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HK Audio Elements GALA Test

Eine elegante Erscheinung der Lautsprecher und gleichmäßige Schallausbreitung auch in größeren Räumen. Wer möchte das nicht? All das verspricht HK Audio bei der neuen Elements GALA Säulen-PA. Im Praxistest galt es zu überprüfen: Wie leicht gelingt der Aufbau? Werden die klanglichen Versprechen gehalten? Welches sind die prägnanten Features dieses Systems, um im Marktsegment der Beschallungsanlagen für mittelgroße Räumlichkeiten gegen die Konkurrenz zu bestehen?

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Details

Bevor man sich mit den inneren Werten der HK Audio Elements GALA beschäftigt, fällt die elegante Erscheinung der beiden Lautsprechersäulen ins Auge. Ja, auf Galas kann man sie sich sehr gut vorstellen. Sie bestehen aus jeweils einem Fuß, auf den wahlweise eine Distanzstange gesteckt werden kann, darauf dann übereinander oder eben direkt in den Fuß zwei Breitbandlautsprecher. Der Fuß hat die Maße 41 x 36 cm und ist 12,5 cm hoch. Sein Gewicht von 7,7 kg sorgt für solide Standfestigkeit der Lautsprechersäulen.
Die Distanzstangen kann man in der Höhe verstellen, allerdings nur so hoch, dass die Lautsprechersäule maximal bei 65 cm beginnt. Auf die Distanzstange oder direkt in den Fuß werden dann übereinander zwei Breitbandlautsprecher gesteckt. Sie sind jeweils 74,5 cm hoch, nur 11 cm breit und nur 12 cm tief und wiegen lediglich 4,5 kg. Mit maximal ausgezogener Distanzstange kommt man also auf eine Höhe von 214 cm. Bei Bedarf können die beiden Lautsprechereinheiten gegen Verdrehen mit einem Schieber arretiert werden. Alle Komponenten sind in Schwarz gehalten.

Fotostrecke: 3 Bilder Die PA steht auf soliden Füßen

Der Subbass wirkt da schon wuchtiger. Er wohnt in einem Gehäuse aus MDF-Platte, das mit schwarzem Acryllack beschichtet ist. An der Frontseite befindet sich ein schwarzes Metallgitter mit schwarzem Akustikschaumstoff. Mit seinen Abmessungen von 48 x 48,5 x 59,5 cm und seinem Gewicht von 30,2 kg ist er so gerade eben noch von einer Person zu tragen. Hilfreich sind dabei zwei große, griffige, da abgerundete, einander gegenüberliegende Griffe. Insgesamt bringt das komplette System 55,6 kg auf die Waage. HK Audio gewährt auf die Gala 5 Jahre Herstellergarantie nach Registrierung.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Subbass: Würfelform

Innere Werte

HK Audio hat die ELEMENTS-Serie weiterentwickelt und mit der GALA ein aktives Stereo-Line-Source-System mit einem 15-Zoll- Subwoofer, neuentwickelter Elektronik sowie einem neuen Digitalcontroller herausgebracht. Bewirken soll dies einen hörbar verbesserten Frequenzgang bei gleichmäßiger Schallverteilung im Raum. Dazu später mehr im Praxisteil. Die Gesamtleistung des Systems beträgt 670 Watt RMS mit einer Peak Power von 2000 Watt. An Prozessoren sind ein 24 dB Subsonic Filter sowie Peak-, RMS- und Multiband-Limiter verbaut.
Der Subbass hat einen 15-Zoll-Lautsprecher, einen SPL-Peak von 129 dB bei einem Frequenzgang von 44 Hz – 130 Hz, 24 dB/Okt. Die Mid/High-Units notieren eine nominale Belastbarkeit (RMS) von 300 Watt bei 8 Ohm und einen Frequenzgang von 140 Hz – 20 kHz. In jedem Mitten/Höhen-Chassis sind 8 x 3,5 Zoll-Breitbandlautsprecher verbaut. Der horizontale Abstrahlwinkel beträgt 70 Grad. Sie arbeiten mit einer Trennfrequenz von 140 Hz bei 30 dB/Okt.

Anschüsse und Verkabelung

Kurz gesagt: Sie sind solide verarbeitet und optisch äußerst galatauglich. Für das gesamte System werden nur drei Kabel benötigt. Ein Netzkabel führt in den Subbass und ist erfreulicherweise arretierbar, sodass es gegen unbeabsichtigtes Herausrutschen aus dem Subwoofer geschützt ist. An Eingängen weist der Subbass zwei Klinken/XLR-Kombibuchsen auf, an Ausgängen zweimal Speakon zu den Lautsprechersäulen und für Erweiterungen zweimal XLR-Thru.
Das System kann durch einen zweiten Subbass erweitert werden. Die Satellite-Outs verkabelt man jeweils mit einrastenden Speakon-Kabeln in eine der beiden Speakon-Buchsen an den Füßen der Lautsprechersäulen. Zusätzlich haben die Füße noch einen Speakon-Out.
Alle drei Kabel befinden sich am Boden und sind somit fürs Publikum praktisch nicht sichtbar. Hoch zu den Lautsprechersäulen geht das Signal über sogenannte E-Connect-Verbindungen vom Fuß über die Distanzstange in die Mid-/High-Units. Das sind mechanischen Verbindungen, die gleichzeitig innen das Audiosignal führen, so dass man kein Kabel benötigt.

Fotostrecke: 5 Bilder So übersichtlich sieht der Subbass von hinten aus

Bedienelemente

Sämtliche Bedienelemente – und das sind nur fünf – befinden sich auf der Rückseite des Subwoofers. So überschaubar konzipiert kann dieses System auch von Menschen mit wenig Erfahrung aufgebaut werden. Die Elemente sind übersichtlich übereinander angeordnet und wirken stabil ausgeführt. Ganz oben befindet sich der Master-Regler, darunter der Bass-Gain, jeweils mit LED. Sie leuchtet, wenn der Limiter ins Spiel kommt. Vor dem Ein- und Ausschalten müssen beide stets zugedreht sein.
Darunter befindet sich ein Schalter, mit dem man zwischen den EQ-Presets „Small Venue“ und „Long Distance“ wählen kann. Es erfolgt damit eine DSP-gesteuerte Frequenzgang-Optimierung für die Lautsprechersäulen. Hintergrund ist, dass die Empfindlichkeit des menschlichen Ohrs zu den Tiefen hin abnimmt. Bei leisen akustischen Ereignissen hört es den Bassanteil kaum, erst wenn das Signal lauter wird, vernehmen wir auch den Bass. Und da in kleineren Venues in der Regel leiser beschallt wird, braucht es dort mehr Bass.
Ist die Auto Sleep-Funktion eingeschaltet, verabschiedet sich die Endstufe in den Ruhezustand, wenn sie 350 Minuten kein Audiosignal erhält. Sie verbraucht dann nur noch 0,5 Watt. Das System wird wieder aktiviert, indem man es für fünf Sekunden ausschaltet und wieder anschaltet. Kleiner Tipp: Zuvor stets den Master und Bass-Gain herunterdrehen. Ganz unten befindet sich schließlich der Power-Knopf.

Fotostrecke: 2 Bilder Schön übersichtlich sind die Bedienelemente
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Praxis

Aufbau

Dem System liegt eine deutschsprachige Bedienungsanleitung bei. Ich persönliche liebe Schritt für Schritt durchnummerierte Aufbauanleitungen. Eine solche gibt es jedoch nicht, stattdessen sind die Einzelteile und ihre Funktionen erklärt. Also tat ich etwas für mich sehr Ungewöhnliches. Ich schob das Handbuch beiseite und legte einfach los. Und siehe da: Die PA ist ausgesprochen simpel aufzubauen: Der Subbass wird aufgestellt und die Lautsprechersäulen sind schnell zusammengesteckt. Zusätzlich zum Stecken rastet ein Arretierknopf ein – fertig. Wer’s niedriger mag, kann die Distanzstangen auch weglassen.

Fotostrecke: 5 Bilder Zuerst stelle man den Fuß auf

Für ein nicht unwesentliches Detail hätte ich doch vorher lieber einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen sollen. Denn nun hatte ich zwei Lautsprechersäulen vor mir, die mich keineswegs senkrecht, sondern in einer Schieflage wie Konzertbesucher nach erheblichem Alkoholgenuss anblickten. Zum Ausgleich von Bodenunebenheiten haben die Sockel der Lautsprecher jeweils drei individuell der Länge nach ausziehbare Füße. Dazu schraubt man an der Unterseite der Sockel die drei Füße los, zieht sie wunschgemäß weit aus dem Sockel heraus und schraubt sie wieder fest. In der Praxis ist dies leichter gesagt als getan. Eine Wasserwaage oder Augenmaß sind zwar hilfreich. Tricky ist allerdings, dass zum Feststellen der Füße der Sockel angehoben werden muss, da sich die Schrauben ja darunter befinden. Einmal aufgestellt, zeichnet sich das System dann aber durch hohe Standfestigkeit aus.

Fotostrecke: 3 Bilder Um die Feststellschrauben der Füße zu lösen, muss man an deren Unterseite gelangen

Damit die Säulen sich horizontal nicht gegeneinander verdrehen, liefert HK Audio Plastikschieber mit, die sie „Locking Wedge“ nennen. Ein Schieber wird zwischen zwei Säulen-Elemente geschoben. Ich persönlich fand den Aufbau auch ohne die Schieber hinreichend stabil.
Was man hingegen bedenken sollte: Auch bei maximal ausgezogenen Distanzstangen beginnen die Lautsprechersäulen schon recht tief am Boden, nämlich in 65 cm Höhe. Akustisch ist das keineswegs störend, wie sich gleich zeigen wird, aber in der Nähe tanzender Füße und Getränke haltender Hände möchte ich meine Lautsprecher eigentlich nicht sehen. Möglicherweise hätte man bei Verwendung längerer Distanzstangen ein Problem mit der Statik der Säulen bekommen. So jedoch bleibt der Einsatz am Boden ruhigen Veranstaltungen vorbehalten oder man muss die Säulen erhöht, zum Beispiel auf der Bühne platzieren. Die Verkabelung ist denkbar einfach, sehr solide und stört die Säulen-Ästhetik nicht.
Die Auto-Sleep-Funktion würde ich persönlich immer deaktivieren, da sie meines Erachtens mehr Probleme schafft als löst. Wenn man ein System nicht benötigt, kann man es ausschalten. Wenn es aber von selbst nach 350 Minuten, also nach knappen sechs Stunden in den Ruhezustand geht, ist das Risiko groß, dass man die Ursache nicht gleich erkennt. Vielleicht hat bei einem solchen Langzeitbetrieb ein Kollege mittlerweile die Beschallung übernommen und wundert sich, warum das System vermeintlich streikt. Und möglicherweise wird dann noch in der Hektik vergessen, vor dem Wiedereinschalten Master und Bass-Gain runterzudrehen. Am Ende des Aufbaus wählt man mit dem am Subbass befindlichen Umschalter von Small Venue auf Long Distance das gewünschte EQ-Preset aus. 

Die schlanken Lautsprechersäulen fügen sich unauffällig ins Gesamtbild ein
Die schlanken Lautsprechersäulen fügen sich unauffällig ins Gesamtbild ein

Klang

Nun noch überprüfen, ob alle Regler am Subbass heruntergedreht sind, dann einschalten. Dabei begrüßte mich leider unabhängig von der Stellung des Masters am Mischpult ein lautes Knacken aus den Lautsprechern, was an der Schaltung des Verstärkers im Subbass liegen könnte. Dann wird der Master auf- und nach Belieben der Bass hinzugedreht und siehe da: Das System überzeugt durch einen satten Sound mit definiertem Subbass und deutlichen Höhen und dies in weitem Halbrund um die Anlage herum. Der Unterschied zwischen den beiden EQ-Presets „Small Venue“ und „Long Distance“ ist im Bass- und unteren Mittenbereich deutlich hörbar. In beiden Stellungen klingt das System gleichwohl angenehm differenziert.
Einen Meter vor der PA konnte mittig zwischen den beiden Lautsprechersäulen ein Gesangsmikro in Sprechlautstärke genutzt werden, ohne dass es zum Feedback kam. Dass die Lautsprechersäulen schon auf Oberschenkelhöhe beginnen, wirkt sich keineswegs negativ auf den Klang aus. Sitzenden Gästen ermöglicht es hingegen ausgewogenen Sound auch schon bei geringer Lautstärke.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Elements GALA erreicht die Ohren sitzender und stehender Zuhörer
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Fazit

HK Audio Elements GALA ist eine grundsolide PA und überzeugt schon beim Aufbau durch Standfestigkeit sowie einfaches Handling. Sie kann von einer Person auf- und abgebaut werden. Lediglich das Austarieren der Füße, damit die Säulen senkrecht stehen, ist filigran. Sie bietet ein erfreulich differenziertes und druckvolles Klangbild und ist für sitzendes und stehendes Publikum gleichermaßen geeignet. Eine Beschallung von etwa 300 Personen ist hiermit möglich. Die Verkablung erfolgt ausschließlich am Boden, sodass die Ästhetik der schlanken Säulen-PA gut zur Geltung kommt. Wer in der niedrigen Aufbauhöhe der Säulen in Oberschenkelhöhe kein Problem sieht, sollte die Anlage einmal probehören. Und wer die PA öfter auf- und abzubauen gedenkt, benötigt noch in ein Rollbrett für den Subbass.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • druckvolles, brillantes Klangbild
  • schlanke Ästhetik bei hoher Standfestigkeit
  • sehr einfaches Handling
  • geeignet für vielfältige Anwendungen in bestuhlten Sälen und für stehendes Publikum
  • keine sichtbaren Kabel
Contra
  • diffiziles Austarieren der Waagerechten bei Aufstellen der Lautsprechersäulen
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HK Audio Elements GALA Test
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