellte Pedal-Position
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Fazit

Das Wahcko Plus Wah-Pedal des griechischen Herstellers Jam Pedals spielt eindeutig in der Oberklasse, was sich nicht nur beim Preis bemerkbar macht, sondern auch an der Verarbeitung, den Bauteilen (u.a. Fasel Spule, Kohleschicht-Widerstände) und selbstverständlich am Sound. Der ist mit dem Sweep-Regler in sechs Frequenzbereichen einstellbar und so sehr gut an den angeschlossenen Amp und die Gitarre anzupassen. Der Effekt klingt hochwertig, quakt schön, ist für die typischen Vintage-Sounds ein zuverlässiger Partner und klingt auch in der Toe-Position nicht zu spitz. Die Heel-Position hat den gewohnt muffigen Ton, der aber immer noch definiert klingt und Akkorde gut auflöst. Mit dem internen Trimmpoti lässt sich der Eingangspegel zusätzlich fein einstellen und so das Pedal auch in dieser Hinsicht optimal an das angeschlossene Instrument anpassen. So weit alles ausgezeichnet, lediglich der leichte “Sound-Sprung” im Regelweg trübt das Gesamtbild.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung, Bauteile
  • Sound
  • einstellbarer Frequenzbereich mit dem Sweep-Schalter
  • Trimmpoti zur Anpassung des Eingangssignals
  • True Bypass
Contra
  • Preis
  • leichter „Sound-Sprung“ in der Mitte des Regelweges
Artikelbild
Jam Pedals Wahcko Plus Test
Für 339,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Jam Pedals
  • Modell: Wahcko Plus
  • Typ: Wah-Pedal
  • Regler: Frequenzbereich (6-Fach Raster-Poti), Eingangsempfindlichkeit (internes Trimmpoti)
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Stromverbrauch: 4 mA (0,2 mA im Bypass-Modus)
  • Spannung: 9V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 117 x 255 x 72 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 1,65 kg
  • Preis: 329,00 Euro UVP
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