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Elysia XMAX Cube Test

3×1… wie klingt’s?

Der Elysia XMAX erscheint prädestiniert für elektronisches Material, also starte ich mit meinem bewährten „Van6“ Electro Loop. Da es keinen Input-Regler gibt, stelle ich die Thresholds so ein, dass alle Bänder 1 dB komprimieren (im Low Band bleibt der Regler dazu komplett auf Linksanschlag) und der Soft Clipper ebenfalls 1 dB „wegfräst“. Link und Crossover-Frequenz stelle ich jeweils 12 Uhr, also 50% und 140 Hz, die Gains bleiben auf Mittelstellung. Ich aktiviere sowohl den „Lowmo“-Highpass-Filter für das Seiten-Signal (und lasse ihn für den gesamten Test aktiv) als auch den „Punch“-Modus, der die Ratio für alle Bänder von 1:1.45 auf 1:1.25 anhebt. Die Release stelle ich auf ca. 80 ms, um die Kompression knackig transparent zu halten.

Der XMAX Qube beim Test im Backyard76 Studio – das weiß erleuchtete Logo macht schon aus einiger Entfernung klar, mit welchem Hersteller wir es zu tun haben.
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Electro Loop raw Electro Loop XMAX 1dB Punch half-linked


Mir gefällt, was ich höre. Der Loop bekommt schönen, unaufdringlichen Glue, die Kick wird durch den Soft Clipper hörbar präsenter. Also weiter im Text: Ich stelle den Link auf 0, sodass alle Bänder völlig unabhängig arbeiten und justiere die Thresholds neu, so dass weiterhin 1 dB Kompression pro Band und beim Soft Clipper auf dem Meter stehen. Außerdem booste ich das Gain für das Side-Band. Übrigens: Ich habe alle Files extra „Peak“-normalisiert, um das Lautmachpotenzial des Elysia XMAX zu demonstrieren.

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Electro Loop XMAX 1 dB unlinked Side Boost Punch


Jetzt gefällt mir noch besser, was ich höre. Ohne Verlinkung der Bänder wirkt das Signal lebendiger, zudem ist der Effekt des Soft Clippers jetzt nicht mehr so aufdringlich. Der Seiten-Boost macht das Signal schön breit, ohne Phasenprobleme zu verursachen.

Time to go XTREME

Jetzt wird es Zeit für XTREMERE Settings. Ich justiere alle Thresholds für 5 dB Kompression und booste alle Gains, so dass der Soft Clipper heißer angefahren wird und füge mit dem Tone-Regler eine ordentliche Prise Highshelf-EQ hinzu. Damit es nicht zu heftig wird, nehme ich den „Punch“-Modus raus. Anschließend gibt’s dieselben Einstellungen mit 100% gelinkten Thresholds.

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Electro Loop XMAX 5 dB unlinked Tone Electro Loop XMAX 5 dB linked Tone

Jetzt hört man wunderbar die Gestaltungsmöglichkeiten, die das Varilink-Feature bietet. Bei 100% Link agiert der XMAX eher wie ein gewöhnlicher Stereo VCA-Kompressor und hält alles tight zusammen, ungelinkt „atmet“ das Signal mehr und wirkt dynamischer. Gemessen daran, dass es jetzt ordentlich zur Sache geht, bleibt das Signal immer noch homogen.

Let’s rock

Jetzt will ich den XMAX auch auf anderem Material hören. Dazu nehme ich zunächst meinen Standard-Rocktrack her. Ich erhöhe den Crossover-Punkt von Low- und Mid-Band auf auf 210 Hz, nehme den High Shelf EQ auf einen eher minimalen Boost zurück, erhöhe die Release auf 150ms und justiere ungelinkt alle Thresholds und den Soft Clipper auf 2 dB Kompression/Clipping. Das Side-Gain fahre ich minimal höher als den Rest. Danach gibt es die gleichen Settings nochmal mit aktiviertem Punch-Modus.

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Rocktrack raw Rocktrack XMAX 2 dB Side Boost unlinked Rocktrack XMAX 2 dB Side Boost unlinked Punch

Hier wird sofort der Unterschied zwischen beiden Kompressions-Ratios deutlich. Obwohl beide sehr gemäßigt sind, liefert der „Punch“-Modus das, was er verspricht. Durch das unterschiedliche Knee ist erwartbar, dass sich je nach Ratio auch der Threshold-Punkt ändert. Mit aktiviertem Punch-Modus erhält man bei gleichen Threshold-Einstellungen weniger Kompression, dafür aber mehr Clipping, weil logischerweise mehr Signalspitzen im Soft Clipper ankommen. Auch der Tone-Boost wirkt im „Punch“-Beispiel trotz identischer Settings etwas aufdringlicher.

Mixknob, ick hör dir trapsen

Zu guter Letzt nehme ich mein „No.3“ betiteltes Instrumental her, um den XMAX auf ruhigerem Material zu hören. Der Track hat zudem ein sehr dickes Lowend, das eingefangen werden muss. Da ich zunächst kein Setting finde, was mir gefällt, entscheide ich mich dazu, den Elysia XMAX Cube diesmal parallel zu fahren. Im ersten Beispiel setzte ich den Link auf ca. 30% und justiere nur den Threshold des Low-Bands. Das komprimiert dann über 7 dB (was laut Manual die fixe Attack von 10 ms automatisch verkürzt), die anderen Bänder ca. 3 dB. Crossover setze ich auf 140 Hz, den „Punch“-Modus nehme ich raus und erhöhe die Release auf 400ms. Den Soft Clipper drehe ich raus. Im zweiten Beispiel nutze ich wieder alle Thresholds ungelinkt, booste das Side-Gain, fahre den Soft Clipper dazu und aktiviere „Punch“.

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Instrumental raw Instrumental XMAX Parallel 7dB Low Threshold NO Clipper part linked Instrumental XMAX Parallel 5-7dB All Thresholds unlinked Punch


Parallel dazu gefahren, gefallen mir die Ergebnisse ganz gut. Das Instrumental erhält schönes Sustain zwischen den Drumhits, das Lowend bleibt im Zaum, der Highshelf frischt etwas auf. Trotzdem habe ich bei diesem Track das Gefühl, mir etwas mehr Kontrolle zu wünschen als der XMAX bietet.

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