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Hercules DJStarter Kit Test

Wer von DJing und Technik (noch) keine Ahnung hat und sich bei der Zusammenstellung des ersten Setups überfordert fühlt, der scheint mit dem DJStarter Kit von Hercules gut beraten zu sein. Denn für schlappe 170,– Euro ist man auf Anhieb für die ersten Gehversuche im Bedroom offensichtlich gut gewappnet. Das Rüstzeug setzt sich aus dem kompakten DJ-Controller DJControl Starlight, den Aktiv-Lausprecherboxen DJSpeaker 32, die beide bereits ausführlich in einem Bonedo-Test vorgestellt worden sind, und dem neuen Kopfhörer HDP DJ M40.2 zusammen.

Preiswertes DJ-Set für Einsteiger: Hercules DJStarter Kit


Obendrein gibt es frei Haus Serato DJ Lite als DJ-Software, die sich dem Controller Plug-and-play unterwirft. Bis auf den Kopfhörer, der separat momentan nur in einer älteren Version erhältlich ist, kann man alle Komponenten auch einzeln beziehen. Sollte man sich dieses Paket als Newbie zulegen? 

Details

Der DJControl Starlight

Auf seiner 400 mal 100 Millimeter kompakten Fläche ist nicht gerade viel Platz für Features. Somit konzentriert sich der knapp 500 Gramm leichte Controller auf das Wesentliche: Die Transport-Sektion besteht aus Buttons für Cue, Play/Pause und Sync. Das Jog-Wheel mit seinem mit 450 Millimetern winzigen Durchmesser dient zum Suchen, Pitch-Bending und Scratching (Vinyl-Modus). Manuelles Pitching läuft über den gerade einmal 450 Millimeter kurzen Pitch-Control.
Die vier Performance-Pads bedienen im ersten Layer die Hot-Cues und Loops, im zweiten die Effekte und den Sampler. Die Mischeinheit ist minimiert auf zwei platzsparende Line-Lautstärke-Regler plus den 450 Millimeter langen Crossfader, einen Bassregler, der auch auf Knopfdruck als Filter greift und einen Master-Regler. Beide Kanäle und auch der Master sowie Cue+Mix können über den per Miniklinkenbuchse angesteckten Kopfhörer HDP DJ M40.2 vorgehört werden.
Der Controller schickt das Mastersignal über eine verbaute Soundkarte mit 44,1 kHz und 24 Bit an die via Miniklinke angeschlossenen DJSpeaker 32 heraus. Den Saft saugt der Controller vom Laptop über das Mini-USB-Kabel. Das schwarze unauffällige Plastegehäuse zieht noch ein Ass aus dem Ärmel: Die Unterseite ist transparent, damit RGB-LEDs im Takt zur Musik aufblitzen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das DJStarter Kit wurde geliefert

Die DJSpeaker 32

Die 295 x 135 x 155 Millimeter kleinen, aus einer 6 Millimeter dicken Faserplatte gefertigten Aktivmonitore beschallen auf zwei Wegen. Der 3-Zoll-Tieftontreiber mit seiner auffälligen gelben Membran drückt den Bass aus zwei Bassreflexschächten. Die Höhen werden von einer Hochton-Kalotte erzeugt. Da die Lautsprecher keine Klang-, sondern nur eine Levelregelung besitzen, muss man sich mit dem Sound der 2×15 Watt lautstarken Boxen arrangieren. Nur die aktive Lautsprecher-Box ist per beigelegtem Miniklinken-Cinch-Kabel mit dem Master-Ausgang des DJControl Starlight zu verbinden. Die andere verknüpft man mit dem Verbindungskabel über die Clip-Push-Anschlüsse beider Boxen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die machen schon auf dem Karton was her

Der HDP DJ M40.2

Dass sich der geschlossene DJ-Kopfhörer HDP DJ M40.2 von seinem Vorgänger unterscheidet, kann man schon anhand des neuen auffälligen Hercules-Logos auf den ohrumschließenden Muscheln erkennen. Farblich bleibt er dem schicken Mattschwarz treu.
Die Bügelkonstruktion hebt sich nur im Detail von Version 40.1 ab: An dem mit Kunstleder überzogenen Bügel fehlt die Marken-Prägung. Die Kopfband-Unterseite ist recht wenig gegen Druck gepolstert. 

Fotostrecke: 4 Bilder Der HDP DJ M40.2 ausgepackt

In acht einrastenden Stufen lässt sich die Bügelverlängerung der individuellen Kopfgröße anpassen. Mit dem anschließenden Kombi-Gelenk klappt man einerseits die ohrumschließenden Kapseln nach innen, damit der Headphone „zusammengefaltet“ Platz in der Tasche spart. Andererseits können sich die Kapseln auch 90 Grad um die Y-Achse drehen.
Dank der um 180 Grad beweglichen Aufhängung passen sich die Muscheln mit den auswechselbaren, sehr weich mit Schaumstoff gepolsterten und mit Kunstleder überzogenen Earpads auch der Position am Ohr an. Einseitiges Hören ist möglich, indem ich eine Kapsel in der Hand halte. Dagegen erlaubt die Gelenk-Kombi seitliches Wegdrehen der Kapsel vom Ohr wie beim Sennheiser HD25 nicht.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit dem Gelenk kann die Kapsel gedreht …

An der linken Kapsel läuft das recht robust anmutende, zwei Meter lange Spiralkabel aus, das auf einen Miniklinkenstecker plus Adapter mit 6,3-Millimeter-Klinkenstecker endet. Zu den Specs findet man nur in der Gebrauchsanleitung genaue Angaben, im Web dagegen hält man sich bedeckt. Es handelt sich wie beim Vorgängermodell um einen 50 Millimeter großen dynamischen Treiber mit einem Frequenzgang von 50 Hz bis 20 Kilohertz, gegenüber dem Vorgängermodell büßt er damit 30 Hz in den Tiefen ein. Dagegen liegt seine Impedanz auf niedrigen 32 Ohm (beim HDP DJ M40.1 sind es dagegen 60 Ohm) und seine Sensitivität steigt von 95 Dezibel (HDP DJ M40.1) auf 105 Dezibel.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Kabel ist fest mit der linken Kapsel verbunden.

Zum Lieferumfang des DJStarter Kit gehören neben den einzelnen Komponenten und dem downloadbaren Serato DJ Lite ein USB-Kabel für den Controller, das Netzkabel für die Aktivlautsprecher, ein Cinch-Miniklinken- und ein Lautsprecherverbindungskabel. Der beiliegende Schnellstart-Guide zeigt kurz und knapp, wie alles anzuschließen ist.

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Praxis

Wer sich für das Hercules DJStarter-Paket entscheidet, der wird großen Wert auf einen einfachen, selbsterklärenden Workflow und Mobilität legen. Schließlich sollte man das abgestimmte Setup recht schnell und ohne große Vorkenntnisse aufbauen und bedienen können. Da DJControl Starlight als auch DJMonitor 32 nicht über viele Anschlüsse verfügen, erklären sich der Aufbau und Anschluss quasi von selbst.
Den Master-Ausgang des Controllers mit dem Cinch-Eingang der Boxen verbinden, den aktiven Lautsprecher mit Strom versorgen und die beiden Boxen mit dem passenden Kabel verlinken. Den Kopfhörer als auch den Laptop an den Controller angeschlossen, Serato DJ Lite von der Webpage heruntergeladen, installiert, dann kann es losgehen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Anschlu00fcsse des DJControl Starlight fu00fcr die Lautsprecher und Laptop

Der DJControl Starlight

Wir hatten den kleinen Hercules Controller bereits vor geraumer Zeit im Test. Deswegen konzentriere ich mich mehr auf den Workflow und das Zusammenspiel des Controllers mit den anderen Komponenten des Kits. Passt man die Erwartungen an den DJControl Starlight seiner Ausstattung und dem Preis an, wird man nicht enttäuscht. Denn prinzipiell lässt sich mit dem Controller auflegen. Zwar ist mir das Feedback der Transport- und Performance-Pads zu hart, aber sie reagieren latenzfrei, um den Beat genau beim Mixen zu treffen. Dank Sync-Button ist es ein Kinderspiel, die BPM anzupassen.
Hingegen gleicht es einer Tüftelei, die Beats mit Pitch-Control und Jogwheel zu matchen. Der kurze Faderweg des Pitch-Controls lässt nur schwer präzise Einstellungen zu. Trotzdem kann ich mit dem winzigen Jogwheel recht gut die Phase halten, sodass sogar das klassische Beatmatching von Hand gelingt. Nur vom Platz geht es mir zwischen Pitch-Fader und Jogwheel etwas eng zu, meine Finger stoßen gelegentlich beim Pitch-Bending mit dem Rädchen am Fader an.

Um Beats im Vinyl-Modus mit dem berührungsempfindlichen Jogwheel genau zu droppen, braucht man auch Übung. Zu schwammig fühlt sich der Beat unter dem sensiblen Handrad an. Beim Scratching spüre ich die Latenz noch mehr. Die winzigen Rädchen sind nicht wirklich dafür prädestiniert. Zumal auch der Cut-in des Crossfaders bei der harten Kurve zu groß ist. Deswegen sollte man in dieser Disziplin auf andere professionellere Controller oder noch besser Plattenspieler umsteigen.

Der HDP DJ M40.2

Der ohrumschließende Kopfhörer passt sich den individuellen Kopfgrößen recht gut an, kommt allerdings auch an einige Grenzen. Denn für sehr kleine Köpfe ist er nicht geeignet. Auf meinem Kopf sitzt er mit vollkommen eingefahrenem Bügel ganz gut, kleineren Menschen dürfte er dagegen damit zu groß sein und daher leicht wackeln. Für ein Starter-Kit, dessen Zielgruppe auch junge Teenager sind, eher unpassend. Mit der in acht Schritten ausfahrbaren Bügelverlängerung nimmt es der Kopfhörer zwar auch mit sehr großen Köpfen auf, allerdings rutschen die ausgezogenen Arme zu leicht über die eingekerbten Positionen. Das erschwert, die richtige Einstellung für den Kopf zu finden.

Leider rutschten die Bügel zu schnell über die Positionen.

Der Klang

Der HDP DJ M40.2 überzeugt vor allem bei seiner Lautstärke. Der Kopfhörer nimmt es auch mit leistungsschwächeren Kopfhörerverstärkern auf. Zum Vorhören des Signals ist er daher prädestiniert, selbst bei lauter Umgebung. Die geschlossenen Kapseln dämpfen entsprechend Störgeräusche. Seine klanglichen Anforderungen sollte man dagegen etwas drosseln. Denn seinem Sound fehlt es an Tiefbass. Oberhalb der 50 Hertz überträgt er zwar gut, aber ich vermisse den warmen Teppich. Dagegen betont er recht stark die Mitten, was das Klangbild in seiner Natürlichkeit und Transparenz beeinträchtigt. Lediglich seine Höhen empfinde ich als wohldosiert und recht präzise. Damit ist der HDP DJ M40.2 auf jeden Fall zum Auflegen gut geeignet, aber nicht zum genüsslichen Hören. 

Die DJSpeaker 32

Die Lautsprecher wurden im Rahmen des Serientests (32, 42, 32 Party) schon im Detail vorgestellt und getestet. Entsprechend nur eine kurze Einschätzung, wie sich die Monitorboxen im Set schlagen. Wie bereits erwähnt, ist der Masterausgang recht schwach und die Regler müssen auch an der Box recht weit aufgezwirbelt werden. Bei Lautstärken, bei denen die Lautsprecher bereits an ihre Grenzen kommen, ist beim Level-Knob trotzdem noch etwas Luft nach oben. Allerdings klirrt es. Deswegen reichen die Boxen lediglich für erste DJ-Gehversuche, Sessions für sich und ein paar Kumpels im Bedroom. Für größere „Auftritte“ sind weder die Monitore, noch der Controller und der Kopfhörer ausgelegt.

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Fazit

Das Hercules DJStarter Kit wird seinem Namen gerecht. Denn mit seinen Komponenten, dem DJ-Controller DJControl Starlight, den Aktivlautsprechern DJSpeaker 32 und dem Kopfhörer HDP DJ M40.2 schnürt der französische Hersteller ein Paket, mit dem man (auch) ohne DJ-Vorkenntnisse aus dem Bauch heraus loslegen kann. Dafür sprechen die einfache Handhabung, aber auch die begrenzten Features. Das Mixen gelingt mit dem Controller recht gut, selbst ohne Sync. Fürs Scratching sollte man sich dagegen professionelleres Equipment zulegen. Wer also von vorherein weiß, dass er das DJing professionell angehen möchte, sollte sich besser ein Setup nach seinen Bedürfnissen zusammenstellen.
Für die Soundausgabe legt Hercules den recht lauten Kopfhörer HDP DJ M40.2 bei, der recht bequem sitzt, gut isoliert, aber leider die Mitten zu sehr betont. Dagegen transportieren die beiden Aktiv-Lautsprecher den 44,1 kHz und 24 Bit aufgelösten Sound des Controllers natürlich und transparent in die eigenen vier Wände. Allerdings reichen sie für größere Beschallungen nicht aus. Damit rechnet aber ein angehender DJ, der sich mit dem günstigen Einsteiger-Setup zunächst einen „Überblick“ verschafft, auch nicht. Am Ende steht ein Komplettpaket  aus Boxen, Controller, Headphone und Software für knapp 170 Euro. Eine überschaubare Investition für den Start ins DJing.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • robuste Gehäuse und gute Verarbeitung
  • sehr einfache Handhabung
  • gut abgestimmtes Setup
  • guter Klang
  • RGB-Stroboskop als Lichteffekt
  • Serato DJ Lite inkl.
Contra
  • Kopfhörer recht groß
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Hercules DJStarter Kit Test
Für 159,00€ bei
Preiswertes DJ-Set für Einsteiger: Hercules DJStarter Kit
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