Anzeige

Epiphone Les Paul Classic Worn Test

Wir haben die neue Epiphone Les Paul Classic Worn zum Test und die Gitarre kann mit einer Änderung im Vergleich zu den älteren Epiphone-Modellen aufwarten, die schnell ins Auge fällt: Epiphone hat seinen neueren Instrumenten ein Facelifting verpasst, und das kann man auch fast wörtlich nehmen, denn die Veränderung findet am Kopf statt.

Epiphone_Les_Paul_Classic_Worn_TEST


Die Kopfplatte wurde etwas verkleinert, sie geht jetzt optisch in Richtung Gibson-Headstock, was viele User begrüßen und sehr positiv aufnehmen. Ansonsten ist das Instrument mit den klassischen Zutaten der Les Paul ausgestattet, denn auch hier bleibt der Name Programm. Einige kleine Zusatz-Features hält sie außerdem bereit und wir wollen schauen, worum es sich handelt und was die Gitarre sonst auf dem Kasten hat.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Korpus

Der Korpus der Les Paul Classic Worn ist standesgemäß aus Mahagoni gefertigt und hat eine aufgeleimte Ahorndecke. Die Gitarre kommt im Worn Ebony Finish, einer dezenten mattschwarzen Lackierung, die sich an Korpus und Hals sehr natürlich anfühlt. Unsere Kandidatin ist auch in Metallic Gold, Heritage Cherry oder Purple erhältlich. Der Korpusrand wird von einem cremefarbenen Binding umrahmt, das an der Halskante weitergeführt wird. Dazu gibt es das bekannte Schlagbrett, ebenfalls in Creme, das mit einem Metallwinkel am Korpusrand und einer Schraube neben dem Halsende befestigt ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Epiphone Les Paul Classic Worn gehört zu den neueren Instrumenten des Herstellers, die ein Facelift erhalten haben.

Der Hersteller hat der Les Paul Classic Worn eine LockTone ABR Tune-O-Matic Bridge mit Stopbar spendiert. Die Brücke ist, wie die gesamte Hardware, vernickelt und mit sechs einzeln verstellbaren Saitenreitern bestückt. Die Höhe des Stegs wird, wie gewohnt, an den Seiten eingestellt, und zwar über normale Schlitzschrauben. Bei vielen anderen geht das nur mit den seitlichen Rändelschrauben, was immer etwas unkomfortabel ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Ebenfalls ein Klassiker unter den Brücken für E-Gitarre ist die Tune-o-Matic Bridge,…

Pickups

Die Les Paul Classic Worn ist mit zwei Alnico Classic Pro Humbucker-Pickups ausgestattet, die sich im Klang laut Hersteller an die legendären PAFs anlehnen, mit etwas dezenterer Ausgangsleistung und einem angenehmen Sustainverhalten. Sie kommen im Zebra-Style (schwarz/weiß), ohne Kappen, und sind in cremefarbenen Rahmen befestigt. Geschaltet wird über einen Dreiweg-Kippschalter, mit dem sie entweder einzeln oder parallel zusammen in der mittleren Stellung des Schalters aktiviert werden. Geregelt werden die Tonabnehmer mit Volume und Tone separat für jeden Pickup, beide mit goldenen Top-Hat-Potiknöpfen mit Zahlenmarkierung. Die Potis sind recht leichtgängig, allerdings wurde bei den Knöpfen nicht so sorgfältig gearbeitet, wie es sein sollte: Sie sind etwas schief aufgesetzt und laufen deshalb ein wenig unrund. Aber das sind kleine Schönheitsflecken, die in dieser Preiskategorie vorhanden sind, aber keine Einwirkungen auf den Klang oder das Spielgefühl haben. Im Gegensatz zu den klassischen Les Pauls gibt es bei der Les Paul Classic Worn ein kleines Upgrade in der Schaltung, denn man hat hier eine Coil-Split-Möglichkeit eingebaut, die durch das Herausziehen des jeweiligen Volume-Potiknopfs aktiviert wird.

Fotostrecke: 6 Bilder Üblicherweise sind Les Paul Modelle mit zwei Humbuckern ausgestattet,…

Hals

Der eingeleimte Hals ist aus Mahagoni gefertigt und im Slim-Taper C-Profil geformt, das etwas schlanker daherkommt als die massiven Hälse aus der Anfangszeit. Das Griffbrett aus Indian Laurel hat einen Radius von 12″ und ist mit 22 Medium-Jumbo-Bünden bestückt – alle sorgfältig eingesetzt und ausreichend poliert. Die Halsneigung musste bei meinem Testmodell etwas korrigiert werden, denn der Hals war recht stramm und mit sehr flacher Saitenlage eingestellt, sodass die Saiten an gewissen Bünden sehr schnell schnarrten. Aber mit etwas Lockern des Halses über den Halsstellstab war alles paletti. Auf dem Griffbrett befinden sich Trapezeinlagen zur Orientierung, weiterhin gibt es die üblichen schwarzen Punktmarkierungen am Binding der Halsleiste. Die Saiten laufen über einen GraphTech-Sattel zu den Grover-Stimmmechaniken, die an beiden Seiten der Kopfplatte positioniert sind. Die geschlossenen Tuner haben eine Übertragung von 18:1 und verrichten ihre Arbeit ausgezeichnet, und zwar ohne Hänger oder tote Punkte. Am unteren Ende der Kopfplatte findet man die Abdeckung für den Halsstellstab mit der Aufschrift Classic.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Epiphone Les Paul Classic Worn gehört zu den Single-Cut Modellen, besitzt also ein Cutaway.
Anzeige

Praxis

Wenn man das Instrument unverstärkt anspielt, hat die Gitarre einen etwas drahtigen Ton. Die tiefe E-Saite klingt angenehm klar und so sieht das auch bei den höheren Saiten aus. Der Hals liegt gut in der Hand und lässt sich auch entsprechend gut bespielen. In der Endkontrolle waren die Kollegen im Werk etwas großzügiger, neben der schnarrenden Saitenlage und den unrund laufenden Potiknöpfen war auch die Befestigung der Klinkenbuchse an der Zarge sehr locker. Das sind Dinge, die bei unserer Testgitarre auffielen und die eigentlich nicht vorkommen sollten. Aber das muss auch nicht unbedingt bei jedem Instrument der Serie der Fall sein, auch wenn diese kleinen Mängel schnell behoben sind.
Für den Praxistest wird die Les Paul Classic Worn vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50 geschaltet. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Es gibt zuerst eine kurze Bestandsaufnahme mit unverzerrtem Sound und den verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten der Pickups.

Audio Samples
0:00
Clean: Alle PU-Kombinationen inkl. Coil Split Clean: Funk Style (Neck & Bridge PU – Bridge Split) Clean: Reggae Style (Neck & Bridge PU – beide Split)

Mit den Split-Schaltungen hat man insgesamt acht unterschiedliche Soundkombinationen zur Verfügung, mit denen sich einiges anstellen lässt. Die Splitsounds sind etwas leiser im Vergleich zur vollen Humbucker-Power, aber das hält sich in Grenzen und fällt in der Regel am meisten bei den Cleansounds auf. Wenn es ans Zerren geht, wird das Ganze eher mit einem geringeren Zerrgrad quittiert. Aber dazu kommen wir gleich. Auf jeden Fall bringen die Pickups den trockenen, etwas schlankeren Grundsound entsprechend rüber. Von der groben Einordnung her ist das Instrument nicht in der Kategorie Wuchtbrumme mit einem satten Mittenbrett einzustufen, hier geht es etwas gemäßigter zur Sache.

Die Epiphone Les Paul Classic lässt sich angenehm bespielen und die Splitfunktion erweitert das Angebot an diversen Grundsounds.
Die Epiphone Les Paul Classic lässt sich angenehm bespielen und die Splitfunktion erweitert das Angebot an diversen Grundsounds.

Weiter geht es nun mit den leicht verzerrten Sounds. Hier macht die Les Paul Classic Worn eine gute Figur und die Pickups unterstreichen den Charakter der klassischen Les-Paul-Sounds, bei denen man gut mit der Anschlagsdynamik arbeiten kann. Man darf hier aber nicht zu hohe Erwartungen haben, die Performance ist sehr gut für die Preisklasse, in der das Instrument gehandelt wird, aber da ist natürlich noch Luft nach oben. Die Pickups ermöglichen eine gute dynamische Ansprache, aber sie klingen doch etwas matt und farblos – verglichen mit Les Pauls aus einem höheren Preisniveau.

Audio Samples
0:00
Crunch: Blues Style (Neck PU) Crunch: Anschlagsdynamik (Bridge PU > Neck PU Split) Crunch: Country Rock Style (Neck & Bridge PU, beide Split > Bridge PU)

Nun kommen wir zu den Aktionen mit den Reglern an der Gitarre. Am Start ist der Okko Diablo mit mittlerer Gain-Einstellung, der in Verbindung mit den Humbuckern und voll aufgedrehtem Volume an der Gitarre ein stattliches Zerrbrett liefert. Wenn man nun mit dem Volume-Regler an der Gitarre den Sound etwas entzerren möchte, sieht es leider nicht ganz so gut aus. Es wird etwas leiser, aber der Zerrgrad geht nicht in dem Maß zurück, wie man es sich von PAF-Style-Pickups erhofft. Außerdem ist der Sound bei höherem Gain auch etwas undefinierter, was die Saitentrennung anbetrifft. Mit dem Tone-Poti lassen sich die Höhen großflächig aus dem Weg räumen und man kann die typischen High-Cut-Sounds mit Hals- oder Steg-Pickup erzeugen. Die typischen muffigen Bluessounds á la Clapton aus der Cream-Ära sind gut realisierbar, wobei der Regelweg des Potis eine fein dosierte Absenkung der Höhen erlaubt, was mir sehr gut gefällt.

Audio Samples
0:00
Mid Gain: Volume Poti Check (Bridge PU – Volume von 10 auf 3) Mid Gain: Tone Check (Neck PU – Tone min. > Tone max.)

Zum Abschluss kommen nun die High-Gain-Sounds. Das funktioniert ebenfalls entsprechend gut, die Gitarre liefert ein angenehmes Sustainverhalten und auch eine gute Ansprache auf Pinch Harmonics, um den Tönen noch etwas mehr Ausdruck zu geben. Bei Leadsounds mit höherem Zerrgrad für Classic Rock-Einsätze macht das alles einen guten Eindruck. Wenn es etwas filigraner werden soll, zum Beispiel für Stoner Rocksounds mit Fuzz und höherem Zerrgrad, fehlt mir persönlich die Transparenz, um auch bei höheren Gainsettings und etwas kaputtem Sound noch eine klare Tonerkennung zu haben. In dieser Disziplin schwächeln die Pickups zwar, aber wie bereits mehrfach erwähnt, kann man bei dem aufgerufenen Preis keine Wunder erwarten. Für grobe Metal-Einsätze würde ich die Gitarre weniger empfehlen, dafür fehlt es den Tonabnehmern an Ausgangsleistung und dafür ist sie eigentlich auch nicht konzipiert, sondern eher mit Blick auf die klassische Endfünfziger Les Paul. Denn auch dafür wird eine gewisse Transparenz bei hohen Zerrgraden benötigt, und da wird es etwas schwierig. Hier sind vier Sounds mit höheren Zerrgraden.

Audio Samples
0:00
High Gain: Stoner Style (Neck PU) High Gain: Powerchord Riff (Bridge PU) High Gain: Lead (Neck PU > Bridge PU) High Gain: Metal
Anzeige

Fazit

Die Epiphone Les Paul Classic Worn orientiert sich in ihrer Konzeption an den Les Pauls der späten 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Das passt auch, denn die Basis der Gitarre ist auf jeden Fall ausgesprochen gut gelungen: Der Hals lässt sich angenehm bespielen, die Hardware funktioniert ordentlich und man hat hier auch bei den Mechaniken (Grover) und der Brücke (LockTone) nicht gespart. Die Schaltung wird durch die Split-Funktion der beiden Pickups noch erweitert, sodass diverse Grundsounds bereitstehen. Gemessen am Preis liefert die Gitarre eine sehr gute Performance, allerdings war die Endkontrolle bei unserem Testinstrument nicht optimal – hier musste die Halsneigung/Saitenlage nachjustiert und die lockere Buchse festgeschraubt werden. Alles aber absolut im Rahmen. Eine andere Schwachstelle der Gitarre sind in verschiedenen Einsatzbereichen die Pickups, denen es vor allem in Situationen mit höheren Gain-Settings etwas an Transparenz mangelt.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • komfortabler Hals, gute Bespielbarkeit
  • gute Hardware
  • Split-Funktion der Pickups
  • Sustainverhalten, Ansprache auf Pinch-Harmonics
  • amtliche Blues-Sounds
Contra
  • verbesserungsfähige Endkontrolle
  • mangelnde Pickup-Klangtransparenz
Artikelbild
Epiphone Les Paul Classic Worn Test
Für 429,00€ bei
Mit der Epiphone Les Paul Classic Worn erhält man einen neu aufbereiteten Klassiker mit modernen Features.
Mit der Epiphone Les Paul Classic Worn erhält man einen neu aufbereiteten Klassiker mit modernen Features.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Epiphone
  • Model: Les Paul Classic Worn
  • Typ: E-Gitarre
  • Herstellungsland: China
  • Finish: Worn Ebony
  • Korpus: Mahagoni (Ahorndecke)
  • Hals: Mahagoni
  • Profil: Slim Taper C
  • Griffbrett: Indian Laurel
  • Halsbr.Sattel: 43 mm
  • Mensur: 628 mm (24,75“)
  • Bünde: 22 Medium Frets
  • Mechaniken: Grover Rotomatic
  • Pickups: 2x Alnico Classic Pro Humbucker
  • Regler: 2x Volume, 2x Tone (mit Coil Split)
  • Brücke: Locktone ABR Bridge, Stopbar Tailpiece
  • Gewicht: 3,47 kg
  • Zubehör: Inbus-Schlüssel (Halsneigung)
  • Ladenpreis: 449,00 (April 2020)
Hot or Not
?
Wie bei Les Paul Modellen üblich besteht der Korpus aus Mahagoni.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?