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Harley Benton ST-JAMster MDS Test

Die Harley Benton ST-JAMster ist mehr als nur eine auffällige Strat-Variante: Die Gitarre vereint klassischen Look mit moderner Funktionalität. Ausgestattet mit integriertem Preamp und Effekten sowie einem praktischen Kopfhörerausgang richtet sich dieses Modell vor allem an Einsteiger und Übungswillige, die flexibel und leise spielen möchten. Mit ihrer HSS-Bestückung kann die ST-JAMster natürlich auch über einen normalen Amp ganz traditionell eingesetzt werden. Wir haben die Gitarre ausführlich getestet und zeigen, was in ihr steckt.

Harley Benton ST-JAMster (MDS) Test

Harley Benton ST-JAMster – Das Wichtigste in Kürze

  • Superstrat mit integriertem Multieffekt
  • kann auch im passiven Standardbetrieb verwendet werden
  • Korpus aus Pappel 
  • Ahornhals mit Roseacer-Griffbrett
  • 1 Humbucker und 2 Single-Coils
  • Phones-Out und Aux-In
  • integrierte Sounds/Effekte: Clean, Clean/Reverb, Overdrive, Distortion, Distortion/Delay
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Harley Benton ST-JAMster MDS
Harley Benton ST-JAMster MDS
Kundenbewertung:
(17)

Korpus und Hals der Harley Benton ST-JAMster

Die Harley Benton ST-JAMster orientiert sich auf den ersten Blick an einem modernen Superstrat-Konzept. Der Pappel-Korpus kommt in einem Metallic Deep Silver Finish mit ansprechendem Sparkle-Effekt. Die Gitarre ist solide verarbeitet, liegt gut in der Hand und bringt ein Federgewicht von nur 2,8 kg auf die Waage. Der geschraubte Hals besteht aus Ahorn und beheimatet ein Griffbrett aus Roseacer. Die Mensur von 648 mm, die Sattelbreite von 43 mm sowie der Griffbrettradius von 12 Zoll sorgen für ein Strat-ähnliches Spielgefühl und 22 überwiegend sauber eingesetzte Bünde und ein modernes C-Profil für eine gute Haptik. Bei der Hardware setzt Harley Benton auf eigene Komponenten. Ein synchronisiertes Tremolosystem sowie geschlossene Die-Cast-Mechaniken in Schwarz runden das Gesamtbild ab. Zum Lieferumfang gehören neben dem Tremolohebel auch ein preiswertes 3-Meter-Instrumentenkabel sowie ein Inbusschlüssel für Setup-Arbeiten.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Gitarre ist solide verarbeitet, liegt gut in der Hand und bringt ein Federgewicht von nur 2,8 kg auf die Waage.

Die Elektrik der Harley Benton ST-JAMster

Die Harley Benton ST-JAMster ist mit einem Humbucker und zwei Singlecoils aus hauseigener Fertigung bestückt, die nicht weiter spezifiziert sind. Angewählt werden die Pickups über einen Fünfwegschalter, zur Klangformung stehen ein Master-Volume- und ein Master-Tone-Poti bereit. Neben dem Einsatz über einen Amp oder Modeler lässt sich das Instrument jedoch auch mit einem Audiointerface verbinden. Ein kleiner Schalter wirft die interne Amp-/Mulitieffekt-Sektion an. Hier bietet das Instrument die fünf Sounds Clean, Clean/Reverb, Overdrive, Distortion und Distortion/Delay, die über das untere Selector-Poti angewählt werden.

Das Master-Tone-Poti ist mit einer Druckfunktion ausgestattet, die drei Gain- bzw. Effektstärken schaltet. Zwei Miniklinkenbuchsen stehen als Aux-In und Phones-Out bereit. Für die Stromversorgung bietet die ST-JAMster auf der Korpusrückseite ein Batteriefach, das mit 3 AA-Batterien gefüttert werden muss. Diese versprechen eine Betriebsdauer von bis zu 10 Stunden, sind im Lieferumfang allerdings nicht enthalten.

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So werden die Klangbeispiele der Harley Benton ST-JAMster im Test aufgezeichnet

Die Soundfiles der Harley Benton ST-JAMster nehme ich zunächst über einen 73er Fender Bassman auf, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks läuft. Bei den verzerrten Sounds kommen ein Walrus Audio Ages sowie ein Marshall Plexi zum Einsatz – in den Audios ist das jeweils entsprechend gekennzeichnet. Für die aktiven Sounds geht die JAMster direkt in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX.

So klingt die Harley Benton ST-JAMster im passiven Mode

Unverstärkt wirkt das Instrument recht lebendig und zeigt ein ordentliches Resonanzverhalten. Leider weist das Werkssetup einige Schwächen auf: Der Sattel ist deutlich zu hoch, was die Intonation in den ersten Bünden erschwert. Auch in puncto Oktavreinheit wurde nicht sauber gearbeitet, hier besteht ein klarer Nachbesserungsbedarf. Die Bundbearbeitung ist insgesamt solide, wenn auch nicht perfekt. Zwar sind die Bünde weitgehend gut abgerichtet – abgesehen von kleineren Unebenheiten in den hohen Lagen –, jedoch kaum poliert. Auch die Verrundung der Bundkanten hätte stellenweise sorgfältiger ausgeführt sein können.

Positiv fällt hingegen der Hals auf, der durch sein angenehmes Profil und die matte Lackierung ein sehr gutes Spielgefühl vermittelt. Das Tremolosystem ist aufliegend eingestellt und verrichtet eine recht stimmstabile Arbeit, wenn man es mit Dive-Bombs nicht gerade übertreibt. Im passiven Modus über einen Gitarrenverstärker klingen die Pickups ausgesprochen dunkel und matt. Zwar lässt sich das teilweise durch starkes Anheben der Höhen am Amp kompensieren, dennoch wirkt der Klang wenig inspirierend. Natürlich darf man bei einem Thekenpreis von nicht einmal 130 Euro keine Wunder erwarten, doch auch im Budgetbereich wäre hier klanglich durchaus mehr möglich.

Audio Samples
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Passiv – Clean – alle Positionen Passiv – Funky – Pos. 4 Passiv – Jazzy – Neck Passiv – Crunch – Walrus Audio Ages – alle Positionen Passiv – Medium Gain – Marshall Plexi – Stegposition
Harley Benton ST-JAMster (MDS) Test

So klingt das Amp-/Effekt-Modeling der Harley Benton ST-JAMster

Anschließend geht es direkt ins Audiointerface, denn die aktiven Sounds sind bereits mit einer integrierten Speakersimulation versehen. Insgesamt stehen fünf Grundsettings zur Verfügung, die jeweils in drei Varianten abrufbar sind. Bei den „trockenen” Sounds Clean, Overdrive und Distortion wird durch die Push-Funktion des Tone-Potis das Gain leicht angehoben. In den Modi Clean/Reverb und Distortion/Delay nimmt hingegen der Effektanteil zu. Die beiden Distortion-Modi bringen allerdings ein leicht erhöhtes Grundrauschen mit sich, inklusive eines leichten Surrens in den Höhen. Nichtsdestotrotz: Fürs heimische Üben oder als kompakte Lösung auf Reisen sind die Sounds durchweg brauchbar und liefern, gemessen am Preis, ordentliche Resultate.

Große Überraschungen darf man allerdings auch hier nicht erwarten, denn selbst preiswerte Modeling-Lösungen klingen teils differenzierter. Im Kontext einer günstigen All-in-One-Gitarre geht das aber in Ordnung, zumal der aktive Sound im Direktvergleich deutlich überzeugender wirkt als der passive Betrieb.

Audio Samples
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Amp-/Effekt-Modeling – Clean – alle Positionen Amp-/Effekt-Modeling – Clean/Reverb – Halsposition – alle drei Variationen Amp-/Effekt-Modeling – Overdrive – Stegposition – alle drei Variationen Amp-/Effekt-Modeling – Distortion – alle drei Variationen Amp-/Effekt-Modeling – Distortion/Delay – alle drei Variationen
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Fazit

Auch wenn mich das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Harley-Benton-Gitarren in der Regel positiv überrascht, fällt mein Fazit zur ST-JAMster etwas verhaltener aus. Optisch, konzeptionell und in weiten Teilen auch handwerklich macht das Instrument einen gelungenen Eindruck. Dennoch gibt es beim Werks-Setup noch spürbares Verbesserungspotenzial, insbesondere in Bezug auf Saitenlage, Intonation und Bundbearbeitung. Im passiven Betrieb enttäuschen die Pickups mit einem sehr dunklen und matten Klangbild, das die Spielfreude deutlich einschränkt. Im aktiven Modus hingegen, also bei Nutzung des Kopfhörerausgangs, wirkt die Gitarre deutlich schlüssiger. Die fünf Grundsounds samt ihren drei Variationen bieten eine gewisse Flexibilität und machen das Instrument für Übezwecke oder als Reisegitarre absolut ausreichend.

Eine uneingeschränkte Empfehlung fällt dennoch schwer: Wer stattdessen ein klassisches Harley-Benton-Budget-Modell in Kombination mit einem günstigen Modeler wie z. B. dem DNAfx GiT Mobile wählt, erhält zum ähnlichen Preis nicht nur bessere Sounds, sondern auch eine höhere Flexibilität und ein wertigeres Instrument. Trotzdem: Wer auf der Suche nach einer besonders preiswerten All-in-One-Lösung für unterwegs ist, primär über Kopfhörer spielt, keine weiteren Geräte mitschleppen möchte und bereit ist, das Setup selbst zu optimieren, könnte mit der ST-JAMster eine passende Begleiterin zu einem günstigen Kurs finden.

Die Harley Benton ST-JAMster präsentiert sich als preiswerte All-in-One-Lösung für unterwegs, allerdings muss man dafür einige Abstriche in Kauf nehmen.
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • kompakte Lösung für unterwegs
  • ansprechende Optik
  • günstiger Preis
Contra
  • Werks-Setup
  • Pickups sehr dunkel und matt (passiver Modus)
  • hohes Surren im Distortion-Modus
Artikelbild
Harley Benton ST-JAMster MDS Test
Für 129,00€ bei
  • Hersteller: Harley Benton
  • Modell: ST JAMster
  • Typ: Superstrat-Typ mit integriertem Multieffekt
  • Herstellungsland: China
  • Korpus: Pappel
  • Farbe: Metallic Deep Silver
  • Hals: Ahorn
  • Halsprofil: Modern C
  • Griffbrett: Roseacer
  • Griffbrettradius: 12“
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Sattel: Kunststoff
  • Bünde: 22
  • Mensur: 648 mm
  • Tonabnehmer: HSS-Bestückung (keine Herstellerangaben)
  • Bedienung: 1x Volume, 1x Tone (mit Push-Funktion), 1x Mode-Selector, 1x Activ-/Passiv-Schalter, 5-Weg-Pickupschalter
  • Anschlüsse: Klinkenbuchse (6,3 mm), Aux-In und Phones-Out als Miniklinke,
  • Hardware: synchronisiertes Tremolo, DieCast-Stimmmechaniken
  • Besaitung ab Werk: 010-046
  • Lieferumfang: Tremolohebel, 3-m-Kabel, Inbusschlüssel
  • Gewicht: 2,8kg
  • Ladenpreis: 129,00 Euro (Stand: August 2025)

Herstellerseite: https://harleybenton.com

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