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Erica Synths Drum Sequencer Test

Praxis

Der Drum Sequencer von Erica Synths basiert sehr stark auf klassischen Drum Sequenzern, einer Funktionsweise, die schon in den ersten Drum Maschinen implementiert wurde. Dieses Konzept wurde bis zum Ende durchgezogen und so erhält man einen klassischen Trigger Sequencer ohne innovative Features. Das was dieser Sequenzer macht, macht er aber wirklich gut.
Die Verarbeitung ist bei diesem Modul sehr hochwertig und man hat das Gefühl auch mal kräftiger auf die großen, tollen Knöpfe drücken zu können, ohne dass diese je ihren Geist aufgeben werden. Die Buttons reagieren vorbildlich und beschreiben nach meiner Einschätzung das Highlight dieses Moduls. Patterns lassen sich schnell und einfach damit eingeben, wobei man sich hier aber in einem relativ groben Raster bewegt. Es besteht zwar die Möglichkeit per Micro Timing aus diesem Raster auszubrechen, jedoch ist die Einstellung vom Micro Timing eher zeitaufwendig und sicherlich nicht etwas, was man während des Spielens machen wird. Und der Erica Drum Sequencer will gespielt werden, genau wie das bei klassischen Maschinen der Fall ist.
Diese Art des Sequenzierens lebt davon, dass man Patterns ständig in Echtzeit editiert. Das erfordert Übung, gibt einem dann aber auch das Gefühl, ein Instrument zu spielen. Hier lassen sich zwar Sequenzen im Vorfeld programmieren, jedoch nicht sehr komplexe oder Abwechslungsreiche. Das hängt auch mit fehlenden CV Eingängen zusammen. Hier gibt es nicht einen einzigen CV Eingang, womit sich dann auch nichts per Steuerspannungen manipulieren lässt. Das ist wirklich schade, denn ein Modularsystem lebt schließlich davon, dass die individuellen Module miteinander kommunizieren.

Der Drum Sequencer von schräg unten. (Foto: Igor Sabara)
Der Drum Sequencer von schräg unten. (Foto: Igor Sabara)
Funktionen, die diesen Sequenzer von den klassischen Pendants unterscheidet, wie z. B. LFOs, oder der eine CV-Kanal, sind eher halbherzig implementiert und folgen nicht dem Gesamtkonzept. Denn diese Funktionen sind zeitaufwendig einzustellen und dabei nicht wirklich bis zum Ende gedacht. Es ist z. B. toll, dass man hier LFOs erhält, aber diese LFOs sind sehr rudimentär und dadurch auch nur eingeschränkt zu nutzen. Dass man mit wenig Bedienelementen und einem relativ kleinen Screen durchaus komplexe Funktionen einstellen kann, und das Ganze dabei intuitiv und einfach bleibt, hat z. B. Pamela’s New Workout bewiesen. Auf der anderen Seite zeigt z. B. Circadian Rhythm von Tip Top Audio, dass auch das klassische Trigger-Sequenzer Konzept durchaus mit innovativen und interessanten Funktionen in die Moderne katapultiert werden kann.

Audiobeispiele

Audio Samples
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Erica Synths Drumsequencer: Sounds ansteuern. Erica Synths Drumsequencer: Shuffle-Funktion.
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