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Millenium PD-122 Pro und PD-222 Pro Single & Double Pedal Test

Die heutigen Testkandidaten sind die Fußmaschinen-Modelle Millenium PD 122 Pro sowie die doppelte Version PD-222 Pro. Beide sind schon seit vielen Jahren Verkaufsrenner im Programm des Musikalienhändlers Thomann. Das dürfte nicht nur daran liegen, dass sie von weitem betrachtet den Pedalen des amerikanischen Edelherstellers DW ähneln. 

Millenium_Pro_totale


So werden die Millenium Maschinen regelmäßig weiter entwickelt und an die Wünsche moderner Trommler angepasst, die für ihre mühsam verdienten Taler möglichst viele Features bei gleichzeitig road-tauglicher Qualität wünschen. Ob unsere beiden Bodentreter diesen Spagat schadlos überstehen, lest ihr in den folgenden Zeilen. 

Details

Die Pedale können mit vielen Einstellmöglichkeiten punkten

49 Euro kostet das PD-122 Pro Einzelpedal, mit 109 Euro ist der geneigte Trommler bei der Doppel-Fußmaschine PD-222 Pro dabei. Vor dem Aufreißen der schmucklosen Kartons lasse ich mir diese Zahlen noch einmal durch den Kopf gehen, um meine Erwartungen entsprechend nach unten zu korrigieren. Ich bin daher überrascht, wirklich ordentlich verarbeitete Pedale aus ihren Umhüllungen befreien zu können, das hatte ich mir deutlich schlimmer vorgestellt.  
Zu diesen Kursen fehlen natürlich jegliche Formen von Taschen oder gar Cases, was aber leicht zu verschmerzen ist. Beide Pedale sind weitgehend vormontiert, lediglich die Beater und die Welle der Doppel-Fußmaschine müssen per Stimmschlüssel befestigt werden. Vor mir stehen nun stabil wirkende Maschinen, welche eine durchaus professionelle Aura verströmen. Das liegt zum einen an den rot lackierten Bodenplatten (die man von den bekannten DW 5000ern kennt), zum anderen an der kräftig dimensionierten Zweisäulen-Konstruktion beider Pedale. Der Antrieb erfolgt über Doppelketten, welche auf einem stufenlos von linear auf exzentrisch justierbaren Kettenblatt laufen. Direkt daneben liegen die ebenfalls stufenlos auf der Achse verstellbaren Befestigungen für die Beater, welche mit jeweils zwei Spielflächen – Filz und Hartgummi – bestückt sind. Auch der Neigungswinkel der Trittplatten kann an individuelle Vorlieben angepasst werden. Alle genannten Justierungen können löblicherweise mit einem Stimmschlüssel vorgenommen werden. Den braucht man wiederum nicht, um die seitlich erreichbare Spannreifen-Fixierung zu betätigen, hier kommt eine Flügelschraube zum Einsatz. Das ist erfreulich, denn je weniger Werkzeug vonnöten ist, desto besser ist auch die Gig-Tauglichkeit. Apropos Gig, ein gerade bei Live-Einsätzen beruhigend wirkendes Detail sind die Sicherungsschrauben der Federspannung, auch diese sind als Vierkantversionen ausgelegt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Doppelkette ist bei beiden Pedalen der Antrieb der Wahl.

Etwas grob geschweißt wirkt die Welle des Doppelpedals, dies bleibt allerdings der einzige optische Makel an unseren Testexemplaren. Zieht man den Vergleich mit deutlich teureren Maschinen, fallen noch die doch recht dünnen Bodenplatten auf, und auch die einfachen, eingenieteten Steckachsen der Fersenteile sind sicherlich nicht state of the art. In den Lagern der Slave-Pedal-Achse stelle ich zudem leichtes Spiel fest, ansonsten wirkt alles fest und stabil. Ein wichtiges Kriterium für Interessenten des Doppelpedals ist der Umstand, dass es sich beim Slave-Pedal um ein vollwertig ausgestattetes Single-Pedal handelt, alle drei Teile der Testmaschinen haben zudem eine identische Basis, welche sich jeweils für alle Aufgaben als Einzelpedal, Hauptpedal einer Doppel-Fußmaschine oder Slave-Pedal eignet. 

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Praxis

Laufkultur und Praxistauglichkeit der Maschinen sind gut

Am Set gefallen mir beide Geräte gut. Schnell finde ich Einstellungen, mit denen ich ohne Einschränkungen alles spielen kann, was auch mit meiner Pearl Eliminator funktioniert. Dass man die „Giftigkeit“ der Ansprache per Stimmschlüssel schnell verändern kann, dürfte für viele Trommler mit höheren Ansprüchen ein wichtiges Kriterium sein, auch dass die Trittplatten relativ wenig Seitenspiel haben, wirkt sich positiv auf die Spielgenauigkeit aus. Fluch oder Segen – je nach Anforderung – können die ziemlich ausladenden Bodenplatten sein, welche gerade bei der doppelten Variante einen engen Aufbau behindern können. Andererseits erhöht eine derartig opulente Basis eben auch die Stabilität. 

Fotostrecke: 5 Bilder Per Vierkantschraube werden die Federspannungen arretiert.

Trotz der prinzipiell vertrauenserweckenden Tatsache, dass die Beater mit jeweils zwei Schrauben an der Aufnahme fixiert werden, sind Ausfälle zu verzeichnen, denn im Verlauf des Tests lösten sich gerne mal welche davon. Auch das leichte Lagerspiel auf der Slave-Seite des Doppelpedals könnte sich langfristig als Problem erweisen, deutet es doch auf größere Toleranzen hin und lässt damit Rückschlüsse auf eine begrenzte Haltbarkeit zu. Da es sich bei diesem bonedo Test jedoch nicht um einen Langzeittest handelt, kann ich diesen Aspekt sowie die Qualität der verwendeten Metalle nicht abschließend beurteilen. Wer seine Pedale jedoch regelmäßig größeren Belastungen aussetzt, sollte nicht allzu zu hohe Ansprüche an die Langlebigkeit unserer Testobjekte stellen. 

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Fazit

Dass die Firma Thomann ihre Millenium Pro Pedale so häufig verkauft, hat seinen Grund. Hier werden sehr ordentliche Laufeigenschaften geboten, und auch fortgeschrittene Drummer finden vielfältige Anpassungsmöglichkeiten an die eigenen Bedürfnisse. An die Verarbeitungs- und Materialqualität deutlich teurerer Markenmaschinen kommen unsere Testobjekte allerdings nicht heran, und besonders das leichte Lagerspiel bei der Doppel-Fußmaschine kann ein Warnsignal sein, was die mittel- und langfristige Haltbarkeit angeht. Wer das im Hinterkopf behält und hier nicht die Performance mehrfach teurerer Produkte erwartet, kann sehr preisgünstig an ein Pedal kommen, das erstaunlich gut funktioniert. Doppelpedal-Spieler sollten die sehr großen Bodenplatten beachten, eine Hi-Hat-Maschine mit drehbaren Beinen ist hier Pflicht. 

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Laufeigenschaften
  • vielfältige Einstellmöglichkeiten
  • sehr günstiger Preis
Contra
  • Lagerspiel beim Slave-Pedal der Doppel-Fußmaschine
  • große Bodenplatten erschweren enge Aufbauten
Artikelbild
Millenium PD-122 Pro und PD-222 Pro Single & Double Pedal Test
Für 139,00€ bei
Fast so „Pro“ wie sie heißen: die Millenium PD-Pro Maschinen
Fast so „Pro“ wie sie heißen: die Millenium PD-Pro Maschinen
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Millenium (Thomann)
  • Typenbezeichnung: PD-122 Pro (Single) und PD-222 Pro (Double)
  • Antrieb: Doppelkette, zwischen linear und exzentrisch stufenlos verstellbar
  • Bodenplatte: ja, zwei Bodenplatten
  • Fersenteil/Trittplattenverbindung: genietete Steckachse
  • Trittplattenwinkel verstellbar: ja
  • Schlägelwinkel verstellbar: ja
  • Art des Schlägels/Beaters: Zweiwege-Beater (Filz/Hartgummi)
  • Befestigung am Spannreifen: seitlich, per Flügelschraube
  • Tasche/Case im Lieferumfang: nein
  • Zubehör: Stimmschlüssel
  • Besonderheiten: keine
  • Herstellungsland: Taiwan
  • PREISE (Verkaufspreise):
  • Millenium PD-122 Pro Single Pedal: 49 EUR
  • Millenium PD-222 Pro Double Pedal: 109 EUR

Seite des Herstellers: https://milleniumdrums.com

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Hebbe sagt:

#1 - 11.05.2021 um 08:34 Uhr

0

Dieses Pedal ist m.E. nicht mal die wenigen Euros wert… Mir ist der Spannblock, der sich in der Cam befindet gebrochen. Ersatzteile gibt es nicht. Thomann hat mir kulanterweise ein neues Pedal geschickt. 6 Wochen später ist das gleiche Teile wieder gebrochen… Ich hab dann alle brauchbaren Teile abgeschraubt und den Rest entsorgt.

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