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Fender Squier Vintage Modified Jazz Bass Test

Praxis

Ich weiß nicht, wann ich zuletzt einen Bass in der Hand hatte, der so schlecht eingestellt war – lang, lang ist‘s her. Die Saitenlage des Squier war dermaßen hoch, dass selbst dem hartgesottensten Plektrum-Rock-Basser der Spaß am Achtelschreddern vergangen wäre. Aber Gott sei Dank liegen ja die passenden Einstellschlüssel bei, mit denen ich alle vier Drähte flink tieferlegen konnte, um so eine passable Saitenlage unter die Finger zu bekommen. Aber auch die Halskrümmung war nicht optimal eingestellt. Trotz meiner Justiermaßnahmen ist es mir allerdings nicht gelungen, die G-Saite gänzlich sauber zu bekommen. Ab dem 12. Bund schnarrt sie und zwar auch bei höherer Saitenlage, was nicht gerade für eine optimale Bundierung spricht. Aber auch hier sollte man nicht päpstlicher sein als der Papst, denn bei einem Instrument in der unteren Preisregion ist die absolute Perfektion nicht zu erwarten. Trotzdem hoffe ich – und wenn ich die sonstige Verarbeitung sehe, nehme ich es sogar an – dass mein Testbass da eher eine Ausnahme bildet und die Bünde in der Regel besser abgerichtet sind.

Genug der Kritik, kommen wir zu den zahlreichen positiven Seiten des Instrumentes. Die Ergonomie des Squier ist total Jazz-Bass-mäßig. Er ist leicht kopflastig. Spielt man den Bass im Sitzen, zieht der Hals also leicht nach unten. Umgehängt pendelt sich das Instrument aber in der Waagerechten ein und lässt sich so mühelos spielen. Auch das Gewicht geht für einen Viersaiter völlig in Ordnung und das String Spacing an der Brücke ist mit 19 mm Standard – Fender-Spieler werden sich also sofort zu Hause fühlen. Und jetzt kommt das Beste: Der Squier fühlt sich nicht nur an wie ein Jazz Bass, er klingt auch so! Schon akustisch gespielt merkt man, dass die Holzkonstruktion absolut „gesund“ ist. Das Instrument resoniert und hat ausreichend Sustain, Dead-Spots gibt es keine. Die Töne im Bereich des 5. Bundes auf G- und D-Saite kippen etwas schneller in die Obertöne um, das ist bei Schraubhalsbässen (und sogar manchen durchgehenden Hälsen) aber durchaus normal und absolut im Rahmen. Auch am Verstärker performt der Squier erwartungsgemäß überzeugend. Der Steg-Pickup liefert den typisch bissigen Single-Coil-Sound, der sich extrem gut durchzusetzen weiß und gerne für solistische Exkurse verwendet wird. Für die fetteren Grooves ist der Hals-Pickup zuständig. Setzt man ihn alleine ein, überzeugt er mit einem runden schubkräftigen Sound.

Audio Samples
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Bridge-Pickup Neck-Pickup Beide Pickups

Im Vergleich zu wesentlich höherpreisigen Tonabnehmern vermisse ich vielleicht etwas Wärme im Sound, die Duncan Designed Tonabnehmer machen aber eine gute Figur und übertragen den kehligen Charakter des Basses detailreich und klar. Beide Pickups zusammengeblendet erzeugen einen runden, druckvollen und transparenten Sound, der auch zum Slappen bestens geeignet ist. Was soll man sagen: Der Squier liefert eben genau die Sounds, die man von einem Jazz Bass erwartet.

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