GS Music e7 Test

Neben dem kompakten Bree6 haben die sympathischen Synth-Freaks von GS Music mit dem GS e7 auch einen deutlich mächtigeren Expander im Angebot: der klassisch aufgebaute 7-Voice-Synthesizer der argentinischen Manufaktur bietet MPE und ist in vielen Farbvarianten erhältlich – darunter Grau, Blau und sogar Pink. Zeit für den Test!

GS Music e7 Test

Highlight GS Music GS e7

  • 7-stimmiger analoger Synthesizer mit 4-fach Multimode
  • Klassisch-subtraktive Klangerzeugung mit digitaler Steuerung
  • MPE-Unterstützung für moderne Performance-Expression
  • Drei LFOs, zwei ADSR-Hüllkurven, umfassende Direktzugriffe
  • Integrierter Effektprozessor mit Chorus (inkl. Ensemble) und Delay (Sync, Ping-Pong)
  • Umfangreiche Anschlüsse inkl. 3xCV, USB und MIDI-Trio

DETAILS

Analoger Sound, digitale Kontrolle

Der GS e7 ist ein analoger Synthesizer mit klassisch-subtraktiver Klangerzeugung inklusive MPE-Unterstützung (MIDI Polyphonic Expression). Im üppigen Desktop-Format bietet der Synth siebenstimmige Klangerzeugung und vierfach-multitimbralen Betrieb.

Für ein 19-Zoll-Rack ist das 3,8 kg Metall-Gehäuse mit seiner 52x20cm Oberfläche ohnehin zu groß. Das Interface ist indes klassisch aufgebaut, logisch strukturiert und damit angenehm intuitiv bedienbar.

GS Music GS e7 Topview
Die einzelnen Sektionen des GS e7 sind optisch klar voneinander getrennt. Der Expander ist übersichtlich gestaltet und sehr angenehm zu bedienen.

Alle Parameter sind über solide und große Regler erreichbar, Menüstrukturen gibt es keine. Viele Bedienelemente bieten eine Shift-Funktionen, beispielsweise um Modulationsintensitäten oder sekundäre Parameter anzupassen.

Die Presets werden mit einer 8x8x8-Logik über acht blauen Taste im unteren Bereich organisiert, gleichzeitig lassen sich hier der Multi-Mode, sein Multi-Mixer sowie das Globale konfigurieren.

Rechts davon finden sich sechs Regler für die Effekte. Beide bieten dabei mehrere Varianten: der Chorus verfügt unter anderem über einen Ensemble-Modus, das Delay wiederum leistet synchron oder frei laufend Stereo oder Ping-Pong.

WYSIWYG: GS Music e7

Damit gilt damit beim GDS e7: WYSIWYG. Das kleine Display ergänzt die Bedienung wirklich nur, und zwar immer hübsch mit klaren Werten sowie vielen, grafischen Visualisierung – so sollte das eigentlich immer sein!

Die großen Moog-artigen Potis sind dabei außerdem allesamt feste mit dem Gehäuse verschraubt und absolut hochwertig anzufassen. Die verschiedenen Farbkonzepte der Manufaktur umfassen auch unterschiedliche Poti-Kappen-Farben, das aber nur am Rande.

Das pragmatisch gefalzte Metallgehäuse macht ebenfalls einen soliden Eindruck. Das Tabletop-Design bietet darüber angenehme Frontneigung bei einer Höhe von 5 cm vorn und 10 cm hinten.

Rustikale Holzseitenteile, ein 12-Volt-Anschluss inklusive mitgelieferten Netzteil und der vernünfitg-große An/Aus-Schalter runden das Package ab.

Analoger Signalpfad, digitale Kontrolle

Der Signalpfad des GS Music e7 ist vollständig analog, die Steuerung erfolgt indes digital, was die Doppelbelegungen der Potis ermöglicht, übrigens erkennbar an der invertierter Beschriftung in der zweiten Zeile.

Jede Stimme verfügt damit über zwei spannungsgesteuerte Oszillatoren mit Puls-Sub-Oszillator, eine fünfte Quelle namens Rausch/Extern sowie den finalen Mixer. Als Wellenformen in den OSCs stehen Dreieck, Sägezahn, Säge-Dreieck sowie der Sub-Puls mit PWM zur Verfügung; Hard Sync ist ebenfalls möglich.

Oscillators and Filters GS e7
Zwei dicke OSCs pro Voice mit den unterschiedlichen Voice/Multi-Modes machen bei sieben Stimmen ordentlich Spass!

Das Display, der Portamento-Regler sowie der Voice-Modes-Schalter befinden unter dem Mixer. Spielbar ist der GS e7 damit sowohl vierfach-multitimbral als auch in verschiedenen Voice-Modes, darunter Poly, Unison und Mono – jeweils mit Single- oder Multi-Trigger-Verhalten. Die Multi-Parts werden, wie gesagt, im Menü gemischt.

24er Tiefpassfilter

Danach folgt das dicke 24 dB/Okt.-Tiefpassfilter (VCF) mit Resonanzregelung und anschließendem VCA. 

Für die Modulation stehen übergreifend drei digital erzeugten LFOs, zwei ADSR-Hüllkurven sowie zahlreiche Direktregler in den klar abgesetzten Sektionen bereit – darunter Mod-Wheel, Velocity und Aftertouch-Zuweisungen.

Envelope Generators
Filter und Amp bieten jede Menge dicke Regler, auch für die Modulation Zuweisungen!

Im Filter-Bereich finden sich so neben Cutoff und Resonanz unmittelbar die Intensität für: EG1-Amount, LFO 1 und 2, Tracking sowie auch Mod-Wheel; Velocity, LFO 3 und Aftertouch Zuweisungen liegen indes auf der zweiten Ebene.

Alle Doppelbelegungen sind mit spürbarer Liebe zum Detail umgesetzt. Das GS Music e7-Konzept wirkt dadurch direkt und intuitiv – zumal Shift nicht gehalten, sondern umgeschaltet wird.

Player Expander

Trotz des Fehlens einer Keyboard-Version im Shop hat der Hersteller offensichtlich an Spieler gedacht, die viel performativ arbeiten. Gute Standard-Mappings sind aber auch beim Programmieren hilfreich, Beispiel: Velocity kann in den Envelopes gezielt auf Attack, Release oder im Filter auf den Mod-Amount wirken – eine klassische Modulations-Matrix ist hier deshalb schlicht nicht nötig.

Connections and Terminal
Die Rückseite des GS Music e7

Natürlich zeigt sich auch die Rückseite vorbildlich bestückt: Synchronisierung gibt es mit USB-MIDI und einem klassischen MIDI-Trio (In/Out/Thru) sowie zusätzlichen CV-Eingänge für Pitch, Filter und Gain. Dazu kommt ein TS-External-Input, sowie die symmetrischen Stereo-Ausgänge (TRS) und der Stereo-Kopfhörerausgang rechts außen, hier nicht mehr im Bild.

PRAXIS

Musikalische Parameter

Insgesamt überzeugt der GS e7 vor allem durch seine geschmackvoll zusammengestellte Feature-Liste. Nichts wirkt überladen oder künstlich hinzugefügt – alle Funktionen sind sinnvoll gewählt und an den entscheidenden Stellen erfreulich tief ausgeführt.

Left side e7 synth
Drei digitale LFOs, zwei analoge OSCs: GS Music e7

Der Preis ist angesichts der erkennbaren Leidenschaft und Sorgfalt, die in Entwicklung und Fertigung eingeflossen sind, aber absolut fair. Trotz seines handgebauten Charakters ist der e7 aber kein Budget-Synth, sondern er klingt ausgesprochen warm und edel – hier muss man keinerlei Kompromisse eingehen.

Audio Samples
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All Everything Bit Silly Riser Halo

Ganz im Gegenteil: Im Vergleich mit etablierten Größen schlägt sich der e7 bemerkenswert souverän. Selbst die großen Modelle von Sequential verzichten vollständig auf Effekte, während kleinere Module meist mit weniger Stimmen auskommen oder sich mehr nach Masse anfühlen. Sieben Stimmen und vier Multis sind schon echt fett!

Right side e7 synth
Mit Chorus und Delay hat man bereits das meiste gesagt!

Auch im Vergleich zum amerikanischen 8M von Groove Synthesis, einem wahren Modulations- und Synthese-Wunder, schneidet der e7 erstaunlich gut ab – lediglich einer Stimme mehr hat der nämlich!

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Der Signalfluss des Synths

FAZIT

Der GS Music e7 ist ein Paradebeispiel, wie Boutique-Instrumente klingen und sich anfühlen sollen: warm, direkt, charaktervoll – und dabei modern in der Umsetzung. Klanglich überzeugt der e7: sein analoger Signalweg liefert detailreiche Timbres, die auch in komplexen Layer- oder MPE-Szenarien organisch bleiben. Die Bedienung ist unmittelbar, mit sinnvollen Doppelbelegungen sowie schnellen Shift-Konzept, das den Workflow flüssig hält.

Kleinere Kritikpunkte betreffen eher den Bedienkomfort als den Klang: Die Preset-Anwahl wirkt etwas altmodisch – eine „One-Up“-Funktion und Encoder wären praktischer. Beim Modulationsrouting wäre für die Übersichtlichkeit ein zusätzliche Matrix trotzdem hilfreich.

Nichtsdestotrotz ist der e7 ein außergewöhnlich gut klingendes Instrument, das sich durch seine hochwertige Verarbeitung, MPE- und Multimode-Funktionalität sowie den praxisgerechten Effektprozessor klar von vielen Konkurrenten absetzt. Der fehlende Sequencer oder Arpeggiator lässt sich verschmerzen, und gehört heutzutage eh in das MIDI-Keyboard.

Wer einen Analogsynth mit Boutique-DNA sucht, bekommt hier viel Klang fürs Geld und ein Instrument, das sich sowohl klanglich als auch haptisch spürbar vom Mainstream abhebt.

Features

  • Polyphonie: 7 Stimmen
  • Multitimbralität: 4 Parts
  • Oszillatoren: 2 spannungsgesteuerte analoge Oszillatoren (VCO) mit Sub-Oszillatoren, Hard Sync
  • Oszillator-Wellenformen: Dreieck, Sägezahn, Säge-Dreieck, Puls mit PWM; Puls kann mit anderen Wellenformen gemischt werden
  • Filter (VCF): 24 dB/Oktave Tiefpassfilter (4-polig) mit Resonanzregelung
  • Hüllkurven: 2 (Attack, Decay, Sustain, Release), Anschlagsdynamik auf Attack
  • LFOs: 3
  • LFO-Wellenformen: Dreieck, aufsteigende Rampe, abfallende Rampe, Rechteck, Sample & Hold
  • Effekte: Chorus, Delay
  • Presets: 512 Programme, 128 Multis
  • Weitere Features: MIDI Polyphonic Expression (MPE)
  • Anschlüsse: MIDI In, MIDI Out, MIDI Thru, USB, Pitch CV, Cutoff CV, Gain CV, Ext Input, Audio Out (L/Mono, R, ¼″ TRS symmetrisch), Kopfhörer
  • Stromversorgung: DC 12 V / 3 A
  • Abmessungen: 520 × 190 × 108 mm
  • Gewicht: 3,8 kg
  • Hergestellt in: Argentinien
  • WEBSEITE: gsmusic.com/synth-store
  • PREIS: ca. 2100,- EUR (Straßenpreis am 24.Oktober 2025)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Warm-organischer Analogklang mit MPE-Support
  • Intuitive Bedienung, keine Menü-Tiefen (WYSIWYG)
  • Rustikale Verarbeitung mit Metallgehäuse & Holzseiten
  • 7-stimmig, 4-fach multitimbral, viele CV/MIDI-Optionen
Contra
  • Kein Sequencer oder Arpeggiator
  • Kein Rack-Format, braucht Platz
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