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ESP LTD MH-1000 Evertune Test

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Die ESP LTD MH-1000 Evertune ist eine E-Gitarre aus der LTD Deluxe Serie, die sich, wie ein großer Teil des Angebotes der japanischen Gitarrenbauer, eher an die etwas härter rockenden Kollegen wendet und für dieses Metier auch mit diversen Details ausgestattet wurde.
Dazu gehört unter anderem auch eine Evertune Bridge, die für eine konstante Stimmung sorgen soll, und zwar unter nahezu jeder Spielbedingung. Aber auch der flache Hals-Korpusübergang und die aktive Pickup-Bestückung weisen auf die Bestimmung der Gitarre hin. Was sich darüber hinaus in Sachen Bespielbarkeit und Sound tut, wird dieser Test zutage fördern.

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Details

Seit 1996 werden unter dem Namen LTD günstigere Versionen der sonst teureren ESP-Modelle angeboten, und das mit großem Erfolg! Die LTDs können nämlich mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis aufwarten und sind daher auch bei so manchem Profi zu finden. Bei der MH-1000 haben wir es mit einem eigenständigen, in Indonesien gefertigten Modell zu tun, das aufgrund seiner Optik und auch der Tonabnehmerbestückung wohl überwiegend in der Abteilung laut, schnell & hart anzutreffen sein dürfte. Aber eines nach dem anderen:
Die Gitarre erreicht mich in einem Karton, in dem sich auch Werkzeug zum Einstellen befinden. Bei einem Preis von über 1000 Euro sollte meiner Meinung nach zumindest ein Gigbag zum Lieferumfang gehören.

Korpus:

Auf den Mahagonikorpus wurde eine geflammte Ahorndecke geleimt, deren Maserung dank der Einfärbung sehr schön zur Geltung kommt und dem Instrument ein attraktives Äußeres verleiht. Ein weißes Binding unterstreicht die edle Note und konturiert die moderne Double-Cutaway-Form. Die Decke ist gewölbt und wird zu den Zargen hin dünner.

Fotostrecke: 5 Bilder Die ESP LTD MH-1000 Evertune aus der LTD Deluxe Serie richtet sich eher an die etwas härter rockenden Kollegen.

Als Tonabnehmer fiel die Wahl auf aktive Doppelspuler aus dem Hause EMG, genauer gesagt einem EMG 85 am Hals und einem EMG 81 am Steg – eine äußerst beliebten Kombination gerade bei Rock- und Metal-Gitarristen, die auf jeden Fall für genügend Dampf sorgt.

Die beiden Pickups lassen sich mit einem Dreiwegschalter einzeln wie auch zusammen betreiben, wer Coil-Splitting oder ähnliches benötigt, wird enttäuscht. Die Gitarre zeigt sich dahingehend puristisch.
Dafür muss man aber nicht auf ein Volume- und ein Tone-Poti verzichten, die beide griffige Metallknöpfe besitzen und, wie der Rest der Hardware auch, in schlichtem Schwarz daherkommen und aus der Entfernung betrachtet quasi mit der Gitarre verschmelzen.

Fotostrecke: 6 Bilder Je ein aktiver Doppelspuler aus dem Hause EMG sorgen für die Klangübertragung.

Bei der MH-1000 ist eine Evertune F-Type Bridge verbaut, für mich ein technisches Wunderwerk! Wird diese Brücke einmal mit dem beigefügten Schlüssel optimal auf eine Stimmung eingestellt, bleiben die Saiten tatsächlich immer in Stimmung. Das gilt auch bei einem neuen Satz Saiten, der identisch mit dem zuvor aufgezogenen ist. Das Ganze funktioniert rein mechanisch ohne Batterie oder sonstige Stromzufuhr.

Fotostrecke: 3 Bilder Eine Besonderheit ist die Evertune F-Type Brücke, die auf der LTD MH 1000 zum Einsatz kommt.

Möglich wird dies durch ein wirklich durchdachtes Konzept, bei dem jeder Sattel einzeln durch eine Spiralfeder und, wie Evertune es beschreibt, im “Sweet Spot”oder Zone 2 genannt, gehalten wird. Drückt man beispielsweise die Saite fest aufs Griffbrett, wird der so entstehende, höhere Ton korrigiert. Aber auch ein festeres Anschlagen der Saiten, was normalerweise für Verstimmungen sorgt, wird tonal kompensiert. Der Nachteil liegt natürlich auf der Hand: Bendings und Fingervibratos funktionieren so nicht. Wird die Saite jedoch so hoch gestimmt, dass der Sattel den Sweet Spot verlässt, sind Bendigs etc. möglich. In diesem Fall verhält sich der Sattel wie bei einer herkömmlichen Gitarre. Will man das Beste aus beiden Welten, ist aber auch dies machbar. Hierfür muss die Saite so weit hochgestimmt werden, dass der Mechanismus sie weiterhin stabil in Stimmung hält und etwaige Veränderung in der Saitenspannung kompensiert. Jedoch muss sie nah genug am Ende von Zone 2 und am Übergang zu Zone 3 positioniert sein, sodass Bendings und Vibratos die Saiten über den Bendstop hinausbefördern, wo sie sich wie bei einem regulären System mit festem Steg verhalten. Positiv ist auch, dass für sämtliche Einstellungen nur ein einziger Schlüssel benötigt wird, der natürlich Teil des Lieferumfangs ist.

Die schwarz lackierte Rückseite zeigt drei Ausfräsungen, die alle mit einem Plastikdeckel verschlossen sind. Elektronik- und Batteriefach sind jeweils mit einem versenkten Deckel versehen, der für die Ausfräsung des Evertune-Stegs ist auf den Korpus aufgeschraubt. Für das Batteriefach hätte ich mir einen Schnellverschluss gewünscht, um ohne Werkzeug an den 9-Volt-Block heranzukommen. So muss bei jedem Batteriewechsel die mit zwei Schrauben befestigte Abdeckung entfernt werden.
Die beiden Gurthalter sind an den bekannten Stellen auf dem oberen Horn sowie der unteren Zarge zu finden und mit schwarzen Gummiringen unterlegt, um den Lack nicht zu beschädigen. Ebenfalls in der Zarge wartet die Klinkenbuchse auf Anschluss.

Hals:

Der durchgehende, dreiteilige Ahornhals ist wie die Rückseite des Korpus deckend schwarz lackiert und am Übergang zum Body großzügig ausgefräst, um eine super-komfortable Bespielbarkeit der hohen und höchsten Lagen des Griffbretts zu ermöglichen. Laut Hersteller besitzt der Hals einen U-Shape, der sich für mich aber eher wie ein breites D anfühlt.
Das Ebenholzgriffbrett wird wie der Korpus von einem weißen Binding umrandet und besitzt 24 akkurat eingesetzte und auf Hochglanz polierte Extra-Jumbo-Bünde. Perlmutteinlagen aus kleinen Rechtecken am Griffbrettrand erleichtern die Orientierung, genau wie die kleinen schwarzen Punkte im Binding. Bevor die Saiten auf die abgeschrägte Kopfplatte treffen, müssen sie zuerst über den 42 mm breiten Sattel, der die Drähte spielfrei in Richtung Grover-Mechaniken führt, die die Saiten punktgenau in Stimmung bringen. Dass der Sattel an den Kanten abgerundet ist, sollte als kleines, aber feines Detail nicht unerwähnt bleiben.
Auch die Kopfplatte ist mit einem Binding versehen und komplettiert so das optische Erscheinungsbild. Soll der Halsstab nachjustiert werden, muss eine kleine Abdeckung direkt hinter dem Sattel entfernt werden. Anschließend kann mit dem mitgelieferten Schlüssel eingestellt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein weißes Binding unterstreicht die edle Note und konturiert die moderne Double-Cutaway-Form.

Die in Indonesien auf hohem Niveau gefertigte Gitarre bringt 3839 Gramm auf die Waage und besitzt eine Mensur von 648 mm. Seitens der Verarbeitung konnte ich keinerlei Schwächen entdecken.

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Praxis

Schon trocken angespielt zeigt sich die MH-1000 schwingungsfreudig und quittiert jeden Anschlag mit einem lang anhaltenden und gleichmäßig ausklingenden Ton. Die Bespielbarkeit ist dank der sehr guten Werkseinstellung sehr gut und ermöglicht sämtliche Spieltechniken. Wie bereits erwähnt, tendiert das Halsprofil für meinen Geschmack eher in Richtung D anstelle des angegebenen U. Am Gurt wie auch im Sitzen pendelt sich die Gitarre ohne nachträgliches Zurechtrücken in der Waagerechten ein.
Obwohl sich die Gitarre aufgrund der Pickup-Bestückung vermutlich am zerrenden Amp am wohlsten fühlt, dürfen einige cleane Beispiele natürlich nicht fehlen.
Dazu schließe ich sie an meinen Marshall JM 410 und nehme die mit Vintage 30 Speakern bestückte 2×12″ Box mit einem SM 57 ab, wobei ich alle aufgenommenen Audiofiles natürlich nicht weiter bearbeitet habe.
Los geht es im cleanen Kanal, wobei ich alle drei Schalterpositionen anspiele, beginnend mit dem Hals-Humbucker.

Audio Samples
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Clean: Alle 3 PU-Positionen, Strumming Clean: Alle 3 PU-Positionen, Picking

Wie erwartet, zeigt sich die Gitarre hier nicht unbedingt als Feingeist. Kein Wunder, denn die aktiven Pickups pusten die Vorstufe des Amps ordentlich an, was dieser mit einem bauchigen, dicken Ton quittiert. Dazu kommen die eher steril klingende Attacks. Mit einem vorgeschalteten EQ lassen sich aber sicherlich gute Resultate für die cleane Passage zwischendurch erzielen.
Weiter geht es mit dem Crunch-Kanal des Marshalls. Auch hier spiele ich wieder alle drei Positionen an, beginnend mit dem Hals-Pickup.

Audio Samples
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Crunch: Alle 3 PU-Positionen Riff 1 Crunch: Alle 3 PU-Positionen Riff 2
Die Gitarre zeigt sich als echte Spezialistin in Sachen High-Gain und liefert den gewünschten breiten, modernen Rock- und Metal-Sound ohne Wenn und Aber.
Die Gitarre zeigt sich als echte Spezialistin in Sachen High-Gain und liefert den gewünschten breiten, modernen Rock- und Metal-Sound ohne Wenn und Aber.

Hier fühlt sich die LTD deutlich wohler und liefert einen spritzigen, attackreichen Crunch-Sound in allen drei Positionen, der schon erahnen lässt, was in der Heavy-Abteilung zu erwarten ist.
Womit wir auch schon im nächsten Kanal des Amps angelangt wären. Hier ist High-Gain-angesagt, und das ebenfalls in allen drei Pickup-Schaltmöglichkeiten.

Audio Samples
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High Gain: Alle 3 PU-Positionen Riff 1 High Gain: Alle 3 PU-Positionen Riff 2

Dass der Steghumbucker hier die Nase vorn hat, dürfte wohl niemanden überraschen. Der liefert einen fetten, fleischigen, dabei aber akzentuierten Sound, der scheinbar ewig trägt und sich ausgesprochen breitbeinig positioniert. Die Attacks sind deutlich vernehmbar, was diesem High-Gain-Sound natürlich sehr zuträglich ist. Aber auch Hals-und Mittelposition können durchaus gefallen, da sie natürlich ein anderes Klanggewand anbieten.
Abschließend spiele ich ein kleines Lead-File, das ich erst mit dem Hals-Pickup, dann mit dem Kollegen am Steg einspiele.

Audio Samples
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Leadsound

Die Gitarre läuft hier zur Höchstform auf, denn gepaart mit viel Gain und einer sehr guten Bespielbarkeit bietet sie damit die Grundvorraussetzungen, auch im Leadkanal zu gefallen. Und tatsächlich gibt es auch rein gar nichts zu bemängeln. Die MH-1000 ET zeigt sich in Sachen Heavy-Leadsound von ihrer besten Seite und liefert den gewünschten dicken, durchsetzungsfähigen Sound, den man von einer solchen Gitarre erwartet.

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Fazit

Die in Indonesien gefertigte ESP LTD MH-1000 Evertune kann in fast allen Punkten gefallen. Neben der tollen Verarbeitung und Werkseinstellung, die wiederum für eine traumhafte Bespielbarkeit sorgt, zeigt sich die Gitarre als echte Spezialistin in Sachen High-Gain. Sie liefert den gewünschten breiten, modernen Rock- und Metal-Sound ohne Wenn und Aber. Und dank der Evertune-Bridge bleibt sie, einmal richtig eingestellt, verstimmungsfrei. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut, man erhält ein auf hohem Niveau gefertigtes, professionelles Instrument.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • High-Gain-Soundspezialist
  • Evertune-Steg
Contra
  • kein Gigbag o.ä.
  • Batteriefach ohne Schnellverschluss
Artikelbild
ESP LTD MH-1000 Evertune Test
Für 1.399,00€ bei
Die ESP LTD MH-1000 Evertune ist ein verstimmungsfreier High-Gain-Soundspezialist mit sehr guter Bespielbarkeit.
Die ESP LTD MH-1000 Evertune ist ein verstimmungsfreier High-Gain-Soundspezialist mit sehr guter Bespielbarkeit.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller. ESP LTD
  • Bezeichnung: LTD MH-1000 Evertune
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Herkunft: Indonesien
  • Korpus: Mahagoni mit geflammter Ahorndecke
  • Hals: Ahorn, durchgehend, dreiteilig
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Radius. 350 mm
  • Bünde: 24 Extra Jumbo
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Mensur: 648 mm
  • Pickups: EMG 85 am Hals, EMG 81 am Steg
  • Steg: Evertune (F Modell)
  • Mechaniken: Grover
  • Gewicht: 3839 Gramm
  • Ladenpreis: 1036,00 Euro (Januar 2019)
Hot or Not
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Auf den Mahagonikorpus wurde eine gewölbte und geflammte Ahorndecke geleimt, ein weißes Binding unterstreicht die edle Note.

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